Reviewer
Leimbacher-Mario * 5.5
Der beste Freund des besten Freundes des Menschen… ist mein Feind?
„Good Boy“ beginnt mit norwegisch-skurrilem Humor, als seit langem ungewöhnlichster Dating- und Tierfilm in einem: Eine junge Frau tindert spontan einen attraktiven jungen Herrn, die beiden sind sich sympathisch und verbringen die Nacht zusammen. Der neue Stecher ist sogar tierlieb und hat 'nen Hund - nur leider ist das ein verkleideter Mann im Hundekostüm… Düsteres Geheimnis? Ungefährlicher Fetisch? Humane Geste? Wahre Freundschaft? Muss man das tolerieren oder gar toll finden? Gefahr oder gutheißen? Pervers oder brav? Warnschuss oder schon zu spät?
Never Trust a Fetish
Aus den letzten Jahren gibt es ein paar empfehlenswerte „Dating gone serial killer-wrong“-Thriller, die man auch gut als Einsteigerhorror betiteln kann und mit denen man z. B. bei einem neuen Partner wirklich mal testen kann, inwieweit sie oder er im Genrebereich tauglich und abgehärtet ist. Von „A Wounded Fawn“ und „What Keeps You Alive“ bis „Double Date“ und „Significant Other“ macht man da wenig falsch, selbst bei zartbesaiteteren Mitguckerinnen. „Good Boy“ fällt auch in diese gut getarnte Psychoschublade, vielleicht mit noch etwas mehr Fetisch, Humor und Stirnrunzeln. Das letzte Drittel, in dem es dann (endlich?) ernst wird und die Fronten final geklärt sind, fällt deutlich ab und gibt kein vollständiges Bild ab. Doch bis dahin ist dieser abgedrehte Mischling von Film unberechenbar, funny, clever, kreativ genug und untergründig garstig. Im Endeffekt fehlt dann wortwörtlich der Biss. Aber bei eh nur 76 Minuten ist das fast zu verschmerzen. Aber nur fast. Immerhin hat man sowas auch noch nicht gesehen - was erfahrene Filmgucker ja heutzutage immer seltener behaupten können…
Fazit: Leider nach dem flotten, weirden und witzigen Beginn samt interessanter Ausgangslage nur ein One-Trick-Doggy. Vielleicht als kleines Anhängsel zu sowas wie „Fresh“ aus'm letzten Jahr. Kein Hauptgang. Nur mal eben auf die Pipiwiese.
Never Trust a Fetish
Aus den letzten Jahren gibt es ein paar empfehlenswerte „Dating gone serial killer-wrong“-Thriller, die man auch gut als Einsteigerhorror betiteln kann und mit denen man z. B. bei einem neuen Partner wirklich mal testen kann, inwieweit sie oder er im Genrebereich tauglich und abgehärtet ist. Von „A Wounded Fawn“ und „What Keeps You Alive“ bis „Double Date“ und „Significant Other“ macht man da wenig falsch, selbst bei zartbesaiteteren Mitguckerinnen. „Good Boy“ fällt auch in diese gut getarnte Psychoschublade, vielleicht mit noch etwas mehr Fetisch, Humor und Stirnrunzeln. Das letzte Drittel, in dem es dann (endlich?) ernst wird und die Fronten final geklärt sind, fällt deutlich ab und gibt kein vollständiges Bild ab. Doch bis dahin ist dieser abgedrehte Mischling von Film unberechenbar, funny, clever, kreativ genug und untergründig garstig. Im Endeffekt fehlt dann wortwörtlich der Biss. Aber bei eh nur 76 Minuten ist das fast zu verschmerzen. Aber nur fast. Immerhin hat man sowas auch noch nicht gesehen - was erfahrene Filmgucker ja heutzutage immer seltener behaupten können…
Fazit: Leider nach dem flotten, weirden und witzigen Beginn samt interessanter Ausgangslage nur ein One-Trick-Doggy. Vielleicht als kleines Anhängsel zu sowas wie „Fresh“ aus'm letzten Jahr. Kein Hauptgang. Nur mal eben auf die Pipiwiese.
war im Residenz, Köln
PinkyHH * 5.5
Wuff
Schade … was hätte das für ein Film werden können. Die Grundidee bietet sehr viel Potenzial. Die Einführung in die Geschichte, das Vorstellen der Figuren, der Humor, das ist alles wirklich gut gelungen. Eine tolle Wendung genau an der Stelle platziert, wo sie zu erwarten war. Aber dann…
Der Film hat eine Laufzeit von 76 Minuten. Da wäre nun wirklich ausreichend Platz gewesen, einmal näher darauf einzugehen, was alles passiert sein muss, um zu diesem Ende zu kommen. Der plötzliche Wandel – besonders bei einer der drei Hauptfiguren – ist irgendwie überhaupt nicht nachvollziehbar. Keine Ideen mehr gehabt? Geld alle?
Wirklich schade … genial gestartet, aber am Ende leider ziemlich verkackt.
Der Film hat eine Laufzeit von 76 Minuten. Da wäre nun wirklich ausreichend Platz gewesen, einmal näher darauf einzugehen, was alles passiert sein muss, um zu diesem Ende zu kommen. Der plötzliche Wandel – besonders bei einer der drei Hauptfiguren – ist irgendwie überhaupt nicht nachvollziehbar. Keine Ideen mehr gehabt? Geld alle?
Wirklich schade … genial gestartet, aber am Ende leider ziemlich verkackt.
Herr_Kees * 6.0
Man’s best friend
Christian ist ein wirklich guter Fang: Der junge Mann sieht gut aus, ist charmant, hat Geschmack – und ist Multimillionenerbe. Das einzige, was sein aktuelles Tinderdate Sigrid etwas irritiert, ist Christians Hund Frank. Der ist nämlich ein Mensch im Hundekostüm. Aber dürfen Millionäre etwa keinen Spleen haben?
Bestärkt von ihrer Mitbewohnerin, lässt Sigrid sich auf Christian ein. Als dieser vorschlägt, ein Wochenende zu dritt auf dem Land zu verbringen, treten sowohl die Beziehung als auch der Film in eine andere Phase ein…
Was auf den ersten Blick nach einer typischen skurrilen skandinavischen Komödie aussieht, entwickelt sich bald schon zu einem höchst unangenehmen Psychospiel à la FRESH. Der harmlos scheinende Hundedarsteller, der alles beobachtet, aber keine menschliche Regung zeigt und der scheinbar scheue Christian, der in manchen Bemerkungen doch eine ganz eigene Agenda durchscheinen lässt, sorgen dafür, dass man sich stets unwohl fühlt – man mag mit der unbekümmerten Sigrid nicht tauschen.
Mit dem Ausflug ins Wochenendhaus könnte die Story dann jede mögliche Wendung nehmen. Diejenige, für die sich der Film dann entscheidet, ist vielleicht nicht die schockierendste (da hatte man sich bis dahin im Kopfkino schon schlimmere Szenarien ausgemalt), aber sie überrascht dennoch und gibt dem Film (und dem Zuschauer) einen weiteren Kick.
Nachdem klar ist, wo sozusagen der Hund begraben liegt, ist ein wenig die Luft raus und das Ende ist mehr als Gag zu sehen, aber mit nur 75 Minuten Laufzeit holt GOOD BOY einiges aus seiner Prämisse raus. Nur etwas mehr Biss wäre schön gewesen.
Bestärkt von ihrer Mitbewohnerin, lässt Sigrid sich auf Christian ein. Als dieser vorschlägt, ein Wochenende zu dritt auf dem Land zu verbringen, treten sowohl die Beziehung als auch der Film in eine andere Phase ein…
Was auf den ersten Blick nach einer typischen skurrilen skandinavischen Komödie aussieht, entwickelt sich bald schon zu einem höchst unangenehmen Psychospiel à la FRESH. Der harmlos scheinende Hundedarsteller, der alles beobachtet, aber keine menschliche Regung zeigt und der scheinbar scheue Christian, der in manchen Bemerkungen doch eine ganz eigene Agenda durchscheinen lässt, sorgen dafür, dass man sich stets unwohl fühlt – man mag mit der unbekümmerten Sigrid nicht tauschen.
Mit dem Ausflug ins Wochenendhaus könnte die Story dann jede mögliche Wendung nehmen. Diejenige, für die sich der Film dann entscheidet, ist vielleicht nicht die schockierendste (da hatte man sich bis dahin im Kopfkino schon schlimmere Szenarien ausgemalt), aber sie überrascht dennoch und gibt dem Film (und dem Zuschauer) einen weiteren Kick.
Nachdem klar ist, wo sozusagen der Hund begraben liegt, ist ein wenig die Luft raus und das Ende ist mehr als Gag zu sehen, aber mit nur 75 Minuten Laufzeit holt GOOD BOY einiges aus seiner Prämisse raus. Nur etwas mehr Biss wäre schön gewesen.
glotzte im EM, Stuttgart
23 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Good Boy
- Score [BETA]: 69
- f3a.net: 5.7/10 23
- IMDb: 8.1/10