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Review Frozen

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Skilift des Todes
von Leimbacher-Mario

Hitchcock wollte immer mal einen Film auf engstem Raum machen. Am liebsten in einem Sarg oder einer Telefonzelle. All das gab es über die Jahre schon, mal erfolgreich, mal weniger, und auch "Frozen" geht in diese Richtung. Wenn man den Prolog, der auf der Skipiste spielt, außen vor lässt. Trotzdem ist es kein Hitchcock-Thriller, eher platter, aber wirkungsvoller Survival-Horror. Ein Mix aus "The Grey" & "Open Water" auf einem Skilift. Klingt bescheuert, ich kann sogar manche Kritik verstehen, funktioniert aber überraschend gut. Für mich jedenfalls. Drei junge Menschen, eine Fahrt mit dem Skilift zu später Stunde, unglückliche Zufälle - und zack, gibt es nur noch Kälte, Skilift, Psychoterror. Zwischendrin noch ein paar (lächerlich menschenfeindliche) Wölfe & Sprüche, die die Welt nicht braucht. Sei’s drum: Adam Greens bester Film. Eine Minimal-Lehrstunde in Sachen Spannung & Was-würdest-du-tun?-Szenario. Love or Hate.

Als Filmfan & Möchtegern-Filmemacher versucht man ja nicht selten, auf eigene, möglichst billige & gleichzeitig überzeugende und, wenn möglich, sogar noch innovative Szenarien zu kommen. Bei "Frozen" kann einen dann schon mal der Neid überkommen. Die Idee ist genau so einfach wie genial. Ärgerlich ist, dass die drei festsitzenden Personen, unsere Protagonisten, nicht gerade die Sympathischsten sind, um es nett auszudrücken. Sicher ein Grund, warum man nicht noch mehr mitzittert oder ihnen gar Böses an den Hals wünscht. Kein Abschaum, der da hängt, & vielleicht sogar recht realistische Figuren, trotzdem gibt es kaum Momente, wo sie bei mir punkten konnten. An den engagierten Darstellern lag das nicht, eher am durchsichtigen Drehbuch. Manchmal wirkt das Ganze zu weit hergeholt, zu extrem & zu Film-like - andererseits habe ich mich schon gefragt, warum eine solche Ausgangssituation nicht öfters in echt vorkommt. Über das Verhalten der drei Charmebolzen, der Wölfe oder manch eines Streckenwarts kann man dann immer noch vorzüglich streiten & den Bildschirm anschreien. Vielleicht hätte die Idee für einen Kurzfilm gereicht, aber auch so war "Frozen" ein Bibberschauspiel, bei dem ich um jeden Preis wissen wollte, wie es ausgeht. Ähnlich wie bei "Buried" oder letztjährigem "The Shallows".

Fazit: simpel, etwas stupide, spannend - eiskaltes Schmankerl auf kleinstem Raum. "Open Water" auf ’nem Skilift. Besser, als es klingt.

59 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Frozen
  • Score [BETA]: 66
  • f3a.net: 6.2/10 59
  • IMDb: 7.0/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 23:35

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