Reviewer
Lovecraft * 7.0
Tales of Mystery and Imagination
Als Einstieg am Sonntag wurden uns die Extraordinary Tales geboten: Fünf solide, kurzweilige animierte Poe-Kurzgeschichten, und zwar Fall of the House of Usher, The Case of M. Valdemar, Pit and the Pendulum, Tell-Tale Heart und Masque of the Red Death.
Mir persönlich hat das Tell-Tale Heart mit ausdrucksstarker Narration und den holzschnittartigen, an "Renaissance" erinnernden Schwarz-Weiß-Bildern am besten gefallen. Sehr gelungen auch die letzte Episode, das große Fest bei Prinz Prospero, fast ganz ohne Text, aber mit einer schönen, an den Soundtrack von "Conan" erinnernden Musikuntermalung. Die Sprecherauswahl mit Christopher Lee, Bela Lugosi und Roger Corman adelt die einzelnen Umsetzungen enorm, die "Rahmenhandlung" mit dem wohl unvermeidlichen Raben wäre aus meiner Sicht verzichtbar gewesen.
Mir persönlich hat das Tell-Tale Heart mit ausdrucksstarker Narration und den holzschnittartigen, an "Renaissance" erinnernden Schwarz-Weiß-Bildern am besten gefallen. Sehr gelungen auch die letzte Episode, das große Fest bei Prinz Prospero, fast ganz ohne Text, aber mit einer schönen, an den Soundtrack von "Conan" erinnernden Musikuntermalung. Die Sprecherauswahl mit Christopher Lee, Bela Lugosi und Roger Corman adelt die einzelnen Umsetzungen enorm, die "Rahmenhandlung" mit dem wohl unvermeidlichen Raben wäre aus meiner Sicht verzichtbar gewesen.
verweste im Cinestar, Berlin
Edwinita * 9.0
Quoth the raven...
5 Geschichten von Edgar Allan Poe werden durch die Zwiesprache des Raben (Alter Ego von Poe) und den Tod, der viele Gesichter (seiner Liebsten) hat, zusammengehalten. Trotz der Zeit, die seit der Niederschrift seines Werkes vergangen ist, wird der Inhalt seiner Geschichten in keiner Weise verwässert. Die sehr ästhetischen Nacherzählungen bringen den Horror auf den Punkt. Sehr gelungen!
saß im Cinestar, Berlin
D.S. * 6.5
A Dream within a Dream
Eine animierte Umsetzung von fünf der bekanntesten Kurzgeschichten Edgar Allan Poes plus dezent peinliche Rahmenhandlung, in der Poes Geist im Körper (natürlich) eines Raben auf dem Friedhof Zwiegespräche mit dem Tod führt.
Auffällig sind die extremen Unterschiede im Grafikstil der einzelnen Episoden, von Aquarellen („Masque of the Red Death“) bis zu EC-Comics-artigen Panels („The Facts in the Case of M. Valdemar“) ist hier alles vertreten – es ist aber für meinen Geschmack nicht alles gleichermaßen effektiv darin, eine dem Stoff angemessene Stimmung zu erzeugen.
Problematischer fand ich allerdings, dass in manchen Fällen die dramatischen Höhepunkte der Storyvorlagen durch die Inszenierung nahezu verschenkt werden. Nachdem mit viel Verve und Raffinesse Atmosphäre aufgebaut und der Zuschauer in die Handlung eingeführt wurde, kommt es dann – insbesondere bei „Tell-Tale Heart“ und „Valdemar“ – ein bisschen zu abrupt zum Ende, der nachhaltige Schauder der Poe-Erzählungen geht dadurch etwas verloren. Die Umsetzung von „Masque of the Red Death“ macht das besser.
Apropos besser, die namhaften Sprecher verleihen dem (trotz dieser kleinen Kritik) ohnehin beeindruckenden Projekt zusätzliche Klasse. Alleine schon, wie der große Sir Christopher Lee mit seiner sonoren Stimme das „House of Usher“ mit finsterem Leben füllt, macht die Sichtung von EXTRAORDINARY TALES zum Genuss. Erwähnt werden sollte aber, dass die Aufzeichnung der Stimme Bela Lugosis nicht unbedingt zeitgemäße Qualität aufweist, und dass Roger Corman als Prinz Prospero in „Masque of the Red Death“ nur eine kurze Dialogsequenz hat.
Für Animationsbegeisterte sicher noch erfüllender als für mich; aber auch für alle Liebhaber der Erzählungen Poes oder schlicht für Fans von äußerst visuellem Kino in jedem Fall empfehlenswert. Gute 6,5 Punkte.
Auffällig sind die extremen Unterschiede im Grafikstil der einzelnen Episoden, von Aquarellen („Masque of the Red Death“) bis zu EC-Comics-artigen Panels („The Facts in the Case of M. Valdemar“) ist hier alles vertreten – es ist aber für meinen Geschmack nicht alles gleichermaßen effektiv darin, eine dem Stoff angemessene Stimmung zu erzeugen.
Problematischer fand ich allerdings, dass in manchen Fällen die dramatischen Höhepunkte der Storyvorlagen durch die Inszenierung nahezu verschenkt werden. Nachdem mit viel Verve und Raffinesse Atmosphäre aufgebaut und der Zuschauer in die Handlung eingeführt wurde, kommt es dann – insbesondere bei „Tell-Tale Heart“ und „Valdemar“ – ein bisschen zu abrupt zum Ende, der nachhaltige Schauder der Poe-Erzählungen geht dadurch etwas verloren. Die Umsetzung von „Masque of the Red Death“ macht das besser.
Apropos besser, die namhaften Sprecher verleihen dem (trotz dieser kleinen Kritik) ohnehin beeindruckenden Projekt zusätzliche Klasse. Alleine schon, wie der große Sir Christopher Lee mit seiner sonoren Stimme das „House of Usher“ mit finsterem Leben füllt, macht die Sichtung von EXTRAORDINARY TALES zum Genuss. Erwähnt werden sollte aber, dass die Aufzeichnung der Stimme Bela Lugosis nicht unbedingt zeitgemäße Qualität aufweist, und dass Roger Corman als Prinz Prospero in „Masque of the Red Death“ nur eine kurze Dialogsequenz hat.
Für Animationsbegeisterte sicher noch erfüllender als für mich; aber auch für alle Liebhaber der Erzählungen Poes oder schlicht für Fans von äußerst visuellem Kino in jedem Fall empfehlenswert. Gute 6,5 Punkte.
verweste im Cinestar, Frankfurt
Alexander * 6.5
Ed Poe als Fastfood
In die nach der Vorstellung aufgefangenen Lobeshymnen mag ich in diesem Fall nicht so wirklich mit einstimmen. Zwar hatte ich mich als alter Freund der Geschichten E.A. Poe’s auf diesen Film ganz besonders gefreut und bin sowohl Fan von Animé als auch von Episodenfilmen, so das ich dachte hier „3 auf einen Streich“ degustieren zu können. Besonders gefallen haben mir die Umsetzungen von 5 bekannten Poe-Geschichten dann aber nicht.
Dies lag vor allem daran, das man als Kenner der Stories das Gefühl bekommt, die Geschichten würden auf 10facher Geschwindigkeit abgespult. Poes Original-Erzählungen gewinnen aber vor allem durch die ausgefeilten lyrisch dichten Beschreibungen, bloß werden diese hier auf das Allernotwendigste reduziert, um die jeweiligen Geschichten auf wenige Minuten komprimieren zu können.
Zugegebenermaßen sind die unterschiedlichen, grafischen Umsetzungen sehr gelungen und auch die sonoren Stimmen der Erzähler überzeugen als Ehrfurcht einflößende Narratoren und tragen sehr zur überwiegend überzeugenden Atmosphäre bei. Leider verlieren die Geschichten selbst aber viel von ihrem ursprünglichen Charme und Grusel, wenn man sie auf das Notwendigste reduziert. Man hat vielmehr das Gefühl einer Momentaufnahme einzelner „Tales“ beiwohnen zu dürfen, deren sich langsam aufbauendes Drama verkrüppelt, und deren als üblicherweise langsam kommende Höhepunkt, zu einem stumpfen, abrupten Ende geführt wurde.
Zwar wird dies teilweise ganz gut durch die dramatische Musik und die Verwebung der einzelnen Geschichten mit dem Dialog des Raben kompensiert, letzten Endes kann man sich aber trotz der tollen Original-Texte einfach nicht des Eindrucks erwehren, hier „Poe light“ vorgesetzt bekommen zu haben. Rein künstlerisch betrachtet sind die „Extraordinary Tales“ sicherlich ein schönes Projekt, inhaltlich wurde das Werk E.A.Poe’s für mich jedoch zerstört.
Dies lag vor allem daran, das man als Kenner der Stories das Gefühl bekommt, die Geschichten würden auf 10facher Geschwindigkeit abgespult. Poes Original-Erzählungen gewinnen aber vor allem durch die ausgefeilten lyrisch dichten Beschreibungen, bloß werden diese hier auf das Allernotwendigste reduziert, um die jeweiligen Geschichten auf wenige Minuten komprimieren zu können.
Zugegebenermaßen sind die unterschiedlichen, grafischen Umsetzungen sehr gelungen und auch die sonoren Stimmen der Erzähler überzeugen als Ehrfurcht einflößende Narratoren und tragen sehr zur überwiegend überzeugenden Atmosphäre bei. Leider verlieren die Geschichten selbst aber viel von ihrem ursprünglichen Charme und Grusel, wenn man sie auf das Notwendigste reduziert. Man hat vielmehr das Gefühl einer Momentaufnahme einzelner „Tales“ beiwohnen zu dürfen, deren sich langsam aufbauendes Drama verkrüppelt, und deren als üblicherweise langsam kommende Höhepunkt, zu einem stumpfen, abrupten Ende geführt wurde.
Zwar wird dies teilweise ganz gut durch die dramatische Musik und die Verwebung der einzelnen Geschichten mit dem Dialog des Raben kompensiert, letzten Endes kann man sich aber trotz der tollen Original-Texte einfach nicht des Eindrucks erwehren, hier „Poe light“ vorgesetzt bekommen zu haben. Rein künstlerisch betrachtet sind die „Extraordinary Tales“ sicherlich ein schönes Projekt, inhaltlich wurde das Werk E.A.Poe’s für mich jedoch zerstört.
war im Cinestar, Frankfurt
Herr_Kees * 5.0
Tales of the Expected
Die Greatest-Hits-Zusammenstellung von Poe-Geschichten ist gut gemeint und teilweise auch gut gemacht, fügt den Werken aber keinen neuen, ergänzenden oder überraschenden Aspekt hinzu – lohnenswert sind "A Tell-Tale Heart" wegen Lugosis Vortrag und der interessanten s/w-Optik sowie die nahezu wortlose, ausschweifende Interpretation von "The Masque of the Red Death", der Rest ist gepflegte Langeweile.
war im Metropol, Stuttgart
MacGuffin * 8.5
Poe Animated
Nach dem Stummfilm "The Fall of the House of Usher" gibt sich Edgar Allan Poe auf dem FFF erneut die Ehre. Diesmal sind es fünf seiner Kurzgeschichten, welche durch eine ganz nette Rahmenhandlung (mit der Inkarnation von Poe als Raben) zusammengehalten werden. Die Geschichten sind allesamt liebevoll animiert und man kann erkennen, dass alle Beteiligten mit viel Herzblut bei der Sache waren. Als Erzähler fungieren Julian Sands, Guillermo del Toro sowie (back from the grave) Christopher Lee und Bela Lugosi. Genial fand ich die nahezu wortlose Interpretation von "The Masque of the Red Death", in der der einzige Satz von Roger Corman (als Prinz Prospero) gesprochen wird. Auch solche Filme gehören aufs FFF, immer gerne wieder!
war im Residenz, Köln
Frank * 7.5
Life after Death
Mit Extraordinary Tales zeigt das FFF dieses Jahr den einzigen animierten Beitrag (evtl. Shorties ausgenommen). Dafür gibt es von mir einen Rüffel an Rosebud und ein gleichzeitiges Dankeschön, dass überhaupt ein Anime dabei ist. Knetfiguren ersetzen keine Animation. Bitte nächstes Jahr wieder ein oder zwei mehr.
Extraordinary Tales beinhaltet fünf Erzählungen von Edgar Allan Poe in unterschiedlichen Anime-Stilen. Alle sind verbunden durch eine Rahmenhandlung, in der Poe selbst in Gestalt eines Raben, Zwiegespräche mit dem Tod (in weiblicher Erscheinung) führend, zu sehen ist.
Das wirkte zu Beginn ein wenig unbeholfen eingefügt, gefiel mir jedoch im Gesamtbild, denn hier wurde dem Zuschauer die Möglichkeit emotionaler Reflexion geboten.
Mir waren drei der Storys vom Lesen bekannt. Daher kann ich die genannten Hauptkritikpunkte an diesen Kurzfassungen nachvollziehen.
Die Erzählungen liegen stark verdichtet vor, wodurch, wie schon richtig erwähnt, die ursprüngliche lyrische Kraft, der subtile Aufbau und letztlich die Intensität der Wirkung der Geschichten leiden.
Besonders verloren hat in meinen Augen "Tell-Tale Heart". Die Story wirkt in ihrer hier gezeigten Version inhaltlich plump. Der s/w-Animationsstil sieht zwar toll aus (und erinnert klar an Renaissance), aber ich bin mir nicht sicher, ob das stilistisch eine gute Entscheidung war.
Auch der an Video-Games erinnernde halbrealistische Stil bei "The Pit and the Pendulum" sagte mir anfangs nicht ganz zu.
Die anderen drei Geschichten fand ich interessant und liebevoll sowie dem Inhalt angemessen animiert.
Trotz besagter Schwächen hat mir E.T. richtig gut gefallen, was in erster Linie an den genialen Sprechern lag. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so gut passende Erzählstimmen in vergleichbaren Episoden-Filmen gehört zu haben. Außerdem mag ich Anime.
Die Musik wurde von einem Sergio de la Puente komponiert. Ebenfalls eine perfekte Wahl. In meinen Ohren allerdings zum Teil eine Spur zu laut im Vordergrund.
Die Animation der Story "The Case of M. Valdemar" hat mich übrigens ein bisschen an den Zeichenstil von Alan Moore erinnert.
Wer die Geschichten nicht kennt oder wenn man ausblenden kann, dass die Erzählungen in ihrer ursprünglichen, geschriebenen Fassung wesentlich mehr Substanz haben und entsprechend effektiver in ihrer Wirkung sind, wird an Extraordinary Tales seine Freude haben. Dicke 7,5 Pkt.
Extraordinary Tales beinhaltet fünf Erzählungen von Edgar Allan Poe in unterschiedlichen Anime-Stilen. Alle sind verbunden durch eine Rahmenhandlung, in der Poe selbst in Gestalt eines Raben, Zwiegespräche mit dem Tod (in weiblicher Erscheinung) führend, zu sehen ist.
Das wirkte zu Beginn ein wenig unbeholfen eingefügt, gefiel mir jedoch im Gesamtbild, denn hier wurde dem Zuschauer die Möglichkeit emotionaler Reflexion geboten.
Mir waren drei der Storys vom Lesen bekannt. Daher kann ich die genannten Hauptkritikpunkte an diesen Kurzfassungen nachvollziehen.
Die Erzählungen liegen stark verdichtet vor, wodurch, wie schon richtig erwähnt, die ursprüngliche lyrische Kraft, der subtile Aufbau und letztlich die Intensität der Wirkung der Geschichten leiden.
Besonders verloren hat in meinen Augen "Tell-Tale Heart". Die Story wirkt in ihrer hier gezeigten Version inhaltlich plump. Der s/w-Animationsstil sieht zwar toll aus (und erinnert klar an Renaissance), aber ich bin mir nicht sicher, ob das stilistisch eine gute Entscheidung war.
Auch der an Video-Games erinnernde halbrealistische Stil bei "The Pit and the Pendulum" sagte mir anfangs nicht ganz zu.
Die anderen drei Geschichten fand ich interessant und liebevoll sowie dem Inhalt angemessen animiert.
Trotz besagter Schwächen hat mir E.T. richtig gut gefallen, was in erster Linie an den genialen Sprechern lag. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so gut passende Erzählstimmen in vergleichbaren Episoden-Filmen gehört zu haben. Außerdem mag ich Anime.
Die Musik wurde von einem Sergio de la Puente komponiert. Ebenfalls eine perfekte Wahl. In meinen Ohren allerdings zum Teil eine Spur zu laut im Vordergrund.
Die Animation der Story "The Case of M. Valdemar" hat mich übrigens ein bisschen an den Zeichenstil von Alan Moore erinnert.
Wer die Geschichten nicht kennt oder wenn man ausblenden kann, dass die Erzählungen in ihrer ursprünglichen, geschriebenen Fassung wesentlich mehr Substanz haben und entsprechend effektiver in ihrer Wirkung sind, wird an Extraordinary Tales seine Freude haben. Dicke 7,5 Pkt.
glotzte im Savoy, Hamburg
Smotti * 4.5
War als Animationsfilmer teilweise entsetzt von der Einfachheit der Bewegungen (besonders vom unnötigen 3D Kram zwischen den Beiträgen). Über Geschmack lässt sich streiten.
Beim Filmerlebnis aber fand ich es schade, dass die Filme sich zusätzlich von ihrer Unterschiedlichkeit mit jeweilig eigenen Vorspännen vom Ganzen abgetrennt haben und die Musik aber bei allen vom selben Komponisten kam. Es gibt lohnenswerte Beiträge, die Zusammenlegung bräuchten die Kurzfilme eigentlich nicht.
Beim Filmerlebnis aber fand ich es schade, dass die Filme sich zusätzlich von ihrer Unterschiedlichkeit mit jeweilig eigenen Vorspännen vom Ganzen abgetrennt haben und die Musik aber bei allen vom selben Komponisten kam. Es gibt lohnenswerte Beiträge, die Zusammenlegung bräuchten die Kurzfilme eigentlich nicht.
goutierte im Savoy, Hamburg
Astrogirl * 8.0
Quoth the Raven, "Nevermore."
Für mich als Poe-Fan war dieses mit 5 Kurzfilmen geschnürte Paket ein Muss. Die Kurzgeschichten sind in eine Rahmenhandlung gebettet, die auch gleichzeitig in Poes makabre Welt einführt. Keine Figur Poes versinnbildlicht Poe treffender als der Rabe. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Poe in der Rahmenhandlung als Rabe höchstpersönlich auftritt. Der Tod erscheint in Form einer weiblichen Statue. Sie erinnert an Tim Burtons Emily aus "Corpse Bride".
"The Fall of the House of Usher" wurde passenderweise von Sir Christopher Lee erzählt (sensationell!). Es handelt sich dabei um einen Animationsfilm, in dem die Haut der Figuren holzmarmoriert war, jedoch nicht hölzern wirkte. Die Hintergründe, auf denen sich die Figuren bewegten, waren schlicht und weniger detailliert, was die Figuren stärker in den Vordergrund schob.
"The Tell-Tale Heart" zeigte sich in schwarz-weiß und erinnerte an klassische Noir-Filme. Die Bilder allein hätten es nicht geschafft, die Intensität der Geschichte zu tragen. Jedoch mit der stark akzentuierten Stimme Bela Lugosis konnte der Film dann abgerundet werden.
Julian Sands durfte "The Facts in the Case of M. Valdemar" erzählerisch begleiten. Dessen Stimme war nicht so emotional und tragend wie die von Lee und Lugosi, musste jedoch auch nicht, weil die comichaften Bilder erzählerischer waren als bei den zwei Vorgängerfilmen. Für die Figur des Arztes stand eindeutig Vincent Price (für mich DER Schauspieler für Poe-Verfilmungen) Pate.
"The Pit and the Pendulum" war der Film, der mir am wenigsten gefiel. Im Erscheinungsbild kann man diesen Animationsfilm mit einem Computerrollenspiel vergleichen und er sticht deshalb gegenüber den anderen Filmen heraus. Erzählt wurde die Geschichte von dem mexikanischem Regisseur und Schriftsteller Guillermo del Torro.
Die letzte Geschichte "The Masque of the Red Death" kommt gänzlich ohne Erzähler aus und wurde sehr gut nur von den Bildern und der Musik getragen.
Alles in allem ist es immer wieder spannend zu sehen, wie Filmemacher zu unterschiedlichen Zeiten die Erzählungen Poes interpretieren und welcher Mittel sie sich bedienen.
"The Fall of the House of Usher" wurde passenderweise von Sir Christopher Lee erzählt (sensationell!). Es handelt sich dabei um einen Animationsfilm, in dem die Haut der Figuren holzmarmoriert war, jedoch nicht hölzern wirkte. Die Hintergründe, auf denen sich die Figuren bewegten, waren schlicht und weniger detailliert, was die Figuren stärker in den Vordergrund schob.
"The Tell-Tale Heart" zeigte sich in schwarz-weiß und erinnerte an klassische Noir-Filme. Die Bilder allein hätten es nicht geschafft, die Intensität der Geschichte zu tragen. Jedoch mit der stark akzentuierten Stimme Bela Lugosis konnte der Film dann abgerundet werden.
Julian Sands durfte "The Facts in the Case of M. Valdemar" erzählerisch begleiten. Dessen Stimme war nicht so emotional und tragend wie die von Lee und Lugosi, musste jedoch auch nicht, weil die comichaften Bilder erzählerischer waren als bei den zwei Vorgängerfilmen. Für die Figur des Arztes stand eindeutig Vincent Price (für mich DER Schauspieler für Poe-Verfilmungen) Pate.
"The Pit and the Pendulum" war der Film, der mir am wenigsten gefiel. Im Erscheinungsbild kann man diesen Animationsfilm mit einem Computerrollenspiel vergleichen und er sticht deshalb gegenüber den anderen Filmen heraus. Erzählt wurde die Geschichte von dem mexikanischem Regisseur und Schriftsteller Guillermo del Torro.
Die letzte Geschichte "The Masque of the Red Death" kommt gänzlich ohne Erzähler aus und wurde sehr gut nur von den Bildern und der Musik getragen.
Alles in allem ist es immer wieder spannend zu sehen, wie Filmemacher zu unterschiedlichen Zeiten die Erzählungen Poes interpretieren und welcher Mittel sie sich bedienen.
war im Cinemaxx, München
Leimbacher-Mario * 6.5
Poe ist zeitlos, Poe ist zäh
Dass Edgar Allen Poes morbide-gruselige Erzählungen eigentlich keine Erläuterung bedürfen, auf Grund ihrer Bedeutung für den Horrorfilm aber jedem Denkmal & jeder Würdigung gerecht werden, ist hinlänglich bekannt. Daher kann ich auch mit den "Extraordinary Tales" mehr als gut leben, auch wenn ich mich selbst alles andere als Fan oder Kenner des wichtigen Meisters nennen würde. Daher war ich hin- & hergerissen zwischen begeistert-andächtigem Genießen & etwas rätselndem Langweilen.
Keine Frage, die 5 Kurzgeschichten sind allesamt wertvoll, spannend (wenn man denn reinkommt in der kurzen Zeit & sich darauf einlässt) & Teil der Popkultur, beeinflussten zahlreiche Filme & Erzählungen. Noch dazu sind sie hier durch die Bank künstlerisch richtig begeisternd, hypnotisch animiert, jede in ihrem Stil. Für die Veredelung der Atmosphäre sorgen legendäre Sprecher wie Del Toro, Cormam, Sir Christopher Lee oder Bela Lugosi, von dem eine alte Aufnahme zurechtgeschnitten wurde. Meine liebste Episode ist die des hypnotisierten Toten, nicht nur künstlerisch, sondern auch vom Gruselfaktor. Aber auch die anderen Geschichten haben Flair & es kommt selten Langeweile, geschweige denn Eintönigkeit auf.
An der Qualität der Kunst, der Sprecher, geschweige denn der Geschichten hat es also nicht gehapert... Woran liegt es dann, dass ich glücklich war, dass der Film nur 70 Minuten ging? Ich kann nicht alles auf die Rahmenhandlung schieben, aber die Geschichte/das Gedicht über den Raben ist nicht nur am schlechtesten animiert & erinnerte mich oft an ein PlayStation-1-Spiel, sie ist schlichtweg als Rahmen misslungen, unnötig & nur Lückenbüßer. Hinzu kommt, dass manche Geschichten natürlich hinlänglich bekannt sind & so Überraschungen verloren gingen, man war eher gespannt auf die optische Umsetzung. Auch die manchmal schwer zu versehenden Sprecher waren ein kleines Hindernis. Hinzu kommt der Fakt, dass die Geschichten heute keinen mehr wirklich erschrecken oder gruseln, sondern eher als Grundbausteine & Pflichtlektüre für Horrorfans gesehen werden sollten. Daher reicht mir einmal schauen mehr als aus!
Fazit: für Poe-Fans ein kurzweiliger Genuss, für den Rest vielleicht sogar langweiliger Verdruss!
Keine Frage, die 5 Kurzgeschichten sind allesamt wertvoll, spannend (wenn man denn reinkommt in der kurzen Zeit & sich darauf einlässt) & Teil der Popkultur, beeinflussten zahlreiche Filme & Erzählungen. Noch dazu sind sie hier durch die Bank künstlerisch richtig begeisternd, hypnotisch animiert, jede in ihrem Stil. Für die Veredelung der Atmosphäre sorgen legendäre Sprecher wie Del Toro, Cormam, Sir Christopher Lee oder Bela Lugosi, von dem eine alte Aufnahme zurechtgeschnitten wurde. Meine liebste Episode ist die des hypnotisierten Toten, nicht nur künstlerisch, sondern auch vom Gruselfaktor. Aber auch die anderen Geschichten haben Flair & es kommt selten Langeweile, geschweige denn Eintönigkeit auf.
An der Qualität der Kunst, der Sprecher, geschweige denn der Geschichten hat es also nicht gehapert... Woran liegt es dann, dass ich glücklich war, dass der Film nur 70 Minuten ging? Ich kann nicht alles auf die Rahmenhandlung schieben, aber die Geschichte/das Gedicht über den Raben ist nicht nur am schlechtesten animiert & erinnerte mich oft an ein PlayStation-1-Spiel, sie ist schlichtweg als Rahmen misslungen, unnötig & nur Lückenbüßer. Hinzu kommt, dass manche Geschichten natürlich hinlänglich bekannt sind & so Überraschungen verloren gingen, man war eher gespannt auf die optische Umsetzung. Auch die manchmal schwer zu versehenden Sprecher waren ein kleines Hindernis. Hinzu kommt der Fakt, dass die Geschichten heute keinen mehr wirklich erschrecken oder gruseln, sondern eher als Grundbausteine & Pflichtlektüre für Horrorfans gesehen werden sollten. Daher reicht mir einmal schauen mehr als aus!
Fazit: für Poe-Fans ein kurzweiliger Genuss, für den Rest vielleicht sogar langweiliger Verdruss!
war im Residenz, Köln
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- Score [BETA]: 65
- f3a.net: 6.1/10 50
- IMDb: 6.8/10