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Review Frostbite

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Herzhafte Skandinavier
von D.S.

Das war er: mein Partyfilm des Jahres. Spätestens ab der Mitte von "Frostbite" bekommt man in regelmäßigen, immer kürzer werdenden Abständen einen Lacher um die Ohren gehauen, der einen auf dem Boden liegen läßt: sei es dank Situationskomik, herrlicher Dialoge oder schräger Storyeinfälle, hier bleibt kaum ein Auge trocken und man verläßt den Saal mit einem fetten Grinsen auf den Lippen - wenn auch das abrupte Ende einige Sympathiepunkte kostet.

Dabei fängt "Frostbite" eigentlich durchaus ernsthaft an - den unfreiwilligen Humor der schwedisch-deutsch sprechenden SS-Schergen im Vorspann mal außer Acht gelassen. Im Provinzkaff in Lappland, in das Mutter und Tochter gerade gezogen sind, ist nicht nur soeben die schier endlose Polarnacht angebrochen, sondern auch die Zeit ungeklärter Todesfälle, die insbesondere jüngere Einwohner mit seltsamen Bißwunden an der Halsschlagader hinterlassen...

Mysteriös auch wirkt der Oberarzt an Mutters Krankenhaus, der nur eine einzige Komapatientin behandelt - mit geheimnisvollen, rot schimmernden Pillen. Eine solche findet ihren Weg zu einem überdrehten jungen Assistenzarzt, und damit findet dann gleichzeitig der Film endgültig seinen Weg zum Lach-Fest. Dabei sind die wenigsten seiner Witze platt, vielmehr überraschen ständig absurde Situationen und vor allem auch jede Menge feiner, origineller Details auf dem Weg zum Schlachthöhepunkt, der großen Teenieparty. Diese selbst ist dann vielleicht insgesamt nicht so blutig und Vollgas gebend, wie man es sich wünschen könnte. Wobei es hier eine famose Szene gibt, die für alles andere mehr als entschädigt - ich sage nur "Gartenzwerge".

Über das Vampir-Design kann man sich streiten, über die ein wenig schleppenden ersten 30 Minuten des Films vielleicht auch. Was dann aber an frischem Humor geboten wird, zählt zu den Highlights des Festivals und will zwar nichts anderes, als in einem Vampir-Setting einfach nur freudvoll zu unterhalten, tut das aber gnadenlos gut.

Bitte keine herausragende Story, derberen Gore oder ernsthafte Vampirismusatmosphäre erwarten. Stattdessen bereit für eine fröhliche Party sein, dann gibt man "Frostbite" auch 7,5 Punkte und sieht häßliche Vorgarten-Wichte künftig in einem etwas anderen Licht.

war im Metropolis 6, Frankfurt

46 Bewertungen auf f3a.net

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Frostbite
  • f3a.net: 6.3/10 46
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 07:59

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