s An Evening with Beverly Luff Linn (2018) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews An Evening with Beverly Luff Linn

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Reviewer

Astrogirl * 5.5

Words don’t come easy to me

Erster Eindruck: Jim Hosking ist ein Fan von Quentin Dupieux. Er will ein Film à la Quentin Dupieux. ABER Jim Hosking ist nicht Dupieux!

Der Film soll unfreiwillig komisch und skurril wirken, aber man merkt, dass hier jemand unfreiwillig komisch und skurril sein will und es nicht schaffte. Die Leichtigkeit eines Dupieux fehlt.

Den Figuren fehlt es an Substanz, obwohl der Cast viel versprechend war. Jemaine Clement in WHAT WE DO IN THE SHADOWS und Matt Berry in IT CROWD zeigten, dass sie die verschiedenen Facetten des Humors von Persiflage, Satire bis zur Groteske beherrschen, aber die Figuren in AN EVENING WITH BEVERLY LUFF LINN nicht besser angelegt waren. Am deutlichsten konnte man dies bei der titelgebenen Figur Beverly Luff Linn sehen. Null Magie, null Charisma bei Beverly Luff Linn. Vielleicht lag es aber auch an Craig Robinson.

Das Highlight des Films war für mich ***SPOILER***die Tanzszene zu FR DAVIDs "Words".

Fazit: Ich hatte aufgrund des Trailers mehr erwartet und bekam einen durchschnittlichen Film präsentiert, aus dessen Story und Cast man etwas Überdurchschnittliches hätte herausholen können.

glotzte im Cinemaxx, München

Leimbacher-Mario * 5.0

Hooray for the Bob’s!

Was geht in dem Kopf von diesem Hosking nur ab?
Machen bei dem die bizarren Ideen denn niemals schlapp?

Der ölige Würger ist jetzt schon Kult,
dass nun jeder nackt durch die Waschstraße läuft ist seine Schuld.

Spaß beiseite, der neueste Streich ist ein bizarres Liebesroulette,
und keine Angst, hier steckt sich niemand hinten rein ein Baguette.

Trotzdem wird die Nacht mit dem Luff zu dem Linn abgefahren wie die Hölle,
zum Glück gibt es auf Absurditäten noch keine Zölle.

Weniger Ekel, dafür mehr Wortwitz und Farbe,
vor allem Rot verwandelt manch ein Herz in eine Narbe.

Etliche bekannte Gesichter und die entzückende Plaza als Star,
niemand fliegt derart sexy unter dem komödiantischen Radar.

In Sachen Sounds und Töne ist man wieder ganz im Element,
als ob ein zugedröhnter Elefant durch die Disco rennt.

20 Minuten weniger hätten’s sicher ebenso getan,
doch dieser Mann hält sich eh nicht an den Plan.

Eine wirkliche süße Lovestory und Figuren wie nie,
zu Konventionen und Erwartungen sagt man hier "Fickt euch ins Knie!".

Mit nichts zu vergleichen, ein Humor zum strahlen oder kotzen,
sicher ist, oft wird man mit großen Augen die Leinwand anglotzen.

Fazit: Aubrey Plaza und der Soundtrack sind Gold. Der Rest ist halb so verrückt wie der "Greasy Strangler" und auch nur halb so lustig. Hosking hat aber definitiv seine Art gefunden. Spezieller geht es nicht. Und ein paar Genialitäten und Highlights sind dabei. Um der nächste John Waters zu werden, muss da aber mehr kommen...

war im Residenz, Köln

Herr_Kees * 4.0

One hundred and eight minutes with a bullshit-artist

THE GREASY STRANGLER war schon ein schwer verdauliches Werk nahe der Sch(m)erzgrenze, dank professioneller Schauspiel- und Comedy-Verstärkung ist der Nachfolger zumindest ein wenig zugänglicher ausgefallen. Neben reichlich Kopfschütteln und Augenrollen über den Blödsinn, der hier präsentiert wird, sind diesmal sogar ein paar Lacher drin.

Die Filme von Helge Schneider fallen einem als einzige vergleichbare Referenz ein, während Schneiders Filme jedoch von ihrer Improvisation leben (ob lustig oder nicht), wirkt hier alles extrem verzwungen skurril und konstruiert – Kostüme, Charaktere, Situationen, Dialoge, Körperhaltungen. Das ist dann nur noch angestrengte und anstrengende Konventionsverweigerung, da ist es nur ein schwacher Trost, Aubrey Plaza und Jermaine Clement zu F.R.David abhotten zu sehen.

war im Metropol, Stuttgart

Dr_Schaedel * 7.5

„Das kann ich auch!“ - „Kannst du nicht.“

Tjaha, als jemanden, der THE GREASY STRANGLER nicht gesehen hatte, hat mich der neue Film von Jim Hosking (fast) kalt erwischt. Natürlich wusste ich, dass es irgendwie ein wenig neben der Spur sein würde. Was ich nicht erwartete, war eine Art angloamerikanische Version eines Helge-Schneider-Films. Z. T. fremdschamfördernde Gestalten, die mechanisch irgendwelche vor Klischees und Flachwitzen strotzenden Dialoge herunterleiern, dazu eine Story, die man gerne mittels Starterkabel selbst in Gang bringen möchte. Eigentlich ein Film für die Tonne, möchte man meinen, aber:

Vieles, was man zu Beginn des Films noch furchtbar aufgesetzt und nervig findet, fängt man irgendwann an, irgendwie liebzugewinnen: Die bescheuerten Frisuren, den eingeschränkten Sprachschatz des Mister Luff Linn… und wenn sich dann ab Mitte des Films tatsächlich eine Geschichte abzuzeichnen beginnt, die zum Schluss hin gar noch etwas gefühlig wird, hat einen der Streifen an den Eiern gepackt, und war ich am Anfang noch der Meinung, gerade 10 Euro in den Sand gesetzt zu haben, war AEWBLL am Schluss einer der Festivalbeiträge, die ich auf keinen Fall missen will und die mir im Zusammenhang mit dem FFF 2018 ob ihres Unterhaltungswerts und der Originalität noch lange in Erinnerung bleiben werden. Der vielzitierten Tanzszene als fail-safe hätte es da meiner Ansicht nach gar nicht bedurft.

Fazit: Grober Unfug, aber nicht ohne Herz.

glotzte im Cinecitta', Nürnberg

D.S. * 7.0

Mach mir den Dupieux

THE GREASY STRANGLER ist eklig, widerlich, vollkommen absurd – und grenzgenial. Eine zeitgemäße John-Waters-Interpretation, die sich für immer in die Erinnerung des Betrachters einbrennt. Keine Ahnung, ob Regisseur Jim Hosking Angst vor der eigenen Courage bekommen hat, aber sein Nachfolgewerk ist im Vergleich erstaunlich brav geraten. Fühlt sich phasenweise glatt wie ein normaler Film an. Hat statt einem brechreizinduzierenden Michael St. Michaels eine wie immer liebreizende Aubrey Plaza (THE LITTLE HOURS) in der Hauptrolle. Hat auch ansonsten mit Emile Hirsch (LONE SURVIVOR) – der hier verdammt an einen jungen Jack Black erinnert – und Jemaine Clement (LEGION) halbwegs Star-Power zu bieten. Hat neben ein paar Fürzen und einmal Dicke-alte-Leute-Sex erstaunlich wenig Extra-Ekliges im Regal. Nähert sich in seinem reduzierter körperlichen, stärker assoziativen Humor-Stil rasant einem Quentin Dupieux an. Sprich, ist schon fast von einer toleranten Arthouse-Crowd und auch von den durchschnittlichen FFF-Besuchern zu goutieren – solange sie zwar ein Herz für grandiose Absurditäten haben, auf zu extreme Hässlichkeits-Exzesse aber lieber verzichten.

Okay, ganz ohne ist auch BEVERLY nicht. Neben den oben genannten Feinheiten sei hier insbesondere das herzhafte Verspeisen einer Portion mit rosafarbenem Käse überbackener Zwiebelringe durch die tragische Co-Hauptfigur Colin (Jemaine Clement mit einer Rotzbremse für die Ewigkeit im Gesicht) erwähnt – sowie natürlich die Auswahl schmerzhaft abseitiger, unfassbar unförmiger 80er-Kleidung, welche die Protagonisten in jeder einzelnen Szene mutig spazieren tragen.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Die Grenzen des Allgemeinverträglichen sprengt BEVERLY trotz allem nach wie vor in einem fort; wer normale Komödien mag, wird den Film trotz allem nach wie vor furchtbar finden und am Verstand aller Beteiligten zweifeln. Helge Schneider oder ein (wesentlich) hässlicherer Dupieux ist hiermit nun aber ein passenderer Vergleich als John Waters – und im Reich des schlechten Geschmacks ist das ein Quantensprung.

Die Hosking-typischen Tourette-Figuren sind auch in BEVERLY vorhanden, die visuelle Jauchegrube ist absolut präsent, das Fehlen jeden offensichtlichen Sinns Ehrensache. Dennoch ist dieser Film deutlich leichter verdaulich als der GREASY STRANGLER – leider aber insgesamt auch nicht over the top genug, um ihn genauso eindrucksvoll zu machen.

Ein Dupieux ist bei aller vordergründig ähnlichen Absurdität nun mal effektiv feingeistiger, ein Hosking dem Wesen nach deutlich gröber... dieses Werk wirkt wie ein Kompromiss aus beidem, und Kompromisse sind selten die beste Wahl. BEVERLY ist höchst hirnschmerzend amüsant. Tritt aber doch zu oft auf die Bremse, um völlig fassungslos zu machen. Was letztlich der einzige Zweck eines solchen Films sein kann. Darum von mir nur 7 Punkte – wahnsinnig, aber nicht wahnsinnig genug.

glotzte im Harmonie, Frankfurt

31 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

An Evening with Beverly Luff Linn
  • Score [BETA]: 45
  • f3a.net: 5.7/10 31
  • IMDb: 5/10
  • Rotten Tomatoes: 27%
  • Metacritic: 47/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 14:20

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