Reviewer
D.S. * 7.0
Atemgefrierend
Emma Watsons Zwillingsschwester ist zurück: Wie schon bei ONE & TWO beim FFF 2015 wirkt es geradezu unheimlich, wie ähnlich Kiernan Shipka Harry Potters „Hermione“ in Aussehen und Ausstrahlung ist. Im Vergleich mit jenem ist ihre Rolle und damit ihre schauspielerische Leistung hier aber noch zentraler für das Gelingen des Films – und ihre darstellerische Bandbreite um einiges größer: vom verschüchterten kleinen Mädchen wandelt sie sich über das entrückte, fahle Wrack bis zur bösartig besessen Scheinenden. Und beweist dabei so viel Präsenz, dass die eigentliche Handlung von FEBRUARY fast zur Nebensache degradiert wird.
Was nicht unbedingt schlimm ist, denn tatsächlich ist diese fast das einzige Manko des Films. Im Rückblick betrachtet, wirkt die erzählte Story ein wenig gar zu dünn, simpel und überraschungsarm. Das schöne an der Sache ist allerdings, dass sie uns in einer Weise erzählt wird, dass das während des Betrachtens kaum auffällt oder gar stört – durch die verschachtelte Konstruktion der Narration und die regelmäßigen Wechsel von Handlungsorten, -perspektiven und –dimensionen kommt niemals Langeweile oder ein Gefühl von Vorhersehbarkeit auf.
Die leicht melancholische, winterliche Atmosphäre und ein paar überraschende Emotions- und Gewaltausbrüche tun ein Übriges, um aus FEBRUARY ein äußerst eigenständiges, beeindruckendes Mystery-Horror-Drama zu machen, das man gesehen haben sollte. Überwiegend zwar leise und nur mäßig belebt, damit für manchen wohl eher die falsche Wahl für den Abendslot. Dafür aber düster bezaubernd und subtil verstörend. Vor allem der Hauptdarstellerin wegen jedoch dicke 7 Punkte wert.
Was nicht unbedingt schlimm ist, denn tatsächlich ist diese fast das einzige Manko des Films. Im Rückblick betrachtet, wirkt die erzählte Story ein wenig gar zu dünn, simpel und überraschungsarm. Das schöne an der Sache ist allerdings, dass sie uns in einer Weise erzählt wird, dass das während des Betrachtens kaum auffällt oder gar stört – durch die verschachtelte Konstruktion der Narration und die regelmäßigen Wechsel von Handlungsorten, -perspektiven und –dimensionen kommt niemals Langeweile oder ein Gefühl von Vorhersehbarkeit auf.
Die leicht melancholische, winterliche Atmosphäre und ein paar überraschende Emotions- und Gewaltausbrüche tun ein Übriges, um aus FEBRUARY ein äußerst eigenständiges, beeindruckendes Mystery-Horror-Drama zu machen, das man gesehen haben sollte. Überwiegend zwar leise und nur mäßig belebt, damit für manchen wohl eher die falsche Wahl für den Abendslot. Dafür aber düster bezaubernd und subtil verstörend. Vor allem der Hauptdarstellerin wegen jedoch dicke 7 Punkte wert.
goutierte im Cinestar, Frankfurt
lexx * 5.0
Ladykiller from Hell
February ist böse, aber es geht noch böser, das wusste Rosebud und deshalb wurde dieser ruhige, ewig langsam aufbauende Film auch schön in den Mitternachts-Slot verlegt. Wie viel kann von einem FFF-Fan zur Mitternachts-Stunde gefordert werden, wenn er bereits seit 14 Uhr im Kino sitzt? Sehr viel - und Rosebud fordert das auch gnadenlos an. Für mich war diese Aufforderung dann aber doch eher ein Anreiz größtenteils die Augen zu schließen und February mit einem wohlklingenden 'Schnurren' zu begleiten - bis das erlösende Finish die an diesem Tag herbeigesehnte Erlösung bringt.
staunte im Cinestar, Frankfurt
Herr_Kees * 5.5
Familienzusammenführung
Es dauert eine ganze Weile, bis man sich die Story dieses übernatürlichen Mysterythrillers aus seinen angedeuteten Handlungssträngen zusammengepuzzelt hat. Und das Ergebnis ist weder besonders ergiebig noch originell. Dafür schaut man den Darstellerinnen gerne zu und bekommt zwischen einigen Längen doch auch noch einige atmosphärisch-chillige Szenen serviert.
war im Metropol, Stuttgart
Leimbacher-Mario * 7.0
Der Teufel steckt im Detail
Der Sohn von Anthony "Norman Bates" Perkins macht einen Horrorfilm? Muss noch nichts heißen, könnte aber interessant sein. Erst recht, wenn geschichtliche Parallelen zu diversen Bessessenheits-Klassikern, aber auch "Suspiria" im Trailer betont & lustigerweise sogar auch Messer, wie einst in Psycho, blutig eingesetzt werden. Das Ergebnis: ein Grusler für Grübler. Mehr Rätsel als Lösung, mehr Fragen als Antworten, mehr Lücken als Erklärungen. Definitiv ein Arthouse-Horrorfilm mit Oldschool-Flair, der ein eher kleines Publikum mit Fachwissen & Geduld erreichen will. Das könnte er schaffen - mich berührte er eher beiläufig & mit weitaus weniger Nachhaltigkeit als erhofft. Zumindest dachte ich das die ersten Stunden & Tage. Nun lässt er mich aber doch länger schaudern, grübeln & gruseln als erwartet...
Die verzwirbelte Geschichte, ähnlich verschachtelt aufgebaut wie beispielsweise ein "Pulp Fiction", spielt sich gefühlt in Zeitlupe ab & zeigt die Schicksale dreier junger Mädchen, deren Leben sich unglücklicherweise mit teuflischer Anziehung kreuzen. Mehr will man nicht verraten, mehr darf man nicht verraten, mehr kann man kaum verraten. Eine hypnotisch bebilderte Reise in die Abgründe des Bösen, auf die man sich einlassen muss - sonst wird man komplett kalt gelassen & dieser Satansbraten hat einen faden Beigeschmack. Und das will man doch nicht. Also bitte: konzentrieren & zumindest versuchen, ihm eine Chance zu geben. Vielleicht bahnt sich der Teufel ja in euer Herz - zumindest einige Szenen & Momente haben dies bei mir geschafft.
Neben der ungewöhnlichen Zeitstruktur, vielen kleinen Twists & einer traumgleichen Bildkomposition bleiben vor allem 2 Dinge länger im Gedächtnis: die Leading Ladys & eine realistische, unterschwellige Präsenz einer dunklen Macht. Die drei jungen Frauen spielen ihre Parts mitreißend & einfühlsam, mal verletzlich, mal kompromisslos brutal. Wenn der Film zuschlägt & einen aus seiner Lethargie reißt, tut er dies auch spürbar körperlich, laut & hart. Da sitzt jeder Messerstich & erzeugt nicht selten Gänsehaut. Damit kennen sich die Perkins halt aus. Auch wenn alle 3 Hauptdarstellerinnen bezaubernd & angsteinflößend sind, möchte ich besonders Kiernan Shipka hervorheben, die bei mir einen bleibenden Eindruck hinterließ. Sie, in Kombination mit einer bösartigen, schleierhaften Darstellung des puren Bösen, hinterlässt nun im Nachhinein doch einen gehörigen Schauer. Denn nicht viel anders stelle ich mir das Böse & eine Besessenheit in echt vor. Das macht Angst & nachdenklich. Trotz Langsamkeit, trotz Geduldsspiel, trotz fast offenem Ende. Oder vielleicht gerade deswegen?
Fazit: Erhofft hatte ich mir eine Mischung aus Argento & Polanski, bekommen habe ich eine atmosphärische, rätselhafte Teufelsballade, die mehr Wünsche & Fragen offen lässt als befriedigt... nochmal in Ruhe gucken ist Pflicht!
Die verzwirbelte Geschichte, ähnlich verschachtelt aufgebaut wie beispielsweise ein "Pulp Fiction", spielt sich gefühlt in Zeitlupe ab & zeigt die Schicksale dreier junger Mädchen, deren Leben sich unglücklicherweise mit teuflischer Anziehung kreuzen. Mehr will man nicht verraten, mehr darf man nicht verraten, mehr kann man kaum verraten. Eine hypnotisch bebilderte Reise in die Abgründe des Bösen, auf die man sich einlassen muss - sonst wird man komplett kalt gelassen & dieser Satansbraten hat einen faden Beigeschmack. Und das will man doch nicht. Also bitte: konzentrieren & zumindest versuchen, ihm eine Chance zu geben. Vielleicht bahnt sich der Teufel ja in euer Herz - zumindest einige Szenen & Momente haben dies bei mir geschafft.
Neben der ungewöhnlichen Zeitstruktur, vielen kleinen Twists & einer traumgleichen Bildkomposition bleiben vor allem 2 Dinge länger im Gedächtnis: die Leading Ladys & eine realistische, unterschwellige Präsenz einer dunklen Macht. Die drei jungen Frauen spielen ihre Parts mitreißend & einfühlsam, mal verletzlich, mal kompromisslos brutal. Wenn der Film zuschlägt & einen aus seiner Lethargie reißt, tut er dies auch spürbar körperlich, laut & hart. Da sitzt jeder Messerstich & erzeugt nicht selten Gänsehaut. Damit kennen sich die Perkins halt aus. Auch wenn alle 3 Hauptdarstellerinnen bezaubernd & angsteinflößend sind, möchte ich besonders Kiernan Shipka hervorheben, die bei mir einen bleibenden Eindruck hinterließ. Sie, in Kombination mit einer bösartigen, schleierhaften Darstellung des puren Bösen, hinterlässt nun im Nachhinein doch einen gehörigen Schauer. Denn nicht viel anders stelle ich mir das Böse & eine Besessenheit in echt vor. Das macht Angst & nachdenklich. Trotz Langsamkeit, trotz Geduldsspiel, trotz fast offenem Ende. Oder vielleicht gerade deswegen?
Fazit: Erhofft hatte ich mir eine Mischung aus Argento & Polanski, bekommen habe ich eine atmosphärische, rätselhafte Teufelsballade, die mehr Wünsche & Fragen offen lässt als befriedigt... nochmal in Ruhe gucken ist Pflicht!
war im Residenz, Köln
21 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
February
- Score [BETA]: 60
- f3a.net: 5.6/10 21
- IMDb: 6.2/10
- Rotten Tomatoes: 63%