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Review Godzilla: Final Wars

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Versus vs Monsterparty
von D.S.

Was hatte ich mich auf diesen Film gefreut. Godzillas Geburtstagsfilm, alle seine Monster-Buddies kommen auf einen kleinen Fight vorbei, und das ganze dann auch noch choreographiert von Kitamura, dem ich trotz Gurken wie etwa "Alive" durchaus zugetraut hatte, dem König der Trashikonen angemessen Tribut zollen zu können. Aber leider hat dann genau dieser Mann mir den Spaß etwas verdorben, denn er hat dem Film zu stark seinen eigenen Stempel aufgedrückt. Soll heißen: hier gibt es mir deutlich zu viele Möchtegern-coole Typen in albernen Klamotten und vor allem viel zu viele Martial-Arts-Gefechte, dafür aber viel zu wenig Godzilla...!

Ich bin ein ziemlicher Fan des großen Grünen, und ich fand es schon schlimm genug, über eine Stunde warten zu müssen, bis er in seinem Film endlich mal in Erscheinung tritt. Gut, diese Stunde wurde verkürzt durch ein paar Auftritte bzw. Verwüstungs-Aktionen seiner, mh, Spielgefährten. Die sind fast alle da, vor allem Monster-Igel Angilas rockt wie eh und je. Aber sie bekommen kaum Zeit und Raum, sich auszutoben: denn kaum fangen sie an, Shanghai, Paris, New York usw. in Schutt und Asche zu legen, fliegt auch schon ein riesiges UFO vorbei und seine Alien-Insassen lassen die Monster verschwinden.

Und damit beginnt dann leider auch das ödeste Kapitel des Films: Aliens reden auf Menschen ein; Menschen reden aufeinander und auf Aliens ein; die Aliens verraten uns ihre Pläne; die Menschmutanten-Sondereingreiftruppe "M-Group" (oder so ähnlich) innerhalb der "Earth Defense Force" bereitet sich auf ihren Einsatz vor... damit verbringt der Film fast eine ganze Stunde, und in dieser Zeit kriegen wir kein einziges Monster zu Gesicht. Dann endlich betritt Godzi die Bildfläche und nimmt sich ein reanimiertes Monster nach dem anderen (oder auch mal drei auf einmal) vor - wie immer so direkt und konsequent, daß es eine Freude ist.

Gar nicht mehr erfreulich ist dann aber, daß Godzillas Gefechte bald schon wieder komplett in den Hintergrund rücken, während Kitamura uns ein krampfhaft auf "Style" getrimmtes Handkantengefecht zwischen Menschen und Aliens nach dem anderen serviert. Stellenweise hat man fast das Gefühl, er hätte auf den Grünen und seine Kämpfe am liebsten ganz verzichtet, nur um uns weitere hach-wie-pointierte Dialoge und Martial-Arts-Sequenzen zeigen zu können; es scheint, Godzilla ist im letzten Filmdrittel oft gerade eben noch so irgendwo in die "weitere" Handlung reingezwängt worden.

Spaß macht "Final Wars" insgesamt natürlich trotzdem, dafür sorgt alleine schon die Überdosis Monster (inklusive Godzillas Sohn in einer, mal wieder, absoluten Gaga-Rolle). Immerhin hat man hier die Herangehensweise der alten G-Filme beibehalten, das heißt: der typisch billige Look, teils sogar die alten Kostüme, offensichtliche Modellbauten, Bluescreens und trashige Soundeffekte erfreuen das Fanherz voll und ganz. Auch, was die Story und ihren Verlauf angeht, schwelgt man voll und ganz in altbekannter Naivität, die keine Sekunde lang von Nebensächlichkeiten wie Logik oder Naturgesetzen beeinträchtigt wird.

Um aber tatsächlich der Partyfilm zu sein, der er hätte werden sollen... müßte "Final Wars" um eine Stunde Menschen vs. Aliens kürzer, und um eine halbe Stunde Godzilla vs. alle anderen länger sein müssen. So reicht es leider nur für 6 von 10 Punkten - und den festen Entschluß, mir die nächsten Kitamura-Ergüsse nicht mehr anzutun. Denn der Herr hat ein echtes Talent dafür, gute Stoffe zu ruinieren.

war im Metropolis, Frankfurt

32 Bewertungen auf f3a.net

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Godzilla: Final Wars
  • f3a.net: 7.2/10 32
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 10:38

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