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Review Grace

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Dieser Review enthält SPOILER!

(K)ein Film für werdende Mütter
von Alan Smithee

"Grace" handelt von Madeline, einer jungen Veganerin, die mit ihrem Ehemann Michael bislang erfolglos versucht hat ein Kind zu bekommen. Nach zwei gescheiterten Schwangerschaften kommt es erneut zur Empfängnis, ihr Mann und Baby sterben jedoch bei einem Autounfall. Madeline weigert sich den toten Fötus entfernen zu lassen und bringt ihn schließlich mit Hilfe ihrer alten Freundin und Hebamme Patricia zur Welt. Zur großen Überraschung der beiden erwacht das Baby auf Madelines Flehen hin wieder zum Leben. Die junge Mutter ist außer sich vor Freude. In den Tagen und Wochen nach der Geburt beginnt das Baby jedoch unschöne Veränderungen zu durchlaufen und eine Vorliebe für Blut statt Muttermilch zu entwickeln...

Nach all den Höhenflügen des FFF 2009 kam mit "Grace" dann doch ein mäßiger Film. Kalt gelassen hat er mich allerdings keineswegs, denn bedingungslose - beinahe schon obsessive - Mutterliebe ist ein Thema, das mich sehr beschäftigt. Die Szene zu Beginn, in der sich Madeline auf dem Rücken liegend embryoartig zusammenkauert, um die Empfängnis zu begünstigen, ist vielleicht die eindrücklichste des ganzen Filmes und erscheint mir manchmal in meinen Träumen. Madeline wird wirklich wunderbar von Jordan Ladd gespielt, die man noch aus "Cabin Fever" und "Deathproof" kennt, und lange Zeit habe ich während des Films wirklich mit ihr gelitten und mich bei der Verwandlung des Babys auch mit Wonne geekelt. Ab einem gewissen Punkt begannen mich ihre Handlungen jedoch sehr zu stören... Wie weit kann Mutterliebe - gerade angesichts einiger grotesker Vorgänge im Film - wirklich gehen, bevor man nicht doch mal seine Vernunft heranziehen sollte (ein geschätzter Rezensent hat ihr extremes Verhalten recht treffend mit dem christlicher Fundamentalisten verglichen)? Eindeutigere Schwächen waren für mich die überzeichnete Schwiegermutter, die den Verlust ihres Sohnes nicht verkraftet und sich geradezu besessen darum bemüht Madeline ihr Kind wegzunehmen, und auch das recht unausgegorene Ende des Films. Über weite Strecken eigentlich spannend gemacht, war "Grace" damit insgesamt enttäuschend, auch wenn ich es Dank der guten Hauptdarstellerin nicht bereue ihn gesehen zu haben.

war im Metropolis 1, Frankfurt

24 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Grace
  • Score [BETA]: 58
  • f3a.net: 4.5/10 24
  • IMDb: 7.1/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-25 08:08

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