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Review A Hard Day

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An Tagen wie diesem
von D.S.

Aus meiner Sicht der beste koreanische Beitrag im FFF-Programm 2014 – und eine klare Empfehlung für alle Fans origineller Thriller, die weder mit Tempo noch mit sarkastischem Humor geizen: A HARD DAY ist eine echte Überraschung, die der ziemlich durchschnittlich wirkende Trailer so nicht erahnen ließ.

Im Mittelpunkt steht der Kommissar Geon-soo, der einen wirklich miesen Tag erlebt: seine Mutter wird beerdigt, die Abteilung für interne Ermittlungen kommt der wild wuchernden Korruption in seinem Dezernat auf die Spur, und dann fährt er – angetrunken – auch noch einen Passanten über den Haufen. Natürlich gerät er im Anschluss prompt in eine Verkehrskontrolle. Dabei muss er doch dringend ins Büro, belastendes Material beseitigen – und dann schleunigst zurück zur Beerdigung... !

Es geht schief, was nur schiefgehen kann, und das ist gerade mal die Eröffnung von A HARD DAY. Es ist die schiere schwarze Freude dabei zuzusehen, wie Geon-soos Situation immer weiter aus dem Ruder läuft und der zwar sympathisch, aber alles andere als heroisch gezeichnete Protagonist zunehmend verzweifelt versucht, die von ihm selbst verursachten Schäden zu reparieren und irgendwie halbwegs ungeschoren aus der Sache rauszukommen. Was spätestens dann zu einem überlebensgroßen Problem wird, als ein mit allen Wassern gewaschener, taktisch höchst versierter Gegenspieler die Szenerie betritt, der Zeuge des Unfalls war und Geon-soo perfide zu erpressen versucht...

Dem Film gelingt das Kunststück, von der leicht überdrehten Vergnüglichkeit seines ersten Drittels voller grotesker, manchmal fast an Slapstick grenzender Momente zu einem ernsteren Thriller-Tonfall zu finden, dabei jedoch stets wie aus einem Guss zu wirken – und das Unterhaltungslevel kontinuierlich hoch zu halten. Er gefällt durch seine wendungsreiche Story ebenso wie durch seine Geschwindigkeit; spannende Kameraeinstellungen und Perspektivwechsel machen ihn auch auf der visuellen Ebene attraktiv. Das i-Tüpfelchen sind dann immer wieder eingestreute, schön spitz-sarkastische Seitenhiebe auf das Berufsbeamtentum, das sich in Korea durch ein besonders hohes Maß an Korruption und Skrupellosigkeit bei der Fehler-Vertuschung, Arroganz und Selbstverliebtheit auszuzeichnen scheint.

Ein paar Klischees lässt A HARD DAY zwar nicht aus, kann jedoch immer wieder überraschen und sorgt dabei durch seinen Einfallsreichtum nicht selten für ein fasziniertes Lächeln beim gefesselten Publikum. Wenn das nicht gerade mal wieder von unserem unglückseligen, überforderten Protagonisten zum Glucksen und Gackern gebracht wird. 7,5 Punkte – nicht verpassen!

goutierte im Cinestar, Frankfurt

35 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

A Hard Day
  • Score [BETA]: 70
  • f3a.net: 6.7/10 35
  • IMDb: 7.3/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-27 03:09

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