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Review Doghouse

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Cold beer and undead women
von D.S.

DOGHOUSE ist ein spaßiger kleiner Trash-Partyfilm, der sich selbst in keiner Sekunde ernst nimmt - dafür aber genau das abliefert, worauf es bei einem solchen Film ankommt: ordentliches Gesplattere, viel Situationskomik, gut gespielte Witzfiguren mit knackigen One-Linern und eine hemmungslos bescheuerte Rahmenhandlung, deren einziger Sinn und Zweck es ist, möglichst viele blutig-lustige Situationen zu ermöglichen.

Dabei beschränkt sich der Unterhaltungsfaktor des Films dankenswerter Weise nicht nur auf pubertären oder gar ausschließlich sexistischen Humor (in dieser Hinsicht hatte ich, ehrlich gesagt, schlimmeres erwartet); stattdessen geht er stellenweise ziemlich zur Sache. Und vor allem lässt er uns nicht allzu lange warten, bis er los legt - und behält dann bis zum Schluss ununterbrochen ein angenehmes Tempo bei.

Die Grundidee von DOGHOUSE ist ja schon wahnwitzig genug: ein Virus hat alle weiblichen Einwohner eines winzigen Nests im britischen Nirgendwo in männerreißende Bestien verwandelt, die als erstes sämtliche örtlichen Vertreter des anderen Geschlechts niedergemetzelt haben. Und mittenrein in dieses Schlachtparadies platzt nun eine Männerclique, die ausgerechnet hier ihrem Freund Neil moralischen Beistand angesichts seiner bevorstehenden Scheidung leisten will - und ihm beweisen will, dass es nicht alle Frauen der Welt auf ihn abgesehen haben. Klappt natürlich perfekt!

Aber der Film bleibt nicht bei dieser großartigen Party-Ausgangsidee stehen, sondern findet Möglichkeiten, sie noch zu steigern und in allen möglichen Richtungen auszuspielen - denn wenn es ums Überleben geht, legen unsere Losertypen eine ganze Menge Phantasie an den Tag. Und im wahrsten Sinne des Wortes wenige Berührungsängste vor dem weiblichen Geschlecht...

Zwar lernen wir schon früh im Film nachdrücklich, dass hexenhafte Frauen mit langen Zähnen und Fingernägeln, fauligem Gesicht und Mordlust nicht automatisch Zombies sind, ganz genau so verhalten sich die Damen hier allerdings und sehen auch so aus - wobei mich Make-up und Masken extrem an THE CONVENT erinnert haben. Allerdings verzichtet man hier auf Neon-Blut und geht allseits etwas rabiater zur Sache: den kreativen Tötungsideen sind kaum Grenzen gesetzt, da wird gehackt und abgefackelt, gestochen und geschnitten... und Golf gespielt. In gewisser Hinsicht zeigt DOGHOUSE übrigens durchaus ein emanzipatorisches Frauenbild, jedenfalls waren in unserem kleinen Dorf offenbar fast alle Frauen berufstätig - und nutzen ihre jeweiligen Werkzeuge nun gekonnt für ihre radikalfeministischen Aktivitäten.

Gegenüber EVIL ALIENS hat Jake West einen echten Quantensprung hingelegt. DOGHOUSE ist zwar auch strunzdoof, drückt aber wesentlich mehr aufs Gas, ist deutlich härter und lustiger. Hier wurde nicht nur ein einziger Witz genommen und dann geschaut, was passiert - hier wurde ganz offensichtlich mit Liebe am Drehbuch gefeilt und eine Story ausgestaltet, die von vorne bis hinten stimmig ist. Und in Feierlaune klasse unterhält. Splatterig und witzig, definitiv auch für weibliche Zuschauer. 6,5 Punkte. In Frankfurt übrigens mehr als ausverkauft, die Leute haben sich noch auf den Treppen gestapelt.

war im Metropolis 8, Frankfurt

53 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Doghouse
  • Score [BETA]: 63
  • f3a.net: 6.2/10 53
  • IMDb: 6.3/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 04:57

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