Reviewer
landscape * 8.0
Sehenswert
Für eine Art Filmdoku ein wirklich guter Film, der ein paar Täter und Opfer gut herausarbeitet, so daß man ein Bild von der Komplexität und vom Ausmaß der Organisation bekommt.
Die Tränendrüse wird nicht bedient, der Blick beschränkt sich auf den "Frauenknast" und einige wenige Außeneinsätze - andere Regisseure hätten vielleicht versucht, die Familien der Opfer in Parallelgeschichten leiden und verzweifeln zu lassen, damit es richtig fürchterlich wird. Das braucht es nicht, und so erlebt man, wie Eden daran arbeitet, irgendwie einen sicheren Platz zu ergattern...
Fürs Fantasy Filmfest vielleicht ungewöhnlich, aber definitiv ein Festivalfilm.
Die Tränendrüse wird nicht bedient, der Blick beschränkt sich auf den "Frauenknast" und einige wenige Außeneinsätze - andere Regisseure hätten vielleicht versucht, die Familien der Opfer in Parallelgeschichten leiden und verzweifeln zu lassen, damit es richtig fürchterlich wird. Das braucht es nicht, und so erlebt man, wie Eden daran arbeitet, irgendwie einen sicheren Platz zu ergattern...
Fürs Fantasy Filmfest vielleicht ungewöhnlich, aber definitiv ein Festivalfilm.
verweste im Cinemaxx 4, Hamburg
johnsfilm * 5.0
Gut gemeint ...
Auf der Geschichte der in Südkorea geborenen Amerikanerin Chong Kim basierendes Drama der jungen Hyun Jae, die nach gezielter Entführung zur Zwangsprostitution versklavt, fortan als "Eden" gezwungen ist, sich den widerlichsten Umständen innerhalb des geschlossenen Systems eines im großen Stil betriebenen Sexrings anzupassen und Überlebensstrategien zu entwickeln, die es ihr nach quälend langer Zeit ermöglichen, zu entkommen.
Die filmische Umsetzung von Regisseurin Megan Griffith richtet sich eindeutig an das Multiplexkinopublikum. Und das tut dem Film nicht gut. Mit gefälliger Musik unterlegte, teilweise überaus geschönte Bilder, die einen ansatzweisen Realismus im Keime ersticken. Der dem Lebensschicksal logischerweise geschuldeten Vorhersehbarkeit wird nichts entgegengesetzt. Schockierend bleibt einzig und allein die "true story". In diesem Falle wäre eine Doku ergreifender und erhellender. Fazit: Gutgemeintes Filmdrama, das durch beliebigen, seichten, gefälligen und spannungsarmen Inszenierungsstil als "parental guided educational" im TV besser aufgehoben ist.
Die filmische Umsetzung von Regisseurin Megan Griffith richtet sich eindeutig an das Multiplexkinopublikum. Und das tut dem Film nicht gut. Mit gefälliger Musik unterlegte, teilweise überaus geschönte Bilder, die einen ansatzweisen Realismus im Keime ersticken. Der dem Lebensschicksal logischerweise geschuldeten Vorhersehbarkeit wird nichts entgegengesetzt. Schockierend bleibt einzig und allein die "true story". In diesem Falle wäre eine Doku ergreifender und erhellender. Fazit: Gutgemeintes Filmdrama, das durch beliebigen, seichten, gefälligen und spannungsarmen Inszenierungsstil als "parental guided educational" im TV besser aufgehoben ist.
goutierte im Event Cinema, Berlin
Christian * 8.5
irgendwo!
Eden ist ein wirklich toller Film. Damit könnte ich mein Review auch gleich beenden. Um zu beschreiben, was in einem während der 100 Minuten vorgeht, braucht man doch ein wenig mehr als ein paar Zeilen. Ich beschränke mich daher mal auf ein paar wenige Aussagen:
Cinematographie ist eine 1 mit Sternchen. Soundsetting ebenfalls perfekt eingebettet.
Eden ist kein Film, den man gut als Pausenfüller konsumieren kann. Er entfaltet Nachwirkung.
Man erkennt sofort die Handschrift einer Frau auf dem Regiestuhl (5 Euro fürs Phrasenschwein). Augenzeugen werden beipflichten. Das Thema hätte man ganz anders inszenieren können.
Eden beginnt spielfilmhaft und wirkt dann doch mehr und mehr dokumentarisch. Wenige Schlüsselsätze ziehen sich durch den Film und bleiben haften, so wie einige Bilder.
Schwere Kost, herausragend eingefangen.
Unbedingte Empfehlung.
Cinematographie ist eine 1 mit Sternchen. Soundsetting ebenfalls perfekt eingebettet.
Eden ist kein Film, den man gut als Pausenfüller konsumieren kann. Er entfaltet Nachwirkung.
Man erkennt sofort die Handschrift einer Frau auf dem Regiestuhl (5 Euro fürs Phrasenschwein). Augenzeugen werden beipflichten. Das Thema hätte man ganz anders inszenieren können.
Eden beginnt spielfilmhaft und wirkt dann doch mehr und mehr dokumentarisch. Wenige Schlüsselsätze ziehen sich durch den Film und bleiben haften, so wie einige Bilder.
Schwere Kost, herausragend eingefangen.
Unbedingte Empfehlung.
war im Cinemaxx 4, Hamburg
Sonysonic * 3.0
Zwangsverniedlichung auf Samtpfoten
Selbst wenn sich diese Verfilmung auf die möglichst realitätsgetreue Verbildlichung einer prostitutionszweckdienlichen Entführung der Hauptdarstellerin stützen sollte, so mangelte es mir (so makaber dies unter Betrachtung der von Grund auf bereits inhumanen Ausgangssituation klingen mag) leider an der sonst üblichen (Über)Dramatisierung!
Teil dieser Realitätsnähe ist, dass die Hauptdarstellerin naturgemäß in dieser Verfilmung eines tatsächlichen Ereignisses selbstverständlich möglichst gleicher Nationalität wie das damalige (reale) Opfer ist. Problematisch ist jedoch, dass bspw. für uns Europäer Menschen mit fernöstlicher Herkunft über ein scheinbar nur sehr eingeschränktes bzw. schwer lesbares Mienenspiel verfügen. Da es sich jedoch um ein höchst emotionales Thema handelt, fiel es mir deutlich schwer, die Rolle der Darstellerin abzunehmen.
Der Umgang mit den Insassinnen (sowie untereinander) ist (meistens) ungewöhnlich human und selbst die fluchtzielenden Maßnahmen der Protagonistin verlaufen recht reibungslos und werden teils vernachlässigend geahndet.
Für mich fehlt es insgesamt an emotional authentischer Dramaturgie und glaubhaft mitleidsloser Inszenierung dieser.
Teil dieser Realitätsnähe ist, dass die Hauptdarstellerin naturgemäß in dieser Verfilmung eines tatsächlichen Ereignisses selbstverständlich möglichst gleicher Nationalität wie das damalige (reale) Opfer ist. Problematisch ist jedoch, dass bspw. für uns Europäer Menschen mit fernöstlicher Herkunft über ein scheinbar nur sehr eingeschränktes bzw. schwer lesbares Mienenspiel verfügen. Da es sich jedoch um ein höchst emotionales Thema handelt, fiel es mir deutlich schwer, die Rolle der Darstellerin abzunehmen.
Der Umgang mit den Insassinnen (sowie untereinander) ist (meistens) ungewöhnlich human und selbst die fluchtzielenden Maßnahmen der Protagonistin verlaufen recht reibungslos und werden teils vernachlässigend geahndet.
Für mich fehlt es insgesamt an emotional authentischer Dramaturgie und glaubhaft mitleidsloser Inszenierung dieser.
guckte im Event Cinema, Berlin
Francis * 8.0
Ein erschütterndes, auf einer wahren Geschichte beruhendes Drama um ein Mädchen, das entführt und zur Prostitution gezwungen wird.
Wenn man vergleicht, was man an Brutalität auf Leinwand gebannt schon gesehen hat, dann nimmt sich Eden eher harmlos aus. Denn der Horror besteht darin, dass es nicht irgendwo, sondern mitten in Amerika passiert. Geschützt durch Polizei und einen abgelegenen Standort fliegt der Menschenhandel nicht auf. Die Beteiligten gehen ihren Tätigkeiten (Entführung, Mord etc.) nach, als würden sie einen langweiligen 08/15-Job haben und die Mädchen wirken trotz des erniedrigenden Lebens alle ganz fit und munter. Dadurch zeigt der Film manchmal eine zu sanfte Seite und spielt damit diesen wahren Horror herunter.
Wenn man vergleicht, was man an Brutalität auf Leinwand gebannt schon gesehen hat, dann nimmt sich Eden eher harmlos aus. Denn der Horror besteht darin, dass es nicht irgendwo, sondern mitten in Amerika passiert. Geschützt durch Polizei und einen abgelegenen Standort fliegt der Menschenhandel nicht auf. Die Beteiligten gehen ihren Tätigkeiten (Entführung, Mord etc.) nach, als würden sie einen langweiligen 08/15-Job haben und die Mädchen wirken trotz des erniedrigenden Lebens alle ganz fit und munter. Dadurch zeigt der Film manchmal eine zu sanfte Seite und spielt damit diesen wahren Horror herunter.
war im Cinestar, Berlin
Lord_Haelmchen S * 8.0
Dieser Review enthält SPOILER!Männer sind Schweine
Unfassbar! Ich habe erst am Ende des Films erfahren, dass diese Geschichte einen realen Hintergrund hat. Umso heftiger hat mich der Film getroffen.
Ein asiatisches Mädchen wird entführt und in einen Frauen-Knast der perversen Art eingepfercht. Von dort wird sie mit anderen Mädchen an Kunden "verliehen" für deren eklige Spielchen...
Was so dermaßen schockiert, ist die alltäglich anmutende Betriebsamkeit dieses "Geschäfts", als würden DVDs oder Pizzen ausgeliefert...
Man merkt dem Film an, dass er von einer Frau gedreht wurde. Ich mag mir kaum ausmalen, was ein Mann bei der Thematik für explizite Bilder ausgewählt hätte. Muss gar nicht sein, weil sich im Kopf schon genug Horror breit macht...es gibt offensichtlich keine Scheußlichkeit, die es nicht gibt...
"Highlight": ein fieses Spielchen mit einer Scheinhinrichtung
Fazit: Ein Schlag in die Magengrube mit einer tollen Hauptdarstellerin
Ein asiatisches Mädchen wird entführt und in einen Frauen-Knast der perversen Art eingepfercht. Von dort wird sie mit anderen Mädchen an Kunden "verliehen" für deren eklige Spielchen...
Was so dermaßen schockiert, ist die alltäglich anmutende Betriebsamkeit dieses "Geschäfts", als würden DVDs oder Pizzen ausgeliefert...
Man merkt dem Film an, dass er von einer Frau gedreht wurde. Ich mag mir kaum ausmalen, was ein Mann bei der Thematik für explizite Bilder ausgewählt hätte. Muss gar nicht sein, weil sich im Kopf schon genug Horror breit macht...es gibt offensichtlich keine Scheußlichkeit, die es nicht gibt...
"Highlight": ein fieses Spielchen mit einer Scheinhinrichtung
Fazit: Ein Schlag in die Magengrube mit einer tollen Hauptdarstellerin
saß im Cinecitta', Nürnberg
BuzzG
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Megan Griffiths kann schicke Bilder inszenieren - bei ihrem Drama „Eden" hat die Regisseurin den Ton des finsteren Themas jedoch gänzlich verfehlt. Dies ist die wahre Geschichte einer jungen Frau, die eines Nachts von einigen grausamen Gestalten entführt und neben anderen Mädchen in einer umgebauten Lagerhalle als Prostituierte gefangengehalten wird. Mitten in den USA. Es ist eine Geschichte, die erschüttern und bewegen sollte. Doch die Filmversion der Ereignisse vermag es nicht, echte Emotionen für das Leid ihrer Protagonistin hervorzurufen - die Darstellung ist zu glatt, zu sauber, zu wenig bedrohlich. Fast könnte man meinen, dies sei eine neuzeitliche, gebügelte Variante früherer Women in Prison-Produktionen aus dem Roger Corman-Katalog.
Megan Griffiths kann schicke Bilder inszenieren - bei ihrem Drama „Eden" hat die Regisseurin den Ton des finsteren Themas jedoch gänzlich verfehlt. Dies ist die wahre Geschichte einer jungen Frau, die eines Nachts von einigen grausamen Gestalten entführt und neben anderen Mädchen in einer umgebauten Lagerhalle als Prostituierte gefangengehalten wird. Mitten in den USA. Es ist eine Geschichte, die erschüttern und bewegen sollte. Doch die Filmversion der Ereignisse vermag es nicht, echte Emotionen für das Leid ihrer Protagonistin hervorzurufen - die Darstellung ist zu glatt, zu sauber, zu wenig bedrohlich. Fast könnte man meinen, dies sei eine neuzeitliche, gebügelte Variante früherer Women in Prison-Produktionen aus dem Roger Corman-Katalog.
Alan Smithee * 8.0
glotzte im Metropolis 8, Frankfurt
54 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Eden
- Score [BETA]: 81
- f3a.net: 7.3/10 54
- IMDb: 8.8/10