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Review End of the Line

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Dieser Review enthält SPOILER!

Bibelfreunde am Langschwert
von Volker Bartheld

Hallo Kinofreunde!

Zu nachtschlafender Zeit hatte ich gestern noch das Vergnuegen mit dem kanadischen Low-Budget Slasher "The End of the Line". Prophylaktische Massnahmen wie ein tiefer Schluck aus der Cola-Buddel erwiesen sich, ebenso wie Befuerchtungen, angesichts der im 24-Frame-Takt leicht ruckelnden HD-to-Analog-Kopie an einen geduldsstrapazierenden Langweiler geraten zu sein, als aeusserst unbegruendet.

Der dunkle und etwas koernige Film mit unverbrauchten Gesichtern spielt in den U-Bahn-Katakomben einer nicht naeher bekannten aber nichtsdestotrotz schmuddeligen Grossstadt und garniert mit psychedelischen Horrorflashbacks und naegelkauender Spannung setzt sich der Splatterzug alsbald in Bewegung. Schreckhafte Gemueter duerften spaetestens hier erstmals einen Rueckzug in die sichere Welt des Mainstream erwogen haben.

Die Frage nach dem Sinn und Zweck der etwas merkwuerdig im Zeugen-Jehova-Stil gekleideten und durch alle Abteile verstreuten Bibelfreunde wird spaetestens in dem Moment obsolet, als reihenweise Pager mit der Ankuendigung des nahenden Armageddon klingeln und Kreuze mit Dolchspitze, sogar Langschwerter gezueckt werden - sehr zum Missvergnuegen der anderen Fahrgaeste, die sich in einem von Pannen gebeutelten Abteil zusammenscharen und auf Flucht sinnen.

Die Charaktere kann man nicht anders als glaubhaft-abgedreht bezeichnen, in einer nachvollziehbaren und im alltaeglichen Wahnsinn der religioesen Extreme durchaus denkbaren Handlung toben sich die Meister der Prothesentechnik und Special Effects nach Lust und Laune aus. Fast koennte man glauben, Tom Savini, Gottvater etlicher Zombiestreifen und selbst Maskenbildner sei hier augenzwinkernd Pate gestanden.

Was als Aufruhr verdrehter Kirchgaenger begann, weitet sich alsbald zu einer waschechten Strassenschlacht aus und die sich mit humorvoll-sarkastischen Momenten abwechselnde Hieb- und Stichorgie duerfte wohl jeden Splatterfreund zufriedenstellen.

Der Spuk endet so schnell wie er beginnt, via Pager bzw. SMS naemlich und hinterlaesst eine deutlich dezimierte Riege der Protagonisten sowie einen schmunzelnden Kinogaenger, der nach kurzweiligen 90 Minuten voll auf seine Kosten gekommen ist.

Die 7.1/10 auf der IMDB sind vor dem Hintergrund des breiten Publikums verstaendlich, als FFF-Freund wuerde ich durchaus eine Acht auf Volkis 10-Finger-Skala geben.

27.07.2007, Volker Bartheld, www.bartheld.net

verweste im Cinema, München

55 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

End of the Line
  • Score [BETA]: 71
  • f3a.net: 7.1/10 55
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