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Review The Descent

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Tunnelblick
von D.S.

Den bisherigen Reviews zum Film muß man kaum noch etwas hinzufügen, besonders das von "Herbert.West" beschreibt für mich schon sehr gut, was diesen geradlinig zuschlagenden, unglaublich intensiven Film ausmacht. Aber man kann es vielleicht auch gar nicht oft genug wiederholen: "The Descent" bietet keine irgendwie innovative oder gar intelligente Story, ist aber der effektivste Horrorfilm seit vielen Jahren. Denn anders als etwa "High Tension" konzentriert er sich auf seine Stärken und versucht nicht, auf Teufel komm raus seine Cleverness zu beweisen - weshalb er auch bis zum Ende hin fehlerfrei funktioniert.

Die Terrorschraube wird im Handlungsverlauf kontinuierlich angezogen - und ab dem Moment, in dem die Höhlenmonster zum ersten Mal auftauchen, kann bei zartbesaiteteren Gemütern im Publikum die Anspannung in offene Panik umschlagen. Man krallt sich in den Sitz (meine weibliche Begleitung krallte sich in meinen Arm), man hat hinterher zum ersten Mal seit langem mal wieder das Gefühl, daß ein Film es geschafft hat, einem Massen von Adrenalin in den Körper zu pumpen.

Angesichts der überschwenglichen Kritiken könnte man, bevor man den Film selbst zu Gesicht bekommt, fast schon wieder denken, es handele sich nur um den üblichen FFF-inzestuösen Hype. Tatsächlich aber überzeugt "The Descent" auf ganzer Linie; egal, wie hoch die Erwartungshaltung ist: es gibt fast nichts, was man an ihm wirklich kritisieren kann. Zur einen Hälfte lebt der Film dabei vom klaustrophobischen Gefühl, das er immer stärker vermittelt; und zur anderen von hervorragend getimten, perfekt umgesetzten Schocks. Als Genre-Veteran neigt man dazu, zu glauben, solche Schocks würden bei einem selbst nicht mehr wirken - egal, wie gut sie plaziert sind. "The Descent" aber beweist das Gegenteil. Zumindest auf der großen Leinwand, beim ersten Sehen.

Wirklich fieser, nervenzerfetzender, harter Thrill, der durch den Einsatz von einigen Gore-Effekten und Monstern sein Tempo und seine Schock-Values noch erhöht. Straight und gnadenlos, erwischt er den Zuschauer ein ums andere Mal - bis man sich dabei ertappt, mit grandios in reale Alarmbereitschaft versetzten Sinnen und einer Art fasziniertem Tunnelblick die Augen nicht mehr vom dunklen Geschehen abwenden zu können. 9 Punkte erscheinen objektiv betrachtet zwar vielleicht ein wenig zu viel, sind im Rahmen seines Genres (und unter Festivalatmosphäre genossen) jedoch mehr als gerechtfertigt. Und Caving? Ist hiermit out ;-)

staunte im Metropolis, Frankfurt

88 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Descent
  • f3a.net: 8.5/10 88
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 05:31

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