Reviewer
FFFler * 7.0
Open Water auf dem Lift und in Gut
Was macht man wenn man auf einem Skilift zurückgelassen wird dessen nächster Einsatz erst wieder in knapp einer Woche sein wird. The Hatchet-Regisseur Adam Green zeigt uns eine Variante der Open Water Thematik und schlägt dabei sein Vorbild deutlich. Die Spannung ist von der ersten Minute an zu spüren, das Setting und Sounddesign stimmen und auch die Charaktere sind gut genug gezeichnet um mit ihnen mitzufiebern. Sicherlich könnte man dem Regisseur anlasten, dass sich seine Charaktere manchmal etwas arg doof verhalten und aus dramaturgischen Gründen zu viel passiert. Das ist zwar schade, aber im Großen und Ganzen auch nicht schlecht gelöst. Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und wie gesagt: Open Water lässt Green um Längen hinter sich.
staunte im Cinemaxx 7, Berlin
Francis * 6.5
Frozen zeigt, wie man mit wenigen Mitteln - 3 Darstellern in Skiausrüstung und ein Berghang mit Sessellift - einen spannenden Film inszenieren kann.
Durch einen dummen Zufall führt die letzte Fahrt im Skilift leider nicht mehr bis ganz nach oben, und die 3 Studenten sitzen in der offenen Gondel fest. Dunkel ist es eh schon und es wird von Minute zu Minute kälter, bis ein Schneesturm aufkommt.
Wie die 3 versuchen, sich aus der misslichen Lage zu befreien, und ob sie es schaffen, hält einen die gut 90 Minuten in Atem.
Und sagen wir mal so, gut, dass ich Flachlandindianer bin und, außer mit einem Rodel für die städtischen Hügel, keine Berge im Winter erklimmen werde.
Prima Popcorn-Kino für einen spannenden Abend mit Freunden (möglichst die, die leidenschaftlich gern snowboarden und skifahren). >;->
Durch einen dummen Zufall führt die letzte Fahrt im Skilift leider nicht mehr bis ganz nach oben, und die 3 Studenten sitzen in der offenen Gondel fest. Dunkel ist es eh schon und es wird von Minute zu Minute kälter, bis ein Schneesturm aufkommt.
Wie die 3 versuchen, sich aus der misslichen Lage zu befreien, und ob sie es schaffen, hält einen die gut 90 Minuten in Atem.
Und sagen wir mal so, gut, dass ich Flachlandindianer bin und, außer mit einem Rodel für die städtischen Hügel, keine Berge im Winter erklimmen werde.
Prima Popcorn-Kino für einen spannenden Abend mit Freunden (möglichst die, die leidenschaftlich gern snowboarden und skifahren). >;->
glotzte im Cinemaxx 7, Berlin
Danielaf68 * 9.0
Starker Low Budget Grusel!
Dieser Film rockt!
Er ist mit schmalem Budget inszeniert und kann damit - im Gegensatz zu vielen anderen Filmen mit Low/No-Budgets - das Maximum herausholen.
3 Freunde wollen an einem Sonntagabend noch ein letztes Mal auf die Piste und überreden den Security-Service am Skilift, sie noch ein letztes Mal fahren zu lassen. Der Security-Mensch willigt ein und wird dann von einem Kollegen abgelöst mit dem Hinweis, dass noch 3 Personen oben sind und er auf diese warten soll, bevor er die Anlage ausschaltet. Kurz darauf kommen 3 (andere) Personen auf ihren Skiern unten an und der Sessellift wird abgeschaltet - mit unseren Hauptdarstellern auf halber Strecke in der Gondel...Strom aus, Licht aus - es ist dunkel - und zwar bis zum nächsten Wochenende - es braucht also einen Plan...
Was in den folgenden 60-70 Minuten passiert, ist eine punktgenaue, spannend inszenierte Tour de Force - ohne unsichtbares Grauen, ohne Gore, Splatter und sonstige übliche Zutaten. Im Mittelpunkt steht das reale Grauen in luftiger Höhe und die verzweifelte Suche nach einem Ausweg - und das ersetzt jeden Schockeffekt mehr als gut.
Mein persönlicher Geheimtip des FFF 2010 - sehr gelungen!
Er ist mit schmalem Budget inszeniert und kann damit - im Gegensatz zu vielen anderen Filmen mit Low/No-Budgets - das Maximum herausholen.
3 Freunde wollen an einem Sonntagabend noch ein letztes Mal auf die Piste und überreden den Security-Service am Skilift, sie noch ein letztes Mal fahren zu lassen. Der Security-Mensch willigt ein und wird dann von einem Kollegen abgelöst mit dem Hinweis, dass noch 3 Personen oben sind und er auf diese warten soll, bevor er die Anlage ausschaltet. Kurz darauf kommen 3 (andere) Personen auf ihren Skiern unten an und der Sessellift wird abgeschaltet - mit unseren Hauptdarstellern auf halber Strecke in der Gondel...Strom aus, Licht aus - es ist dunkel - und zwar bis zum nächsten Wochenende - es braucht also einen Plan...
Was in den folgenden 60-70 Minuten passiert, ist eine punktgenaue, spannend inszenierte Tour de Force - ohne unsichtbares Grauen, ohne Gore, Splatter und sonstige übliche Zutaten. Im Mittelpunkt steht das reale Grauen in luftiger Höhe und die verzweifelte Suche nach einem Ausweg - und das ersetzt jeden Schockeffekt mehr als gut.
Mein persönlicher Geheimtip des FFF 2010 - sehr gelungen!
lexx * 6.5
Ist nicht so hoch, ich pack das!
Bin nicht gerade ein Fan von Hatchet *gähn*, wollte Adam Green aber eine weitere Chance geben und mit Frozen hat er sie zum Teil genutzt.
Ich bin ja mittlerweile auch schon etwas abgehärtet, aber Frozen hat hier und da schon mal ordentlich wehgetan. Ich sehe auch nicht oft, dass Leute das Kino vorzeitig verlassen, Frozen hat es geschafft.
So ganz bin ich mit dem Film aber nicht warm bzw. kalt geworden. Die Hauptdarsteller vermitteln eher einen Komödien-Film, der Regisseur möchte scheinbar einen möglichst realistischen Film drehen und am Ende ist es ein Zwitter aus beidem geworden. Der Film hat mich dadurch zwar zum Teil schon gepackt, die Protagonisten waren mir aber trotzdem ziemlich egal. Die ganzen Unglückszufälle gibt’s natürlich auch nur im Kino, was wieder das Komödienhafte unterstreicht.
Insgesamt kann man den Film schon empfehlen, wenn man etwas Spaß haben möchte und dabei zwischendurch ein ordentliches Brett zum Verdauen präsentiert bekommen will. Ist jedenfalls gut umgesetzt und verfehlt garantiert nicht seine Wirkung - in einzelnen Szenen.
Ich bin ja mittlerweile auch schon etwas abgehärtet, aber Frozen hat hier und da schon mal ordentlich wehgetan. Ich sehe auch nicht oft, dass Leute das Kino vorzeitig verlassen, Frozen hat es geschafft.
So ganz bin ich mit dem Film aber nicht warm bzw. kalt geworden. Die Hauptdarsteller vermitteln eher einen Komödien-Film, der Regisseur möchte scheinbar einen möglichst realistischen Film drehen und am Ende ist es ein Zwitter aus beidem geworden. Der Film hat mich dadurch zwar zum Teil schon gepackt, die Protagonisten waren mir aber trotzdem ziemlich egal. Die ganzen Unglückszufälle gibt’s natürlich auch nur im Kino, was wieder das Komödienhafte unterstreicht.
Insgesamt kann man den Film schon empfehlen, wenn man etwas Spaß haben möchte und dabei zwischendurch ein ordentliches Brett zum Verdauen präsentiert bekommen will. Ist jedenfalls gut umgesetzt und verfehlt garantiert nicht seine Wirkung - in einzelnen Szenen.
staunte im Metropolis 1, Frankfurt
D.S. * 7.0
Was würdest du tun?
Bislang einer der besten Filme des Festivals 2010 und ein echter Nägelbeißer - was angesichts der Ausgangslange ja nicht unbedingt zu erwarten war: drei durchschnittliche US-Teenies ausweglos gefangen auf einem abgeschalteten Sessellift, Eiseskälte, 30 Meter bis zum Boden, fünf Tage bis zur Wiederinbetriebnahme... ja gut, klingt nicht angenehm, aber: was soll da schon groß Spannendes passieren?
Eine ganze Menge, vor allem erst mal im eigenen Kopf: Fuck. Was würde ich in deren Lage machen? Wie kommt man da raus? Springen? Zu tief. Um Hilfe rufen? Niemand da. Einfach erfrieren? Ja, verdammt...
Ok, klingt ja aber doch irgendwie nach "Open Water", oder...? Denk nicht im Traum dran. "Frozen" mit diesem Machwerk zu vergleichen wäre wie... na ja... einen Kinofilm mit einem missglückten Homevideo-Experiment zu vergleichen. In "Open Water" gingen einem die Charaktere nur auf den Geist, alles wirkte komplett unglaubwürdig, die Atmosphäre wurde durch regelmäßige Urlaubsvideo-Sequenzen gezielt zerstört, die Lebensgefahr wurde nicht ein einziges Mal fassbar.
Ganz anders hier: langsam, aber sicher entwickelt sich der Terror, die Unfassbarkeit der Situation für die Protagonisten. Zunächst versucht man noch zu scherzen. Sich über die Ernsthaftigkeit der Lage hinwegzutäuschen. Schließlich kam diese ja auch aus heiterem Himmel. Und direkt aus fröhlicher Partystimmung heraus begründete, herannahende Todesangst zu realisieren, ist nicht ohne.
Dabei sind wir permanent sehr nahe dran an unseren Figuren. Nichts lenkt ab von ihrer misslichen Lage, nichts entspannt oder bietet Hoffnung. Wir sind gezwungen, uns in sie hineinzuversetzen und ihr Handeln einzuschätzen - Alternativen zu entwickeln. Gäbe es welche? Diese Antwort überlässt "Frozen" dem Zuschauer; er nimmt seine Protagonisten ernst und distanziert sich an keiner Stelle von ihnen. Deshalb nimmt ihr Horror auch den Betrachter erstaunlich stark mit. Vor allem, da der verschneite Berg noch mehr zu bieten hat als nur Einsamkeit...
Sicher, zwischendurch wird das Tempo ein wenig schleifen gelassen, als wir im letzten Drittel des Films in ein paar Herzschmerz-Geschichten samt schmalziger Musik eintauchen. Hätte man sich vielleicht schenken können - auf der anderen Seite wird so aber die Sympathie für oder zumindest das Mitfühlen mit den Figuren noch einmal gesteigert. Und Inkonsequenz oder zu große Mainstreamhaftigkeit kann man dem Gezeigten am Ende dann definitiv nicht vorwerfen, dafür werden hier zu wenig Gefangene gemacht.
Schlussendlich ist "Frozen" eine sehr positive Überraschung von "Mr. Hatchet", der hier eine größere Horror-Klaviatur souverän bedient. Schwer zu empfehlen. Auch und gerade für Leute, die keine Wintersport-Fans sind. 7 Punkte.
Eine ganze Menge, vor allem erst mal im eigenen Kopf: Fuck. Was würde ich in deren Lage machen? Wie kommt man da raus? Springen? Zu tief. Um Hilfe rufen? Niemand da. Einfach erfrieren? Ja, verdammt...
Ok, klingt ja aber doch irgendwie nach "Open Water", oder...? Denk nicht im Traum dran. "Frozen" mit diesem Machwerk zu vergleichen wäre wie... na ja... einen Kinofilm mit einem missglückten Homevideo-Experiment zu vergleichen. In "Open Water" gingen einem die Charaktere nur auf den Geist, alles wirkte komplett unglaubwürdig, die Atmosphäre wurde durch regelmäßige Urlaubsvideo-Sequenzen gezielt zerstört, die Lebensgefahr wurde nicht ein einziges Mal fassbar.
Ganz anders hier: langsam, aber sicher entwickelt sich der Terror, die Unfassbarkeit der Situation für die Protagonisten. Zunächst versucht man noch zu scherzen. Sich über die Ernsthaftigkeit der Lage hinwegzutäuschen. Schließlich kam diese ja auch aus heiterem Himmel. Und direkt aus fröhlicher Partystimmung heraus begründete, herannahende Todesangst zu realisieren, ist nicht ohne.
Dabei sind wir permanent sehr nahe dran an unseren Figuren. Nichts lenkt ab von ihrer misslichen Lage, nichts entspannt oder bietet Hoffnung. Wir sind gezwungen, uns in sie hineinzuversetzen und ihr Handeln einzuschätzen - Alternativen zu entwickeln. Gäbe es welche? Diese Antwort überlässt "Frozen" dem Zuschauer; er nimmt seine Protagonisten ernst und distanziert sich an keiner Stelle von ihnen. Deshalb nimmt ihr Horror auch den Betrachter erstaunlich stark mit. Vor allem, da der verschneite Berg noch mehr zu bieten hat als nur Einsamkeit...
Sicher, zwischendurch wird das Tempo ein wenig schleifen gelassen, als wir im letzten Drittel des Films in ein paar Herzschmerz-Geschichten samt schmalziger Musik eintauchen. Hätte man sich vielleicht schenken können - auf der anderen Seite wird so aber die Sympathie für oder zumindest das Mitfühlen mit den Figuren noch einmal gesteigert. Und Inkonsequenz oder zu große Mainstreamhaftigkeit kann man dem Gezeigten am Ende dann definitiv nicht vorwerfen, dafür werden hier zu wenig Gefangene gemacht.
Schlussendlich ist "Frozen" eine sehr positive Überraschung von "Mr. Hatchet", der hier eine größere Horror-Klaviatur souverän bedient. Schwer zu empfehlen. Auch und gerade für Leute, die keine Wintersport-Fans sind. 7 Punkte.
war im Metropolis 1, Frankfurt
GeorgeKaplan * 8.0
Kammerspiel in verschneiten Bergen
Für Alfred Hitchcock war es der Traum, mal einen Film zu drehen, der mit möglichst wenigen Mitteln gedreht ist und nur in einer Telefonzelle spielt. Hier nämlich zeigt sich, ob man mit den selbst auferlegten Beschränkungen und mit den Möglichkeiten des Mediums umgehen kann.
FROZEN geht ein bisschen in diese Richtung. Drei Personen, einen Sessellift und Kälte. Klingt nach nichts, ist aber ein wahrer Nägelbeißer, einer von der Sorte, von der man das so gar nicht erwartet. Ständig präsent ist die Frage, wie kommt man da raus, zumal nicht jeder Weg aus dem Lift heraus gleichbedeutend ist mit Rettung. FROZEN hat ein paar richtig üble Szenen drin, bei denen meine unbekannte Sitznachbarin stöhnend mitfieberte.
Leider ist FROZEN nun auch nicht perfekt. Ein wenig unplausibel verhalten sich die Skifahrer nämlich dennoch, was dann allerdings zugegebenermaßen zu ein paar schmerzhaften Szenen führt. Auch hätte der ziemlich belanglose Beginn durchaus stimmungsvoller sein können, da gab es schon ganz andere Einführungen. Ein Blick beim Altmeister hätte genügt.
Aber egal. Knallharte, schnörkellose Unterhaltung. Und für Skihasser ein weiterer Grund, einen großen Bogen um die Bretter zu machen.
FROZEN geht ein bisschen in diese Richtung. Drei Personen, einen Sessellift und Kälte. Klingt nach nichts, ist aber ein wahrer Nägelbeißer, einer von der Sorte, von der man das so gar nicht erwartet. Ständig präsent ist die Frage, wie kommt man da raus, zumal nicht jeder Weg aus dem Lift heraus gleichbedeutend ist mit Rettung. FROZEN hat ein paar richtig üble Szenen drin, bei denen meine unbekannte Sitznachbarin stöhnend mitfieberte.
Leider ist FROZEN nun auch nicht perfekt. Ein wenig unplausibel verhalten sich die Skifahrer nämlich dennoch, was dann allerdings zugegebenermaßen zu ein paar schmerzhaften Szenen führt. Auch hätte der ziemlich belanglose Beginn durchaus stimmungsvoller sein können, da gab es schon ganz andere Einführungen. Ein Blick beim Altmeister hätte genügt.
Aber egal. Knallharte, schnörkellose Unterhaltung. Und für Skihasser ein weiterer Grund, einen großen Bogen um die Bretter zu machen.
saß im Cinedom 10, Köln
Hirnrindenritter * 2.0
och nöö...
Ganz schwaches Teil und eine echte Enttäuschung, wenn man die fast durchweg positiven Pressekritiken zur Hand nimmt.
Das liegt zu aller erst an den wirklich grottig schlechten Hauptdarstellern, gesichtslose und austauschbare Klischeeamis, zu denen man beim besten Willen keine emotionale Bindung aufbauen mag.
Spannung kommt nicht einmal im Ansatz auf, so dass man sehr distanziert das zum Teil schippendämliche Verhalten der Gruppe betrachtet und bis zum kläglichen und abrupten Ende noch auf Besserung hofft - vergeblich!
Ein paar knackige Snowboardeinlagen zur Einleitung hätten diesen Käse zwar nicht retten können, aber vielleicht etwas versöhnlicher gestimmt.
Das sehr sehr miese Sounddesign tut sein Übriges dazu, und fertig ist der in meinen Augen belangloseste und überflüssigste Film des diesjährigen fff.
Das liegt zu aller erst an den wirklich grottig schlechten Hauptdarstellern, gesichtslose und austauschbare Klischeeamis, zu denen man beim besten Willen keine emotionale Bindung aufbauen mag.
Spannung kommt nicht einmal im Ansatz auf, so dass man sehr distanziert das zum Teil schippendämliche Verhalten der Gruppe betrachtet und bis zum kläglichen und abrupten Ende noch auf Besserung hofft - vergeblich!
Ein paar knackige Snowboardeinlagen zur Einleitung hätten diesen Käse zwar nicht retten können, aber vielleicht etwas versöhnlicher gestimmt.
Das sehr sehr miese Sounddesign tut sein Übriges dazu, und fertig ist der in meinen Augen belangloseste und überflüssigste Film des diesjährigen fff.
staunte im Cinedom 10, Köln
glorrk * 9.0
Nagelbeisser!
...der Titel meines Reviwes verrät es: "Frozen" ist ein echter Nagelbeisser.
Aus dem simplen Setting, drei jugendliche Skifahrer werden abends im Sessellift vergessen, entwickelt sich ein hevorragend gespieltes eiskaltes Kammerspiel. Die Spannung schreitet stetig voran, die Darsteller überzeugen (allen voran die Hauptdarstellerin) und die Fokussierung ausschließlich auf die nächste Umgebung des Sesselliftes bringt eine enorme Spannung.
Man leidet mit den Darstellern mit und drückt die Daumen. Da können auch minimale Logiklöcher nicht stören, da hat man bei vergleichbaren Filmen schon wesentlich schlimmeres gesehen.
Als Fazit für mich eines der bisherigen Highlights im FFF 2010!
Aus dem simplen Setting, drei jugendliche Skifahrer werden abends im Sessellift vergessen, entwickelt sich ein hevorragend gespieltes eiskaltes Kammerspiel. Die Spannung schreitet stetig voran, die Darsteller überzeugen (allen voran die Hauptdarstellerin) und die Fokussierung ausschließlich auf die nächste Umgebung des Sesselliftes bringt eine enorme Spannung.
Man leidet mit den Darstellern mit und drückt die Daumen. Da können auch minimale Logiklöcher nicht stören, da hat man bei vergleichbaren Filmen schon wesentlich schlimmeres gesehen.
Als Fazit für mich eines der bisherigen Highlights im FFF 2010!
goutierte im City, München
Rohrkrepierer * 3.5
Schneeblindheit bevorzugt
Ein Kammerspiel im Schnee! Bei mir eigentlich ein klarer Kandidat für einen Hit. Nun ja, wenn ich mir aber nun diese beiden Versatzstücke und das fertige Produkt genauer ansehe muß ich fast weinen.
Der Schnee ist da und er liefert schöne, trostlose Bilder. Aber aus den Möglichkeiten der Kälte und der aus ihr erwachsenden Bedrohlichkeit ist einfach nichts gemacht worden. So gibt es ein paar wenige Szenen in denen Erfrierungen und Frost eine Rolle spielen, diese wirken aber so künstlich in den Film eingebracht, dass sie einfach kein Mitleiden auszulösen vermögen. Trostlosigkeit und die schiere Angst vor dem brutalen Kältetod kommen niemals wirklich auf.
Der Kammerspielanteil ist lächerlich. Die gezeigte Situation erfordert es, sich mit den Personen in ihrer ausweglosen Situation zu identifizieren, mit ihnen zu leiden. Aber Adam Green versaut es. Das, was bei seinem HATCHET noch eine Stärke ausmachte, nämlich die vollkommen klischeetriefenden und glattgebügelten "Charaktere" funktioniert in FROZEN genau deswegen nicht, weil Green sie hier in der selben Art inszeniert. Billigst mit dem Holzhammer in den Film eingeprügelte Schicksalsschläge und Emotionen aus dem Bastelblock machen jede Empathie von Beginn an zunichte und lassen den Zuschauer gleich in den ersten fünfzehn Minuten verärgert und, was viel schlimmer ist, desinteressiert zurück. Es ist dem Zuschauer schlicht egal, was mit den jungen Menschen passiert. Ein Genickbruch für diesen Film und seine Ausgangslage.
Als dämliches Genrezitat hätte FROZEN vielleicht unterhalten, aber in seinem Anspruch Spannung und abgeknabberte Fingernägel zu hinterlassen hat er leider total versagt.
Der Schnee ist da und er liefert schöne, trostlose Bilder. Aber aus den Möglichkeiten der Kälte und der aus ihr erwachsenden Bedrohlichkeit ist einfach nichts gemacht worden. So gibt es ein paar wenige Szenen in denen Erfrierungen und Frost eine Rolle spielen, diese wirken aber so künstlich in den Film eingebracht, dass sie einfach kein Mitleiden auszulösen vermögen. Trostlosigkeit und die schiere Angst vor dem brutalen Kältetod kommen niemals wirklich auf.
Der Kammerspielanteil ist lächerlich. Die gezeigte Situation erfordert es, sich mit den Personen in ihrer ausweglosen Situation zu identifizieren, mit ihnen zu leiden. Aber Adam Green versaut es. Das, was bei seinem HATCHET noch eine Stärke ausmachte, nämlich die vollkommen klischeetriefenden und glattgebügelten "Charaktere" funktioniert in FROZEN genau deswegen nicht, weil Green sie hier in der selben Art inszeniert. Billigst mit dem Holzhammer in den Film eingeprügelte Schicksalsschläge und Emotionen aus dem Bastelblock machen jede Empathie von Beginn an zunichte und lassen den Zuschauer gleich in den ersten fünfzehn Minuten verärgert und, was viel schlimmer ist, desinteressiert zurück. Es ist dem Zuschauer schlicht egal, was mit den jungen Menschen passiert. Ein Genickbruch für diesen Film und seine Ausgangslage.
Als dämliches Genrezitat hätte FROZEN vielleicht unterhalten, aber in seinem Anspruch Spannung und abgeknabberte Fingernägel zu hinterlassen hat er leider total versagt.
war im Cinecitta' 2, Nürnberg
Bassprofessor * 3.5
Hope you freeze first
Man soll ja bisweilen auch mal loben.
Die Idee (based on a nearly true story) ist unverbraucht. Das Schneesetting (welches ja der Story geschuldet ist) wirkt erfrischend schön und anfangs gibt es die eine oder andere nette Szene, welche auch mal einen angenehm unangenehmen Schauer bewirken kann. Wurden die Sessellifte erstmal gestoppt, bleibt es auch 5 Minuten spannend.
So, das Loben wäre damit abgehakt.
Sind die zwei männlichen Darsteller zwar unfähig, aber dennoch auf eine Art sympathisch, sprengt Emma Bell den Rahmen des Erträglichen. In der vordergründig denkbaren Notlage wären Schauspieler, mit denen man mitfühlen, sich reinversetzen kann, unverzichtbar gewesen. Emma Bell schafft es nicht nur zu keinem Zeitpunkt, glaubwürdig die Angst und Beklemmung auf den Zuschauer zu übertragen, nein, ihre schaupielerischen Eskapaden gipfeln in persönlichen Geschichten, welche die Grenze zu peinlichem Fremdschämen nicht nur haarscharf schneiden, sondern meilenweit überschreiten.
Apropos realistisches Szenario: Zwar gibt der Film vor, dieses zu besitzen, jedoch wirken die Szenen, in denen Gewalt vorkommt, wie aus einem zweitklassigen Splatterfilm (was auch zu einigen Walkouts führte) und entziehen dem Film damit jeden Anspruch auf Realismus. Das "What-would-I-do?" kommt nur ganz zum Anfang auf.
Neben den katastrophalen Schauspielern, dem bisweilen peinlich konstruierten Plot, der sich nicht zwischen Realismus und Splatter entscheiden kann, gibt es auch noch Nebenhandlungsstränge, welche lange und breit geöffnet werden, deren Sinn und Zweck man aber im weiteren Verlauf vermissen soll.
Ein mangelhafter Film.
Die Idee (based on a nearly true story) ist unverbraucht. Das Schneesetting (welches ja der Story geschuldet ist) wirkt erfrischend schön und anfangs gibt es die eine oder andere nette Szene, welche auch mal einen angenehm unangenehmen Schauer bewirken kann. Wurden die Sessellifte erstmal gestoppt, bleibt es auch 5 Minuten spannend.
So, das Loben wäre damit abgehakt.
Sind die zwei männlichen Darsteller zwar unfähig, aber dennoch auf eine Art sympathisch, sprengt Emma Bell den Rahmen des Erträglichen. In der vordergründig denkbaren Notlage wären Schauspieler, mit denen man mitfühlen, sich reinversetzen kann, unverzichtbar gewesen. Emma Bell schafft es nicht nur zu keinem Zeitpunkt, glaubwürdig die Angst und Beklemmung auf den Zuschauer zu übertragen, nein, ihre schaupielerischen Eskapaden gipfeln in persönlichen Geschichten, welche die Grenze zu peinlichem Fremdschämen nicht nur haarscharf schneiden, sondern meilenweit überschreiten.
Apropos realistisches Szenario: Zwar gibt der Film vor, dieses zu besitzen, jedoch wirken die Szenen, in denen Gewalt vorkommt, wie aus einem zweitklassigen Splatterfilm (was auch zu einigen Walkouts führte) und entziehen dem Film damit jeden Anspruch auf Realismus. Das "What-would-I-do?" kommt nur ganz zum Anfang auf.
Neben den katastrophalen Schauspielern, dem bisweilen peinlich konstruierten Plot, der sich nicht zwischen Realismus und Splatter entscheiden kann, gibt es auch noch Nebenhandlungsstränge, welche lange und breit geöffnet werden, deren Sinn und Zweck man aber im weiteren Verlauf vermissen soll.
Ein mangelhafter Film.
guckte im Cinecitta' 2, Nürnberg
Alexander * 4.5
Bofrost als Film
war im Metropolis 1, Frankfurt
Herr_Kees * 6.5
Baby, it’s cold outside
Spannender Survival-Thriller, der aus einfacher Ausgangssituation und minimalem Setting das Maximum herausholt und in ein paar Szenen richtig packt und wehtut - nur die manchmal übertriebene Splatterei schadet der Atmosphäre und wäre verzichtbar gewesen.
Wenn man sich allerdings die Deleted (Splatter-) Scenes der DVD ansieht, kann man froh sein, dass Adam Green den Film doch noch vergleichsweise dezent geschnitten hat.
Wenn man sich allerdings die Deleted (Splatter-) Scenes der DVD ansieht, kann man froh sein, dass Adam Green den Film doch noch vergleichsweise dezent geschnitten hat.
Leimbacher-Mario * 6.5
Skilift des Todes
Hitchcock wollte immer mal einen Film auf engstem Raum machen. Am liebsten in einem Sarg oder einer Telefonzelle. All das gab es über die Jahre schon, mal erfolgreich, mal weniger, und auch "Frozen" geht in diese Richtung. Wenn man den Prolog, der auf der Skipiste spielt, außen vor lässt. Trotzdem ist es kein Hitchcock-Thriller, eher platter, aber wirkungsvoller Survival-Horror. Ein Mix aus "The Grey" & "Open Water" auf einem Skilift. Klingt bescheuert, ich kann sogar manche Kritik verstehen, funktioniert aber überraschend gut. Für mich jedenfalls. Drei junge Menschen, eine Fahrt mit dem Skilift zu später Stunde, unglückliche Zufälle - und zack, gibt es nur noch Kälte, Skilift, Psychoterror. Zwischendrin noch ein paar (lächerlich menschenfeindliche) Wölfe & Sprüche, die die Welt nicht braucht. Sei’s drum: Adam Greens bester Film. Eine Minimal-Lehrstunde in Sachen Spannung & Was-würdest-du-tun?-Szenario. Love or Hate.
Als Filmfan & Möchtegern-Filmemacher versucht man ja nicht selten, auf eigene, möglichst billige & gleichzeitig überzeugende und, wenn möglich, sogar noch innovative Szenarien zu kommen. Bei "Frozen" kann einen dann schon mal der Neid überkommen. Die Idee ist genau so einfach wie genial. Ärgerlich ist, dass die drei festsitzenden Personen, unsere Protagonisten, nicht gerade die Sympathischsten sind, um es nett auszudrücken. Sicher ein Grund, warum man nicht noch mehr mitzittert oder ihnen gar Böses an den Hals wünscht. Kein Abschaum, der da hängt, & vielleicht sogar recht realistische Figuren, trotzdem gibt es kaum Momente, wo sie bei mir punkten konnten. An den engagierten Darstellern lag das nicht, eher am durchsichtigen Drehbuch. Manchmal wirkt das Ganze zu weit hergeholt, zu extrem & zu Film-like - andererseits habe ich mich schon gefragt, warum eine solche Ausgangssituation nicht öfters in echt vorkommt. Über das Verhalten der drei Charmebolzen, der Wölfe oder manch eines Streckenwarts kann man dann immer noch vorzüglich streiten & den Bildschirm anschreien. Vielleicht hätte die Idee für einen Kurzfilm gereicht, aber auch so war "Frozen" ein Bibberschauspiel, bei dem ich um jeden Preis wissen wollte, wie es ausgeht. Ähnlich wie bei "Buried" oder letztjährigem "The Shallows".
Fazit: simpel, etwas stupide, spannend - eiskaltes Schmankerl auf kleinstem Raum. "Open Water" auf ’nem Skilift. Besser, als es klingt.
Als Filmfan & Möchtegern-Filmemacher versucht man ja nicht selten, auf eigene, möglichst billige & gleichzeitig überzeugende und, wenn möglich, sogar noch innovative Szenarien zu kommen. Bei "Frozen" kann einen dann schon mal der Neid überkommen. Die Idee ist genau so einfach wie genial. Ärgerlich ist, dass die drei festsitzenden Personen, unsere Protagonisten, nicht gerade die Sympathischsten sind, um es nett auszudrücken. Sicher ein Grund, warum man nicht noch mehr mitzittert oder ihnen gar Böses an den Hals wünscht. Kein Abschaum, der da hängt, & vielleicht sogar recht realistische Figuren, trotzdem gibt es kaum Momente, wo sie bei mir punkten konnten. An den engagierten Darstellern lag das nicht, eher am durchsichtigen Drehbuch. Manchmal wirkt das Ganze zu weit hergeholt, zu extrem & zu Film-like - andererseits habe ich mich schon gefragt, warum eine solche Ausgangssituation nicht öfters in echt vorkommt. Über das Verhalten der drei Charmebolzen, der Wölfe oder manch eines Streckenwarts kann man dann immer noch vorzüglich streiten & den Bildschirm anschreien. Vielleicht hätte die Idee für einen Kurzfilm gereicht, aber auch so war "Frozen" ein Bibberschauspiel, bei dem ich um jeden Preis wissen wollte, wie es ausgeht. Ähnlich wie bei "Buried" oder letztjährigem "The Shallows".
Fazit: simpel, etwas stupide, spannend - eiskaltes Schmankerl auf kleinstem Raum. "Open Water" auf ’nem Skilift. Besser, als es klingt.
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