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Review Dog Soldiers

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Luxemburg rockt
von D.S.

Dieser Film wurde in Luxemburg und mit Geldern des luxemburgischen Film-Boards gedreht. Normalerweise wäre das eine eindeutige Warnung - ich erinnere nur an TALOS THE MUMMY... aber wir wissen ja inzwischen: "Nichts ist, wie es scheint", und so schafft es dieser Film tatsächlich, verdammt gut zu sein. Gut im Sinne von unterhaltsam, hart und brutal, action- und spannungsreich, wirklich Spaß-machend.

Eine Einheit von "Dog Soldiers" - mehr oder minder Losertypen, die es eben nie über den Rang des normalen Soldaten hinausbringen und in einem Krieg Kanonenfutter sein werden - ist für eine Routine-Manöverübung in den schottischen Highlands unterwegs. Alle sind sich einig: das ist lächerliche Zeitverschwendung, wo man doch gerade vor den Fernsehern den ECHTEN Krieg verfolgen könnte: das Fußball-WM-Qualifikationsmatch Deutschland - England in München ;-))) (Was der Film übrigens des öfteren als Anlaß für Witze nutzt.)

Wie wir natürlich alle wissen, irren sich die Herren in Tarnanzügen gewaltig: den wahren Krieg werden sie selbst bald erleben; in diesem Wald; mit Feinden, die deutlich furchterregender sind als Carsten "The Thing" Jancker und Oli "Apeman" Kahn.

Aber holla... weder Trailer noch Filmfest-Programm (!!) versprechen zuviel. Das hier ist tatsächlich ein "kompromißlos angerichteter Orkan", ein "Rachenputzer". Hier geht es zur Sache, hier wird geballert, was das Zeug hält, hier gibt es ausweglose Situationen, übermächtige, dämonische Gegner, Angst, Panik, Monster, Blut und einige wirklich heftige Gore-Szenen (nein, kein Splatter im herkömmlichen Sinne - aber die GARANTIE, daß dieser Film keinesfalls ungeschnitten auf den deutschen Markt kommen wird. oder natürlich FSK 18).

Erwartet keine große Story, ungesehene Bilder, herausragende schauspielerische Leistungen oder gar Neuerungen hinsichtlich des Werwolf-Mythos. Dafür kriegt ihr aber immerhin die eine oder andere überraschende Wendung, eine Menge echt derber Witze, ein ordentliches Maß an Gewalt - und eine Inszenierung, die wirklich atemlos ist, Spannung erzeugt, und reich an Schockmomenten ist. Man fiebert fast ohne Unterbrechung mit, man kann sich immer wieder mal (kurz) gruseln, man ist gefesselt. Und man wird SEHR gut unterhalten.

Abzüge gibt es von mir für die absolut stereotypen Charaktere, für die beschissene Verherrlichung des Militärs, die dem Film inhärent ist (oh ja... Kameradschaft... Loyalität... und überhaupt macht am Ende nur das Militär einen echen Mann aus Dir...), und vor allem für Kamera/Schnitt. Die hierfür Verantwortlichen sähe ich gerne bei Vollmond in einem Wolfgebiet ausgesetzt. Hier wird oft durch hektisches Herumgeschwenke und -geschneide versucht, Dramatik zu erzeugen - an Stellen, an denen das entweder nicht nötig wäre (weil ohnehin gerade genug passiert, um den Zuschauer zu fesseln), oder an denen es sogar komplett sinnlos ist (weil nun mal gerade NIX passiert. Egal, was der Schnitt tut.) Die Gründe dafür sind wahrscheinlich, daß man einen allzu klaren Blick des Zuschauers auf die eher lächerlichen Werwolf-Kostüme verhindern wollte... und daß man dachte, Kamera-Experimente machen den Film "modern".

Ist nicht modern, ist absolut old school: Action, Blut, Monster. Spaß :)
Ich wurde insgesamt extrem gut unterhalten, und vergebe deshalb - wahrscheinlich zu gute 8 - Punkte. Highlight!

verweste im Turm-Palast, Frankfurt

49 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Dog Soldiers
  • f3a.net: 6.9/10 49
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 00:24

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