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Review The Feast

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Schmeckt seltsam
von D.S.

Ein Film, bei dem von Anfang an Unheil in der Luft liegt. Die merkwürdige, beklemmende Stimmung ist zum guten Teil der Figur der Cadi geschuldet: Ein junges, blasses, sehr schweigsames Mädchen, das von einer Upper-Class-Familie mit Luxuslandhaus in der walisischen Natur gebucht worden ist, um bei der Vorbereitung und Durchführung eines Drei-Gänge-Dinners für wichtige Gäste zu helfen, nachdem die reguläre Kraft an diesem Abend ausfällt. Cadi ist aber nicht nur still, sondern wirkt zudem immer wieder, auch beim Ausüben der ihr zugewiesenen Tätigkeiten, seltsam unbeholfen. Die Gastgeberin scheint dennoch sehr angetan von ihr – so wie der Rest der Familie, obwohl ihr Verhalten ein ums andere Mal sehr sonderbar ist.

Aber auch ebenjener Rest der Familie trägt zum düsteren, ungemütlichen Gefühl über dem „Feast“ bei. Hier scheint jede und jeder ein unschönes Geheimnis mit sich herumzutragen, ein kaputter Charakter zu sein, nur um sich selbst und seine eigenen Interessen zu kreisen. Und so entwickelt sich der Abend über eine Reihe emotionaler und/oder körperlicher Verletzungen sowie surrealer Episoden hinweg zu einem Ereignis, das man mit Fug und Recht apokalyptisch nennen kann.

THE FEAST ist in mehrere kurze Kapitel unterteilt, von denen ein jedes uns weiter weg vom vertrauten Boden der sogenannten Realität entfernt. Worauf die Handlung dabei hinausläuft und was es mit Cadi sowie den dysfunktionalen Familienmitgliedern auf sich hat, ist zwar spannend mitzuverfolgen (und stimmungsvoll inszeniert), jedoch letztendlich ziemlich nebensächlich. Viel mehr lebt der Film von seiner dichten, im Handlungsverlauf immer stärker verunsichernd wirkenden Atmosphäre.

Für diese ist in erster Linie dann eben doch die geheimnisvoll in Szene gesetzte sowie charismatisch gespielte Figur der Cadi entscheidend; sie geht in jedem Einzelfall subtil beunruhigende Bindungen mit den anderen Protagonisten ein und scheint sie auf ein Ziel hinzusteuern; befördert darüber den Plot und letztlich auch die überraschend klar formulierte Aussage des Films.

Und sie hat dabei eine Ausstrahlung, die gleichermaßen betörend wie verstörend ist. Das allein macht den Film schon sehenswert; das entrückte, intensive Finale setzt noch einen drauf. Für mich gute 7 von 10 Punkten.

war im Harmonie, Frankfurt

24 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Feast
  • Score [BETA]: 70
  • f3a.net: 6.3/10 24
  • IMDb: 6.3/10
  • Rotten Tomatoes: 85%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-20 03:53

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