Treffen sich eine Vampir-Dame und ein als Vampir verkleideter Typ, der dazu noch auf Ecstasy ist, nachts auf der Straße... Was wie der Beginn einer kuriosen Posse klingt, ist eine betörende Schlüsselszene in A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT. Eine von vielen wohlgemerkt. Die VICE-Produktion spielt gleich mehrfach mit Erwartungshaltungen und sogar kompletten Genres. Auf den schnellen Wechsel von Gangster-Thriller zu Horror folgt der Sprung von Horror zu erwachsener Romanze und wieder zurück.

Der fiktive Schauplatz "Bad City" ist ebenso ein Unikat wie der restliche, in schwarz-weiß gedrehte Film. Amerikanische Suburbs treffen auf muslimische Kultur, das titelgebende Girl geht darin mit Kopftuch auf Beutezug. Ihre Wege kreuzen sich mit denen von Arash, einem hübschen, aber scheinbar verlorenen jungen Mann. Sein Vater ist drogenabhängig, seine Traumfrau unerreichbar. Zudem ist Arash einem örtlichen Gangster, ein hassenswerter Dealer im Jogginganzug namens Saeed, hörig. Unerwartet beginnt Arashs Leben eine positive Wendung zu nehmen, als Saeed zufällig an das Nacht für Nacht herumwandernde Girl gerät – und sie zu dessen Unmut keine Haut, sondern erstmals Zähne zeigt.

A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT weiß seine melancholische und zugleich beklemmende Parallelwelt in einem Handstreich zu etablieren. Danach wird bis zum Abspann gegruselt, geschwelgt und auch ein bisschen geekelt. Regisseurin Ana Lily Amirpour hat hier schlichtweg Magisches und Einzigartiges erschaffen.

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“This is a perfect midnight movie, the dreamy ambience perfectly suited to late night viewing and trying to explain to your friends what you saw the next morning.”

We Got This Covered