Reviewer
meiklsan * 4.5
Family Affairs
Hey Ihr verrückten FFF Fans.
Dann will ich mal den FFF07 Review Reigen eröffnen.
Wie Ihr sicherlich alle wisst, kursierte Ende letzten Jahres das After Dark Horrorfest durch Amiland und wir konnten in Europa leider nur tatenlos zusehen. Die Subline des Festivals lautete damals: 8 Films to Die For, von denen aber nur 7 gezeigt wurden, denn Nacho Cerdas Zombie Movie war leider noch nicht startklar. Alle anderen Titel sind allerdings bereits auf dem Weg des dt. Releases, im original komplett bei Amazon auf DVD erhältlich und am FFF werden uns zwei davon, Unrest und The Hamiltons auf Leinwand präsentiert. Soweit zur Vorgeschichte.
Hin zu den Hamiltons.
Laßt Euch durch das Preview Picture auf FFF nicht täuschen, es ist kein Wolf Creek oder Live Feed Movie, sondern lediglich die Geschichte einer etwas sonderbaren Großfamilie.
Das ganze erweckt eher den Eindruck einer typisch amerikanischen TV Serie. Natürlich gibt es hier auch die klassischen Kellerleichen, natürlich weiblich und immer schön mit den Händen an die Decke gefesselt. Das Cast ist unknown, die Dialoge minimalistisch und der Overlay Sprecher im wahrsten Sinne des Wortes unsinnig abgehoben. Ansonsten gibt’s nichts weiter zu berichten, leider. Schmale Kost für zwischendurch, quasi wie der Döner auf die Hand.
Dann will ich mal den FFF07 Review Reigen eröffnen.
Wie Ihr sicherlich alle wisst, kursierte Ende letzten Jahres das After Dark Horrorfest durch Amiland und wir konnten in Europa leider nur tatenlos zusehen. Die Subline des Festivals lautete damals: 8 Films to Die For, von denen aber nur 7 gezeigt wurden, denn Nacho Cerdas Zombie Movie war leider noch nicht startklar. Alle anderen Titel sind allerdings bereits auf dem Weg des dt. Releases, im original komplett bei Amazon auf DVD erhältlich und am FFF werden uns zwei davon, Unrest und The Hamiltons auf Leinwand präsentiert. Soweit zur Vorgeschichte.
Hin zu den Hamiltons.
Laßt Euch durch das Preview Picture auf FFF nicht täuschen, es ist kein Wolf Creek oder Live Feed Movie, sondern lediglich die Geschichte einer etwas sonderbaren Großfamilie.
Das ganze erweckt eher den Eindruck einer typisch amerikanischen TV Serie. Natürlich gibt es hier auch die klassischen Kellerleichen, natürlich weiblich und immer schön mit den Händen an die Decke gefesselt. Das Cast ist unknown, die Dialoge minimalistisch und der Overlay Sprecher im wahrsten Sinne des Wortes unsinnig abgehoben. Ansonsten gibt’s nichts weiter zu berichten, leider. Schmale Kost für zwischendurch, quasi wie der Döner auf die Hand.
Herbert.West * 6.0
Gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht
Das Regiedebüt der sogenannten "Butcher Brothers" ist nicht so infantil, wie ihr Künstler-Pseudonym es vermuten lässt. Es ist aber ein Film, der es dem Zuschauer nicht leicht macht und bei dem die Meinungen deshalb auch weit auseinander gehen. Auf ziemlich sperrige und auch etwas langatmige Art wird die Geschichte einer Familie mit Leichen im Keller (ihm wahrsten Sinne des Wortes) erzählt, und zwar aus Sicht des jüngsten männlichen Familienmitgliedes, das mit den mörderischen Gelüsten der Restfamilie hadert und eine pubertäre Identitätskrise durchlebt.
Auf Horror und vordergründige Gore-Effekte verzichten die Regisseure größtenteils, sondern begnügen sich in dem Low-Budget-Film auf die Sichtweise des jugendlichen Querdenkers. Das ist ein relativ origineller Ansatz, nur leider ist die Umsetzung reichlich unspektakulär und erinnert etwas an eine Soap-Opera. Jetzt kommt es eben auf den Zuschauer an, ob er sich auf die langsame Erzählweise einlassen kann oder ob er sich rasch in einen komatösen Zustand verabschiedet. Wenn man zu ersterem in der Lage ist, wird man merken, dass der Film keinesfalls oberflächlich ist, sondern sich wie bei einer Zwiebel unter jeder Haut etwas Neues entdecken lässt.
Die Wendung am Ende ist dann wieder ziemlich gewöhnungsbedürftig. Für mich, der sich von dem Film etwas einlullen ließ, war sie etwas überraschend, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich sie für wirklich passend halte. Auch da gehen die Meinungen bestimmt weit auseinander. Alles in allem ein interessanter, aber nicht leicht konsumierbarer Film, der sicherlich vielen Zuschauern zu langweilig sein wird. Ich fand ihn auf seine behäbige Art jedoch durchaus solide.
Auf Horror und vordergründige Gore-Effekte verzichten die Regisseure größtenteils, sondern begnügen sich in dem Low-Budget-Film auf die Sichtweise des jugendlichen Querdenkers. Das ist ein relativ origineller Ansatz, nur leider ist die Umsetzung reichlich unspektakulär und erinnert etwas an eine Soap-Opera. Jetzt kommt es eben auf den Zuschauer an, ob er sich auf die langsame Erzählweise einlassen kann oder ob er sich rasch in einen komatösen Zustand verabschiedet. Wenn man zu ersterem in der Lage ist, wird man merken, dass der Film keinesfalls oberflächlich ist, sondern sich wie bei einer Zwiebel unter jeder Haut etwas Neues entdecken lässt.
Die Wendung am Ende ist dann wieder ziemlich gewöhnungsbedürftig. Für mich, der sich von dem Film etwas einlullen ließ, war sie etwas überraschend, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich sie für wirklich passend halte. Auch da gehen die Meinungen bestimmt weit auseinander. Alles in allem ein interessanter, aber nicht leicht konsumierbarer Film, der sicherlich vielen Zuschauern zu langweilig sein wird. Ich fand ihn auf seine behäbige Art jedoch durchaus solide.
Timo S * 6.0
Dieser Review enthält SPOILER!(k)eine amerikanische Durchschnittsfamilie!?
GERINGER SPOILER IM LETZTEN ABSATZ !!!
Eines dürfte klar sein: Dem Namen der Regisseure wird der Film auf keinen Fall gerecht. Und das ist auch gut so. In Zeiten von Mainstream-Tortureporn und Co. ist man dankbar für jede Erneuerung, die das Genre mitbringt, besonders wenn sie von Neulingen kommt. THE HAMILTONS ist in der Tat etwas anders, als die meisten Filme um ihn herum. Bei dem Regiedebüt der sogenannten "Butcher Brothers" handelt es sich eher um eine hyperreale Familientragödie als um einen Slasher.
Und das Konzept ist klasse. Die Eltern sind tot, eine Familie bestehend aus 5 jungen Leuten kämpft immer wieder aufs Neue um das nackte Überleben in der harten Welt des Alltags. Dabei sind sie auf eine gewisse Nebentätigkeit angewiesen: Sie müssen Organe verkaufen um ihren Schein zu wahren und das Leben, wie sie es kennen, aufrecht zu erhalten. Das ist jedenfalls das Bild welches uns vermittelt werden soll. Das klappt hervorragend. Ich muss gestehen, dass es mir selten leichter fiel Sympathie und Mitleid für einzelne Figuren zu empfinden, schließlich ist es nur realistisch, dass nicht alle Familienmitglieder solche Taten gut heißen werden. Doch dann macht THE HAMILTONS eine unangenehme Berg- & Talfahrt mit, die mir so gar nicht munden wollte. Von ganz oben, geht es nach ganz unten, weil sich die Butcher Brothers unnötig (!) Stolperfallen in den Weg stellen. Wieso muss einer der Brüder schwule Tendenzen haben? Wieso müssen Bruder und Schwester eine inzestuöse Beziehung führen? Das macht leider, leider sehr viel kaputt. Weil die Familie Hamilton (teilweise übrigens wirklich toller Cast) so von der Durchschnittsfamilie, was für den Plot enorm wichtig war, zur klischeebehafteten Filmfamilie degradiert wird.
Und so kann man kaum mit ansehen, wie THE HAMILTONS es sich durch immer mehr peinliche Szenen (der kleine Bruder im Keller geht mal gar nicht) beim Zuschauer verscherzt. Als der Plot schließlich dreht, wir merken dass wir es hier nicht wie angenommen mit Organhandel sondern mit Nahrungsaufnahme in Form von Vampirritualen zu tun haben, ist man schon etwas enttäuscht. Ja, die Idee ist nicht schlecht und hat spätestens in der letzten Szene ihre volle Berechtigung. Aber da wäre doch wirklich so viel mehr drin gewesen. Von oben betrachtet haben wir also einen genialen Anfang und ein durchaus gelungenen Schluss. Leider aber auch einen katastrophalen Mittelteil.
Eines dürfte klar sein: Dem Namen der Regisseure wird der Film auf keinen Fall gerecht. Und das ist auch gut so. In Zeiten von Mainstream-Tortureporn und Co. ist man dankbar für jede Erneuerung, die das Genre mitbringt, besonders wenn sie von Neulingen kommt. THE HAMILTONS ist in der Tat etwas anders, als die meisten Filme um ihn herum. Bei dem Regiedebüt der sogenannten "Butcher Brothers" handelt es sich eher um eine hyperreale Familientragödie als um einen Slasher.
Und das Konzept ist klasse. Die Eltern sind tot, eine Familie bestehend aus 5 jungen Leuten kämpft immer wieder aufs Neue um das nackte Überleben in der harten Welt des Alltags. Dabei sind sie auf eine gewisse Nebentätigkeit angewiesen: Sie müssen Organe verkaufen um ihren Schein zu wahren und das Leben, wie sie es kennen, aufrecht zu erhalten. Das ist jedenfalls das Bild welches uns vermittelt werden soll. Das klappt hervorragend. Ich muss gestehen, dass es mir selten leichter fiel Sympathie und Mitleid für einzelne Figuren zu empfinden, schließlich ist es nur realistisch, dass nicht alle Familienmitglieder solche Taten gut heißen werden. Doch dann macht THE HAMILTONS eine unangenehme Berg- & Talfahrt mit, die mir so gar nicht munden wollte. Von ganz oben, geht es nach ganz unten, weil sich die Butcher Brothers unnötig (!) Stolperfallen in den Weg stellen. Wieso muss einer der Brüder schwule Tendenzen haben? Wieso müssen Bruder und Schwester eine inzestuöse Beziehung führen? Das macht leider, leider sehr viel kaputt. Weil die Familie Hamilton (teilweise übrigens wirklich toller Cast) so von der Durchschnittsfamilie, was für den Plot enorm wichtig war, zur klischeebehafteten Filmfamilie degradiert wird.
Und so kann man kaum mit ansehen, wie THE HAMILTONS es sich durch immer mehr peinliche Szenen (der kleine Bruder im Keller geht mal gar nicht) beim Zuschauer verscherzt. Als der Plot schließlich dreht, wir merken dass wir es hier nicht wie angenommen mit Organhandel sondern mit Nahrungsaufnahme in Form von Vampirritualen zu tun haben, ist man schon etwas enttäuscht. Ja, die Idee ist nicht schlecht und hat spätestens in der letzten Szene ihre volle Berechtigung. Aber da wäre doch wirklich so viel mehr drin gewesen. Von oben betrachtet haben wir also einen genialen Anfang und ein durchaus gelungenen Schluss. Leider aber auch einen katastrophalen Mittelteil.
Herr_Kees * 5.0
Running in the Family
Kein weiteres Torturemovie, sondern ein Psycho-Familiendrama im Stile von Romeros MARTIN, das storytechnisch durchaus Potenzial besitzt, nur leider niemanden, der es angemessen auf die Leinwand bringt. THE HAMILTONS ist ein besserer Amateurfilm, bei dem man sich wünscht, ein erfahrenerer Regisseur würde mit versierteren Darstellern ein Remake in Angriff nehmen. So bleibt es bei ordentlich unwohler Unterhaltung mit durchaus verstörender Atmosphäre, einigen blutigen Szenen und einer in sich schlüssigen Auflösung.
Fazit: Überdurchschnittlich ambitioniert, unterdurchschnittlich realisiert.
Fazit: Überdurchschnittlich ambitioniert, unterdurchschnittlich realisiert.
war im Metropol 1, Stuttgart
misspider S * 7.5
Dieser Review enthält SPOILER!verweste im Metropol 1, Stuttgart
Michaela * 7.0
Familie, die erste
What a family - nach dem Tode der Eltern versucht David, die Familie zusammenzuhalten. Gar nicht so einfach - bei einem psychopathischen Bruder und Frischfleisch im Keller sowie einem von Zweifeln geplagten Bruder und einer Goth-Schwester. Ein Film, der vor sich hinplätschert
:-) , um dann doch noch zuzuschlagen. Der etwas andere Familienfilm.
:-) , um dann doch noch zuzuschlagen. Der etwas andere Familienfilm.
guckte im City, München
D.S. * 5.5
Hübscher Kurzfilm
Leider wurde "The Hamiltons" aber als Langfilm angelegt. Und das ist ein ernsthaftes Problem, denn so bissig und unterhaltsam das Setup der gnadenlos nicht-normalen ganz normalen amerikanischen Familie im Grundsatz auch ist: irgendwann, und zwar spätestens nach der Hälfte der Laufzeit, ist der Witz nun mal durch. Zumal auch nicht allzu viel Weiteres passiert, als uns eben die Abseitigkeiten dieser Familie vorzuführen und dabei immer wieder mit dem Ellenbogen auf das idealtypische Familienbild nicht nur Amerikas zu zielen. Was leider nicht einmal mit der nötigen Finesse und der ausreichenden Portion Zynismus passiert, um aus dem Film eine wirklich gemeine Satire auf bürgerliche Moralvorstellungen oder ähnliches zu machen.
Der reißerischen Ankündigung im Programmheft und dem Pseudonym der Regisseure ("The Butcher Brothers") zum Trotz darf man nämlich ganz und gar nicht mit erweiterten Goreeinlagen oder auch nur vielen Tötungen rechnen, das geschieht hier eher am Rande und dient meist auch nur dazu, uns verschiedene Spezifika der Lebenseinstellung der Hamilton-Geschwister und ihres Way of Life näherzubringen.
Das soll nun nicht heißen, daß der Film gar nicht unterhalten könnte. Stellenweise ist das durchaus spaßig anzusehen und konsequent bis zum Ende durchgezogen. Nur wird der Clou des Ganzen schon viel zu früh aufgedeckt und es passiert auf gesamte Sicht einfach viel zu wenig, um den Betrachter bei Laune zu halten.
Wie erwähnt, als Kurzfilm wäre das hier erste Klasse gewesen, so aber reicht es nur zu 5,5 Punkten. Eher leichte Unterhaltung. Schade, beim vorhandenen Ansatz.
Der reißerischen Ankündigung im Programmheft und dem Pseudonym der Regisseure ("The Butcher Brothers") zum Trotz darf man nämlich ganz und gar nicht mit erweiterten Goreeinlagen oder auch nur vielen Tötungen rechnen, das geschieht hier eher am Rande und dient meist auch nur dazu, uns verschiedene Spezifika der Lebenseinstellung der Hamilton-Geschwister und ihres Way of Life näherzubringen.
Das soll nun nicht heißen, daß der Film gar nicht unterhalten könnte. Stellenweise ist das durchaus spaßig anzusehen und konsequent bis zum Ende durchgezogen. Nur wird der Clou des Ganzen schon viel zu früh aufgedeckt und es passiert auf gesamte Sicht einfach viel zu wenig, um den Betrachter bei Laune zu halten.
Wie erwähnt, als Kurzfilm wäre das hier erste Klasse gewesen, so aber reicht es nur zu 5,5 Punkten. Eher leichte Unterhaltung. Schade, beim vorhandenen Ansatz.
war im Metropolis 6, Frankfurt
Eraserhead * 5.0
Happy Family
Eigentlich wurde ja schon alles gesagt...zu lang, zu vorhersehbar und zu unentschlossen. Dem Film ist nicht klar, ob er Mainstream oder Arthouse sein will. Also plätschert er Kammerspiel mäßig vor sich hin und wird unterbrochen von altbekannten Torture-Film-Einlagen. Talent haben die Butcher-Brothers (wasn kindischer, fehlplatzierter Name!) allerdings und wenn die mal so was wie ne richtige Story in die Hände kriegen, könnte was draus werden.
saß im Metropolis 6, Frankfurt
alialialialio * 8.5
toll
Toller Film. Man darf natürlich nur nicht mit falschen Erwartungen ins Kino gehen, denn es ist kein Torture-Film alà Hostel etc.. Das ist hier wohl das Hauptproblem wenn man das Plakat sieht und hört, dass hier eine Familie Leichen (oder Bald-Leichen) im Keller hat.
Die Atmosphäre des Films ist einfach klasse und die Wendung am Schluss find ich auch prima. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass der eine oder andere da eher irritiert ist oder das einfach nicht gut findet, aber selbst dann denke ich, dass der Film ne Menge kann. Gute Schauspieler und das Thema Familie oder "wo gehöre ich hin" mal anders gelöst.
Und ist ja nicht so, dass es kein Blut zu bewundern gibt...
Auf jeden Fall sehenswert!
Die Atmosphäre des Films ist einfach klasse und die Wendung am Schluss find ich auch prima. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass der eine oder andere da eher irritiert ist oder das einfach nicht gut findet, aber selbst dann denke ich, dass der Film ne Menge kann. Gute Schauspieler und das Thema Familie oder "wo gehöre ich hin" mal anders gelöst.
Und ist ja nicht so, dass es kein Blut zu bewundern gibt...
Auf jeden Fall sehenswert!
glotzte im Union 1, Bochum
37 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
The Hamiltons
- Score [BETA]: 58
- f3a.net: 5.8/10 37