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Reviewer

Leimbacher-Mario * 6.0

Baumschule of Horror

William Friedkin hätte nach "Der Exorzist" gar keinen Film mehr drehen müssen - ein Platz im Pantheon des Schreckens ist ihm auf ewig sicher. Dennoch hat er sich Ende der 80er mit "The Guardian" endlich wieder an das Genre herangewagt.... Das Ergebnis war ein mittelmäßiger bis solider Grusler über ein Kindermädchen, das Babys einem teuflischen, jahrtausendealten Baum opfert, damit dieser neue Kraft gewinnt... Klingt abstrus und eher trashig, ist aber einer der besseren Babysitter-Schocker aller Zeiten. Das heißt nicht viel, doch dem ist so. Mit ernster Miene und viel Schatten.

"The Guardian" wurde an der Schwelle zu den 90ern gemacht, was man jederzeit merkt. Er verbindet Friedkins klassischen Stil der 70er mit 80er-Käse und einem 90er-Look, der immer etwas billig, flach und TV-like daherplätschert. Das Feeling ist jedoch meist unheimlich genug und wirkt wie eine Mischung aus Stephen King und H.P. Lovecraft. Und um ein Baby bangt man automatisch mehr mit als um blöde Erwachsene oder gar (damals besonders angesagte) Jugendliche. Wenn es gegen Ende saftig wird, dann zahlt sich das Warten sogar für die Blutfraktion aus. Jenny Seagrove ist eher sexy als angsteinflößend und die Eltern werden ebenfalls ordentlich porträtiert, obwohl es sicher bessere und sympathischere gibt.

Richtig stolz kann Friedkin auf "The Guardian" nicht sein, erst recht wenn man sein Potenzial kennt. Denn einen Film wie diesen, hätten damals wohl einige andere, wesentlich kleinere Regisseure ebenso gut hinbekommen. Fürs Fernsehen, fürs Kino, für die Videothek. Doch schämen muss er sich für dieses krude Kleinod ebenso wenig. Es ist ein Kind seiner Zeit und teilweise auch ein Experiment, bei dem nicht alles gelungen ist. Aber immerhin zeigte man Mut und inspirierte Ansätze. Vielleicht schimmert da auch Friedkins Talent durch. Allein die sehr schaurige Szene mit den Wölfen oder das spritzige Finale mit der Kettensäge sind Beweise genug.

Fazit: Sicher nicht das, was Friedkin imstande war maximal zu leisten ... dennoch ein ordentlicher kleiner Okkult-Creeper, mit viel Atmosphäre und einem ungewöhnlichen Aufhänger. Druiden auf Neugeborenenjagd. Kein Klassiker, kein Schund. Roger Ebert hätte sich darüber gar nicht derart erzürnen müssen. Eltern fiebern doppelt mit!

5 Bewertungen auf f3a.net

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The Guardian
  • f3a.net: 6.2/10 5
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-09-12 01:39

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