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Viel Feind viel wehr
von Rohrkrepierer

Eines vorweg: das Kurzfilmprogramm des Jahres 2009 hat mich überrascht, nicht unbedingt positiv, dafür war ein Großteil der Beiträge zu schwach. Überrascht hat mich die Aussage des Veranstalters sie würden ein ganzes Jahr lang aus hunderten von eingesandten und auf Festivals gesehenen Filmen, nur die Besten Werke wählen. Wirklich? Ohje, da habe ich wirklich Mitleid, mit den Veranstaltern, denn ich kann mir nur in meinen übelsten Albträumen vorstellen, was für eine Qual diese Auswahl über das Jahr bereitet haben muß. Mein Beileid!

Und damit ich jetzt nicht noch mehr Platz verschwende, sind die Inhaltsangaben, der Programmzeitschrift zu entnehmen.

DELANEY
Ein spanischer Film, in den USA spielend und mit einer Danksagung an Brian Yuzna. Richtig, wir haben es mit einem kleinen, netten, zynischen Schmodderfilmchen zu tun, das unterhält und mit einigen Schmunzlern seine Laufzeit nicht überreizt und gefällt. Die Pointe kommt ein bißchen schwachbrüstig daher, aber bei einer Länge von 20 Minuten erwartet auch niemand einen schnellen Aufbau und einen Knall (ha!) am Ende. Hier wird erzählt und das gut!

GRANNY O’ GRIMM’S SLEEPING BEAUTY
Ein irischer Animationsfilm, der zwischen Computeranimation und scherenschnittartigem Zeichentrick wechselt. Die Idee ist gut, die Umsetzung sehr zahm und reizt das inneliegende Potential nicht annähernd aus. Schade, denn an sich hätte hier ein wirklich lustiger und fieser Film entstehen können. Mittelmaß.

ESCAPE
Nun ist es passiert. Der deutsche Kurzfilm für die jugendfreie Hostel- und Sawgeneration liegt hier vor. Viel zu lang, ohne echte Höhepunkte, dafür aber mit nervigem Kameragerangel und dämlichen Ton- und Bildeffekten wird hier die viel zu lange Spielzeit von 21 Minuten aufgebläht und verpufft am Ende in einem dümmlichen und den Zuschauer beleidigendem Ende. Na danke, das war vielleicht mal so ganz und gar nix!

NEXT FLOOR
Was bei Marco Ferreri eine klare Kritik an Zeit und Gesellschaft war, ist hier ein klitzekleines Filmchen mit einem wirklich tollen Gag, der aber beinahe zu Tode penetriert wird und den passenden Absprung nicht schafft. Damit schleppt sich der Zuschauer durch einen wunderbar ausgestatteten und nichtsdestotrotz komischen Kurzfilm, der seine Möglichkeiten einer längeren Spielzeit opfert.

SNIP
Eine Minute Luis Bunuel und gut is’. Hier wird in bester Kunstfilmmanier herumgesaut und schockiert auf Teufel komm raus, ohne daß ein klarer Rahmen, oder eine sinnvolle Geschichte von Nöten wären. Als Medienkritik mag das Ganze noch durchgehen, aber als unterhaltsamer Kurzfilm scheitert dieser gut gemachte Splatterunsinn völlig. Wozu braucht die Welt denn sowas?

IL GIARDINO
Ein deutscher Kurzfilm mit Dirk Bach, Sven Martinek, Tanja Wenzel und Ercan Durmaz. Große Namen, aber nicht für den deutschen Film, oder Schauspiel an sich. Dennoch, oder deswegen, bekommt der Zuschauer einen anfangs trägen, aber unterhaltsamen Film, der die Abkürzung nach Absurdistan nach ein paar Umwegen findet und glänzend unterhält. In 11 Minuten nicht langweilig und nach den sonst im Programm befindlichen Werken sogar mit einer doppelten Pointe versehen. Was will der Kurzfilmfreund denn mehr?

PARIS BY NIGHT OF THE LIVING DEAD
Ein Zombiesplatterkomödchen ohne besonders bemerkenswerte Ideen, oder herausragende Spezialeffekte. Dafür aber mit einem hübschen Setting, flotter Inszenierung und einer nett anzusehenden Hauptdarstellerin. Das Ganze ist B-Movieniveau, soll B-Movieniveau haben und macht auch keinen Hehl daraus. Nicht umsonst wird im Abspann sämtlichen, vor allem europäischen Zombiefilmschaffern der 70er und 80er Jahre gedankt. Ein Film von Fans für Fans und damit absolut in Ordnung.

TADEO JONES AND THE BASEMENT OF DOOM
Computeranimationsfilm von der Stange. Niedliche Idee, die auch in ihrer Gestaltung ein wenig an die Wallace und Gromit Filme erinnert, deren trockenen Witz aber nie erreicht. Dennoch ein unterhaltsamer Kinderfilm, mit harmlosen Späßen und schönem Tempo. Kann man lassen.

MOM war entfallen

war im Cinecitta' 3, Nürnberg

25 Bewertungen auf f3a.net

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  • Score [BETA]: 69
  • f3a.net: 6.9/10 25
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
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