Ben Wheatley als britischer David Lynch
von ArthurA
Mit A Field in England sträubt sich Wheatley gegen alle Konventionen der klassischen Erzählstruktur und bewirbt sich als legitimer britischer Nachfolger von David Lynch. Sicher, zuweilen droht der Film ins Prätentiöse abzuschweifen, und wer sich schon nach der ersten Sichtung einen Reim auf das Gesehene machen möchte, wird hoffnungslos verloren sein. Dafür belohnt er einen mit grandiosen Kameraaufnahmen, einem idiosynkratischen, häufig unheilvollen und geradezu verstörenden Score und tollen Darstellerleistungen. Insbesondere Reece Shearsmith als der feige Whitehead, der seinen Mut erst finden muss und Michael Smiley als das personifizierte Böse (vielleicht sogar im wahrsten Sinne des Wortes) bleiben in Erinnerung, während der von Richard Glover gespielte Friend als Dumpfbacke für einige unerwartete Lacher sorgt. Denn eins lässt sich Wheatley sogar bei einem surrealen Werk wie diesem nicht nehmen - seinen Sinn für Humor. Herausragend bleibt auch eine Szene, die ein für alle Mal beweist, dass die Andeutung von etwas Schrecklichem viel unheimlicher und gruseliger sein kann als, wenn man es tatsächlich sieht. Ich sage nur: Schreie aus einem Zelt. Letztlich schaut man sich aber A Field in England wegen eines Gesamterlebnisses an, bei dem man (nicht unähnlich Terrence Malicks The Tree of Life) das Kino als ein Kunstwerk erlebt, welches man noch lange interpretieren kann oder auf welches man sich einfach einlässt und den gebotenen Bilderrausch genießt.
war im Cinedom 10, Köln
41 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
A Field in England
- Score [BETA]: 65
- f3a.net: 4.6/10 41
- IMDb: 6.0/10
- Rotten Tomatoes: 88%