s H6, Diary of a Serial Killer (2005) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews H6, Diary of a Serial Killer

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Reviewer

lexx * 6.0

Kettensägenmassaker?

Alle Splatter/Gore-Fans seien gewarnt, H6 ist nicht Hostel! Er will es gar nicht sein. Die Aussage aus dem Programmheft der Marke "Der Film tut körperlich weh, weil er weiter geht, als man als Zuschauer eigentlich geführt werden möchte" ist mal wieder lachhaft! Interessanter ist die Aussage "egal wie hoch der Splatterfaktor sein mag", denn diese Aussage suggeriert bereits, dass er nicht sehr hoch sein kann, sonst würden die Leute von Rosebud das niemals so schreiben. Und so gibt es ganz genau eine Szene, die durchaus nicht zu verachten ist. Die restliche Härte wird durch Treppe runter schubsen und Vergewaltigungen erreicht (ja, auch eine Prostituierte kann man vergewaltigen) und durch die unendlich reuelose Art des Killers, der den Begriff Gnade niemals in seinem Leben vernommen hat, zumindest nicht im Beisein von Atheisten. So erzählt der Film auf unendlich langsam anmutende Art und Weise, mit finster, leer stehen Hotelbildern die Geschichte eines Serienkillers, der sich auf seiner Art Kreuzzug an herumlungernden Prostituierten vergreift, bzw. versägt. Wer diese Abgründe im Kino erleben will, liegt hier richtig. Alle anderen, ganz besonders Splatter/Gore- und ähnlich gelagerte Fans ziehen sich lieber etwas anderes rein. Den Grad der Verstörung eines Miike-Originals der Marke Audition erreicht der Film niemals, kalt lässt er aber sicher auch niemanden. Für ein Erstlingswerk jedenfalls beachtlich!

Bobshock * 9.0

Herr Frau sein Tagebuch

Achtung, dieser Film ist krass! Nicht nur, dass hier ein symphatischer Protagonist in aller Seelenruhe eine Frau nach der anderen erniedrigt, quält und mehrfach vergewaltigt (bevor er sie kunstvoll zerstückelt). Nein, dieses wird auch noch hübsch und mit einem ironischen Abstand dargestellt. Musik und Kamera werden erfrischend unterhaltsam eingesetzt und mir blieb dabei mehrfach die Spucke weg, so realistisch und unterhaltsam wird das perfide Handwerk dieses geistesgestörten Serienmörders dargestellt. Die Kamera hält dabei erbarmungslos drauf und so bekommt man 5-6 Vergewaltigungen so explizit vorgesetzt als wären es harmlose Kaffekränzchen.
Sadistisch veranlagte Zuschauer kommen hier garantiert auf ihre Kosten denn hier wird mit Genuss eine blutige Linie überschritten wie wir es uns auf dem tabulosen FFF wünschen.
Dazu kommt noch eine geniale Regie und pfiffige Montage in der die Erzählebenen mehrfach wechseln und ein böser Hauptdarsteller mit Kultpotenzial. Ein bitterböses Low Budget Highlight an dem sich die FSK die Zähne ausbeissen wird.

tobee_de * 3.5

Selbstzweck

Tut mir leid, aber dieser Streifen trifft nicht ins Schwarze. Für eine Satire ist er zu brutal und für einen Splatterfilm zu realistisch. Ich finde eigentlich kein Vergnügen daran, minutenlange Vergewaltigungen, Erniedrigungen und Abscheulichkeiten anzuschauen, die in meinen Augen selbstzweckhaft dargestellt werden.

Nimmt man die expliziten Gewaltdarstellungen weg, bleibt immerhin noch ein Hauch Bret Easton Ellis übrig - am Besten aber greift man direkt zur Verfilmung von American Psycho. Die funktioniert wesentlich besser als das spanische Pendant.

P.S.: Ich bin ja weiß Gott kein Freund der Political Correctness oder des Feminismus, aber so ein bisschen frauenverachtend ist das Drehbuch ja schon ... ts ts ts ...

war im Metropolis 6, Frankfurt

D.S. * 6.0

Wenn ich groß bin, werde ich Serienmörder

Nach dem blind rasenden Mord an seiner Freundin kommt Herr Frau für 15 Jahre ins Gefängnis und beschließt dort, in Zukunft nur noch auf nüchterne Weise, geplant, detailliert vorbereitet und vor allem genauestens protokollierend zu töten. Außerdem in einer gewissen Quantität, denn er will es zur Serienmörderlegende bringen - und genau deshalb legt er sein Tagebuch an, in dem er alles Relevante zu seinen Taten festhält. Schließlich sollen später Medien wie Kriminalexperten ausreichend Stoff zur Analyse und Nachrichtenverbreitung haben. Das ist wichtig, will man es zu etwas bringen. Genauso wichtig übrigens wie der feste Glaube an Gott und die Familie sowie eine euphemistisch "seltsam" zu nennende Weltsicht, nach der man es unter anderem als falsch und böse empfindet, Frauen zu schlagen, und das auch lautstark kundtut. Sie zu vergewaltigen und bei lebendigem Leibe zu zersägen - nun, das ist ein anderes Thema. Aber die Hauptsache ist doch sowieso: immer locker bleiben...

"H6" ist ein sehr merkwürdiger Film, in seiner Inszenierung relativ einzigartig und in der von ihm vermutlich angestrebten Deutung durch den Zuschauer wohl als äußerst intelligent zu bezeichnen. Er läßt uns an den Taten des schizophren wirkenden Psychopathen Frau, der ein ehemaliges Bordell von seiner Tante geerbt hat und das leerstehende Zimmer Nr. 6 in seinen privaten Schlachthof bzw. sein Sündenreinigungszimmer verwandelt, weitestgehend aus der Sicht seines Protagonisten teilnehmen. Eines Protagonisten, der irgendwie reichlich ironisch mit sich und seinen Taten umzugehen scheint - manchmal wirkt es fast so, als sei er sich selbst über die Absurdität seiner Doppelmoral mehr als bewußt. So erscheint sein Tun uns auch kaum mal als unmittelbar grausam, viel eher "geschieht es eben" so, alles locker-flockig und mit cleverem Charisma unterfüttert.

Da uns auf einer rationalen Ebene aber natürlich dennoch klar ist, wie brutal, gnadenlos und pervertiert Frau und seine Folterkammer sind, ist die Idee des Films vermutlich, uns auf einer Meta-Ebene erst recht schlucken zu lassen - und letztendlich wohl, uns über die mangelnde Distanz und Realitätsentfremdung klar werden zu lassen, die Filme, Sensationsberichte und generell die popkulturelle Phänomen-Wahrnehmung von Serienmördern zur Folge haben können.

Ein sehr interessanter Ansatz, sehr lobenswert, und in der Theorie tatsächlich reichlich verstörend. Das Problem bei "H6" ist nur, daß diese Meta-Ebene vom Zuschauer erst mal erreicht werden muß, und das wird sie (wenn überhaupt) nur auf einem rationalen Level. In der Nachbetrachtung, wie ich es gerade bei mir selbst feststellen kann. Während des Sehens selbst berührt der Film dagegen fast überhaupt nicht - das Geschehen fließt an einem vorbei, und dank der "spielerischen" Inszenierung schockiert das nüchterne Abschlachten eben so gut wie gar nicht.

Budgetprobleme tragen noch ihren Teil dazu bei (oder jedenfalls deute ich den Mangel an Zeigefreudigkeit mal als solche): es wird eben NICHT draufgehalten, die Vergewaltigungen sind nur als solche zu erahnen, die Verstümmelungen werden uns auch nur durch Geräusche und spritzendes Kunstblut angezeigt. Nicht, daß ich so etwas unbedingt sehen MUSS, aber die Schmerzhaftigkeit entsprechender Szenen etwa in "Irreversible" oder aber in "Hostel" kann somit natürlich nicht ansatzweise erreicht werden - und damit sinkt automatisch auch der (vermutlich anvisierte) Irritationsgrad.

An dieser Stelle muß ich mich dann doch zur Abwechslung mal wieder über das Programmheft beschweren. Mit einer derart reißerischen Ankündigung lockt man das falsche Publikum an bzw. weckt falsche Erwartungen - die der Film nicht erfüllen kann und so wohl auch gar nicht will. Eher mal ein Schuß ins eigene Bein, würde ich sagen; die Truppe echt männlicher Gerade-Mal-18jähriger Frankfurter, die über die mangelnde explizite Brutalität (und den spanischen Ton, und dann nicht mal deutsche Untertitel!) meckerten, werden wir wohl jedenfalls nicht so bald bei spladderig beschriebenen FFF-Filmen wiedersehen. Andererseits - auch kein Verlust.

Wie auch immer: von seiner Idee her ist "H6" absolut lobenswert und originell, von seiner Inszenierung her ungewöhnlich und schon deshalb durchaus sehenswert. Auch der Hauptdarsteller vermag zu beeindrucken, er hat Charisma und strahlt eine unterschwellige Gestörtheit aus, die überzeugen kann. Auf seiner Erzählebene weist der Film aber zu viele Schwächen auf, er arbeitet nicht stringent genug, hat Längen und vermag es viel zu selten, auch emotional zu berühren. Über weite Strecken läßt er den Betrachter einfach kalt. Und wenn das auch in intellektueller Hinsicht Mittel zum Zweck sein mag, versagt "H6" hier als Film. Darum nur 6 Punkte und ein nicht zu unterschätzendes Fragezeichen - was man auf mancherlei Weise natürlich wiederum auch als Qualitätsmerkmal betrachten kann.

war im Metropolis 6, Frankfurt

Timo * 5.0

Armer, armer Serienkiller

Martin Garrido Baróns Serienkillerfilm ist vieles, nur leider nicht, was man sich von ihm erhoffte. Was noch mit relativ viel versprechenden Off-Monologen des Hauptdarstellers beginnt, mündet nach der Hälfte in einem sehr arttypischen Genrefilm. Abermals ist es ein Killer, dessen Schwester ermordet und der als Kind misshandelt wurde, der sich zu allem Übel auch noch von Gott himself berufen fühlt zu töten. Das ist für Fans des Rasters natürlich ein wenig dünn. Und so sind lange Vergewaltigungsszenen und Sägengeheule das einzige, was an H6 auch nur im entferntesten Sinne so etwas wie unwohlige Atmosphäre aufkommen lässt. (In manchen Szenen ist es vielleicht sogar so etwas wie Slapstick.) Zu unspeziell und beliebig sind die Charakterfetzen, welche uns vor die Füße geworfen werden. Dabei würden wir doch gerne mehr von dessen Motivation erfahren, Ansätze dafür sind jedenfalls durchaus vorhanden. Highlight des Films stellt so z.B. auch ein schnittiger Dialog zwischen einer Prostituierten und dem Killer dar, in dem der Film es schafft, eine gewisse Tiefe aufzubauen. Leider hält er diese nicht, schenkt uns stattdessen ein sehr mageres Finale. Wer auf Serienkiller steht, kann sich H6 ansehen. Wer sich jedoch einen Blick in deren Psyche erhofft, wird am Ende etwas enttäuscht sein.

goutierte im Metropolis 6, Frankfurt

FFFler * 4.0

Hamlos

Als einer der großen Magenumdreher des FFFs angekündigt, war er dann doch nicht mehr als ein laues Lüftchen. Man sieht einem Serienkiller dabei zu, wie er sich über seine Opfer hermacht, dazu ein bisschen aus seinem Privatleben und schon ist der ganze Film erzählt, der zwar gut gespielt und schön atmosphärisch in Szene gesetzt wurde, jedoch nie wirklich fesselt und auch zu keinem Zeitpunkt wirklich schockieren kann.

war im Metropolis 6, Frankfurt

Kosmas * 3.5

Operation mißlungen

Ich kann nicht genau sagen, was ich erwartet hatte von dem Film, aber er hat es nicht erfüllt. Anfangs noch witzig und brutal (die Mischung gut treffend), wird es spätestens ab einer bestimmten Folterszene einfach zuviel des Guten (bzw. Bösen)! Der Film läßt stark nach und endet auf einer unbefriedigenden Note.

saß im Metropol 2, Stuttgart

Herr_Kees * 1.0

Kotzbrocken

staunte im Metropol 2, Stuttgart

GeorgeKaplan * 5.0

Alltagstrott eines Killers

"H6" ist beileibe nicht der erste Film, der uns die Abgründe eines Serienkillers näher bringen möchte. "Mann beißt Hund" oder "Funny Games" etwa waren gelungene Beispiele, die gerade deshalb wie ein Tritt in die Magengrube wirkten, weil sie die Emotionlosigkeit des Killers für sich sprechen ließen und völlig auf einen Erklärungsversuch für das Unerklärbare verzichteten.

An Erklärungsversuchen mangelt es in "H6" nun sicher nicht. Es ist eher zu viel des Guten. Antonio - der Killer - hält sich mit Ausführungen und Ausschweifungen über seine Taten nicht gerade zurück, sondern referiert darüber, dass er sich durch seine Taten in seiner Existenz berechtigt fühlt, als habe er sein Ich, sein Wesen, seine Bedeutung für diese Welt gefunden: Ich töte, also bin ich.

Antonio entwickelt eine Routine, die seine Morde nach einer gewissen Zeit so aussehen lassen, als wäre er ein Fließbandarbeiter mit den ewig gleichen Handgriffen: Opfer hereinbitten, etwas essen lassen, fesseln, vergewaltigen, töten. Begleitet von klassischer Musik wirkt das alles seltsam entrückt, fast schon teilnahmslos.

"H6" ist als Film ausgesprochen belanglos und verfehlt jedes Ziel, das ein solcher Film haben könnte. Für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Täter fehlt ihm die Tiefe, stattdessen setzt er auf Klischees, die fast schon ärgerlich sind. Für seine Opfer interessiert sich der Film ganz offensichtlich auch nicht, Mitleid kommt zumindest nicht auf. Und als derber Slasher funktioniert er nicht, da er im entscheidenen Augenblick immer wegschneidet.

Die vermutlich angemessenste Reaktion für einen solch glatten Film ohne Widerhaken wäre sehen und abhaken. Dennoch entwickelt sich "H6" zum Publikumsspalter, auch die Wertungen meiner Vorredner reichen von "Highlight" bis "Kotzbrocken". Vermutlich sieht jeder Zuschauer seinen eigenen "H6", eben weil es keine Möglichkeit gibt, den Film zu fassen.

Überrascht war ich dann auch von den Vorwürfen, die dem Film gemacht werden. Von dem Vorwurf der Gewaltpornografie möchte ich den Film freisprechen, das wäre einfach zu viel der Ehre. Pornografie lebt davon, Dinge explizit zu zeigen. Genau das tut "H6" eben nicht, wer so etwas erwartet, wird enttäuscht. Klar ist aber, dass der Film frauenverachtend ist. Mehr als das, er ist menschenverachtend. Ja, und? Erwartet etwa jemand von einem Film über einen Serienkiller, dass er politsch korrekt ist?

Am Ende habe ich mich dann gefragt, warum ich eigentlich in den Film gegangen bin. Vermutlich haben sich das viele Menschen gefragt. Auf diese Art hat der Film dann doch eine Reflexion erzeugt. Man sieht in einem Spiegel niemals den Spiegel, sondern immer sich selbst.

glotzte im Cinedom 9, Köln

Kingmatz * 1.5

H6

Habe selten einen so ernst gemeinten, aber so glatten und nichtssagenden Film gesehen! Was soll das bitteschön? Völlig überflüssiger Film und ich habe mich geärgert, daß ich mich auf den Film gefreut habe.
Komplett sinnentleerte Handlung, also mal ehrlich, auch die Effekte waren enttäuschend. Ich kann dem Regisseur nur viel Glück für seinen nächsten (?) Film wünschen. Unabhängig von dem für mich völlig unverständlichen Schluß muß ich sagen:
Note 6, setzen und zurück in die (Film)Schule !

verweste im Cinedom 9, Köln

kalle * 3.0

Was soll das?

Ich war sehr gespannt, als ich mir das Ticket besorgte, und als das Kino dann restlos ausverkauft war stieg die Hoffnung nun, am letzten Tag in Stuttgart, noch was Besonderes sehen zu dürfen, in den Himmel. Aber naja. Der Anfang war Ok, der erste Frauenmord auch, aber der zweite war dann abseits jeglichen guten und auch schlechten Geschmacks. Muß man minutenlange Vergewaltigungen, mit Klassikmusik unterlegt, sehen und gut finden? Diese Szene war weder spannend, noch fesselnd noch irgendwas - gut, frauenverachtend ja, aber wer steht da schon drauf. Ich liebe auch Terror-Filme, in denen die Figuren und meist eben Frauen (leiden die doch einfach schöner) gefoltert usw. werden. Aber das hier war ohne Ironie und vor allem ohne Spannung --> einfach kacke. Kein Wunder haben zu dem Zeitpunkt einige Zuschauer den Saal verlassen. Und als dann diese Szene vorbei war, ging es mit dem Film weiter bergab. Es kehrte Langeweile ein und eigentlich ist es einem egal, ob der Mörder gefaßt wird oder nicht oder wie die Story weitergeht. Schlußendlich beruft sich der Film ob seiner Brutalität nur auf eine beknackte Szene und der Rest ist auch für die Tonne. Schade. Dem HENRY ist damit nicht zu Leibe zu rücken. Für die ersten Mordszenen gibt’s mal 3 Punkte. Schade.

verweste im Metropol 2, Stuttgart

landscape * 4.5

Worum geht es hier denn eigentlich?

Die Gedankenwelt des Killers muß nicht unbedingt nachvollziehbar erklärt werden, es gibt genügend Filme, wo man auch nur Deutungsbrocken vorgeworfen bekommt. Und dass er so irritierend ungefährlich und normal dargestellt wird, ist eigentlich auch nicht schlimm.
Aber man muß erkennen können, was der Regisseur eigentlich sagen will - und das ist mir völlig unklar. Um Splatter um des Splatters willen ging es ihm jedenfalls nicht, und auch der Horror bei den Vergewaltigungsszenen entsteht hier nur im Kopf.
Ich war irgendwie erleichtert, nicht zu genau sehen zu müssen, was da so abgeht. Aber den Killer habe ich eigentlich schon wieder völlig vergessen, da war nichts, mit dem ich mich beschäftigen müsste.

war im Cinemaxx 3, Hamburg

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Bewertungen

H6, Diary of a Serial Killer
  • f3a.net: 4.3/10 40
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-24 13:12

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