Reviewer
Michaela * 5.0
The grown-ups have all gone bad
Tja, wenn Teenager in die Pubertät kommen, werden die Eltern komisch.
Filmtechnisch ist der Film nicht besonders gut, es geht um Jugendliche, die in einem Heim für, wie heißt es so schön, emotional-sozial gestörte Kinder sind und die in ihrem Leben schon einiges mitgemacht haben, wie aus eingespielten Interview-Tapes am Anfang und Ende des Films, dem Entdecken der Lebensläufe in den Akten sowie aus den Gesprächen zwischen den Jugendlichen hervorgeht. Sie stehen nun an der Schwelle zum Erwachsenwerden, d. h. sie werden, der eine früher, der andere später, das Heim verlassen und für sich selbst sorgen müssen. Dafür hat jeder so seine eigenen Träume, Wünsche und Vorstellungen - und das war der Teil, der mich emotional ziemlich fertig gemacht hat und zwar so, dass ich überlegt habe, den Saal zu verlassen. Die Jugendlichen waren sehr gut dargestellt und es war, zumindest für mich, herzzerreißend, wie sie trotz aller Hoffnungslosigkeit und schrecklicher Erlebnisse noch Träume und Pläne haben. Da hat mich der Film echt auf der emotionalen Schiene gepackt.
Tja, der andere Teil der Story betrifft dann Erwachsene, die böse werden und ihre Kids anfallen und töten und die Jugendlichen versuchen, zu überleben. Naja, das Leben in der Erwachsenenwelt ist halt kein Zuckerschlecken, nur die Stärksten überleben. Dieser Teil ist dann auch wenig ausgebaut, so gibt es keine Erklärung, warum das passiert, und dieser Teil dient dann für ein paar Horrormomente, wenn blutüberströmte Erwachsene den Kiddies an den Kragen wollen, zombie-ähnlich.
Ein paar schöne Landschaftsaufnahmen gibt’s auch.
Filmtechnisch ist der Film nicht besonders gut, es geht um Jugendliche, die in einem Heim für, wie heißt es so schön, emotional-sozial gestörte Kinder sind und die in ihrem Leben schon einiges mitgemacht haben, wie aus eingespielten Interview-Tapes am Anfang und Ende des Films, dem Entdecken der Lebensläufe in den Akten sowie aus den Gesprächen zwischen den Jugendlichen hervorgeht. Sie stehen nun an der Schwelle zum Erwachsenwerden, d. h. sie werden, der eine früher, der andere später, das Heim verlassen und für sich selbst sorgen müssen. Dafür hat jeder so seine eigenen Träume, Wünsche und Vorstellungen - und das war der Teil, der mich emotional ziemlich fertig gemacht hat und zwar so, dass ich überlegt habe, den Saal zu verlassen. Die Jugendlichen waren sehr gut dargestellt und es war, zumindest für mich, herzzerreißend, wie sie trotz aller Hoffnungslosigkeit und schrecklicher Erlebnisse noch Träume und Pläne haben. Da hat mich der Film echt auf der emotionalen Schiene gepackt.
Tja, der andere Teil der Story betrifft dann Erwachsene, die böse werden und ihre Kids anfallen und töten und die Jugendlichen versuchen, zu überleben. Naja, das Leben in der Erwachsenenwelt ist halt kein Zuckerschlecken, nur die Stärksten überleben. Dieser Teil ist dann auch wenig ausgebaut, so gibt es keine Erklärung, warum das passiert, und dieser Teil dient dann für ein paar Horrormomente, wenn blutüberströmte Erwachsene den Kiddies an den Kragen wollen, zombie-ähnlich.
Ein paar schöne Landschaftsaufnahmen gibt’s auch.
staunte im Cinemaxx, München
meiklsan S * 7.0
Dieser Review enthält SPOILER!D.G.U.
Anfänglich dachte ich noch, dass dieser „Coming of Age“-Film nur ein „Ringelpiez mit Anfassen“ werden würde. Danach dachte ich, dass es ein weiterer langweiliger „Zombie-Film“ werden würde, dazwischen glaubte ich einen klassischen „Endzeit-Thriller“ zu sehen und am Ende saß ich dann doch etwas ratlos, aber durchwegs unterhalten und nachdenklich in meinem Filmsessel.
Gibt es hier vielleicht doch eine Metaebene, die man bewusst berücksichtigen sollte? Ich meine JA.
Aber zurück auf Anfang. Wir befinden uns auf einer einsamen Insel und in einem Heim für familiär sozial sehr stark gebeutelte Teenager. Komischerweise oder der Einfachheit halber gibt es dort zum aktuellen Zeitpunkt nur 6 Heiminsassen. Jeder davon hat seine persönlich sehr einschneidende destruktive persönliche Kindheitsentwicklung hinter sich gebracht und ist gerade dabei, seine „Pubertät“ zu verarbeiten oder lustvoll und in vollen Zügen auszuleben und zu entwickeln.
Dieses quasi erste Kapitel „Im Heim“ dürfte das Nervigste sein, was man als erfahrener Zuschauer bei diesem Film zu überstehen hat, denn die Vorstellung der Charaktere ist leider sehr infantil und nervig, passt aber irgendwie doch zu den unterschiedlich gepolten und schwierigen Protagonisten. Danach wird es aber definitiv spannender.
Die Heim-Jugend wäre nicht gleichsam eine Jugend, die sich nach Freiheit und Abenteuer sehnt und diese unbedingt erleben möchte, wenn es diese Möglichkeit wie von Geisterhand tatsächlich aber leider unerklärt nicht wirklich geben würde.
Aber es gibt sie. Nachdem auch unsere Protagonisten festgestellt haben, dass Sie alle 6 die Letzten und Einzigen im verlassenen Heim sind, machen Sie sich natürlich und fast im Stile eines „28 Days Later“ auf die Suche nach neuen Erfahrungen und Ihrer Freiheit und begeben sich auf eine ungewisse Tour zum scheinbar freiheitsbringenden Strand.
Somit sind wir quasi schon im zweiten Kapitel des Films „Der bitteren Erkenntnis“. Die von den Kids fröhlich durchwandernden Surroundings waren bisher einsam und verlassen und von anderen Menschen keine Spur. Ein Eldorado für Heranwachsende, tun und lassen was das Herz begehrt, easy peasy! Doch urplötzlich sehen sich unsere 6 Teenager aus heiterem Himmel einer extrem gewalttätigen Gefahr ausgesetzt und es kommt zu Blut und schockierendem Tod. Die anfänglich fröhliche Reise zum Strand wird ab sofort zu einer Flucht vor den attackierenden Menschen, deren Augen weißmilchig erscheinen und die vornehmlich Kinder ins Visier nehmen!?
Aber haben wir es hier wirklich mit Zombies zu tun?
Und warum schießen hier sowohl 10jährige als auch Erwachsene mit einer Knarre auf 16jährige?
Die Zahl unserer Protagonisten wird in diesem Kapitel leider durchwegs etwas dezimiert und alle Fragen bleiben offen!
Das quasi dritte Kapitel „Finale Flucht“ wird in desaströsen demonstrativen Bildern immer intensiver dargestellt und unsere verbliebenen Teenager Helden kämpfen am Ende mit immer mehr unterschiedlichen Gegnern, sowohl aus den eigenen Reihen, den restlichen juvenilen Kiddies und den bösartigen Erwachsenen!
Das Thema Waffengewalt bekommt bei diesem Film übrigens eine ganz neue erschreckende visuelle Komponente, die man in dieser Form eigentlich niemals nicht sehen möchte!
Das Ganze klingt jetzt vielleicht nach einem wahnsinnig fast nonstop actionreichen Reißer, ist aber in der Tat eher ein kleines gefühlvolles Kleinöd, das zum Nachdenken anregt. Es bleibt sehr viel Platz für die zwischenmenschlichen Beziehungen der Teenager untereinander und lässt sehr viel Spielraum für eine erwachsene mehrdeutige Auslegung des Gesehenen! Neben all dem Endzeit Setting gibt es nämlich zwischendurch übrigens auch sehr viele emotionale ruhige liebevolle Momente, die dem Film einen gewissen besonderen Touch geben.
Ich kann den Film trotz seiner vielleicht etwas nervigen Anfangs Sequenzen unbedingt empfehlen, denn er entwickelt sich in seiner Laufzeit und mit seinem besonderen Thema zu einem fast kultartigen Road Movie.
Auch wenn vielleicht nicht alle Jung- und jünger-Darsteller aufgrund Ihres Alters das Optimum aus Ihrer Rolle herausholen, empfinde ich die darstellerische Leistung insgesamt doch als sehr gelungen.
Und für die blasse Hauptdarstellerin gibt es für die süßen elfengleichen abstehenden Öhrchen, die sie unter ihrem blonden Haar immer so geschickt verbirgt, glatt einen fetten Bonuspunkt.
Gibt es hier vielleicht doch eine Metaebene, die man bewusst berücksichtigen sollte? Ich meine JA.
Aber zurück auf Anfang. Wir befinden uns auf einer einsamen Insel und in einem Heim für familiär sozial sehr stark gebeutelte Teenager. Komischerweise oder der Einfachheit halber gibt es dort zum aktuellen Zeitpunkt nur 6 Heiminsassen. Jeder davon hat seine persönlich sehr einschneidende destruktive persönliche Kindheitsentwicklung hinter sich gebracht und ist gerade dabei, seine „Pubertät“ zu verarbeiten oder lustvoll und in vollen Zügen auszuleben und zu entwickeln.
Dieses quasi erste Kapitel „Im Heim“ dürfte das Nervigste sein, was man als erfahrener Zuschauer bei diesem Film zu überstehen hat, denn die Vorstellung der Charaktere ist leider sehr infantil und nervig, passt aber irgendwie doch zu den unterschiedlich gepolten und schwierigen Protagonisten. Danach wird es aber definitiv spannender.
Die Heim-Jugend wäre nicht gleichsam eine Jugend, die sich nach Freiheit und Abenteuer sehnt und diese unbedingt erleben möchte, wenn es diese Möglichkeit wie von Geisterhand tatsächlich aber leider unerklärt nicht wirklich geben würde.
Aber es gibt sie. Nachdem auch unsere Protagonisten festgestellt haben, dass Sie alle 6 die Letzten und Einzigen im verlassenen Heim sind, machen Sie sich natürlich und fast im Stile eines „28 Days Later“ auf die Suche nach neuen Erfahrungen und Ihrer Freiheit und begeben sich auf eine ungewisse Tour zum scheinbar freiheitsbringenden Strand.
Somit sind wir quasi schon im zweiten Kapitel des Films „Der bitteren Erkenntnis“. Die von den Kids fröhlich durchwandernden Surroundings waren bisher einsam und verlassen und von anderen Menschen keine Spur. Ein Eldorado für Heranwachsende, tun und lassen was das Herz begehrt, easy peasy! Doch urplötzlich sehen sich unsere 6 Teenager aus heiterem Himmel einer extrem gewalttätigen Gefahr ausgesetzt und es kommt zu Blut und schockierendem Tod. Die anfänglich fröhliche Reise zum Strand wird ab sofort zu einer Flucht vor den attackierenden Menschen, deren Augen weißmilchig erscheinen und die vornehmlich Kinder ins Visier nehmen!?
Aber haben wir es hier wirklich mit Zombies zu tun?
Und warum schießen hier sowohl 10jährige als auch Erwachsene mit einer Knarre auf 16jährige?
Die Zahl unserer Protagonisten wird in diesem Kapitel leider durchwegs etwas dezimiert und alle Fragen bleiben offen!
Das quasi dritte Kapitel „Finale Flucht“ wird in desaströsen demonstrativen Bildern immer intensiver dargestellt und unsere verbliebenen Teenager Helden kämpfen am Ende mit immer mehr unterschiedlichen Gegnern, sowohl aus den eigenen Reihen, den restlichen juvenilen Kiddies und den bösartigen Erwachsenen!
Das Thema Waffengewalt bekommt bei diesem Film übrigens eine ganz neue erschreckende visuelle Komponente, die man in dieser Form eigentlich niemals nicht sehen möchte!
Das Ganze klingt jetzt vielleicht nach einem wahnsinnig fast nonstop actionreichen Reißer, ist aber in der Tat eher ein kleines gefühlvolles Kleinöd, das zum Nachdenken anregt. Es bleibt sehr viel Platz für die zwischenmenschlichen Beziehungen der Teenager untereinander und lässt sehr viel Spielraum für eine erwachsene mehrdeutige Auslegung des Gesehenen! Neben all dem Endzeit Setting gibt es nämlich zwischendurch übrigens auch sehr viele emotionale ruhige liebevolle Momente, die dem Film einen gewissen besonderen Touch geben.
Ich kann den Film trotz seiner vielleicht etwas nervigen Anfangs Sequenzen unbedingt empfehlen, denn er entwickelt sich in seiner Laufzeit und mit seinem besonderen Thema zu einem fast kultartigen Road Movie.
Auch wenn vielleicht nicht alle Jung- und jünger-Darsteller aufgrund Ihres Alters das Optimum aus Ihrer Rolle herausholen, empfinde ich die darstellerische Leistung insgesamt doch als sehr gelungen.
Und für die blasse Hauptdarstellerin gibt es für die süßen elfengleichen abstehenden Öhrchen, die sie unter ihrem blonden Haar immer so geschickt verbirgt, glatt einen fetten Bonuspunkt.
D.S. * 4.0
Achselzucken
Auf der fiktiven britischen Insel "Northlands", Meilen vom Festland entfernt und hier von Teneriffa verkörpert, begehen sechs Problemkids die Feiertage im Jugendheim, da sie niemanden haben, zu dem sie gehen könnten. Es kommt sie aber auch niemand besuchen – nicht mal der Erzieher, der für ihre Betreuung eingeteilt worden ist. Also drehen die vier Jungs und zwei Mädels, alle zwischen 16 und 18 Jahren alt, erst mal ein bisschen auf: Dringen ins Zimmer des Direktors ein, studieren ihre Akten, rauchen ein paar Joints und stürzen gefundenen Whiskey. Weil es nichts zu essen gibt und sie noch durstig sind, unternehmen sie einen Trip in die Stadt. Wo sie schnell – und auf drastische Weise – erfahren, warum die Straßen menschenleer sind und nirgendwo ein Erwachsener zu sehen ist: die haben sich nämlich allesamt in aggressive, blutgierige Monster verwandelt, die mit Vorliebe Jagd auf Kinder machen...
Diese hochatmosphärischen, intensiven Minuten im typischen Zombiefilm-Stil sind die stärksten von DON’T GROW UP – und das sagt dann schon einigermaßen deutlich aus, dass der Film aufs Ganze gesehen nicht so wirklich funktioniert. Denn die Erwachsenen-Bedrohung ist eigentlich nicht sein zentrales Thema. Vielmehr geht es um die Probleme des "Großwerdens", um die Suche nach seinem Platz in der Welt und die Frage, wie sehr die Erlebnisse der Kindheit einen Menschen auf lange Sicht prägen.
Spannende Themen – denen sich der Film aber leider nur aufs Oberflächlichste nähert. Ein einziges Mal wird in einem Dialog gefragt, was einen denn zum Erwachsenen macht, und eine Antwort darauf kann man sich aus dem Geschehen beim besten Willen nicht erschließen. Die seltsame Krankheit auf der Insel scheint auch einige Jugendliche zu befallen, unabhängig von ihrem Alter. Aber warum; weshalb manche wohl seelisch schon (plötzlich) "erwachsen" sind und andere nicht... darüber kann man nur spekulieren. Es werden uns nicht mal Ansätze von Gründen dafür dargeboten.
Zudem gelingt es DON’T GROW UP erschreckend schlecht, uns seinen Protagonisten näherzubringen. Zu vermitteln, wer sie wirklich sind, wie sie fühlen, was in ihnen vorgeht. Dabei beginnt er sogar mit einer Video-Interview-Sequenz, in der sie von ihren Kindheitserlebnissen und ihren Zielen berichten – aber das alles fühlt sich hohl und unecht an. Und auch im weiteren Verlauf wirken alle Dialoge zu diesen Themen wie einstudiert; zahlreiche Rückblenden zu einem traumatisierenden Geschehnis im Leben einer Figur vermitteln nichts, was nicht auch in einer einzigen Rückblende hätte vermittelt werden können; die Figurenzeichnung bleibt ausnahmslos flach und eindimensional.
Somit können wir kaum mit ihnen mitleiden oder auch nur gesteigertes Interesse am Schicksal der einzelnen Figuren entwickeln – wir lernen sie ja kaum kennen, obwohl uns der Film außer ihrer Beobachtung kaum etwas bietet. Die 81 Minuten, die wir mit ihnen auf der Suche nach einem Ausweg von der Bedrohung verbringen, fühlen sich deshalb sehr lang an. Konflikte unter ihnen und vereinzelte Konfrontationen mit Erwachsenen und anderen Kindern/Jugendlichen können auch nicht für sonderlich viel Spannung sorgen.
Teilweise sehr zäh und ereignislos, mit einem Thema im Hintergrund, das kaum bearbeitet wird und nur wenigen vordergründigen Reizen versehen, die zumindest das Interesse hochhalten könnten, versandet der immerhin vor schöner Kulisse schön gefilmte Jugendlichen-Thriller deshalb weitgehend – und löst vor allen Dingen Achselzucken aus. 4 Punkte.
Diese hochatmosphärischen, intensiven Minuten im typischen Zombiefilm-Stil sind die stärksten von DON’T GROW UP – und das sagt dann schon einigermaßen deutlich aus, dass der Film aufs Ganze gesehen nicht so wirklich funktioniert. Denn die Erwachsenen-Bedrohung ist eigentlich nicht sein zentrales Thema. Vielmehr geht es um die Probleme des "Großwerdens", um die Suche nach seinem Platz in der Welt und die Frage, wie sehr die Erlebnisse der Kindheit einen Menschen auf lange Sicht prägen.
Spannende Themen – denen sich der Film aber leider nur aufs Oberflächlichste nähert. Ein einziges Mal wird in einem Dialog gefragt, was einen denn zum Erwachsenen macht, und eine Antwort darauf kann man sich aus dem Geschehen beim besten Willen nicht erschließen. Die seltsame Krankheit auf der Insel scheint auch einige Jugendliche zu befallen, unabhängig von ihrem Alter. Aber warum; weshalb manche wohl seelisch schon (plötzlich) "erwachsen" sind und andere nicht... darüber kann man nur spekulieren. Es werden uns nicht mal Ansätze von Gründen dafür dargeboten.
Zudem gelingt es DON’T GROW UP erschreckend schlecht, uns seinen Protagonisten näherzubringen. Zu vermitteln, wer sie wirklich sind, wie sie fühlen, was in ihnen vorgeht. Dabei beginnt er sogar mit einer Video-Interview-Sequenz, in der sie von ihren Kindheitserlebnissen und ihren Zielen berichten – aber das alles fühlt sich hohl und unecht an. Und auch im weiteren Verlauf wirken alle Dialoge zu diesen Themen wie einstudiert; zahlreiche Rückblenden zu einem traumatisierenden Geschehnis im Leben einer Figur vermitteln nichts, was nicht auch in einer einzigen Rückblende hätte vermittelt werden können; die Figurenzeichnung bleibt ausnahmslos flach und eindimensional.
Somit können wir kaum mit ihnen mitleiden oder auch nur gesteigertes Interesse am Schicksal der einzelnen Figuren entwickeln – wir lernen sie ja kaum kennen, obwohl uns der Film außer ihrer Beobachtung kaum etwas bietet. Die 81 Minuten, die wir mit ihnen auf der Suche nach einem Ausweg von der Bedrohung verbringen, fühlen sich deshalb sehr lang an. Konflikte unter ihnen und vereinzelte Konfrontationen mit Erwachsenen und anderen Kindern/Jugendlichen können auch nicht für sonderlich viel Spannung sorgen.
Teilweise sehr zäh und ereignislos, mit einem Thema im Hintergrund, das kaum bearbeitet wird und nur wenigen vordergründigen Reizen versehen, die zumindest das Interesse hochhalten könnten, versandet der immerhin vor schöner Kulisse schön gefilmte Jugendlichen-Thriller deshalb weitgehend – und löst vor allen Dingen Achselzucken aus. 4 Punkte.
war im Cinestar, Frankfurt
Leimbacher-Mario * 6.0
Erwachsen werden ist mehr als scheiße
Zombies, Endzeit, Apocalypse - dieses Jahr, oder eigentlich seit dem Walking-Dead-Hype, ein überlaufenes, extrem gefragtes Thema. "Don’t Grow Up" des französischen "Goal of the Dead"-Regisseurs reiht sich da ein - allerdings mit ziemlich allein auf der Welt gelassenen Teenagern, deren größte Angst das Erwachsenwerden ist oder sein sollte. Denn sobald ein gewisser Reifegrad erreicht zu sein scheint, verwandelt man sich in dieser untergegangenen Zivilisation in amoklaufende Bestien. Und da Neverland etwas zu weit entfernt scheint, sieht die Zukunft für unsere Bande an Noch-Nicht-Ganz-Erwachsenen eher blutig als rosig aus...
Anders als bei seinem Fußball-Zombie-Epos kommt Regisseur Thierry Poiraud hier schnell zum Punkt & nutzt die kurze Laufzeit. Selbst wenn in den letzten Minuten etwas gehetzt & abgeschnitten wird. Vielleicht wollte er ja auch diesmal noch weiter ausholen & es wurde ihm nicht gestattet. Möglich wär’s. Der Film legt gar keinen großen Schwerpunkt auf die Zombie-Thematik, es geht viel eher um die britischen Teenager, was es heißt, erwachsen zu werden/sein & um ihre Isolation & das Verhalten in der Gruppe. Ein sehr cooler Coming-of-Age-Ansatz & in dieser Kombi so noch nie gesehen. Und wenn es dann mal ausartet & die Verrückten bzw. Erwachsenen "eingreifen", dann macht der Film keine halben Sachen, was Härte angeht. Das Ende ist dann sogar ein ziemlicher Downer & so offen, dass es nicht jedem gefallen dürfte.
Die jungen Darsteller liefern wirklich beeindruckend ab & ohne sie wäre es wahrscheinlich eher eine kitschige Soap mit Zombies geworden. So ist es dramatisch genug. Leider versteht man sie durch ihren englischen Jugendslang nicht immer. Ein weiteres absolutes Highlight war die Kamera bzw. die Bilder. Die Aufnahmen, Bildkompositionen & atmosphärischen Nebellandschaften der Kanaren gehörten zum Hübschesten, was dieses Jahr auf dem Fantasy Filmfest über die Leinwand flimmerte - und das war nicht gerade der Abschaum der Filmindustrie. Die Intimität, wie der Film das übrig gebliebene Leben der Teenager einfängt, oft nahe an der Langeweile & Belanglosigkeit, wirkte auf mich nicht einschläfernd, sondern wunderhübsch, besonders & sehr fein. Alles andere als alltäglich, fast schon ein Kleinod, das man liebt oder hasst. Ich mag ihn sehr.
Fazit: der britische Breakfast Club 2.0 trifft "The Crazies" - Coming-Of-Age-Zombie, der trotz interessantem Ansatz erzählerisch dem Genre wenig Neues abkauft. Dafür entschuldigen wundervolle Kinematographie & tolle Teen-Darsteller! Not your average Zombie-Flick!
Anders als bei seinem Fußball-Zombie-Epos kommt Regisseur Thierry Poiraud hier schnell zum Punkt & nutzt die kurze Laufzeit. Selbst wenn in den letzten Minuten etwas gehetzt & abgeschnitten wird. Vielleicht wollte er ja auch diesmal noch weiter ausholen & es wurde ihm nicht gestattet. Möglich wär’s. Der Film legt gar keinen großen Schwerpunkt auf die Zombie-Thematik, es geht viel eher um die britischen Teenager, was es heißt, erwachsen zu werden/sein & um ihre Isolation & das Verhalten in der Gruppe. Ein sehr cooler Coming-of-Age-Ansatz & in dieser Kombi so noch nie gesehen. Und wenn es dann mal ausartet & die Verrückten bzw. Erwachsenen "eingreifen", dann macht der Film keine halben Sachen, was Härte angeht. Das Ende ist dann sogar ein ziemlicher Downer & so offen, dass es nicht jedem gefallen dürfte.
Die jungen Darsteller liefern wirklich beeindruckend ab & ohne sie wäre es wahrscheinlich eher eine kitschige Soap mit Zombies geworden. So ist es dramatisch genug. Leider versteht man sie durch ihren englischen Jugendslang nicht immer. Ein weiteres absolutes Highlight war die Kamera bzw. die Bilder. Die Aufnahmen, Bildkompositionen & atmosphärischen Nebellandschaften der Kanaren gehörten zum Hübschesten, was dieses Jahr auf dem Fantasy Filmfest über die Leinwand flimmerte - und das war nicht gerade der Abschaum der Filmindustrie. Die Intimität, wie der Film das übrig gebliebene Leben der Teenager einfängt, oft nahe an der Langeweile & Belanglosigkeit, wirkte auf mich nicht einschläfernd, sondern wunderhübsch, besonders & sehr fein. Alles andere als alltäglich, fast schon ein Kleinod, das man liebt oder hasst. Ich mag ihn sehr.
Fazit: der britische Breakfast Club 2.0 trifft "The Crazies" - Coming-Of-Age-Zombie, der trotz interessantem Ansatz erzählerisch dem Genre wenig Neues abkauft. Dafür entschuldigen wundervolle Kinematographie & tolle Teen-Darsteller! Not your average Zombie-Flick!
glotzte im Residenz, Köln
Epiphanie * 9.5
Die Überraschung des Festivals: Eine Coming-Of-Age-Geschichte!
Wer in diesen Film geht und Zombies bzw. Zombieaction erwartet, wird unglücklich oder verärgert den Kinosaal verlassen. Dank der Reviews hier, denen ich inhaltlich nichts mehr hinzufügen kann, bin ich jedoch mit der Erwartungshaltung in den Film gegangen, so etwas wie eine Allegorie auf das Erwachsenwerden zu bekommen. Und so habe ich für mich die positivste Überraschung dieses Festivals in diesem Film gefunden.
ArthurA * 5.5
The Crazies gegen The Children
Was bedeutet es eigentlich, erwachsen zu sein?
Das ist die zentrale Frage des Films, der zu gleichen Teilen ein Coming-of-Age-Drama, eine Teenie-Romanze und eine Mischung aus Romeros The Crazies und einer umgedrehten Version von The Children darstellt, in der anstelle der Kinder die Erwachsenen durchdrehen. Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, sie bleibt der Interpretation überlassen. Der Film ist eine Allegorie auf die Ängste und Unsicherheiten, die mit dem Übergang vom Kind zum Erwachsenen verbunden sind, bleibt in dieser Hinsicht aber recht oberflächlich. Don’t Grow Up möchte Vieles sein, schafft es jedoch durch seine knappe Laufzeit von etwa 80 Minuten zwar mehrere Themen anzuschneiden, setzt sich aber mit keinem länger auseinander. Die jungen Schauspieler machen ihre Sache gut, allen voran Fergus Riordan als grüblerisches Bastian und Madeleine Kelly als die für ihn schwärmende Pearl. Die beiden haben eine gute Chemie miteinander, doch wenn der Film in der zweiten Hälfte sein Horrorszenario beiseite schiebt und sich stattdessen auf die Beziehung der beiden fokussiert, kommt er zum erzählerischen Stillstand. Die Szenen mit den durchgeknallten Erwachsenen sind intensiv und manchmal überraschend hart, jedoch leider rar gesät.
Das ist die zentrale Frage des Films, der zu gleichen Teilen ein Coming-of-Age-Drama, eine Teenie-Romanze und eine Mischung aus Romeros The Crazies und einer umgedrehten Version von The Children darstellt, in der anstelle der Kinder die Erwachsenen durchdrehen. Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, sie bleibt der Interpretation überlassen. Der Film ist eine Allegorie auf die Ängste und Unsicherheiten, die mit dem Übergang vom Kind zum Erwachsenen verbunden sind, bleibt in dieser Hinsicht aber recht oberflächlich. Don’t Grow Up möchte Vieles sein, schafft es jedoch durch seine knappe Laufzeit von etwa 80 Minuten zwar mehrere Themen anzuschneiden, setzt sich aber mit keinem länger auseinander. Die jungen Schauspieler machen ihre Sache gut, allen voran Fergus Riordan als grüblerisches Bastian und Madeleine Kelly als die für ihn schwärmende Pearl. Die beiden haben eine gute Chemie miteinander, doch wenn der Film in der zweiten Hälfte sein Horrorszenario beiseite schiebt und sich stattdessen auf die Beziehung der beiden fokussiert, kommt er zum erzählerischen Stillstand. Die Szenen mit den durchgeknallten Erwachsenen sind intensiv und manchmal überraschend hart, jedoch leider rar gesät.
glotzte im Residenz, Köln
Alexander * 7.5
Kein Teenie-Film. Kein Zombie-Film.
Ich wollte diesen Film auslassen. Zu oft zuvor fühlte ich mich gelangweilt von durch die Botanik laufenden Teenagern und ihren zur Schau getragenen Ängsten und Wünschen, die ich in meinem vorgerückten Alter vielleicht nicht mehr immer nachfühlen kann, und die mir auch mit der Zugabe eines „Zombie“-Horrors erst mal weniger spannend vorkamen.
Aber bereits in dem meiner Meinung extrem gut gemachten „Trailer“ des Films, der glücklicherweise einmal nicht die gesamte Geschichte in 30 Sekunden nacherzählen wollte, konnte man die hervorragende Kamera-Arbeit und dichte Atmosphäre dieses Gruselstücks erahnen und „Don’t Grow Up“ hatte mich an diesem Punkt bereits durch seine Bilder am Haken.
So erleben wir „Don’t Grow Up“ wie einen Roadmovie auf den Pfaden junger Menschen in einer grandios schönen und dabei umso bedrohlicheren Welt, die den Zuschauer mit einer fantastischen Atmosphäre zu belohnen weiß, wenn er sich nur auf sie einlässt.
Um daraus aber keinen reinen Naturfilm zu machen, hat Regisseur Thierry Poirraud sich den Kniff ausgedacht, all jene in blutrünstige Monster zu verwandeln, die „erwachsen“ werden. Was auch immer das bedeuten mag…
Also wieder mal nur ein „Zombie“-Film? Nein, überhaupt nicht! „Don’t Grow Up“ setzt von Anfang an seinen Fokus auf das Leben und die Träume einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von gut charakterisierten und gleichzeitig interessanten Teenagern, die ohne Vorwarnung in eine für den Zuschauer seltsam märchenhaft anmutende, kleine Welt geworfen werden, in der sie sich bewegen, als wollten sie sich dort mit ihren Sehnsüchten trotz aller Ungemach niederlassen. Fast wirkt die von allen Menschen verlassene Insel paradiesisch und die für die ganz große Leinwand geschaffenen Bilder faszinieren in all ihrer Pracht genau so mystisch wie bezaubernd, wäre da nicht von Anfang an diese Ahnung einer im Verborgenen hausenden Gefahr.
Was dann aber so richtig den Keil in das Hirn des Betrachters treibt und den an der Tiefe der Geschichte interessierten Zuschauer auch nach Mitternacht wach zu halten vermochte, war der subtil psychologische Aspekt dieses Dramas und die Frage, wann ein junger Mensch „erwachsen“ ist, wenn er das doch offensichtlich nicht sein darf, um die Transformation in ein Unwesen zu umgehen. Bin ich „erwachsen“, wenn ich ein bestimmtes Alter erreicht habe, oder bin ich es bereits, wenn ich ***SPOILER***mit dem so sehr begehrten und geliebten Partner schlafe? …
Ein Aspekt des Films, der mich wirklich umgehauen hat und der in all den anderen Reviews vollkommen außer Acht gelassen, vom Regisseur aber mehr als nur akzentuiert wurde.
Dabei ist der Grund der Seuche und der offensiven Plage der „Untoten“ vollkommen nebensächlich. Die Dramatik liegt in dem Übel, diesem Schicksal nicht ohne Verzicht auf das Naheliegende in einer leeren und ansonsten toten Welt entgehen zu können und vielleicht auch nicht zu wollen.
Einmal mehr ein zumindest in Frankfurt leider auf dem späten Mitternachts-Slot „versteckter“, eher ruhiger Film, der seine Wirkung einem frischeren Publikum früh am Tag bestimmt eher hätte entfalten können. Für mich einer der unterbewertetsten und gleichzeitig besten Filme des Jahres.
Aber bereits in dem meiner Meinung extrem gut gemachten „Trailer“ des Films, der glücklicherweise einmal nicht die gesamte Geschichte in 30 Sekunden nacherzählen wollte, konnte man die hervorragende Kamera-Arbeit und dichte Atmosphäre dieses Gruselstücks erahnen und „Don’t Grow Up“ hatte mich an diesem Punkt bereits durch seine Bilder am Haken.
So erleben wir „Don’t Grow Up“ wie einen Roadmovie auf den Pfaden junger Menschen in einer grandios schönen und dabei umso bedrohlicheren Welt, die den Zuschauer mit einer fantastischen Atmosphäre zu belohnen weiß, wenn er sich nur auf sie einlässt.
Um daraus aber keinen reinen Naturfilm zu machen, hat Regisseur Thierry Poirraud sich den Kniff ausgedacht, all jene in blutrünstige Monster zu verwandeln, die „erwachsen“ werden. Was auch immer das bedeuten mag…
Also wieder mal nur ein „Zombie“-Film? Nein, überhaupt nicht! „Don’t Grow Up“ setzt von Anfang an seinen Fokus auf das Leben und die Träume einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von gut charakterisierten und gleichzeitig interessanten Teenagern, die ohne Vorwarnung in eine für den Zuschauer seltsam märchenhaft anmutende, kleine Welt geworfen werden, in der sie sich bewegen, als wollten sie sich dort mit ihren Sehnsüchten trotz aller Ungemach niederlassen. Fast wirkt die von allen Menschen verlassene Insel paradiesisch und die für die ganz große Leinwand geschaffenen Bilder faszinieren in all ihrer Pracht genau so mystisch wie bezaubernd, wäre da nicht von Anfang an diese Ahnung einer im Verborgenen hausenden Gefahr.
Was dann aber so richtig den Keil in das Hirn des Betrachters treibt und den an der Tiefe der Geschichte interessierten Zuschauer auch nach Mitternacht wach zu halten vermochte, war der subtil psychologische Aspekt dieses Dramas und die Frage, wann ein junger Mensch „erwachsen“ ist, wenn er das doch offensichtlich nicht sein darf, um die Transformation in ein Unwesen zu umgehen. Bin ich „erwachsen“, wenn ich ein bestimmtes Alter erreicht habe, oder bin ich es bereits, wenn ich ***SPOILER***mit dem so sehr begehrten und geliebten Partner schlafe? …
Ein Aspekt des Films, der mich wirklich umgehauen hat und der in all den anderen Reviews vollkommen außer Acht gelassen, vom Regisseur aber mehr als nur akzentuiert wurde.
Dabei ist der Grund der Seuche und der offensiven Plage der „Untoten“ vollkommen nebensächlich. Die Dramatik liegt in dem Übel, diesem Schicksal nicht ohne Verzicht auf das Naheliegende in einer leeren und ansonsten toten Welt entgehen zu können und vielleicht auch nicht zu wollen.
Einmal mehr ein zumindest in Frankfurt leider auf dem späten Mitternachts-Slot „versteckter“, eher ruhiger Film, der seine Wirkung einem frischeren Publikum früh am Tag bestimmt eher hätte entfalten können. Für mich einer der unterbewertetsten und gleichzeitig besten Filme des Jahres.
war im Cinestar, Frankfurt
Frank * 6.5
Transformation
Dieses Review schrieb ich direkt nach dem Film letztes Jahr. Hatte es vergessen hochzuladen.
Regisseur Thierry Poiraud nutzt das Stilmittel des Interviews in Form einer Videoaufzeichnung, um die Jugendlichen einzuführen ***SPOILER***und am Ende zu verabschieden, womit er dem Film einen eigenen stilistischen Rahmen gibt und diesem, von mir eigentlich nicht so gern gesehenen, Mittel zu Eleganz verhilft.
Sechs Jugendliche in einem Heim ohne Erwachsene, ohne Aufsicht. Diese Ausgangsposition ist ein ungewöhnlicher, interessanter Coming-of-Age-Ansatz. Nichtsdestotrotz schien mir das Verhalten der Heranwachsenden zu Beginn zu infantil und irgendwie zu planlos in der Auswahl ihrer Aktivitäten. Klar gibt es solche Gruppen und Verhaltensmuster, doch die Inszenierung und Szenenauswahl machte hier auf mich einen leicht willkürlichen Eindruck. Erschwert wurde der Einstieg auch dadurch ein bisschen, dass nur die Hälfte der Protagonisten sofortige Sympathieträger waren.
Der Film thematisiert die Schwierigkeiten, die mit dem Erwachsenwerden verbunden sind; die Ängste, aber auch die Erinnerungen, die verarbeitet oder neu bewertet werden müssen.
Und nicht zuletzt die Frage, was es denn eigentlich ausmacht, erwachsen zu werden.
Auch die Insel und die Flucht von ihr kann als Symbolik für die widersprüchlichen Empfindungen stehen, die mit Adoleszenz zusammenhängen; Flucht vor dem Erwachsenwerden, Ängste vor Veränderungen. Und der Wechsel von der Insel zum Festland steht genau wie der Übergang vom Kind zum Erwachsenen für Transformation.
Der Film bedient sich einiger Rückblenden zu Kindheitserinnerungen. Sie bleiben jedoch eher Ideenfragmente, als dass sie zu tiefen Charakterisierungen verhelfen.
Die erste Konfrontation der Jugendlichen mit den mutierten Erwachsenen offenbart eine große Stärke dieser Produktion: Seine Kameraarbeit. Wie hier Regie und Kamera die parallelen Ereignisse dieser Szenen festhalten und hervorragend zwischen den Schauplätzen Straße und Laden hin und her geschnitten wird, hat mich angesichts des behäbig-mittelmäßigen Anfangs positiv überrascht. Regie und Kamera arbeiten Hand in Hand. Die Kamera verliert nichts aus den Augen und hat den Zuschauer ebenso fest im Griff wie die Ereignisse auf der Leinwand.
Angesichts des Settings mit Jugendlichen, die gerade der Kindheit entwachsen, enthält der Film einige unerwartet heftige Gewaltausbrüche, die hier mit großer Wucht in den Film eintreten. Ein starker Kontrast.
Kamera und Bildauswahl sorgen im weiteren Verlauf dafür, dass der Film eine intensive Atmosphäre kreiert, die durch den natürlichen Nebel der Kanaren-Wälder sowie die leicht neutrale bis kühle Farbgebung eine Stimmung von dezenter Mystik zwischen Einsamkeit und Aufbruch erzeugt.
Im Kontrast zu den vielen nebligen Szenen zeigt sich leider auch eine technische Schwäche; das Bild ist hin und wieder minimal zu scharf.
Fazit
Ich kann Alexander nur zustimmen: Auch in meinen Augen ist es der verkannteste Film des Jahrgangs 2016.
Wer von DON’T GROW UP einen reinen Zombie Film erwartet, kann eigentlich nur enttäuscht werden. Trotz einiger heftiger Gewaltausbrüche bleibt es ein Film der leisen Töne.
Was der Film in der Charakterzeichnung versäumt oder unzureichend ausarbeitet, macht er mit seiner hervorragenden Kameraarbeit, viel Atmosphäre und subtilen Zwischentönen wieder wett.
Sicherlich hat es zu meinem positiven Gesamteindruck des Films beigetragen, dass die Sympathischsten ***SPOILER***am längsten durchhalten und zwei von ihnen es bis ins Finale geschafft haben.
Mit FFF und großer Leinwand 6,5 Pkt. Tiefere Charakterisierungen und eine weitere Attack-Szene mit der Intensität der ersten hätten ihn für mich auf 7 Pkt. heben können.
Regisseur Thierry Poiraud nutzt das Stilmittel des Interviews in Form einer Videoaufzeichnung, um die Jugendlichen einzuführen ***SPOILER***und am Ende zu verabschieden, womit er dem Film einen eigenen stilistischen Rahmen gibt und diesem, von mir eigentlich nicht so gern gesehenen, Mittel zu Eleganz verhilft.
Sechs Jugendliche in einem Heim ohne Erwachsene, ohne Aufsicht. Diese Ausgangsposition ist ein ungewöhnlicher, interessanter Coming-of-Age-Ansatz. Nichtsdestotrotz schien mir das Verhalten der Heranwachsenden zu Beginn zu infantil und irgendwie zu planlos in der Auswahl ihrer Aktivitäten. Klar gibt es solche Gruppen und Verhaltensmuster, doch die Inszenierung und Szenenauswahl machte hier auf mich einen leicht willkürlichen Eindruck. Erschwert wurde der Einstieg auch dadurch ein bisschen, dass nur die Hälfte der Protagonisten sofortige Sympathieträger waren.
Der Film thematisiert die Schwierigkeiten, die mit dem Erwachsenwerden verbunden sind; die Ängste, aber auch die Erinnerungen, die verarbeitet oder neu bewertet werden müssen.
Und nicht zuletzt die Frage, was es denn eigentlich ausmacht, erwachsen zu werden.
Auch die Insel und die Flucht von ihr kann als Symbolik für die widersprüchlichen Empfindungen stehen, die mit Adoleszenz zusammenhängen; Flucht vor dem Erwachsenwerden, Ängste vor Veränderungen. Und der Wechsel von der Insel zum Festland steht genau wie der Übergang vom Kind zum Erwachsenen für Transformation.
Der Film bedient sich einiger Rückblenden zu Kindheitserinnerungen. Sie bleiben jedoch eher Ideenfragmente, als dass sie zu tiefen Charakterisierungen verhelfen.
Die erste Konfrontation der Jugendlichen mit den mutierten Erwachsenen offenbart eine große Stärke dieser Produktion: Seine Kameraarbeit. Wie hier Regie und Kamera die parallelen Ereignisse dieser Szenen festhalten und hervorragend zwischen den Schauplätzen Straße und Laden hin und her geschnitten wird, hat mich angesichts des behäbig-mittelmäßigen Anfangs positiv überrascht. Regie und Kamera arbeiten Hand in Hand. Die Kamera verliert nichts aus den Augen und hat den Zuschauer ebenso fest im Griff wie die Ereignisse auf der Leinwand.
Angesichts des Settings mit Jugendlichen, die gerade der Kindheit entwachsen, enthält der Film einige unerwartet heftige Gewaltausbrüche, die hier mit großer Wucht in den Film eintreten. Ein starker Kontrast.
Kamera und Bildauswahl sorgen im weiteren Verlauf dafür, dass der Film eine intensive Atmosphäre kreiert, die durch den natürlichen Nebel der Kanaren-Wälder sowie die leicht neutrale bis kühle Farbgebung eine Stimmung von dezenter Mystik zwischen Einsamkeit und Aufbruch erzeugt.
Im Kontrast zu den vielen nebligen Szenen zeigt sich leider auch eine technische Schwäche; das Bild ist hin und wieder minimal zu scharf.
Fazit
Ich kann Alexander nur zustimmen: Auch in meinen Augen ist es der verkannteste Film des Jahrgangs 2016.
Wer von DON’T GROW UP einen reinen Zombie Film erwartet, kann eigentlich nur enttäuscht werden. Trotz einiger heftiger Gewaltausbrüche bleibt es ein Film der leisen Töne.
Was der Film in der Charakterzeichnung versäumt oder unzureichend ausarbeitet, macht er mit seiner hervorragenden Kameraarbeit, viel Atmosphäre und subtilen Zwischentönen wieder wett.
Sicherlich hat es zu meinem positiven Gesamteindruck des Films beigetragen, dass die Sympathischsten ***SPOILER***am längsten durchhalten und zwei von ihnen es bis ins Finale geschafft haben.
Mit FFF und großer Leinwand 6,5 Pkt. Tiefere Charakterisierungen und eine weitere Attack-Szene mit der Intensität der ersten hätten ihn für mich auf 7 Pkt. heben können.
war im Savoy, Hamburg
34 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Don’t Grow Up
- Score [BETA]: 49
- f3a.net: 5.2/10 34
- IMDb: 4.5/10