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Review Frankenstein’s Army

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Dieser Review enthält SPOILER!

Gib mir deine Hirnhälfte, Baby!
von Jimmyjohnjamesmyer

Kann jetzt bitte endlich mal jemand diese Found-Footage-Wackelkamera-Sache verbieten oder eine Petition einreichen?

Was habe ich mich gefreut zu sehen, daß die Macher des legendären "Worst Case Szenario"-Trailers doch endlich einen Feature Film am Start haben und irgendeinem Großkapitalisten ein paar Groschen aus der Portokasse geleiert haben. Aber wie das so ist, wenn man Geldgeber findet, wollen die mitunter mitreden. Wahrscheinlich hat der Monopoly-Mann sein Monokel ins Auge geklemmt und gesagt "Macht einen Wackeldackelkamera-Film draus... das machen alle, das ist billig und verspricht die besten Gewinnspannen, wenn auch nur 150 Leute so blöd sind, ihren Arsch für so was beknacktes wie Nazi-Zombie-Robotdroiden ins Kino zu schieben".

Gesagt getan... "Frankensteins Army" ist ein Pseudo-Doku Film der aus Schnippseln der Kameraaufnahmen eines russischen Soldaten am Ende des 2. WK zusammengebastelt ist. Sein Trupp bewegt sich durch Deutschland, was er fröhlich dokumentiert... und wie sich herausstellt hat er auch eine geheime Mission, die wohl das debile Gewackel legitimieren soll.
Jeder weiß, daß man wenn man durch Deutschland reist irgendwann auf einen verrückten Wissenschaftler trifft, der aus Leichenteilen und rumliegendem Elektroschrott Super-Nazi-Zombies bastelt. Das geschieht hier dann auch nach gefühlt 30 Minuten Langeweile und endlich kommen die Nazi-Zombies, die man auch schon aus dem "Worst Case Scenario" Trailer kennt. Man hat hier tatsächlich die alten Figuren recycelt und ein paar neue dazugeworfen und genau das ist die absolute Stärke des Filmes. Die Nazi-Androiden sind absolut großartig, auch wenn sie in dem Kameragewackel mitunter fast untergehen. Aber für Special-FX gibts mal ein ganz dickes Lob.

Warum das alles aber der kapitalistischen Totalverwertung geopfert wurde und in dem Gewackel mit billigen Filmriss Overlays aus dem Stockfootage-Archiv homöopathisch in einem riesen Eimer Langeweile aufgelöst werden mußte... das bleibt mir ein Rätsel.

Nachdem der Nutty Professor den russischen Kameraden gefangen nimmt bekommt man etwas Einblick in seine Monster-Produktion, was den einen oder anderen Lacher zu bieten hat aber leider auch alles andere als fesselnd inszeniert ist. Aus der hauchdünnen bis nicht-existenten Story kristallisiert sich dann noch kurz eine glorreiche Idee für die Rettung der Welt heraus, die ... ich sage es mal ganz offen ... darin besteht einfach die Linke Hirnhälfte der Kommunisten den Nazis einzusetzen und umgekehrt die Rechte den roten Kameraden. Das ist natürlich mehr als genial, da so durch die sich ausschliessenden Ideologien endlich klar würde daß Glück und Frieden nicht in Ismen sondern einfach in 10 Bier, nem Klaren und einem halben Hähnchen mit Pommes liegen.

Aber wo man denkt, daß nun die Welt ein besserer Ort wird hört der Film dann einfach auf. So wie fast alle Foundfootage-Filme das machen ... falsche Hoffnungen wecken, in Fremde Hirne krabbeln und dann auf nimmer Wiedersehen zum Zigaretten holen gehen und den Zuschauer mit wundgeficktem Gehirn sabbernd im Kinosessel vergammeln lassen. So haben wir das gern...

Ein 10minütiger Videoclip nur mit den Nazi-Zombies, die den Ententanz machen wäre definitiv die bessere Investition gewesen ... hoffentlich hat sich der ganze Scheiss wenigstens für den Monopoly-Mann gelohnt.

60 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Frankenstein’s Army
  • Score [BETA]: 57
  • f3a.net: 5.4/10 60
  • IMDb: 5.4/10
  • Rotten Tomatoes: 69%
  • Metacritic: 49/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 03:26

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