s The Devil’s Rejects (2005) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Devil’s Rejects

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Reviewer

TomDaMaista * 7.0

Nicht so gut wie der erste Teil

Vom Nachfolger von "House of a 1000 Corpses" hatte ich mir einiges erwartet.
War soweit ok, nicht ganz so krank wie der (ungeschnittene) 1. Teil, aber auch nicht so fesselnd.
Zur Geschichte: Die Mörder-Familie aus dem 1.Teil muss fliehen, nachdem die Polizei das Haus umstellt hat. Auf der Flucht leben sie dann ihre perversen Leidenschaften (Foltern, Töten) weiter aus, während die Polizei ihnen auf der Spur ist. Der leitende Sheriff, vom Hass zerfressen, will um jeden Preis an die Familie rankommen, und fängt im Laufe der Zeit an durchzudrehen und wird schon fast zum "Familienmitglied im Geiste".
Die Atmosphäre des Films ist wieder im 70er Jahre-Stil gehalten, und trägt zusammen mit dem guten Sound zu einem runden Gesamteindruck bei.
Die Darsteller können auch in diesem Teil wieder vollends überzeugen. Egal ob der Clown-Opa oder der Sheriff, selbst die Nebenrollen sind gut besetzt.
Die Effekte sind top, state of the art, nix zu mäkeln.
Einzig die Geschichte selber ist ein bisschen dünn, und die "revolutionär-kranken" Einfälle aus dem 1. Teil sind wesentlich seltener.
Alles in allem aber ein recht unterhaltsamer Film.

goutierte im Cinema, München

hike * 8.5

Survival of the sickest

Begab sich Regisseur Rob Zombie im Vorgänger "House of 1000 Corpses" noch in die Gefilde des Teenie-Slashers mit immer noch vorhandener Ironie und referentiellem Gruselkabinett, macht er, und da darf man den Vorab-Hype-Pressetexten gerne glauben, jetzt ernst. Nicht glauben sollte man aber, dass er im Zuge dieses neuen Ernstes so brutal und hart ist, wie noch nie jemand zuvor gewesen. Etwas mehr Kirche im Dorf wäre hier angebracht. Schlecht ist der Film aber dennoch nicht. Ganz im Gegenteil.

Die Erzählung setzt da an, wo das Leichenhaus aufgehört hat. Freakfamilie Firefly fliegt auf und wird von der Polizei umstellt. In einem grandios inszenierten Eröffnungs-shoot-out können die junge Tochter Baby (Zombies Frau Sheri Moon) und ihr Bruder Otis fliehen. Mama Firefly wandert in den Knast. Zusammen mit ihrem Daddy Captain Spaulding (der Clown von der Tankstelle) machen sich die beiden auf einen Roadtrip des Terrors. Stets eng auf den Fersen der rachemotivierte Sheriff Wydell, der bei der Wahl seiner Mittel (u.a. mal wieder der stets gern gesehene Danny Trejo) auch nicht gerade zimperlich ist.

Leichen pflastern ihren Weg. Auf der Strecke bleiben u.a. eine Rockkapelle, die zufällig zur falschen Zeit im falschen Motel ist und die halbe Belegschaft eines Wüstenpuffs.

Was sich beim Haus der 1000 Leichen schon bei einigen Szenen andeutete tritt nun offensichtlich zu Tage. Rob Zombie hat ein extrem gutes Gespür für spannend fesselnde Inszenierung. Bei den meisten der Hostage-Szenen presst einen sowohl die Intensität der schauspielerischen Leistungen, als auch Schnitt und Aufbau der Szenen regelrecht in den Kinosessel. Der Film lässt keinen kalt, ist böse, schmutzig und gemein und seine Protagonisten gewissenlose Sadisten vor dem Herrn, deren Handeln in keinster Weise glorifiziert wird. Ebenfalls perfekt eingesetzt ist der trockene Blues-Rock-Soundtrack der im finalen Showdown mit Lynyrd Skynyrds "Free bird" dem Film einen unglaublichen Höhepunkt beschert.

war im Cinema, München

Tetsuo * 10.0

Zombie 2

Bei House Of 1000 Corpses hatte man ständig das Gefühl, dass Rob Zombie total gehemmt an die Sache rangeht. Ob es an Studiovorgaben lag oder einfach die Unsicherheit des Erstlingswerks die Oberhand hatte, keine Ahnung.
Bei Devil’s Rejects nun hat man nach 5 Minuten bereits ein völlig anderes Gefühl (positiv-mulmig).
All das, was im ersten Teil noch gestört hat, ist hier wie weggeblasen. Mr. Zombie lebt sich in seiner Story und Regiearbeit endlich aus und was dabei herauskommt ist für mich eines der absoluten Highlights des diesjährigen FFF.
Vielleicht liegts auch daran, daß der gute Rob zwischenzeitlich Sheri Moon geehelicht hat (was auch erklären mag, warum man desöfteren Mal ihren knackigen Hintern im Close-Up sieht).
Egal! Devil’s Rejects war einfach nur geil und ich bezweifle sehr stark, dass das gesamte Werk jemals den Weg an der FSK vorbei findet. Falls nicht empfehle ich mal wieder einen Kurzurlaub in good ol’ Austria. Es lohnt sich!

guckte im Cinema, München

chriss * 7.5

So fucking crazy

In die Tiefen des wahren Bösen wird man in "The Devil’s Rejects" entführt. Schon der atemberaubende Beginn verspricht einiges. Und fest steht eins: Langweilig wirds nie! Nur der an einigen Stellen bröckelnde Spannungsbogen und die ein oder andere Vorhersehbarkeit trüben das Filmvergnügen ein wenig.

Fazit: Brutal, aber sehenswert.

war im Cinecitta', Nürnberg

Rohrkrepierer * 9.0

Kein Vergleich

Rob Zombie hat nun, frisch verheiratet, wohl nicht mehr viel zu lachen. Zumindest läßt das einen dieser Film denken.

Vergessen sämtliche Ironie und überzogene, comichafte Gewaltdarstellung des "House of 1000 Corpses".

Es regiert die blanke, humorlose Gewalt. Hier wird der Mensch als perverse, triebgesteuerte Tötungs- und Rachemaschine dargestellt. Der Clown legt seine Maskerade ab und die Opfer blicken der ungeschminkten Wahrheit aus Blut und Schweiß in die Augen.

Dieser Film ist kein Horror- und schon gar kein Splatterfilm.

Er erinnert in seiner brutalen Darstellung, meist im Off, viel mehr an die Massenmörderfilme der späten 70er und frühen 80er Jahre.

Der ganze Stil Zombies ist erwachsener und stringenter geworden und ließ mich in seiner Zurschaustellung von Sex und Gewalt immer wieder vor allem an Van Bebbers "Manson Family" denken.

Auch wenn sämtliche Figuren des Erstlings hier in Erscheinung treten, so würde ich nicht von einem Sequel sprechen, sondern von einem vollkommen eigenständigen Film.

Einem brutalen, ekelhaften, abstoßenden und bitterernsten Roadmovie - aber einem sehr, sehr guten.

otis * 9.0

Schluss mit lustig!

Das schöne am Film:
schon wie im ersten Teil eine spitzen Besetzung, voller glaubhafter, skuriler Figuren.
Das Intro des Films hat mir hammermäßig gefallen, die Spannungsschrauben werden hier schon mächtig angezogen.
Leider kann Herr Zombie diese Atmosphäre nicht über die gesamte Länge des Films transportieren. Der Film hat aber trotzdem keine großen Hänger und wird nie langweilig.
Schmutzig und ohne Rücksicht auf Verluste Verrichten die Fireflys ihre Arbeit.

Die Brutalität hält sich aber trotzdem in Grenzen, hier übertreibt das Programmheftchen maßlos. Das dem Besucher bei so einem Film kein zweites "Bambi" erwartet ist klar, doch im ersten Teil gabs deutlich härtere und abgedrehtere Szenen.
Ok, das in "..Rejects" diesmal alles ziemlich echt und ohne ironische Distanz herüberkommt macht diesen Film vielleicht für einige Besucher härter, aber ich hatte da schon ein bischen mehr erwartet.
Trotzdem, ein Besuch lohnt sich allemal, und das Ende des Films, untermalt mit der Musik von Lynyrd Skynyrd (Free bird) ist ja schon fast zum heulen schön, aber eben nur fast, wären die Fireflys bloß nicht solch` sadistische Arschlöcher! :)

saß im Metropol, Stuttgart

ZardoZ * 8.0

There’s no fucking icecream in your fucking future. Yeah, was war das für ein Spass! Das THE DEVIL’S REJECTS ein Highlight des diesjährigen FFFs werden würde konnte man schon voher ahnen und damit lag ich nicht falsch. Der Film ist ein reiner Gewalt-Fun-Roadmovie. Skurille Gestalten, abgefahrene Sprüche, überzogene Gewalt, das Wort Fuck in jedem zweiten Satz ...

Rob Zombie, der zudem ausgesprochen gute Arbeit leistete die 70iger Jahre Atmosphäre in Bilder zu fassen, gelang ein Quantensprung vom doch teilweise recht mauen HOUSE OF 1000 CORPSES. Zwar war der Film lange nicht so gewalttätig wie propangiert, aber das tut absolut keinen Abbruch mit Captain Spaulding, Otis und Baby auf Reise zu gehen und mit ihnen Spass zu haben ;-)

goutierte im Metropol, Stuttgart

seife S * 1.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Schlechte Ideen, schlechter Film

Zu meinem Schock musste ich feststellen, dass THE DEVIL’S REJECTS eine Ansammlung von schlecht zusammengeklauten Szenen ist, die von grottenschlechten Schauspielern runtergeleiert werden. Rob Zombie ist ja schon als Musiker nicht die Offenbarung, aber was er mit seinem neuen Film abliefert, unterbietet sogar noch seine immer gleich unkreative Musik.

Kurzfassung meiner Kritik: lasche Story, nichts als kitschige Klischees, keinerlei Ironie in Sicht, schlechte Schauspieler, absolut unlogische Ereignisse (warum nimmt die Dame im Hotel die Leichenmaske beim Wegrennen nicht ab? Warum werden im Puff die unschuldigen Huren abgestochen? Warum flüchtet die Familie zu Beginn nicht gleich durch ihren Geheimgang? usw.), die megaunsympathischen Serienkiller (ich hasse diesen dämlichen Clown!) werden zu Helden hochstilisiert, keinerlei Wendungen in der Handlung (OK, eine vielleicht) und dann noch das ewiggleiche und ausgelutschte Schmuddel-Ambiente (Texas).

Ich kann nicht verstehen, dass irgendjemand diesem Film eine gute Kritik schreiben kann... Haus der 1000 Leichen war schlecht - dieser Film ist eindeutig schlechter.

Grüße
SEIFE

war im Metropol, Stuttgart

Herbert.West * 9.0

Endlich mal eine eigenständige Fortsetzung, die nicht nur ein müder Abklatsch des Originals ist. The Devil’s Rejects hat nicht besonders viel mit "House of 1000 Corpses" gemein, außer natürlich, dass einige der Hauptcharaktere dieselben sind (die Familie). Teil 1 bot ein nicht sonderlich originelles, aber zugegebenermaßen recht bedrohlich wirkendes "Texas Chainsaw Massacre"-Szenario, wohingegen die Fortsetzung andere Wege beschreitet. Zwar herrscht wieder eine stark von 70er-Jahre-Filmen beeinflusste Atmosphäre vor, aber dieses Mal haben eher Revenge-Filme wie "The Last House on the Left" Pate gestanden.

Spielte House of 1000 Corpses sich weitgehend in einer Location ab und war optisch ziemlich düster, so ist The Devil’s Rejects ein Roadmovie, das mit seinen sehr hellen Farben auch optisch einen starken Kontrast zum Vorgänger bildet. Dem grimmigen Grundton des Films tut das allerdings keinerlei Abbruch, ich fand den Film sogar noch bösartiger als den ersten Teil. Dass es für ein derartiges Metzeln, Foltern und Quälen noch ein R-Rating gab, ist ziemlich verwunderlich; gut möglich, dass die FSK da nicht mitmachen wird.

Rob Zombie zeigt sich als Regisseur und Drehbuchautor stark gereift. Die etwas holprige (aber passende) Machart des Vorgängers ist einer wesentlich strafferen und an seinen skurrilen Charakteren orientierten Inszenierung gewichen, ohne sich jedoch auch nur einen einzigen Zentimeter in Richtung Mainstream zu bewegen. Diesmal hat Zombie auch die kleinen Clips weitgehend weggelassen, die er im ersten Teil immer wieder eingebaut hatte. Das Drehbuch ist für einen derartigen Film überraschend klug und facettenreich und wartet mit einer Vielzahl neuer Ideen auf. Die Darstellerleistungen sind durch die Bank richtig gut, und es gibt ein erfreuliches Wiedersehen mit Ken Foree ("Dawn of the Dead") und Michael Berryman ("The Hills Have Eyes"). Am Soundtrack gibt es selbstverständlich ebenfalls nichts zu meckern, schließlich ist das ein vertrautes Terrain für Rob Zombie.

The Devil’s Rejects gehört zu den besten Fortsetzungen, die jemals im Horrorgenre gedreht wurden und schlägt seinen bereits guten Vorgänger in allen Belangen. Der Film erkundet neues Terrain und verlässt sich nicht auf das bewährte Erfolgsrezept des ersten Teils. Gleichzeitig ist The Devil’s Rejects einer der fiesesten Filme der letzten Zeit und bleibt damit seiner Verhaftung zum Exploitation-Kino der 70er-Jahre treu. Für einen Großteil des Mainstreampublikums vermutlich ungenießbar, für Genrefans ein zukünftiger Kultfilm. Dicke 9/10.

Horowitz * 8.0

Fucking hell

Alles andere als zimperlich geht es in Rom Zombies Teufelswerk The Devil’s Rejects zu. Die kranke Adams Family im Clownkostüm macht keine Gefangenen und trennt bei ihrer bestialischen Schlachterei schon gar nicht die Spreu vom Weizen. Alles was atmet und zwei Beine hat wird erbarmungslos niedergemetzelt. Vor großen Kulleraugen wird hier eben so wenig halt gemacht, wie vor der Justiz selbst - des Teufels Werk muss vollendet werden und kennt keine Gnade.
Dreckige, sehr häufig auch ultrakomische Dialoge lockern die knallharte High Tension Machart deutlich auf und die äußerst kranken, aber sehr geilen Charaktere lassen erst keine Langweile aufkommen. Das Härteste an diesem Film ist sicherlich die gezeigte Lust am wahllosen töten.
Harter Tobak, aber eben auch ein Film der seine Wirkung nicht verfehlt und ganz sicher mit zum Besten zählt, was dieses Jahr auf dem FFF über die Leinwand flimmert.

war im Metropolis, Frankfurt

Eraserhead * 9.0

The FSK’s Rejects

Knallharter Gewaltschocker, der einem mal wieder das eigene Krankhafte vor Augen führt. Da wird gemordet, gequält und vergewaltigt - und man hat auch noch Sympathien für die Massenmörder! Gekonnt und schaurig schön inszeniert ist THE DEVIL REJECTS in der Tat eine gelungene Hommage an die harten 70er Horrorstreifen, was man ja auch an der Darsteller Auswahl merkt (Ken Foree und der Glatzkopf aus HILLS HAVE EYES). Und über allen schwebt der Geist von TEXAS CHAINSAW MASSACRE. Ein absolutes Highlight, mal sehn, was die FSK draus machen wird...

guckte im Metropolis, Frankfurt

D.S. * 7.0

The South will die again.

glotzte im Metropolis, Frankfurt

oceansize * 5.5

Nichts für Unbedarfte

Ein sauberer Genre-Film ist "Devil´s rejects" auf jeden Fall und clever noch dazu. Die traditionellen Grenzverläufe zwischen Gut/Böse, die meist die Voraussetzung für geordnete Furcht vor der böseren Seite bilden, verwischen, denn die satanistische Texas Family ist zwar zu einem großen Teil sympathisch, neuerdings auch sexy und schließlich Garant der Metzelei, andererseits sollen ja gerade die Grausamkeiten einen Ekel vor den Unmenschen hervorrufen, statt einem Natural Born Killers-Heroismus, denn es handelt sich natürlich um barbarische Hinterwäldler.
Das trifft allerdings auf alle zu im Texas des Rob Zombie: Erst recht auf den Elvis Presley-verehrenden Wüstensheriff, der gegen Ende des Films der eigentliche sadistische Übeltäter und religiöse Fanatiker ist und sich die Zuschauersympathie auf die drolligen Massenmörder verschieben dürfte.
Die FSK wird diesen Film nicht etwa wegen der Gewaltdarstellungen hassen, sondern eher wegen dieser unklaren Verschiebungen, die Abwesenheit eines moralischen Über-Ichs, das die Grausamkeiten relativieren könnte.

Der Film ist auch eine fette Homage an die 70er und dessen Trash-Kinos und hat von Anfang an bis Ende eine stilechte Inszenierung. Im Vergleich zum Vorgänger "House of 1000 Corpses" ist der Film aber wesentlich weniger bunt und surreal, eher staubig und eben dreckig.
FFF-Gänger mögen diesen Film lieben, weil er statt ausgefranstem drittklassigem semi-ambitionierten Story-Quatsch die bestialistisch trocken servierten Essentials bietet. Aber ich und meine ebenfalls dahingehend unbedarften MitguckerInnen konnten nicht wahnsinnig viel mit dem Film anfangen, da wir keinen nennenswerten Unterhaltungswert trotz Brutalitäten und skurilen ProtagonistInnen feststellen konnten.
Also stilecht, staubig und kompromisslos und im direkten Vergleich mit gurkiger Massenware wie "Wrong turn" sicher eher ein echtes Orginal, aber für sich allein stehend eben weder auffallend spassig, besonders spektakulär noch besonders spannend.

glotzte im Metropolis, Frankfurt

Alexander * 6.5

Bonnie & Clyde auf Acid

Bei wenigen Filmen scheinen die Meinungen ja so weit auseinanderzuklaffen wie bei Rob Zombie-Produktionen. Nachdem sich schon an "House of 1000 Corpses" die Gemüter gewaltig erhitzten, durfte man darauf gespannt sein was passiert, wenn Zombie mit "Devil’s Rejects" noch einen nachlegt.

Während bei "1000 Corpses" der Gewaltrausch unserer Hippie-Kommune noch relativ abstrakt, verfremdet und weniger explizit dargestellt wurde (was bei vielen Gore-Fans relativ schlecht anzukommen schien), hält die Kamera im jüngsten Gewaltensemble immer schön drauf. Dass "Devil’s Rejects" nicht viel mehr sein würde als ein Reigen aus Gewalt, Sex, Erniedrigungen und Perversionen, sollte klar sein. Wer das erwartete, wurde allerdings nicht ganz so konsequent bedient, wie man aufgrund der gehypten Ankündigungen hätte erwarten können. Für Freunde einer vernünftigen Story hält der Film allerdings auch nicht viel parat und Anspruch gibt’s schon mal gar keinen, so dass eigentlich keine Zielgruppe hier richtig gut bedient wird.

Spaß macht der die Meute jagende Sheriff, dessen Selbstbeherrschung im Zuge des Films genauso entgleist wie seine Gesichtszüge, und der einen fast biblischen Rachefeldzug gegen die Zottel antritt und sich dabei schlußendlich auf die selbe Stufe mit Capt. Spaulding und Konsorten stellt, was dann auch zu den meiner Meinung nach besten Szenen des Films führt, obwohl man die Gewaltschraube noch etwas weiter hätte festziehen können, wie ich finde.

Als kleine Erfrischung für Zwischendurch ist dieser Film schon zu empfehlen. Eine Art pervertierter "Bonnie & Clyde" mit ein bisschen "Natural Born Killers", nur eben wesentlich schonungsloser.
Wäre interessant zu wissen, wieviel die FSK davon wohl übrig lassen wird - 11 oder 12 Minuten?

war im Metropolis, Frankfurt

QuintenQuist S * 4.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Woodstock Revival

Schön, da steht Herr Zombie also offensichtlich auf das Horrorkino der Siebziger und unüberhörbar hat ihm auch die Musik zugesagt, so dass das ein Revival aus allerlei Zutaten wird, die man so oder so diverse Male gesehen hat.
Man muß nicht bekritteln, dass Dialogsequenzen bisweilen zu lang sind und die Schauspieler nicht sonderlich charismatisch, interessant ist aber, wie sehr sich der Filmemacher bemüht hat, die Killer als normale Leute zu inszenieren, was für einige Szenen gelingt, nur leider werden die dadurch nicht bedrohlicher, was das große Manko des Films ist.
Gegen ein Revival habe ich nix, ein Potpourrie aus Road und Terror und Rache, und wenn dann William Forsythe den Rächer gibt, ist das ein großes Plus, und ehrlich gesagt war ich darauf gefaßt, dass der Film wirklich brutal würde, so dass ich möglicherweise dann irgendwann mal die Vorstellung wechsele.
War aber nicht, was mich einerseits positiv überraschte, andererseits irritierte, wieso erzählt irgendjemand was von der Frage über die FSK-Freigabe und dergleichen, bei einem Film, der nicht entfernt die Gewalt des TCM-Remakes erreicht (auch nicht virtuell, mental oder sonstwo ). Worüber ich übrigens, nochmal erwähnt, froh bin.
Also schlußendlich ein nettes Roadmovie, etwas konstruiert, ohne riesige Höhepunkte und eine ohne wirkliche Konsequenz inszenierte Familie, die irgendwie zwar immer schlimme Sachen macht, aber eher so wirkt, als würden sie ins Bild retuschiert worden sein.
Keine Bedrohung, aber auch nichts mit "Der Teufel hinter der Fassade".

Gut aber, wie im Finale die direkte Umkehrung gelungen ist und Sheri Moon schlicht wie ihre Opfer davonhechelt.

Ein schlicht durchschnittlicher Film, dramaturgisch eher ideenlos mit einem Wiliam Forsythe, der dank seiner Präsenz den Höhepunkt bildet.

glotzte im Cinemaxx, Hamburg

Bobshock * 9.0

Böööse Waltons

Yee - aarh! Dieser Film hat mir von der ersten bis zur letzten Minute Spaß gemacht. Und offenbar auch der Filmcrew, denn alle Abartigkeiten wurden mit der größten Sorgfalt und Glaubwürdigkeit verfilmt. Ziel war es offenbar den Leuten von der FSK Pipi in die Augen zu treiben, denn die mögen das gar nicht, wenn Frauen geschlagen und im Intimbereich gequält werden und Männern die Gesichtshaut entfernt und damit rumgespielt wird. Nein, die mögen das zwar nicht aber die Filmfreunde treibt die Sensationslust in Scharen ins Kino. Das CinemaxX 1 in Hamburg war trotz tollem Wetter nahezu ausverkauft und es gab jede Menge verschwitzte Haare und Tattoos zu bestaunen bevor der Vorhang aufging. Dass ein paar Leute vorzeitig den Saal verließen ist doch Ehrensache, genau wie die hinterher nörgelnden Halbintellektuellen, denen der ganze Film irgendwie nicht originell, anspruchsvoll und mehrschichtig genug war. Das gehört einfach dazu - Rob Zombie hat es so gewollt.

guckte im Cinemaxx, Hamburg

FFFler * 5.5

Besser als sein Vorgänger

Ich gehöre ja zu denen die den ersten Teil so richtig schlecht finden und hab mir auch nur aufgrund der durchweg positiven Meinungen die Fortsetzung angeschaut. Ich muss zugeben, der Film ist viel besser, jedoch noch lange nicht gut. Zombie hat teilweise richtig gute Ansätze in seinen Film gepackt, wie z. B. das Umdrehen des Szenario, zudem muss man ihm zugestehen, dass er eine wirklich klasse Inszenierung auf die Leinwand bringen kann. Dennoch wars das dann schon, denn ansonsten bekommt der Zuschauer erneut nicht mehr als kranke Charaktere beim Foltern anderer zu sehen und das mal wieder auf exzessive Art und Weise. Wem das nicht liegt, sollte sich zweimal überlegen sich diesen Film anzusehen. Für mich war er trotz der guten Ansätze und der deutlichen Steigerung zu seinem Vorgänger leider nur durchschnittlich.

guckte im Metropolis, Frankfurt

Alan Smithee S * 1.0

Dieser Review enthält SPOILER!

so fuckin´what?!?

Einfach nur schlecht, langweilig und überflüssig...
Aber dennoch danke dafür, dass das alternde ex-B-Movie-Sternchen so bald abgekratzt ist... hat mächtig genervt, das Weib!
Ich seh Herrn Zombie gerade zusammen mit Diamond Dallas Page (dat wird nüschts, Jungs... bleibt bei eurem Metier!) im Champagner-Bad bei Kaminfeuer und Prostituierten über den tieferen Sinn des Films, des Lebens überhaupt und seiner Marketing-Strategie philosophieren... na denn, prost Jungs... dat war definitiv mein letzter Rob Zombie Film!

Jochen * 5.0

Wo ist die Moral?

THE DEVIL’S REJECTS ist schwer zu bewerten. Einerseits merkt man diesem Film an, dass der Regisseur ein durchdachtes und glasklares ästhetisches Konzept hat, das er stilsicher zu inszenieren weiß. Andererseits lässt die Abwesenheit eines jeglichen moralisch positiven Zentrums in der recht spannungs- und überraschungsarmen Handlung den Vorwurf der Gewaltverherrlichung alles andere als unbegründet erscheinen. Wie geht man mit einem solchen Film um? Macht man’s sich einfach und sagt: "Fuck-shit-fuck-shit, war schön hart und sicherlich nicht ernst gemeint"? Oder reagiert man abgestoßen und angeekelt, weil der Film eine einzige Anhäufung an Folter, Mord und Ballerei ist, die meisterhaft glorifizierend in Szene gesetzt wird?

Eines muss man Rob Zombie jedenfalls lassen: Er hat den Film gemacht, den er machen wollte und dabei ebenso wenig Rücksicht auf die Zensur wie auf die Fans von HOUSE OF 1000 CORPSES genommen. Sollten die Schlachtereien in Zeitlupe zur Musik der Hippies ein bitterböser Kommentar auf die Vergeblichkeit von Friedensbewegungen sein? Und sollte der Gegensatz zwischen den Devil’s Rejects und dem Devils Slayer eine Parallele zur derzeitigen US-Politik sein, in der sich jemand selbst zur einzig wirksamen Waffe gegen das moralisch Verwerfliche erklärt und dafür selbst unmoralisch werden und die Mächte der "Unholies" heraufbeschwören muss? Oder ist das völlig überinterpretiert? Wenn ja, dann ist der Film definitiv gewaltverherrlichend, denn die oberflächliche Handlung suggeriert nur eines: Man kann Spaß am Quälen anderer Menschen haben - egal, ob Schurke oder Sheriff, hier kriegt jeder einen Kick aus dem Martyrium des anderen. Eine Autofahrerin, die anhält, weil ein Verletzter auf der Straße liegt, wird genauso hinterrücks abgeschlachtet wie eine unschuldige Hure, die zufällig neben dem Eingang steht, durch welche die "guten" Unholies kommen, um die "bösen" Devil’s Rejects dingfest zu machen.

Sicherlich ist THE DEVIL’S REJECTS vom Splattergehalt relativ harmlos. Er wirkt auf mich auch vor allem verstörend wegen der Abwesenheit des "Guten", das höchstens in Gestalt der Opfer auftaucht. Das ist übrigens ein Grund für die überwiegende Spannungsarmut. So habe ich während des Films bemerkt, dass es mir im Prinzip egal war, welches Opfer als nächstes sadistisch zu Tode gefoltert wird, solange es kein unschuldiges war.

Ich bin dem Fantasy Filmfest dankbar, dass es THE DEVIL’S REJECTS auf deutsche Leinwände gebracht hat. Nicht nur hat es diesem wirklich schwachen Jahrgang einen Film geschenkt, über den man diskutieren und streiten kann, es wird zudem für die nächste Zeit auch die letzte Gelegenheit gewesen sein, den Film im Kino zu genießen, da die FSK ihn meines Erachtens verbieten wird. Eine Entscheidung, die ich nachvollziehen könnte, wenn ich sie auch nicht unbedingt gutheißen würde.

Aufgrund meines gespaltenen Verhältnisses zum Film gebe ich 5 von 10 Punkten.

war im Cinemaxx, Berlin

plasmadjrobsen * 8.5

Moral

TDR hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen, einer der wenigen richtig guten Horrorfilme der letzten Jahre, bösartig, verstörend, schwarz. Natürlich hat TDR keine Moral, warum auch? Gibt es eine Moral in unserer Welt? Nein!

kinokoller * 2.5

Kranker Mist..

Leimbacher-Mario * 8.5

Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist... dann ist einfach kein Einlass mehr

Wie Glühwürmchen auf des Todes Schwingen,
springt dieses seltsame Pack sogar dem Teufel über die Klingen.

Pünktlich zu ihrer Wiederauferstehung diesen Monat war Rob Zombies Magnus Opus nochmal dran,
und wieder schwankte ich köstlich zwischen Ekel und Fun.

Unlustiger und erdiger als das Haus der tausend Leichen,
kann dieser furiosen Fluchttour bisher kein anderes Werk aus Zombies Å’uvre das Wasser reichen.

Komplett ernst oder ohne Humor ist auch das hier nicht,
nur ist er diesmal noch schwarzer und komplett ohne satirisches Licht.

Selten waren einem Ausgeburte der Hölle derart suspekt und sympathisch zugleich,
auch an Style, Flair und Brutalität ist dieser Wahnsinn (vor allem in der ersten Hälfte) sehr reich.

Irgendwo zwischen dem Beginn von „From Dusk Till Dawn“ und „Bonnie & Clyde“,
war so manch eine Seele für diesen Scheiß damals noch nicht ganz bereit.

Zombies Reifung und noch dickeren Eier waren hier schon deutlich zu spüren,
selbst wenn man gerade in der zweiten Hälfte öfters denkt, er könne das Ganze sicher noch ein wenig besser führen.

Er zeichnet eine dreckige, hoffnungslose Grimasse einer Welt,
die wohl nur den komplett ausgestoßenen Verrückten richtig mundet und gefällt.

Eine Collage aus Staub und Blut, aus Außenseitern und Gejagten,
selbst wenn mich jetzt nicht 15 Jahre lang Fortführungsfragen plagten.

Eigentlich war diese Odyssee abgeschlossen und vorbei,
werden unsere „Helden“ am Ende doch ziemlich geschossen zu Brei.

Daher bin ich bei „3 From Hell“ äußerst gespannt was das wird,
und ob sich Zombie bei seinen Wurzeln nochmal in einstige Höhen verirrt.

„TDR“ ist ein moderner Terrorklassiker, der Gift und Galle spuckt,
und der dir dabei ganz frech und tief und schmunzelnd in die Augen guckt.

Captain Spaldings Unberechenbarkeit, Sheries Wahnsinn und die brutale Geradlinigkeit von Otis,
da weiß man schnell nicht mehr, wie einem geschieht und was gerade genau los ist.

Vor allem mit Publikum ist dann schon eine echte Sause,
und der hartnäckigste Beweis, dass Zombies Fans zehren nicht nur von Brause.

Die perfekte Ergänzung und Abbiegung zum Vorgänger und Teil 1,
dennoch kann ich schon irgendwie verstehen, wer sagt: „Das ist nicht ganz so meins...“.

Ich feier dieses fiese Double Feature jedoch immer noch und gefühlt sogar mehr,
jetzt muss für eine starke Trilogie in ein paar Tagen nur noch ein gelungener Abschluss her.

Oder wird es sogar ein unerwarteter Restart und Neuanfang?!
Immerhin ist bei diesem Herrn Zombie mit allem zu rechnen, Mann!

Fazit: Schluss mit lustig. Jetzt wird sich richtig heftig, abgefuckt und brutal auf eine Killingtour begeben, gegen die ein Michael Myers aussieht wie ein Waisenkind. Diese dreckigen Bastarde nimmt nicht mal der Teufel an/zurück. Zombies Meisterwerk?! Für alle, bei denen der Humor des Vorgängers nicht zog, könnte das genau das Richtige sein. Wenn beides nichts für euch ist... vielleicht im falschen Genre oder zu steif unterwegs?! Roadtrip from Hell. Staubtrocken... oder doch nicht?!

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The Devil’s Rejects
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© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 16:15

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