s Dread (2009) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Dread

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Reviewer

CineDude * 9.0

Harte Kost - nichts für Vegetarier

Jo, das war recht harte Kost!

Keine Zenobiten, wenig bis gar nichts Clive-Barker-mäßiges.
Der Film beruht auf einer Kurzgeschichte von Clive Barker, dies machte sich jedoch nicht negativ bemerkbar.
Mich hat der Film irgendwie an "Martyrs" erinnert, auch wenn er mit diesem eigentlich nicht so viel gemein hat, aber ein wenig doch irgendwie.

Das Ganze beginnt recht ruhig, um plötzlich ein paar kräftige Schockeffekte unter das Publikum zu streuen und steigert sich dann langsam und unaufhörlich bis zum bösen Ende.

Ich bin mal gespannt, ob und wie der Film später bei uns zulande auftaucht, eine FSK18 ist nur schwer vorstellbar, ihm dürfte wie "Martyrs" allenfalls die Schmuddelecke in den Videotheken als JK/SPIO-Fassung blühen.

Applaus gab es im Kino keinen, aber das ist wohl eher auf eine gewisse Plättung des Publikums zurückzuführen, ich war jedenfalls nicht der Einzige, der die Abstimmungskarte mit der Schulnote "1" versah.

Fazit: Gut gespielte und inszenierte harte psychologische Kost mit einigen schönen Axt- und Fleischeinlagen, sollte man - sofern man nicht empfindlich ist - gesehen haben!

war im Cinemaxx 6, Berlin

Lovecraft * 4.0

Steak mit Beilage

Sorry, beim besten Willen und auch als alter Clive-Barker-Fan ("Lords of Illusions" war mein allererster Festivalfilm) kann ich die Begeisterung der Festivalleitung für "Dread" nicht nachvollziehen.

Das liegt für mich neben der teilweise recht vorhersehbaren Handlung vor allem an den eindimensionalen Charakteren, mit denen man sich nicht sonderlich identifizieren kann. So entsteht eine Distanz, die enorm spannungsmindernd wirkt. Auch der "Evil Scientist", wenn man ihn denn so bezeichnen möchte, bleibt blass, er ist halt durchgeknallt und böse, und das war es leider schon. Und schließlich der Höhepunkt des Films, die vieldiskutierte Szene mit dem T-Bonesteak, so what?

Kamera, Musik und Darsteller reißen leider auch nichts raus, so dass ich nach den zuvor verteilten Vorschußlorbeeren arg enttäuscht war.

goutierte im Cinemaxx 6, Berlin

Tweek * 5.0

Es fällt mir schwer, den Film unvoreingenommen nüchtern zu beurteilen, da ich so ziemlich alles von Clive Barker gelesen habe, was auf dem deutschen Markt erhältlich ist. Denn als Story-Adaption ist das Ganze ziemlich enttäuschend; von den wuchtigen Horrorfantasien des Großmeisters bleibt nicht viel übrig, zu unausgegoren und inspirationsarm präsentieren sich Script und Regie. Als normaler Streifen funktioniert es aber auch nur allenfalls passabel, und das eigentlich auch nur im letzten Drittel der Laufzeit, denn die erste Stunde ist mehr oder weniger eine spannungsarme Studie gestörter oder verletzter Seelen. Danach wird’s deutlich intensiver und gewalttätiger, aber die Schocks verpuffen bei mir in der Bedeutungslosigkeit, lassen mich sonderbar kalt, was zum Teil auch an der blassen Optik liegen kann. Leider eine weitere verschenkte Möglichkeit, den Geist der Kurzgeschichten meines Lieblingsautoren auf die Leinwand zu übertragen. Schade drum.

war im Cinemaxx 6, Berlin

D.S. * 7.5

Der Feel-bad-Movie des Jahres

Schon nach einer Viertelstunde spürt man: dieser Film wird böse enden. OK, bei einer Clive-Barker-Verfilmung weiß man das ja eigentlich ohnehin. Aber DREAD produziert eine so bösartige Grundstimmung, dass man kaum umhin kann, sich beim Betrachten erst unwohl und dann immer unwohler zu fühlen. Als wäre man selbst eingebunden in die Versuchsanordnung unserer drei Philosophiestudenten, die per videodokumentierter "Fear Study" herausfinden wollen, woher Angst kommt und wozu sie führen kann...

Schon an diesem Setup wird deutlich, dass sich der Film ein ganzes Stück von der Kurzgeschichte absetzt, die ihm zugrunde liegt. Im Deutschen heißt sie "Moloch Angst", findet sich im "Zweiten Buch des Blutes" und beschreibt das Experiment eines Einzelnen, Quaid. Aber DREAD gelingt das Kunststück, die Pfade der Vorlage ein ums andere Mal zu verlassen, ihr dennoch treu zu bleiben, sie sinnvoll zu erweitern - und letztendlich sowohl in der Story als auch in der Atmosphäre noch ein ganzes Stück finsterer, schonungsloser daherzukommen als das "Original".

Tatsächlich finden sich fast alle Elemente der Kurzgeschichte im Film wieder, sogar einzelne Sätze des Barker-Textes werden im Original-Wortlaut wiedergegeben, fügen sich dabei aber nahtlos in den Rest des Dialoges ein. Die "Experiment-Geschichten" der Figuren aus "Moloch Angst" werden im Film teilweise auf mehrere Figuren aufgeteilt, teilweise bis ins Monströse ausgearbeitet - wodurch sie nicht nur grausamer, sondern auch nachvollziehbarer bzw. glaubwürdiger als in der Vorlage wirken. Zudem werden sie durch vollkommen neue Geschichten ergänzt, die für weitere stimmige Momente sorgen und dem Film dabei helfen, das Level des Grauens kontinuierlich nach oben zu schrauben und über mehrere Höhepunkte zur finalen Konfrontation einen immer größeren Sog zu entfalten, der direkt in die Abgründe der menschlichen Psyche zu führen scheint...

Große Worte, und zunächst mag man die wohl nicht unbedingt glauben, denn DREAD nimmt sich durchaus Zeit, um seine Figuren und seinen Handlungsrahmen zu etablieren. Große Schocks sind hier zunächst - mit einer Ausnahme - Mangelware, vielmehr geht es in der ersten Hälfte des Films vornehmlich um den Aufbau einer unbehaglichen Atmosphäre - die später immer psychotischere Züge annimmt. Quaid drängt Steven und Cheryl dazu, das Angst-Experiment ohne Rücksicht auf Verluste voranzutreiben. Dabei offenbart er einen grenzenlos selbstbezogenen Charakter und wird doch nur von seinen eigenen Dämonen gejagt...

Dabei kann sein Darsteller schauspielerisch vollkommen überzeugen. Ein wenig erinnert er an eine Mischung aus Willem Dafoe und Christian Bale in AMERICAN PSYCHO, die Morbidität unter der Hülle des braven Normalos bricht immer wieder durch und kann von ihm immer schwerer im Zaum gehalten werden. Aber auch alle anderen Figuren sind überzeugend dargestellt und agieren meist sogar sehr nachvollziehbar. Kamera, Soundtrack und Montage sind nur selten auffällig - unterstützen also zurückhaltend die Geschichte und schaffen es dabei, uns von der Sicherheit des Uni-Alltags Schritt für Schritt in immer fragilere Bereiche der geistigen Gesundheit zu leiten. Und der Beklemmung.

DREAD ist nicht das, was man ein Meisterwerk nennen kann. Dafür gibt es dann doch zu viele Längen im Anfang und in der Mitte des Films. Und dafür wirken einzelne "Angst-Geschichten" dann doch zu konstruiert und Horrorfilm-typisch, was allerdings in großen Teilen der Vorlage geschuldet ist. Aber DREAD ist ein extrem fesselndes, tiefenwirksames Spiel mit der Psyche seiner Figuren und auch der des Betrachters. Und damit nicht nur intelligenter, intensiver und origineller als ganze Jahrgänge konventioneller Horrorfilme. Sondern auch, für mich, neben HELLRAISER vielleicht die beste Clive-Barker-Verfilmung überhaupt. Nicht verpassen - aber auf ein echt schlechtes Gefühl hinterher einstellen! 7,5 Punkte.

saß im Metropolis 8, Frankfurt

JimPanse S * 9.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Noch besser als Midnight Meat Train

war im Cinemaxx 6, Hamburg

50 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Dread
  • Score [BETA]: 72
  • f3a.net: 7.2/10 50
  • IMDb: 7.1/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 10:04

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