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Review Europa Report

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Im All hört dich niemand forschen
von Leimbacher-Mario

Nicht vom Trailer oder dem Semi-Found-Footage-Stil abschrecken lassen! Das kann ich bei dem schicken Indie-Sci-Fi-Geheimtipp "Europa Report" nur dick unterstreichen. Denn der zu unrecht etwas untergegangene Space-Thriller ist viel mehr "2010" als "Apollo 18", eher "Gravity" als "Ghosts of Mars", näher an "Der Marsianer" als an "Red Planet". Kurz: eine kleine, aber feine Entdeckung, die jedem Fan von handfester & faktensicherer Science-Fiction nur empfohlen werden kann.

Die Geschichte handelt von der privat finanzierten & bemannten Mission zu einem der Monde des Saturn, genannt "Europa". Aufgezeichnet von den dutzenden Kameras an Bord & den Helmen der wunderbar bodenständig gehaltenen Astronauten, ausgewertet von den Leitern der (gescheiterten?) Mission im Nachhinein. Unspektakulär, wenig fantastisch & sehr emotional & wissenschaftlich, daher nichts für Liebhaber von Spektakel, Monstern oder Action. Doch jeder, der mal so gut wie live bei einer Mission an die Grenzen menschlichen Erforschungsdrangs dabei sein will, erlebt hier sein geerdetes & gleichzeitig abgespacetes Wunder.

Der klein gehaltene Trupp von Astronauten ist sympathisch, menschlich & durchweg mehr als solide besetzt, die Darstellungen wirken positiv unspektakulär & natürlich. Dazu sind die detaillierte Gestaltung der Raumstation, die dezent-effektiven Effekte & das sehenswerte Artdesign des fremden, in echt existierenden (!) Planeten herausragend, erst recht für das geringe Budget. Die Vorbilder der Macher sind klar erkennbar, ohne dass der Film jetzt selbst der nächste "2001" wird, trotzdem ist er so viel besser als die meisten effekthascherischen Pseudo-Sci-Fi-Ausflüge.

Selten hat man sich so nahe an einer Mission & den Betroffenen gefühlt. Der Verlauf ist zudem hollywooduntypisch & mutig, sowohl durch die (manchmal etwas unübersichtlich werdende) nonlineare Erzählweise wie den überraschenden Inhalt. Und das finale Bild & der realistische Kern des Ganzen beschäftigte mich noch eine ganze Weile. Eigentlich ist selbst das nichts Besonderes oder gar billig, wenn man es von dem Film loslösen würde. Doch als Gesamtpaket bleibt für mich alles sehr spannend, effektiv & anregend, nur selten zäh, uninteressant oder langatmig. Vollkommen im grünen Bereich! Mission erfolgreich!

Fazit: angenehm ruhig, sympathisch realistisch, fordernd clever, überraschend hübsch - eine kleine Sci-Fi-Perle, die sich zwar sehr an den Großen orientiert, jedoch selbst viel mehr Lob & Aufmerksamkeit verdient hätte!

57 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Europa Report
  • Score [BETA]: 67
  • f3a.net: 5.9/10 57
  • IMDb: 6.5/10
  • Rotten Tomatoes: 75%
  • Metacritic: 67/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 18:02

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