Reviewer
Giallorossa * 5.0
Monsterhorror von der Stange
Die Grundidee ist nicht schlecht, aber die Story wirkt wie schon x-mal durchgekaut und bietet dem Vielseher leider nicht wirklich etwas Neues. Zutreffend sind die Tricks überwiegend handgemacht, die Monstermasken der Waldleute haben mich aber nicht wirklich überzeugt. ***SPOILER***Dass Adam, der Protagonist, sich nur so langsam in ein Monster verwandelt, obwohl man auf dem Mikroskop sieht, dass das Mutationsgen so aggressiv ist, leuchtet mir auch nicht ein. Ansonsten alles zwar durchaus spannend, aber mehrmals schon gesehen. Nur für Neulinge des Wald- und Monsterhorrors lohnt sich der Genuss dieses Films. Alle anderen können meiner Meinung nach getrost drauf verzichten. Daher typisches Mittelmaß!
war im Cinecitta', Nürnberg
franzderrote * 8.0
Old School Horror at its best!
Was ist bloß mit euch los? Ich meine euch, die Besucher und euch, die Betreiber des FFF!?
Ihr setzt "Kill Your Friends" als Opener, der Film erhält Bomben Kritiken, zugegeben ein toller Film, aber nur Durchschnitt und als Eröffnungsfilm (wieder) mal ein Fehlgriff, sorry.
Und danach "The Hallow" .............. das wäre ein würdiger Start fürs FFF gewesen.
War alles schon mal da, hab ich gehört. Stimmt, und zwar war nahezu alles schon mal da, fragt euch mal, wer im cineastischen Sinn das Rad in den letzten Jahren neu erfunden hat!? Merkt ihr was?
The Hallow, das ist Old School Horror, perfekt insziniert. Die Schockmomente passen, gute, glaubwürdige Darsteller.
Was will man mehr? Ich hab mich jedenfalls gut amüsiert und sogar ein wenig gegruselt, bravo, wegen solcher Filme besuch ich das FFF! ........... War alles schon mal da, und hoffentlich bleibts so!
Ihr setzt "Kill Your Friends" als Opener, der Film erhält Bomben Kritiken, zugegeben ein toller Film, aber nur Durchschnitt und als Eröffnungsfilm (wieder) mal ein Fehlgriff, sorry.
Und danach "The Hallow" .............. das wäre ein würdiger Start fürs FFF gewesen.
War alles schon mal da, hab ich gehört. Stimmt, und zwar war nahezu alles schon mal da, fragt euch mal, wer im cineastischen Sinn das Rad in den letzten Jahren neu erfunden hat!? Merkt ihr was?
The Hallow, das ist Old School Horror, perfekt insziniert. Die Schockmomente passen, gute, glaubwürdige Darsteller.
Was will man mehr? Ich hab mich jedenfalls gut amüsiert und sogar ein wenig gegruselt, bravo, wegen solcher Filme besuch ich das FFF! ........... War alles schon mal da, und hoffentlich bleibts so!
war im Cinecitta', Nürnberg
meiklsan * 8.5
“No changelings were harmed during the making of this movie!”
Meine Güte, was war das denn für ein überbordendes non-animalisches Gekreische, Gejaule, Geknurre und Geblubber!? Doch zurück auf Anfang.
Wir befinden uns ganz tief im ruhigen beschaulichen irischen Wald, dessen Atmosphäre für Fairytales, Zaubereien, Feen und Elfen nicht schöner hätte geschaffen sein können. Doch auch vor dieser malerischen Kulisse macht leider die Umweltbelastung nicht Halt und kranke Bäume müssen aussortiert werden. Als Spezialist dafür wurde der Großstädter und erfahrene Umweltwissenschaftler Adam mit Frau, Baby und Hund ins irische Revier bestellt. Einquartiert inmitten dieser verlassenen idyllischen Natur macht sich die Familie in ihrem Teilzeit-Domizil schnell heimisch. Auf seinen beruflich bedingten Streifzügen durch den Wald ist der neugierige Wissenschaftler aber den ansässigen Einwohnern trotzdem ein Dorn im Auge, denn es gibt scheinbar ein Geheimnis, das er dabei lüften könnte, aber besser nicht sollte!
Doch das „Grauen“ wurde bereits unbewusst geweckt und schleicht sich schon gemächlich, aber kontinuierlich immer näher an unsere ortsfremde Exil-Familie heran ***SPOILER***und in unseren Familienvater hinein!
Spannung ist also von Anfang an in diesem reinrassigen Old-School Horror-Thriller definitiv gewährleistet und die Panik-Schraube wird von Minute zu Minute immer fester angezogen und zum Ende hin vielleicht auch ein wenig überdreht, aber so fucking what, wir sind nicht mehr in den 80ties, haben Budget, CGI und wollen es einfach krachen lassen!
Und genauso lässt der Film es auch in jeder Sekunde akustisch krachen. Unterlegt mit einem breiten elektro-orchestralen Soundgefüge treibt uns der Soundtrack immer tiefer in die Story hinein, lässt auch den Hartgenossenen gruseln und sorgt dabei sogar für den einen oder anderen Jump-Out!
Wie von Rosebud schon angedeutet, sind Anlehnungen an „Evil Dead“ hinsichtlich der „holzigen“ Umgebung absolut unverkennbar, die Holzhüttenatmosphäre ist nahezu perfekt, alle Türen öffnen sich immer mit einem wunderbar knarzigen Sound, der alleine schon durch Mark und Bein geht und zu guter Letzt wird der Familie von den Einheimischen auch noch ein dickes fettes Evil Dead Gedächtnis-„Necronomikon“ à la „The Hallow“ vor die Nase geknallt. Herzallerliebst, was willst du alter 80er-Jahre-Horror-Afficionado eigentlich noch mehr!?
Der weitere Rosebud-Vergleich mit Carpenters „The Thing“ ist zwar ***SPOILER***hinsichtlich des Virusbefalls unserer Familie thematisch und praktisch tatsächlich nicht weit hergeholt, aber nur die Wirkung des Originals ist halt optisch auch original.
***SPOILER***
Und damit schließt sich schon mein Review.
Wer noch ordentlich was auf die Ohren haben möchte, sollte den Kinosaal keinesfalls vorzeitig verlassen und den Abspann genießen, grins!
Egal ob alter Dackel oder Frischfleisch, dieses reinrassige Horror-Movie ist ein Must See!
Wir befinden uns ganz tief im ruhigen beschaulichen irischen Wald, dessen Atmosphäre für Fairytales, Zaubereien, Feen und Elfen nicht schöner hätte geschaffen sein können. Doch auch vor dieser malerischen Kulisse macht leider die Umweltbelastung nicht Halt und kranke Bäume müssen aussortiert werden. Als Spezialist dafür wurde der Großstädter und erfahrene Umweltwissenschaftler Adam mit Frau, Baby und Hund ins irische Revier bestellt. Einquartiert inmitten dieser verlassenen idyllischen Natur macht sich die Familie in ihrem Teilzeit-Domizil schnell heimisch. Auf seinen beruflich bedingten Streifzügen durch den Wald ist der neugierige Wissenschaftler aber den ansässigen Einwohnern trotzdem ein Dorn im Auge, denn es gibt scheinbar ein Geheimnis, das er dabei lüften könnte, aber besser nicht sollte!
Doch das „Grauen“ wurde bereits unbewusst geweckt und schleicht sich schon gemächlich, aber kontinuierlich immer näher an unsere ortsfremde Exil-Familie heran ***SPOILER***und in unseren Familienvater hinein!
Spannung ist also von Anfang an in diesem reinrassigen Old-School Horror-Thriller definitiv gewährleistet und die Panik-Schraube wird von Minute zu Minute immer fester angezogen und zum Ende hin vielleicht auch ein wenig überdreht, aber so fucking what, wir sind nicht mehr in den 80ties, haben Budget, CGI und wollen es einfach krachen lassen!
Und genauso lässt der Film es auch in jeder Sekunde akustisch krachen. Unterlegt mit einem breiten elektro-orchestralen Soundgefüge treibt uns der Soundtrack immer tiefer in die Story hinein, lässt auch den Hartgenossenen gruseln und sorgt dabei sogar für den einen oder anderen Jump-Out!
Wie von Rosebud schon angedeutet, sind Anlehnungen an „Evil Dead“ hinsichtlich der „holzigen“ Umgebung absolut unverkennbar, die Holzhüttenatmosphäre ist nahezu perfekt, alle Türen öffnen sich immer mit einem wunderbar knarzigen Sound, der alleine schon durch Mark und Bein geht und zu guter Letzt wird der Familie von den Einheimischen auch noch ein dickes fettes Evil Dead Gedächtnis-„Necronomikon“ à la „The Hallow“ vor die Nase geknallt. Herzallerliebst, was willst du alter 80er-Jahre-Horror-Afficionado eigentlich noch mehr!?
Der weitere Rosebud-Vergleich mit Carpenters „The Thing“ ist zwar ***SPOILER***hinsichtlich des Virusbefalls unserer Familie thematisch und praktisch tatsächlich nicht weit hergeholt, aber nur die Wirkung des Originals ist halt optisch auch original.
***SPOILER***
Als besonders eindrucksvoll hat sich mir übrigens noch die unermüdliche Hatz bzw. Verfolgungsjagd der Mutter nach ihrem verschleppten Baby eingebrannt. Hier haben die Macher des Films wirklich sehr viel Nähe zur Realität bewiesen und gezeigt, wie weit Mutterliebe tatsächlich gehen kann und wie selbstlos eine Mami ihr einziges Baby einfangen und verteidigen will und möchte! Auch wenn sie am Ende vielleicht feststellen muss, dass ihr Baby vielleicht nur ein Wechselbalg (Changeling) ist.
Und damit schließt sich schon mein Review.
Wer noch ordentlich was auf die Ohren haben möchte, sollte den Kinosaal keinesfalls vorzeitig verlassen und den Abspann genießen, grins!
Egal ob alter Dackel oder Frischfleisch, dieses reinrassige Horror-Movie ist ein Must See!
war im Cinestar, Frankfurt
D.S. * 7.0
Im Wald, da sind die Monster
Irischer Oldschool-Monsterhorror, wie man ihn so in den 80ern reihenweise in der Videothek finden konnte – allerdings umsetzungsseitig auf hohem Niveau und in einer zeitgemäßen Inszenierung, die ordentlich Tempo und buchstäblich viel Wumms auffährt.
Irisch, Horror, 80er – ein Leprechaun ist dennoch weit und breit nicht in Sicht. Nein, THE HALLOW gehört zu der mittlerweile fast schon selten gewordenen Sorte Genrefilm, der sich selbst und seine Story vollkommen ernst nimmt. Humor ist hier keiner zu finden, Selbstironie oder eine Metaebene schon gar nicht. Das tut dem Streifen aber durchaus gut, denn so kann er ungestört und effektiv eine sich konsequent intensivierende dichte Horror-Atmosphäre aufbauen, die den Zuschauer unweigerlich in ihren Bann zieht.
Die Hallows sind Waldgeister; dunkle Feen, Banshees und Dämonenwesen, die einst über Irland herrschten, von der Aufklärung und dem zivilisatorischen Fortschritt mit Licht und Eisen aber von ihrem angestammten Grund und Boden vertrieben wurden. Wer heute in ihre wenigen verbliebenen Reservate eindringt, in verwunschene Wälder in der irischen Provinz, der zieht ihren Zorn auf sich und wird ihre Rache zu spüren bekommen.
So wie Adam und seine Familie, die sich erst vor einem Monat berufsbedingt in der Nähe eines solchen Waldes niedergelassen haben und von den Dorfbewohnern alles andere als herzlich willkommen geheißen werden. Als eines Abends das Fenster des Kinderzimmers in Scherben aufgeht, vermuten sie den knurrigen Nachbarn dahinter. Doch schon bald müssen sie erleben, dass die Mythen wahr sind – und die Hallows es auf sie abgesehen haben. Von nun an geht es nur noch ums Überleben der Nacht...
Und das ist zwar keinesfalls originell, aber sehr atmosphärisch, tempo- sowie spannungsreich umgesetzt. Die Hallows machen keine halben Sachen und sind auch nicht gerade wenige an der Zahl, weshalb man sie zu jeder Zeit als ernsthafte Bedrohung wahrnimmt. So entwickelt sich der Film ohne viel überflüssiges Drumherum bald zu einer atemlosen Hatz durch die finstere, baumreiche Nacht, die den Zuschauer garantiert wachhält. Nicht zuletzt, weil er auch ziemlich laut ist.
Die Masken und Make-up-Effekte sind schön handgemacht, das Creature-Design ist aus meiner Sicht aber der Schwachpunkt des Films. Ja, es ist an THE DESCENT angelehnt – im Gegensatz zu jenem sieht man die Monster hier aber häufig und gut, wodurch ein paar Mal zu deutlich wird, dass es sich bloß um Menschen in Latexkostümen handelt.
Davon abgesehen ist THE HALLOW aber nicht viel vorzuwerfen. Im Rahmen dessen, was er sein und erreichen will, macht er seine Sache sehr gut; hat einen schönen Look, viel Atmosphäre und bietet effektiven Grusel. 7 Punkte, für Genrefreunde absolut zu empfehlen.
Irisch, Horror, 80er – ein Leprechaun ist dennoch weit und breit nicht in Sicht. Nein, THE HALLOW gehört zu der mittlerweile fast schon selten gewordenen Sorte Genrefilm, der sich selbst und seine Story vollkommen ernst nimmt. Humor ist hier keiner zu finden, Selbstironie oder eine Metaebene schon gar nicht. Das tut dem Streifen aber durchaus gut, denn so kann er ungestört und effektiv eine sich konsequent intensivierende dichte Horror-Atmosphäre aufbauen, die den Zuschauer unweigerlich in ihren Bann zieht.
Die Hallows sind Waldgeister; dunkle Feen, Banshees und Dämonenwesen, die einst über Irland herrschten, von der Aufklärung und dem zivilisatorischen Fortschritt mit Licht und Eisen aber von ihrem angestammten Grund und Boden vertrieben wurden. Wer heute in ihre wenigen verbliebenen Reservate eindringt, in verwunschene Wälder in der irischen Provinz, der zieht ihren Zorn auf sich und wird ihre Rache zu spüren bekommen.
So wie Adam und seine Familie, die sich erst vor einem Monat berufsbedingt in der Nähe eines solchen Waldes niedergelassen haben und von den Dorfbewohnern alles andere als herzlich willkommen geheißen werden. Als eines Abends das Fenster des Kinderzimmers in Scherben aufgeht, vermuten sie den knurrigen Nachbarn dahinter. Doch schon bald müssen sie erleben, dass die Mythen wahr sind – und die Hallows es auf sie abgesehen haben. Von nun an geht es nur noch ums Überleben der Nacht...
Und das ist zwar keinesfalls originell, aber sehr atmosphärisch, tempo- sowie spannungsreich umgesetzt. Die Hallows machen keine halben Sachen und sind auch nicht gerade wenige an der Zahl, weshalb man sie zu jeder Zeit als ernsthafte Bedrohung wahrnimmt. So entwickelt sich der Film ohne viel überflüssiges Drumherum bald zu einer atemlosen Hatz durch die finstere, baumreiche Nacht, die den Zuschauer garantiert wachhält. Nicht zuletzt, weil er auch ziemlich laut ist.
Die Masken und Make-up-Effekte sind schön handgemacht, das Creature-Design ist aus meiner Sicht aber der Schwachpunkt des Films. Ja, es ist an THE DESCENT angelehnt – im Gegensatz zu jenem sieht man die Monster hier aber häufig und gut, wodurch ein paar Mal zu deutlich wird, dass es sich bloß um Menschen in Latexkostümen handelt.
Davon abgesehen ist THE HALLOW aber nicht viel vorzuwerfen. Im Rahmen dessen, was er sein und erreichen will, macht er seine Sache sehr gut; hat einen schönen Look, viel Atmosphäre und bietet effektiven Grusel. 7 Punkte, für Genrefreunde absolut zu empfehlen.
saß im Cinestar, Frankfurt
ArthurA * 7.0
Folklore trifft auf Wissenschaft in dieser grundsoliden Schauermär
Jeff Marlow spielt in Corin Hardys atmosphärischem Regiedebüt Adam, einen "Baumdoktor", der als Umweltexperte im Rahmen eines Forschungsauftrags mit seiner jungen Ehefrau Clare (Bojana Novakovic) und ihrem Baby aufs irische Land zieht, wo die Einheimischen ihnen alles andere als freundlich gesinnt sind und sie vor mythischen Kreaturen im Wald warnen, in dessen Lebensraum Adam angeblich eindringt. Spätestens seit American Werewolf in London sollte man eigentlich wissen, dass man auf die Warnungen von finster dreinblickenden Einheimischen besser hören sollte. Auch Adams Entdeckung von einem aggressiven, ekligen Pilz macht die Gegend nicht gerade angenehm, doch er ist da, um einen Job zu tun. Nicht lange dauert es, bis die Ereignisse eskalieren – doch sind es die Einheimischen, die die "Eindringlinge" vertreiben wollen, oder etwas Übernatürliches aus dem Wald?
Jeder Genrekenner kennt natürlich die Antwort auf diese Frage und bei The Hallow haben wir es mit einem Vollblut-Horrorfilm mit sehr gelungenen Creature-Feature-Effekten zu tun, bei denen zum Glück auf den Einsatz unnötiger Computereffekte verzichtet wurde. Die Inszenierung ist sehr schnörkellos, dicht und auch wenn der Film nicht so gruselig ist, wie er gerne wäre, mangelt es ihm nie an Atmosphäre. Die Herangehensweise an irische Volkssagen ist hier sehr originell – sie erweist der Folklore Respekt und nimmt dennoch einen modernen, wissenschaftlichen Ansatz, ohne dass beide Elemente sich widersprechen. Leider lässt sich der Film trotz seiner durchaus originellen Ideen viel zu häufig zu Genrekonventionen verleiten, wenn er den Zuschauer erschrecken möchte. Die Jump Scares wirken dadurch meist erzwungen, vorausschaubar und in einem besonderen Fall am Ende schlicht überflüssig und wie aus einem anderen, "billigeren" Film. Zum Glück sind diese plötzlichen Schreckmomente hier nicht inflationär eingesetzt und wenn der Film bei seinen sympathischen Charakteren bleibt und ein wenig der irischen Mythologie auf den Grund geht, entfaltet sich seine eigentliche Stärke. Für Regisseur Corin Hardy, der einst der Regiekandidat für das Remake von The Crow war, ist es kein perfektes Debüt, aber dennoch ein sehr beachtlicher Genre-Einstand, nach dem man ihn auf jeden Fall im Auge behalten sollte.
Jeder Genrekenner kennt natürlich die Antwort auf diese Frage und bei The Hallow haben wir es mit einem Vollblut-Horrorfilm mit sehr gelungenen Creature-Feature-Effekten zu tun, bei denen zum Glück auf den Einsatz unnötiger Computereffekte verzichtet wurde. Die Inszenierung ist sehr schnörkellos, dicht und auch wenn der Film nicht so gruselig ist, wie er gerne wäre, mangelt es ihm nie an Atmosphäre. Die Herangehensweise an irische Volkssagen ist hier sehr originell – sie erweist der Folklore Respekt und nimmt dennoch einen modernen, wissenschaftlichen Ansatz, ohne dass beide Elemente sich widersprechen. Leider lässt sich der Film trotz seiner durchaus originellen Ideen viel zu häufig zu Genrekonventionen verleiten, wenn er den Zuschauer erschrecken möchte. Die Jump Scares wirken dadurch meist erzwungen, vorausschaubar und in einem besonderen Fall am Ende schlicht überflüssig und wie aus einem anderen, "billigeren" Film. Zum Glück sind diese plötzlichen Schreckmomente hier nicht inflationär eingesetzt und wenn der Film bei seinen sympathischen Charakteren bleibt und ein wenig der irischen Mythologie auf den Grund geht, entfaltet sich seine eigentliche Stärke. Für Regisseur Corin Hardy, der einst der Regiekandidat für das Remake von The Crow war, ist es kein perfektes Debüt, aber dennoch ein sehr beachtlicher Genre-Einstand, nach dem man ihn auf jeden Fall im Auge behalten sollte.
war im Residenz, Köln
Herr_Kees * 5.5
Ein Männlein steht im Walde
Klassisches Creature Feature mit allen dazugehörigen Klischees: Besserwisserische Städter, die ihre irischen Folkslegenden nicht gelesen haben, misstrauisch jaulende Hunde, Babys in Gefahr, blitzende Augen im Dickicht und kleinwüchsige Darsteller in Latexanzügen – durchschnittliche Gruselunterhaltung in schöner Natur, von der man aber leider viel zu wenig sieht.
verweste im Metropol, Stuttgart
Frank * 7.0
Halli Hallow
Man muss schon ein Weilchen darauf warten heutzutage, auf einen klassischen Old-School-Horror-Thriller wie The Hallow, der nicht lustig ist und es auch gar nicht sein will.
Er ist Entertainment pur und die kurzen Hinweise auf unsere geschädigte Umwelt zu Beginn und am Ende sind dann auch die einzigen Elemente des Films, die über den reinen Unterhaltungswert hinausgehen.
The Hallow weist ein minimalistisches Setting auf. Ein Pärchen mit Hund und Baby zieht aus beruflichen Gründen (er ist Umweltspezialist/Baumexperte) in ein Haus inmitten der irischen Wälder.
Der Sage nach leben dort die Hallows, Waldgeister...
Mit seinen Wechseln von Licht und Schatten der Wälder ist The Hallow stimmungsvoll fotografiert, was gerade auch im Zusammenspiel mit bestimmten Story-Elementen gut funktioniert hat. Auch Szenen, die nicht im Wald spielen, weisen eine gute Lichtsetzung auf. Gelungen ist auch die dezente Einbindung irischer Mythologie.
The Hallow ist atmosphärisch und mit viel Tempo umgesetzt. Langeweile kam bei mir gar nicht auf. Außerdem gab es ein gefühltes Dutzend gut sitzender Schockmomente, und das obwohl einige voraussehbar waren.
Das Creature-Design hat mir gut gefallen, aber ein bisschen weniger direkt zu zeigen wäre am Ende vielleicht mehr gewesen.
Ein Spoiler***SPOILER*** ist eigentlich schon der Vergleich mit einem sehr bekannten Klassiker von John Carpenter, welcher sich thematisch natürlich aufdrängt.
Adams Frau Claire war mir vom Charakter ein wenig zu passiv angelegt; das hat sich allerdings durch eine Szene wieder relativiert. Davon abgesehen gefielen mir die Darsteller sehr gut in ihren Rollen.
Alles in allem ist The Hallow empfehlenswerte, spannende und atmosphärische Horror-Kost mit passendem, teils druckvollem Soundtrack, der sich aber nie zu stark in den Vordergrund drängt.
Er ist Entertainment pur und die kurzen Hinweise auf unsere geschädigte Umwelt zu Beginn und am Ende sind dann auch die einzigen Elemente des Films, die über den reinen Unterhaltungswert hinausgehen.
The Hallow weist ein minimalistisches Setting auf. Ein Pärchen mit Hund und Baby zieht aus beruflichen Gründen (er ist Umweltspezialist/Baumexperte) in ein Haus inmitten der irischen Wälder.
Der Sage nach leben dort die Hallows, Waldgeister...
Mit seinen Wechseln von Licht und Schatten der Wälder ist The Hallow stimmungsvoll fotografiert, was gerade auch im Zusammenspiel mit bestimmten Story-Elementen gut funktioniert hat. Auch Szenen, die nicht im Wald spielen, weisen eine gute Lichtsetzung auf. Gelungen ist auch die dezente Einbindung irischer Mythologie.
The Hallow ist atmosphärisch und mit viel Tempo umgesetzt. Langeweile kam bei mir gar nicht auf. Außerdem gab es ein gefühltes Dutzend gut sitzender Schockmomente, und das obwohl einige voraussehbar waren.
Das Creature-Design hat mir gut gefallen, aber ein bisschen weniger direkt zu zeigen wäre am Ende vielleicht mehr gewesen.
Ein Spoiler***SPOILER*** ist eigentlich schon der Vergleich mit einem sehr bekannten Klassiker von John Carpenter, welcher sich thematisch natürlich aufdrängt.
Adams Frau Claire war mir vom Charakter ein wenig zu passiv angelegt; das hat sich allerdings durch eine Szene wieder relativiert. Davon abgesehen gefielen mir die Darsteller sehr gut in ihren Rollen.
Alles in allem ist The Hallow empfehlenswerte, spannende und atmosphärische Horror-Kost mit passendem, teils druckvollem Soundtrack, der sich aber nie zu stark in den Vordergrund drängt.
glotzte im Savoy, Hamburg
BuzzG * 7.0
Gut inszenierter Monsterhorror ohne Schnörkel
Ein Auszug aus meiner Kritik:
"Mit dem Monsterhorror „The Hallow“ legt der Musikvideoregisseur Corin Hardy (u.a. Clips für Biffy Clyro und The Prodigy) ein Spielfilmdebüt vor, das sich sehen lassen kann und ihm mit einiger Sicherheit das Tor zur Traumfabrik öffnen wird. Grund dafür ist dann weniger das aus Versatzstücken und Zitaten (vor allem John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“ und Sam Raimis „Tanz der Teufel“-Original lassen grüßen) zurechtgebastelte Drehbuch, sondern die Fähigkeit des jungen Briten, die bekannten Elemente vor der Kamera souverän zu einem durchweg unterhaltsamen neuen Werk zusammenzufügen. Hier kommt ein Filmemacher, der sein Handwerk und vor allem das Genre bestens versteht – und dafür muss er letzteres zum Glück auch gar nicht krampfhaft verbiegen oder ironisch brechen. „The Hallow“ ist ein angenehm altmodischer Horrorvertreter mit einer schönen Einbettung in irische Volksmärchen, die den Film sogar ein wenig in den Fantasykreis eines Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) rücken lässt."
Mehr auf FILMFUTTER
"Mit dem Monsterhorror „The Hallow“ legt der Musikvideoregisseur Corin Hardy (u.a. Clips für Biffy Clyro und The Prodigy) ein Spielfilmdebüt vor, das sich sehen lassen kann und ihm mit einiger Sicherheit das Tor zur Traumfabrik öffnen wird. Grund dafür ist dann weniger das aus Versatzstücken und Zitaten (vor allem John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“ und Sam Raimis „Tanz der Teufel“-Original lassen grüßen) zurechtgebastelte Drehbuch, sondern die Fähigkeit des jungen Briten, die bekannten Elemente vor der Kamera souverän zu einem durchweg unterhaltsamen neuen Werk zusammenzufügen. Hier kommt ein Filmemacher, der sein Handwerk und vor allem das Genre bestens versteht – und dafür muss er letzteres zum Glück auch gar nicht krampfhaft verbiegen oder ironisch brechen. „The Hallow“ ist ein angenehm altmodischer Horrorvertreter mit einer schönen Einbettung in irische Volksmärchen, die den Film sogar ein wenig in den Fantasykreis eines Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) rücken lässt."
Mehr auf FILMFUTTER
Leimbacher-Mario * 7.5
Wie es in den Wald schallt, schallt es zurück
Kennt ihr das: man sieht den Titel, die ersten Bilder, vielleicht noch einen kurzen Teaser & die Inhaltsangabe eines Filmes, und hat sofort ein gutes Gefühl. Die Erwartungen steigen mit ersten Wertungen & Kritiken. So ähnlich ging es mir mit dem irischen Natur-Creature-Horror "The Hallow", der gestern in Köln zusätzlich auch noch in die großen Fußstapfen des geilen Eröffnungsfilms des Fantasy FilmFests, "Kill Your Friends", treten musste. Das löste er gut, auch wenn ich mir etwas mehr erhofft hatte. Kann man mit dem Gefühl wohl nicht immer komplett richtig liegen ;)
"The Hallow" ist guter Oldschool-Horror, ohne viel Geschwafel & Einführung geht es schnell los, gefühlt direkt nach den Credits. Ein einsames Haus im Wald, ein Ehepaar samt Baby & Hund, irische Landschaften, aggressive Pilze & Waldgeister, die aussehen wie böse Zahnfeen. Keine Unbekannten, keine Innovationen - und trotzdem verfehlt der Film durch Tempo & Atmosphäre sein Ziel nicht. Super gruselig war er nie, aber das kommt immer auf die eigenen Einstellungen an. Wenn es bei mir um Babys (& Tiere) geht, leide ich irgendwie immer schneller mit, erst recht, wenn das Baby den gleichen Namen hat wie ein mir sehr nah stehendes Kleinkind. Zum Glück gibt es das Baby, denn mit den doof handelnden Erwachsenen im Film kann man nicht wirklich mitleiden.
Das Monsterdesign ist gerade noch ok & eine gelungene Mischung aus echt & CGI, sehr gut auch, dass die Hallows lange im Verborgenen bleiben. Genauso begeistert ist man, wenn man sieht, wie vor Klassikern der Hut gezogen wird, was nicht geklaut wirkt. Von dem "Ding" bis "Wenn die Gondeln Trauer tragen" wird sich reichlich, sehr gelungen verbeugt. Die Macher sind definitiv Fans des Faches & das merkt man. Als Horrorfan kann man den Film durchaus toll finden, der letzte Funke fehlte mir aber irgendwie. Das unsichere Ende hingegen gefiel mir, genauso wie manch ein Schock, wobei die Jump-Scares zum Glück nicht die Überhand nahmen. Hier wird eher auf die grün-bedrohliche Atmosphäre Wert gelegt, welche sich bei besseren, sympathischeren Charakteren sicher noch mehr ausgezahlt hätte. Trotzdem ist es ein bunter Mix aus etlichen Horror-Subgenres, den man sicher nicht zerreißen kann oder will.
Fazit: guter, gerader irischer Folklore-Horror mit vielen Verbeugungen vor den Horrorgrößen aus der Vergangenheit. Überdurchschnittlich, wenn auch nicht ohne Macken!
"The Hallow" ist guter Oldschool-Horror, ohne viel Geschwafel & Einführung geht es schnell los, gefühlt direkt nach den Credits. Ein einsames Haus im Wald, ein Ehepaar samt Baby & Hund, irische Landschaften, aggressive Pilze & Waldgeister, die aussehen wie böse Zahnfeen. Keine Unbekannten, keine Innovationen - und trotzdem verfehlt der Film durch Tempo & Atmosphäre sein Ziel nicht. Super gruselig war er nie, aber das kommt immer auf die eigenen Einstellungen an. Wenn es bei mir um Babys (& Tiere) geht, leide ich irgendwie immer schneller mit, erst recht, wenn das Baby den gleichen Namen hat wie ein mir sehr nah stehendes Kleinkind. Zum Glück gibt es das Baby, denn mit den doof handelnden Erwachsenen im Film kann man nicht wirklich mitleiden.
Das Monsterdesign ist gerade noch ok & eine gelungene Mischung aus echt & CGI, sehr gut auch, dass die Hallows lange im Verborgenen bleiben. Genauso begeistert ist man, wenn man sieht, wie vor Klassikern der Hut gezogen wird, was nicht geklaut wirkt. Von dem "Ding" bis "Wenn die Gondeln Trauer tragen" wird sich reichlich, sehr gelungen verbeugt. Die Macher sind definitiv Fans des Faches & das merkt man. Als Horrorfan kann man den Film durchaus toll finden, der letzte Funke fehlte mir aber irgendwie. Das unsichere Ende hingegen gefiel mir, genauso wie manch ein Schock, wobei die Jump-Scares zum Glück nicht die Überhand nahmen. Hier wird eher auf die grün-bedrohliche Atmosphäre Wert gelegt, welche sich bei besseren, sympathischeren Charakteren sicher noch mehr ausgezahlt hätte. Trotzdem ist es ein bunter Mix aus etlichen Horror-Subgenres, den man sicher nicht zerreißen kann oder will.
Fazit: guter, gerader irischer Folklore-Horror mit vielen Verbeugungen vor den Horrorgrößen aus der Vergangenheit. Überdurchschnittlich, wenn auch nicht ohne Macken!
war im Residenz, Köln
59 Bewertungen auf f3a.net
Zurück
Bewertungen
The Hallow
- Score [BETA]: 69
- f3a.net: 6.3/10 59
- IMDb: 6.1/10
- Rotten Tomatoes: 83%