s Gunpowder Milkshake (2021) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Gunpowder Milkshake

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Reviewer

Herr_Kees * 6.0

Vanille mit Schuss

Eine Auftragskillerin, die bei einem Job den Sohn des Syndikatschefs miterledigt und nun ihre eigenen Auftraggeber sowie ein kleines Mädchen am Hals hat, dessen Vater sie bei einem anderen Auftrag getötet hat (war insgesamt eher ein schlechter Tag) ... klar, wegen der ausgefeilten Story braucht man sich diesen Film nicht anzuschauen. Aber wegen des Styles und der Action? Nun ja.

Gestylt ist GUNPOWDER MILKSHAKE, und zwar in der Art des ähnlich sterilen Film Noir-Klons TERMINAL – viel Neon, viele Primärfarben, alles ein wenig wie ein hochbudgetierter Kinder-Themengeburtstag.

Die Action wird lange Zeit erst mal nur behauptet, die ersten beiden „Action“-Szenen werden ausgespart, vermutlich eher aus budgettechnischen als aus inszenatorischen Gründen. Wenn es dann doch endlich zu den lang ersehnten Fights und Shootouts kommt, sind diese gerade mal mäßig und vor allem unter Zuhilfenahme von Schnitt und CGI-Blut inszeniert und weniger mit Hilfe eleganter Choreographien.

Man ist halt doch verwöhnt von JOHN WICK & Co. und es ist ganz offensichtlich, dass dieser Film mit seinem künstlichen Killeruniversum („The Firm“, „The Diner“, „The Library“) zu gerne in derselben Liga spielen würde, wozu ihm allerdings ein paar eigene Ideen fehlen – übrigens auch bei den Kampfchoreographien.

Darüber hinaus gibt sich Regisseur und Drehbuchautor Papushado nicht damit zufrieden, einen reinen Actionfilm abzuliefern, seine emotionalen Szenen (u. a. inspiriert von Luc Bessons LÉON) wirken allesamt deplaziert und der Film findet nie so richtig seinen eigenen Ton.

Erfreuen kann man sich dafür an ein paar wenigen wirklich gelungenen Szenen („The Doctor‘s Office“, „The Garage“) und dem starken Frauencast, dem man gerne ein paar würdigere Gegner gewünscht hätte als diese jämmerlichen Schießbudenfiguren hier.

war im Gloria, Stuttgart

PinkyHH * 4.5

5 Zloty Milchshake

Es ist deutlich zu merken, vor welchen Filmen sich dieses Werk verneigen möchte. Dieser Film möchte auch gern so cool sein wie seine Vorbilder. Aber leider wurde diese Nachahmung hier nicht gut gemacht, sondern nur schrecklich gut gemeint.

Natürlich liegt die Messlatte bei den populären Meisterwerken sehr hoch. Meine Erwartung an so einen Film ist, dass hier entweder innovative Ideen eingebracht werden oder zumindest eine kluge Persiflage inszeniert wird. Stattdessen gibt es leider nur alte, abgeranzte Klischees in verdrehten Rollen.

Es war damals schon nicht gerade hochgeistig, wenn maskuline "Superhelden" immer; jedoch die peinlichen Schurken nie beim Schießen getroffen haben. Geschenkt. Aber warum - um alles in der Welt - müssen jetzt die neuen, hippen, durchgegenderten Protagonistinnen-Sternchen-Doppelpunkt-Innen die gleiche Kacke in grün nachäffen? Das wird doch dadurch nicht besser!

Stand da irgendwo ein Topf mit Fördergeld herum, der nur geleert werden durfte, wenn alle erdenklich nervigen Vorurteile der heutigen, gehypten und erzwungenen Gesellschaftsvorstellung bedient worden sind?

Die Dialoge wirken, als wären sie aus dem Reimbuch für talentfreie Schlagersänger abgetippt worden. Das Mädel, das für Continuity verantwortlich war, hat bestimmt jetzt gut gefeilte Nägel. Auf Anschlussfehler geachtet hat sie wenig. Aber ist auch nicht so wichtig, wenn blutverschmierte Stangen aus ner Brust gezogen werden, aber eine frisch verpackte aus dem Baumarkt im Umschnitt weggeworfen wird. Merkt bestimmt keiner!

Was ist noch Gutes zu erwähnen? Der Soundtrack - ja, der ist gut. Einige gute Schauspieler auch. Aber leider ist die Story flach wie die Brust einer gedopten russischen Olympiasiegerin. Kann man gucken, wenn Hirn gerade im Wartungsmodus ist.

D.S. * 6.5

Badass Babes und simpler Spaß

Klar – der neue Film von RABIES-Co-Regisseur Navot Papushado lehnt sich schon SEHR stark an die JOHN WICKs dieser Welt an. Was natürlich nicht zuletzt bedeutet, dass man sich in Sachen Story hier (ebenfalls) keinen großen Kopf zu machen braucht.

Aber wenn es ihm auch nicht gelingt, auf der visuellen Ebene die Klasse seiner offensichtlichen Vorbilder zu erreichen, hat er doch seine eigenen Vorzüge. Insbesondere bekommt man hier als Zuschauer deutlich mehr Humor geboten; zudem ist Karen Gillan in der Hauptrolle mit so viel Charme ausgestattet, dass ich an ihrem Schicksal wesentlich interessierter war als etwa an dem der von Keanu Reeves verkörperten Figur. Ohnehin kann man generell erkennen, dass Papushado daran gelegen ist, seine Charaktere eine Spur menschlicher zu gestalten, als das bei den üblichen Hollywood-Action-Blockbustern der Fall ist. Und so gibt es in GUNPOWDER MILKSHAKE nicht nur (stellenweise richtig heftige) Gewalt sowie mitunter grandiose Komik zu erleben, sondern auch einige durchaus tragische Momente.

Der Kamera bzw. der Bildgestaltung kann man meiner Meinung nach keinerlei Vorwürfe machen; Setdesign und Look sind Geschmackssache. Mir gefiel das bunte Neon-Styling recht gut. Unstrittig dürfte dagegen sein, dass der Soundtrack viel zu bieten hat.

Zu viel darf man sich von GUNPOWDER MILKSHAKE nun nicht erwarten, aber für angenehm kurzweilige Unterhaltung ist gesorgt. Aufgrund diverser schlechter Kritiken hatte ich jedenfalls mit einem deutlich schwächeren Film gerechnet – bekam aber, auch dank einiger wirklich origineller Einfälle im Handlungsverlauf, einen gelungenen Festival-Start geboten. Es gab ohne Zweifel schon einige wesentlich miesere Eröffnungsfilme beim FFF. 6,5 von 10 Punkten.

war im Harmonie, Frankfurt

Leimbacher-Mario * 6.0

Knallchoseintoleranz

„Gunpowder Milkshake“ läuft nahezu weltweit bei Netflix. Merkt man auch. Hier eröffnet er dieses Jahr das Fantasy Filmfest. So ändern sich die Zeiten. Wie man das bewertet, ist jedem selbst überlassen. Wie man den Film losgelöst von allen Umständen und Zugängen bewertet, ist nicht allzu schwer. Kurz: sicher kein Ausfall und spaßig. Jedoch im Grunde „nur“ einsteigerfreundliche Frauenballerei im Fahrwasser von „Kate“ oder „Nobody“. Kein „Kill Bill“ oder „Nikita“, trotz Ähnlichkeiten oder gar Hommagen. Aber das reicht ja manchmal. Eine junge Auftragskillerin mit Mamakomplexen lernt ein kleines Mädchen kennen und lieben. Und die alten „Arbeitskolleginnen“ ihrer Mutter ebenso…

„Gunpowder Milkshake“ ist sehr okay. Das mag böse klingen, ist aber nicht allzu böse gemeint. Selbst wenn man die Messlatte für einen FFF-Opener natürlich deutlich höher hängen kann. Aber man kann dieses kalorienarme filmische Milchmixgetränk lecker und fluffig wegtrinken. Ein Crowdpleaser. Das stößt keinem übel auf, das erntet auf dem Festival Szenenapplaus und hat dort etwas Bonus, das bleibt nicht lang im Gedächtnis. Mainstreammaschinengewehrmännermassaker. „Gunpowder Milkshake“ will sehr, sehr cool und lässig und augenzwinkernd feministisch sein. Und er schafft's auch. Ist nur eben nicht the real deal. Aber er nimmt sich auch nicht allzu ernst. Dingswoman. Nicht jeder Actioner muss dem Genre dauernd Neues abkaufen oder es gar neu erfinden. „Gunpowder Milkshake“ ist ein künstliches Knallbonbon für zwischendurch. Schön in Berlin gedreht. Traumhafte Frauen jeden Alters. Kaum Story. Keine Emotionen, egal wie sehr er sie sucht. Hoher Bodycount. Guns, gestraffte Gesichter, Girls, Gore galore. Comichaft und kurzweilig. Kloppe und Kollateralschaden. Tut nicht weh.

Fazit: artifizieller und arg auf cool gemachter John Chic - aber für'n hohlen Zahn dennoch eine süße Ballerorgie mit klasse (wenn auch mir zum Teil zu glatt gebügelten) Frauen allen Alters.

saß im Residenz, Köln

landscape * 6.5

Ganz netter Einstieg ins Festival

Plötzlich auf sich alleine gestellt, versucht Sam sich durchzuschlagen und irgendwie in ihre Fußstapfen zu treten, lernt die Bibliothek kennen, die ganz fein aussieht aber auch viel unnützes Zeug enthält.
Der titelgebende Milkshake hat mich nur dadurch beeindruckt, dass er anscheinend auch nach drei Stunden noch schmeckt - wäre mal interessant zu erfahren, was da so Besonderes dran ist.
Highlight für mich ganz klar die Kampfszene im Krankenhaus mit dauergrinsenden Versehrten und Sams Kampfstil, unter Ausnutzung der Fliehkraft.
Also ein netter Auftakt zum Festival.

glotzte im Savoy, Hamburg

33 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Gunpowder Milkshake
  • Score [BETA]: 57
  • f3a.net: 6.4/10 33
  • IMDb: 6/10
  • Rotten Tomatoes: 58%
  • Metacritic: 47/100
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-12-10 05:58

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