s Excision (2012) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Excision

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Reviewer

Lovecraft S * 8.5

Dieser Review enthält SPOILER!

Fresh blood - in jeder Hinsicht

"Can you get a sexually transmitted disease by having sex with a dead person?"

Nun also "Excision", frisch aus Sundance importiert; die Trailer hatten schon im Vorfeld für allgemeines Interesse gesorgt. Ist Pauline nur ein rebellierender Teenager in der Pubertät oder tatsächlich psychisch krank? Einerseits analysiert sie messerscharf ihre Umgebung, andererseits sprechen ihre surrealen, bluttriefenden Traumfantasien doch eine extremere Sprache. Gegen Ende greift sie auch in der Realität zu Messer und Haushaltsschere...

Wow! Auch mit etwas Abstand bin ich von dem Streifen noch ganz geplättet, der munter Horror, schwarze Komödie und Teenagedrama zusammenmixt. Die surrealen Fantasien der Hauptdarstellerin erinnern schließlich an Lynch oder Cronenberg. Wer mit "Donnie Darko" etwas anfangen konnte, wird auch Pauline in sein Herz schließen. Der gesamte Cast ist beeindruckend, AnnaLynne McCord spielt überragend. Und an der Höchstwertung für die Fresh Blood Abstimmung ist Excision bei mir nur aufgrund einer fehlenden Herz-Lungen-Maschine ganz knapp vorbeigeschrammt! Highlight!

guckte im Cinemaxx 7, Berlin

landscape S * 9.5

Dieser Review enthält SPOILER!

Sozusagen "The Woman" 2012

Grüße an Berlin, Hamburg meldet technische Probleme und guckt im kleineren Saal!
Dass Pauline (sie sagt, sie sei 18...) aus der Pubertät raus sein sollte und besser mit ihrer doch vorhandenen Intelligenz sich straighter auf ein Medizinstudium vorbereiten könnte, schießt einem recht früh durch den Kopf. Ihre Haltungsschäden, ihr Aussehen und Verhalten sind ziemlich Kaspar Hauser, aber in Gesprächen kann sie sehr klar, zynisch, berechnend sein. Ihre Träume sind wie action art der 70er und ihre Gebete blasphemisch, wortgewandt und gedanklich absolut klar.
Da erwartet man, daß sie eine Entwicklung durchmacht und eine eigene Art zu leben findet, an sich zu arbeiten beginnt. Doch sie steigert sich in die Rettung der Schwester rein, später, als Chirurgin.
Zu erleben, wie sie es angeht, ist völlig unerwartet, weil es einerseits ein völlig geradliniger Weg ist, andererseits man nicht glauben will, daß sie ihn gehen wird.
Großartiger Film mit grandioser Anfangssequenz, mit Mut zur Häßlichkeit und zum tiefschwarzem Horror am Ende, wider alle Erwartungen.
Ach ja: Ma sieht aus wie Hillary Clinton, und großartig, wie Direktor Campbell Hilfe vom Präsidenten erbittet (hängt in seinem Büro).

saß im Cinemaxx 8, Hamburg

glorrk * 9.0

Die 18jährige Pauline hat es nicht leicht. Von ihrer kontrollsüchtigen Mutter mißverstanden und unterdrückt und gegenüber ihrer lungenkranken Schwester benachteiligt, sucht sie den Sinn in ihrem Leben und ihren Platz in der Gesellschaft.

Ein bedrückendes Drama, hervorragend gespielt, mit (Kurz-)Auftritten bekannter Alt-Stars wie z.B. John Waters. Man sieht den Film und weiß nicht ob man Pauline lieben oder hassen soll. Immer wenn man denkt, man könne nun einschätzen, wie es weiter geht, vermag der Film einen zu überraschen. Das Ende ist dann nochmal ein richtiger Magenschläger.

Hervorragend! Eigentlich ein Kandidat für die volle Punktewertung, lediglich die aus meiner Sicht unnötig plakativen aufgesetzt wirkenden Tagträume hätten so nicht sein müssen und stören in der gezeigten Art und Weise den Film meiner Meinung nach. Hier wäre weniger mehr gewesen.

goutierte im Cinema, München

mdbnase S * 8.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Psychische Abgründe

war im Metropol 1, Stuttgart

Herr_Kees * 9.0

"Teenagers!"

war im Metropol 1, Stuttgart

Francis * 9.0

Being a teen is a living hell - für Pauline gilt das wortwörtlich.
Hormongesteuert, aufmüpfig, aggressiv zeigt sich Pauline. Sie hat keine Freunde, aber dafür eine todkranke Schwester. Der ständige Konflikt mit den Eltern, speziell ihrer Mutter ist nur das i-Tüpfelchen.
Brillant bis in die Nebenrollen gespieltes Außenseiterdrama. Dabei optisch nicht immer einfache Kost.

Erstveröffentlichung

glotzte im Cinemaxx 7, Berlin

Alexander * 10.0

Wenn es dieses Jahr so etwas wie einen perfekten Film gab, dann war dies für mich "Excision".

Faszinierende surreale Bildkompositionen, eine hochgradig unterhaltsame, mit spitzen Pointen und spannend grotesken Einfällen durchsetzte Story, etwas bloody gore und vor allen Dingen mal eine wirklich NEUE Idee! Die genialen Darsteller gaben den Charakteren einen wunderbar überzeichneten Schliff (insbesondere die Mutter wirkte wie der Prototyp einer Tea-Party Präsidentengattin). Wie beschrieb der nette junge Mann die schizophrene Protagonistin noch gleich bei der Ansage.. "..als würde man Dr. Heiter aus 'The Human Centipede' mit Lady Gaga kreuzen!". Besser könnte man es nicht erklären. Höchstpunktzahl.

D.S. * 6.5

Für Chirurgen und solche, die es werden wollen.

Beeindruckend, aber auch beeindruckend anstrengend - so lassen sich Richard Bates Jr.s Langfilmdebüt EXCISION und seine Wirkung auf den Zuschauer vielleicht am treffendsten zusammenfassen. Wobei das Maß der Mühe, die man mit dem Film hat, sicher vor allem davon abhängt, inwieweit man sich mit der Hauptfigur Pauline identifizieren oder zumindest mit ihr mitfühlen kann.

Ich hatte da leider meine Probleme. Obwohl einem die psychischen Schmerzen, die ihr Umfeld sowie speziell ihre als repressiv und letztlich lust- wie körperfeindlich gezeichnete Mutter der hoch intelligenten, extrem sensiblen und der „Normalität" weit entrückten Teenagerin bereiten, drastisch vorgeführt werden. Obwohl man so kaum anders kann, als für sie Partei zu ergreifen. Obwohl sie in ihrem ganzen Wesen, mit ihrer psychotischen Sprödheit und ihren blutgetränkten Visionen oder Fantasien faszinierend verstört. Wirklich berühren konnten mich ihre Rolle und deren Entwicklung trotzdem nie, emotional blieb ich den ganzen Film über reichlich distanziert.

Was keinesfalls die objektiven Stärken des Films in Zweifel ziehen soll. Diese bestehen unter anderem in exzellenten Schauspielerleistungen sowohl der Hauptdarstellerin AnnaLynne McCord als auch des gesamten restlichen, von Gaststars wie Malcolm McDowell, John Waters und Ray Wise durchsetzten Casts; daneben in einer gut getimten Inszenierung, die für eine sehr dichte, zunehmend wahnhafte Atmosphäre sorgt.

Als problematischer ist da wohl eher das Drehbuch zu bezeichnen, das in Aufbau und Handlung auf dem gleichnamigen Kurzfilm des Regisseurs beruht (jedoch auf einen Teil dessen sexueller Konnotationen verzichtet). Spätestens nach einem Drittel des Films ist nämlich vollkommen klar, wohin die Storyreise führen wird. Spannung kann sich deshalb nie wirklich aufbauen, Überraschungen fallen bis zum vorhersehbaren Schluss aus.

Was bleibt, ist somit das Betrachten eines zugegebenermaßen höchst detailliert entwickelten, intensiv umgesetzten Psychogramms einer entfremdeten Persönlichkeit. Wie eingangs erwähnt, kann das durchaus beeindrucken - aber auch sehr anstrengen. Denn die Abseitigkeit dieser Persönlichkeit und ihrer Handlungen weckt zwar fast schon „wissenschaftliches" Interesse. Macht es aber, mir zumindest, schwer, sich wirklich in sie hineinzuversetzen.

Sicherlich einer der ungewöhnlichsten Filme des Jahres und schon deshalb 6,5 Punkte wert. Dennoch nichts, was mich wirklich fesseln konnte oder was ich mir noch einmal ansehen möchte, besser kann ich EXCISION darum nicht bewerten.

war im Metropolis 9, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 8.5

Die blutige Seele eines Teenagers... oder doch mehr?

"Excision" ist ein wilder Mix aus Carrie, A Serbian Film, Feuchtgebiete & dem Mad-Scientist-Subgenre - klingt nicht nur schräg, er wird euch sprachlos zurücklassen. Wenn ihr ihn fühlt & euch ein bisschen mit der Hauptdarstellerin identifizieren könnt, sogar noch mehr als das. Wir folgen der extrem ungepflegten & hässlichen Außenseiterin Pauline, die den Traum pflegt, Chirurgin zu werden. In der Schule ganz weit außen stehend, auch in der Familie eher ignoriert bis gehasst von der gläubigen Mutter & dem laschen Vater, im Schatten ihrer lieben, gesundheitlich angeschlagenen, kleinen Schwester. Doch während diese körperlich krank ist, ist die Protagonistin noch wesentlich kranker, auf ihre Art & Weise...

"Excision" ist ein Tabu-Film, eigentlich ein einziges Tabu. Ein Wunder, dass er nicht noch viel mehr Buzz kriegt, egal ob schlechten oder guten. Ich finde ihn super, sicher einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre. Gestört, höchst stylisch (vor allem in den abgedrehten Traumsequenzen), toll gespielt, ein Finale zum Kotzen & Nachdenken, ein wahrer Tritt in die Eier. Ein Trip in die Abgründe einer Teenager-Seele, der zwar überspitzt ist, den meisten aber nicht unbekannt erscheinen dürfte. Dadurch identifizieren wir uns zum Teil mit einer tief gestörten Persönlichkeit, was wohl nachhaltig zum Kopfschütteln & Staunen führen wird. Abneigung & Sympathie gleichzeitig, für einen Charakter, so verloren & so traurig. Umso schlimmer, dass seine Hilferufe keiner ernst nimmt oder ernsthaft behandelt.

Neben etlichen tollen Cameos sticht vor allem Traci Lords als verquere Mutter heraus, bei der man niemals denken würde, dass sie früher nur ein Pornosternchen war. Alles im beeindruckenden Schatten von der in echt wunderhübschen AnnaLynne McCord, die hier sichtbar & zusammen mit der Maske als Pauline alles gibt. Ganz knapp vor dem nervigen Overacting stoppend, reißt sie hier ein absolut krankes Feuerwerk ab. Auch der Regisseur scheint hell. Nicht nur durch die bizarren Tagträume, einen eigenartig lebendig-bunten Stil, sondern auch durch klare Linien, Bildsprache, Symmetrien. Hier stimmt eigentlich alles & ich hoffe, der Film spricht sich so langsam rum. Aber Vorsicht: nichts für zarte Gemüter, ***SPOILER***von blutigen Föten bis genauere Untersuchung eines Tampons gibt es hier viel Ekliges zu bestaunen. Mutig sind Film & alle Beteiligten, mutig & dem Extremen nicht abgeneigt sollten auch die Zuschauer sein!

Fazit: ein Film, der mich tief in die Magengrube traf & lange beschäftigte. Einer der absoluten Geheimtipps! Coming-Of-Age, Indie-Drama, Horror-Schocker, Charakterstudie, schwarze Komödie - ein giftiger, unvergesslicher Cocktail aus fast allen Körperflüssigkeiten!

66 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Excision
  • Score [BETA]: 76
  • f3a.net: 7.5/10 66
  • IMDb: 6.6/10
  • Rotten Tomatoes: 88%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 17:55

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