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Review The Ghostmaker

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Geistlos
von D.S.

Ohne schlechte Filme wüsste man die besseren wohl gar nicht recht zu würdigen. Mit diesem Gedanken versuche ich gerade (relativ verzweifelt), dankbar dafür zu sein, dass ich THE GHOSTMAKER sehen durfte. Schließlich habe ich damit jetzt schon solche Niveau-Untiefen ausgelotet, dass ich beim FFF dieses Jahr auch an vielen absolut mittelmäßigen Streifen echte Freude haben dürfte. Wow, das war wirklich ganz schön mies...

Dabei ist die Grundidee dieser Trash-Granate zwar ziemlich dreist an FLATLINERS angelehnt, aber trotzdem nicht so uninteressant: Beim Keller-Entrümpeln stößt ein College-Proll auf einen Sarg aus dem 15. Jahrhundert, der sich als mysteriöses Konstrukt eines verrückten Folterexperten aus Frankfurt (woher auch sonst!) entpuppt. Dieser hatte damit offenbar eine Maschine entwickelt, die ihrem Benutzer Nahtoderfahrungen ermöglicht; ihn kurzzeitig zum Geist macht und ihn aus seinem feststofflichen Körper heraustreten lässt. Dafür hat der Sarg schließlich auch eine Menge Zahnräder unter seiner Polsterung, und wenn man sie aufzieht, spielen sie gar schröckliche Musik - kein Wunder, dass einen da die Lebenskräfte verlassen.

Unser Proll und seine beiden Freunde stören sich daran aber ebenso wenig wie am baldigen Abnippeln des als Testobjekt missbrauchten Goldfisches (!) und probieren die Gerätschaft fröhlich aus. Zum Glück, denn jetzt können sie so aufregende Sachen machen wie Mädels beim Duschen zugucken - und wir kommen in den Genuss der vermutlich schlechtesten Special Effects seit IMMER. Albernere „Geister" als die hier zelebrierten kann man sich kaum vorstellen, da reichen billige weiße Kontaktlinsen und ein bisschen Blaufilter über dem Körper, und schon kann man durch Wände gehen! Sensationell.

Was rede ich hier noch lange rum, als Trash-Fan müsste man an diesem Etwas von Film eigentlich richtig Gefallen finden, denn es vereint alles, was man zum „So schlecht, dass es Kult ist" braucht: Eine lahme Story, die sich extrem ernst nimmt und das mit Pseudo-Wissenschafts-Mumbo-Jumbo deutlich unterstreicht, gnadenlos talentfreie Schauspieler, die ausnahmslos Unsympathen verkörpern, handlungs- wie effektseitig CHEEEESE in Reinkultur, kurz sogar nackte Mädels - schwer zu toppen. Hat trotzdem selbst in dieser durchaus speziellen Hinsicht überhaupt nicht gezündet, da von vorne bis hinten vorhersehbar und nicht nur mit dem Stempel „Billig" auf der Stirn, sondern mit dem „Fade" direkt daneben.

Die netten Promo-Mädels vom Verleih „Los Banditos Films", die heute den ganzen Tag das Kino-Foyer verschönerten, konnten einem wirklich leid tun. Da läuft spät nachts endlich ihr Film, und dann ist er so schlecht, dass man vor Scham im Boden versinken möchte. Mal sehen, ob sie sich morgen tatsächlich noch mal her trauen.

Kurz gesagt: Aus Frankfurt kommt zwar eine Menge Müll, einen so lahmen Sarg findet man aber vermutlich nicht mal in Offenbach. 2,5 Punkte von mir, und die auch NUR der Idee wegen.

saß im Metropolis 8, Frankfurt

31 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Ghostmaker
  • Score [BETA]: 45
  • f3a.net: 3.3/10 31
  • IMDb: 5.7/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-19 06:52

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