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Runde Rolle
von D.S.

Der Shorty-Jahrgang 2016 ist ganz sicher nicht schlechter als seine Vorgänger der letzten paar Jahre. Natürlich hat er nicht nur Highlights zu bieten, aber auch keine großartigen Ausfälle – ich persönlich habe mich nie gelangweilt und mich nur über zwei Filme aus inhaltlichen Gründen etwas geärgert. Wer gerne unverbrauchte Ideen im Kurzfilmformat serviert bekommt, macht mit einem Besuch insgesamt bestimmt nichts falsch. Zusammengenommen 7 Punkte, und im Einzelnen:

ARCANA
Eine in einem finsteren Verlies eingesperrte Hexe plant ihren Ausbruch. Das Geschehen wartet zunächst mal mit einem echten Ekel-Höhepunkt auf, der das ganze Kino stöhnen lässt – und entpuppt sich im Weiteren weniger als Story denn als Showcase in Sachen Maskenbild und Atmosphäre, wobei insbesondere EVIL DEAD überdeutlich Reverenz erwiesen wird. Für dessen Fans allemal sehenswert. 6/10

TWENTY FOURTY THREE
Ein wenig langatmig, aber atmosphärisch dicht und bedrückend: nach dem Ausbruch des Zombie-Virus arbeitet ein junger Mann im sterilen Labor als Knöpfchendrücker, der das Leben Infizierter beendet. Fast scheint es ihm aber, als wäre ihr Leben spannender, erfüllter, intensiver als seins. Denn er ist bei allem nur Zuschauer. Aber ist mittendrin wirklich besser als nur dabei...? 5/10

INTERESTING BALL
Everything happens for a Reason... but which one?? Die genial bizarre Episodensammlung um die wundersame Wirkung eines hüpfenden Balles ist sofort als Frühwerk der SWISS ARMY MAN-Macher zu erkennen: So bunt, abgedreht und tiefenoptimistisch wie jener, höchstens noch etwas obszöner und mit mehr Dupieux- als Gondry-Einflüssen. Für mich das absolute, versponnene Highlight – 8,5/10

GROWING PAINS:
Recht krakelig gezeichnete und eher hölzern animierte Story um das sexuelle Erwachen eines Jungen und die Kontrollverlustängste seiner Mutter. VIEL zu lang , zu selten mal amüsant und mit ziemlich fragwürdiger Botschaft versehen. Nach süßem Anfang letztlich der Unsympath der Rolle. 2,5/10

SETH:
So rasend komisch wie im Kern schwer bedrückend wirkender Ritt durch einen besonderen Tag im Leben eines offensichtlich geistig zurückgebliebenen jungen Mannes, der eigentlich nur die Liebe seines Vaters zu erreichen sucht. Auf sehr seltsame Weise. Schreiend bunte Sets, hohes Tempo, schräge Gags, aber letztlich ziemlich tragisch. 7,5/10

UNCANNY VALLEY:
Auf audiovisueller Ebene absolut beeindruckende, teuer aussehende Halb-Mockumentary über Virtual Reality als Suchtmittel. Der großartigen Optik zum Trotz ein echter Reinfall, denn die knappe „Story“ ist nur Aufhänger für plumpe kulturpessimistische Klischees und Vorurteile. Im Endeffekt eher peinlich. 3/10

DECORADO:
Wow, was für ein finster-faszinierender Look. Eine morbide Schwester-Welt der TRUMAN SHOW, in der alles nur verstörende Fassade ist – und das, was dahinter zum Vorschein kommt, ist noch verstörender. Außer natürlich Ronald Duck, der ist einfach nur ein Alki-Penner. Extrem strange, fantastische Art Direction – 7/10    

THE BLACK BEAR:
Der legitime Nachfolger vom STAPLERFAHRER KLAUS und der garantierte Crowd-Pleaser: Das Regelheft zum verantwortungsvollen Besuch eines Nationalparks wird anhand bunter Beispiele blutig schön erläutert. Splatter-Lacher ohne Ende, für mich aber stellenweise ein kleines bisschen zu gewollt. Trotzdem 7,5/10

KOOKIE:
Creepy! Ein kleine, klassische Horrorstory für Clown-Phobiker. Gut umgesetzt und gespielt, und mit einem echt fies aussehenden Ausstattungsstück versehen. 7/10

war im Cinestar, Frankfurt

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  • Score [BETA]: 61
  • f3a.net: 6.1/10 30
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© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 17:31

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