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Review Extraordinary Tales

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Life after Death
von Frank

Mit Extraordinary Tales zeigt das FFF dieses Jahr den einzigen animierten Beitrag (evtl. Shorties ausgenommen). Dafür gibt es von mir einen Rüffel an Rosebud und ein gleichzeitiges Dankeschön, dass überhaupt ein Anime dabei ist. Knetfiguren ersetzen keine Animation. Bitte nächstes Jahr wieder ein oder zwei mehr.

Extraordinary Tales beinhaltet fünf Erzählungen von Edgar Allan Poe in unterschiedlichen Anime-Stilen. Alle sind verbunden durch eine Rahmenhandlung, in der Poe selbst in Gestalt eines Raben, Zwiegespräche mit dem Tod (in weiblicher Erscheinung) führend, zu sehen ist.
Das wirkte zu Beginn ein wenig unbeholfen eingefügt, gefiel mir jedoch im Gesamtbild, denn hier wurde dem Zuschauer die Möglichkeit emotionaler Reflexion geboten.

Mir waren drei der Storys vom Lesen bekannt. Daher kann ich die genannten Hauptkritikpunkte an diesen Kurzfassungen nachvollziehen.
Die Erzählungen liegen stark verdichtet vor, wodurch, wie schon richtig erwähnt, die ursprüngliche lyrische Kraft, der subtile Aufbau und letztlich die Intensität der Wirkung der Geschichten leiden.

Besonders verloren hat in meinen Augen "Tell-Tale Heart". Die Story wirkt in ihrer hier gezeigten Version inhaltlich plump. Der s/w-Animationsstil sieht zwar toll aus (und erinnert klar an Renaissance), aber ich bin mir nicht sicher, ob das stilistisch eine gute Entscheidung war.
Auch der an Video-Games erinnernde halbrealistische Stil bei "The Pit and the Pendulum" sagte mir anfangs nicht ganz zu.

Die anderen drei Geschichten fand ich interessant und liebevoll sowie dem Inhalt angemessen animiert.

Trotz besagter Schwächen hat mir E.T. richtig gut gefallen, was in erster Linie an den genialen Sprechern lag. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so gut passende Erzählstimmen in vergleichbaren Episoden-Filmen gehört zu haben. Außerdem mag ich Anime.

Die Musik wurde von einem Sergio de la Puente komponiert. Ebenfalls eine perfekte Wahl. In meinen Ohren allerdings zum Teil eine Spur zu laut im Vordergrund.

Die Animation der Story "The Case of M. Valdemar" hat mich übrigens ein bisschen an den Zeichenstil von Alan Moore erinnert.

Wer die Geschichten nicht kennt oder wenn man ausblenden kann, dass die Erzählungen in ihrer ursprünglichen, geschriebenen Fassung wesentlich mehr Substanz haben und entsprechend effektiver in ihrer Wirkung sind, wird an Extraordinary Tales seine Freude haben. Dicke 7,5 Pkt.

staunte im Savoy, Hamburg

50 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Extraordinary Tales
  • Score [BETA]: 65
  • f3a.net: 6.1/10 50
  • IMDb: 6.8/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 13:27

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