Reviewer
Leimbacher-Mario * 8.0
5 Zimmer, Psycho, Sarg
Dieser noch recht frühe Polanski ist nahezu der Inbegriff seiner Themen, seines Stils, seiner Nische - „Repulsion“ aka „Ekel“ erzählt von einer jungen Frau, die zwischen der eigenen scheinbaren Frigidität, den sexuellen Eskapaden ihrer Schwester und den ständigen Anmachversuchen der Männerwelt langsam in ihrer Wohnung den Verstand zu verlieren scheint - oder war der etwa schon immer ziemlicher Matsch?
Atmosphärisch dicht wie Beton, mutig aufgespielt von einer bildschönen und blutjungen Deneuve, dazu Polanskis versiertes Handwerk und damals tabuisierte Themen wie psychische Krankheit bis zu Kindesmissbrauch (letztes nur als eine Interpretation der familiären Vergangenheit unserer verträumt-apathischen Hauptfigur) - all das macht dieser intime und unterschwellige Dramagrusler verdammt gut. Da hat er Weichen gesetzt und Wege bereitet, das ist verstörend, verspielt und vernichtend in seinem krankhaften Wahn. Nicht subtil in Sachen Männerbild und -kritik, aber bei weitem nicht nur darauf konzentriert. Außerdem massiv subjektiv erzählt. Viel mehr die einmalige Zeichnung eines kranken Geistes, der sich nun (aus seiner Sicht) auch auf Umfeld, Wohnung, vermeintliche „Eindringlinge“ ausbreitet. Die aufreißenden Wände und aus dem Mauerwerk schießenden Hände sind noch immer schlicht meisterhaft und angsteinflößend. Für mich läuft das alles eher auf intellektueller und filmhistorischer Ebene, ich hätte es wohl effektiver gefunden, wenn sich unsere labile Madame erst dorthin entwickelt hätte und man vielleicht auch klarere Gründe für ihren Zustand erfahren hätte. Doch auch so bleibt das Werk beeindruckend und wichtig. Nur eben etwas theoretisch und trocken.
Fazit: Wegweisendes Kammerspiel und Psychogramm einer Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs, oder schon weit darüber hinaus. Polanski früh in (zumindest stiltechnisch und thematischer) Bestform. Selbst wenn mich die Figur und indirekt der gesamte Film emotional eher kaltlässt. Für Filmnerds dennoch ein Deluxestück!
Atmosphärisch dicht wie Beton, mutig aufgespielt von einer bildschönen und blutjungen Deneuve, dazu Polanskis versiertes Handwerk und damals tabuisierte Themen wie psychische Krankheit bis zu Kindesmissbrauch (letztes nur als eine Interpretation der familiären Vergangenheit unserer verträumt-apathischen Hauptfigur) - all das macht dieser intime und unterschwellige Dramagrusler verdammt gut. Da hat er Weichen gesetzt und Wege bereitet, das ist verstörend, verspielt und vernichtend in seinem krankhaften Wahn. Nicht subtil in Sachen Männerbild und -kritik, aber bei weitem nicht nur darauf konzentriert. Außerdem massiv subjektiv erzählt. Viel mehr die einmalige Zeichnung eines kranken Geistes, der sich nun (aus seiner Sicht) auch auf Umfeld, Wohnung, vermeintliche „Eindringlinge“ ausbreitet. Die aufreißenden Wände und aus dem Mauerwerk schießenden Hände sind noch immer schlicht meisterhaft und angsteinflößend. Für mich läuft das alles eher auf intellektueller und filmhistorischer Ebene, ich hätte es wohl effektiver gefunden, wenn sich unsere labile Madame erst dorthin entwickelt hätte und man vielleicht auch klarere Gründe für ihren Zustand erfahren hätte. Doch auch so bleibt das Werk beeindruckend und wichtig. Nur eben etwas theoretisch und trocken.
Fazit: Wegweisendes Kammerspiel und Psychogramm einer Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs, oder schon weit darüber hinaus. Polanski früh in (zumindest stiltechnisch und thematischer) Bestform. Selbst wenn mich die Figur und indirekt der gesamte Film emotional eher kaltlässt. Für Filmnerds dennoch ein Deluxestück!
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