s The Hidden Face (2011) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Hidden Face

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Reviewer

Michaela * 10.0

Gänsehaut

Ein Review zu The Hidden Face zu schreiben ist äußerst waghalsig, da ich ja nichts verraten möchte. Der Film vermittelt jetzt eher auf unspektakuläre Weise Spannung, ist gut gespielt und am Ende sitzt man mit Gänsehaut da. Das Tempo ist eher gemächlich, aber nicht zu langsam, und auch der Soundtrack passt. Es gibt auch ein paar wohldosiert eingesetzte Schreckmomente, zumindest für diejenigen, die sich gerne erschrecken lassen. Der Film läuft als Fresh-Blood-Film, wenn der Regisseur so weiter macht, lässt das noch auf viele gute Filme hoffen.

war im City, München

D.S. * 7.5

Doppelbödig

Der erfolgreiche Dirigent und Schnösel Adrián ist von seiner Freundin Belén verlassen worden, und zwar auf ziemlich unschöne Weise: Als er eines Tages nach Hause kommt, findet er eine Videobotschaft von ihr vor, mit der sie ihren Abschied verkündet. Einen klaren Grund nennt sie zwar nicht, aber uns wird schnell klar, worin die Trennung begründet sein könnte. Denn Adrián braucht nur wenige Tage, um von Trauer in vollen Flirtmodus umzuschalten und sich eine Neue zu angeln. Fabiana, die auch bald bei ihm einzieht.

THE HIDDEN FACE verbringt fast das gesamte erste Drittel seiner Laufzeit damit, uns diese Situation detailliert nahezubringen. Wie sich das künftige Pärchen kennenlernt, wie sich ihre Affäre entwickelt, wie sie schließlich zum Zusammenleben in dem Haus wird, das Adrián noch vor kurzem mit Belén geteilt hatte. Klingt nicht sehr spektakulär, und das ist es zunächst auch nicht. Selbst, als Fabiana immer wieder merkwürdige Geräusche vernimmt, sich über das bei Regenwetter ausgehende Licht erschreckt oder sich beim Duschen den Rücken verbrüht: Besonders mysteriös kommt das alles nicht daher, es gibt bestenfalls ein paar ganz harmlose Mini-Scares zu erleben.

Eher ein langsames Beziehungsdrama also, das sich vielleicht erst gegen Ende zu einem erhöhten Thriller-Anteil wird hinreißen lassen? Mitnichten. Der Film spielt ein böses Spiel mit den Erwartungshaltungen des Publikums - und mit seinen Figuren. An dieser Stelle muss dringend vor dem Genuss des Trailers gewarnt werden. Der ist zwar für sich genommen meisterlich geschnitten, verrät aber einen ganz zentralen Twist des Films, stellt ihn sogar in den Mittelpunkt seiner Erzählung. Für mich völlig unverständlich. Denn auch, wenn man diesen Twist schon vorher kennt, kann THE HIDDEN FACE zwar immer noch überraschen und begeistern. Das ungläubige Staunen, das sich im entsprechenden Moment bei allen nicht vorbelasteten Zuschauern im Kino lautstark bemerkbar gemacht hat, wird einem durch den Trailer jedoch leider vollkommen genommen.

Wie auch immer: Nach dem langsamen Vorspiel, das uns nur einen Teil der Geschichte erzählt, ändert sich plötzlich die Perspektive des Films. Und wir sehen viele zuvor erlebte Szenen noch einmal - mit ganz anderen Augen. Sie bekommen nun eine völlig neue Bedeutung, gewinnen ganz andere Zusammenhänge dazu, und schon hier muss man die Doppelbödigkeit und Heimtücke der Erzählung einfach bewundern. Diese veränderte Wahrnehmung und der ihr inhärente schwarze Humor ist aber noch lange nicht alles; im letzten Filmdrittel wird dann in Sachen Niederträchtigkeit noch eine ganze Schippe draufgelegt...

Dabei ist nicht nur die Story und ihre Inszenierung verdammt clever, überrascht auf intelligente Weise und bleibt bis zuletzt spannend. Sie ist auch filmisch wunderbar umgesetzt, mit einem großartigen Setdesign, tollen Bildern und einem sehr dramatisch angelegten klassischen Score.

THE HIDDEN FACE begeistert so auf ganzer Linie - kaum zu glauben, dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt. Fürs deutsche Publikum gibt es übrigens noch ein paar ganz spezielle Lacher. Nicht zuletzt den Haushund mit dem schönen Namen „Hans".

Gute 7,5 Punkte mit Tendenz nach oben - unbedingt ansehen!

glotzte im Metropolis 9, Frankfurt

Janina Himmen * 9.0

Nicht verpassen!

Hier haben wir einen Film, den ich bedenkenlos jedem empfehlen würde, egal welches Genre man ansonsten bevorzugt. Durch und durch gelungen!

Wie schon von anderen erwähnt wurde, sollte man sich vorher nicht zu viel durchlesen und den Trailer meiden. Der Aufbau ist so clever, dass es eine Schande wäre, etwas von dem vorwegzunehmen, was man häppchenweise an Informationen vorgesetzt bekommt. Der Film überrascht einen in vielerlei Hinsicht, und das ohne aus dem Zusammenhang gerissene Plottwists. Die Spannung baut sich langsam auf, um einen dann in der zweiten Hälfte richtig mitzureißen.
Viel mehr will ich gar nicht schreiben, ich war jedenfalls sehr begeistert.

war im Metropolis 9, Frankfurt

lexx * 7.0

Romanze im Geisterhaus

Mit besonders vielen Vorschlussbeeren belegt, habe ich mir heute die deutsche Version von "The Hidden Face" im Kino angeschaut und das ohne jedes Vorwissen, was nach Genuss der Vorstellung, auch offensichtlich die beste Entscheidung war. Zwischenzeitlich zieht sich der Film jedoch derart, dass ich mit den Vorschlussbeeren schon meine Probleme hatte, letztlich reisst der Regisseur das Ruder dann aber noch rechtzeitig deutlich herum und weiss dann wirklich zu begeistern. Im Nachhinein ist die lange Vorgeschichte vielleicht auch angebracht, der Bezug zu den Charakteren wird deutlich intensiviert und der weitere Verlauf dadurch begünstigt. Insgesamt macht Regisseur Andrés Baiz vieles richtig, das Setting ist klasse, die Schauspieler überzeugen und sind zudem mit zwei absolut bezaubernden Schauspielerinnen besetzt.
Regietechnisch ist das einwandfrei, erinnert mich manch mal etwas zu sehr an die amerikanische Handarbeit, ohne aber jemals zu schmalzig zu werden. Einzig die Vorhersehbarkeit in der einen oder anderen Szene, das etwas dämliche Ende und der letzte geniale Kniff fehlen der Storie noch, aber auch so ist das Dargebrachte überzeugend - besonders für einen Erstlingswerk.
An "Beats of the Southern Wild" kommt es meiner Meinung im Fresh Blood Award nach jedoch keinster Weise vorbei, dazu fehlt "The Hidden Face" diese besondere Magie eines Lebenswerkes. "The Hidden Face" ist einfach ein geniales Erstlingswerk, das auf mehr hoffen lässt. Ich fühlte mich gut unterhalten.

war im Metropolis, Frankfurt

Francis * 10.0

Erst mal vorweg ... bitte bitte nicht den Trailer anschauen oder Inhaltsangaben lesen ... denn sonst wird’s nur halb so spannend ... ehrlich ... trust me

--- kein Spoiler ---
Belén traut ihrem Freund Adrián nicht mehr und heckt einen Plan aus, um seine Treue zu testen. Sie verschwindet spurlos. Verzweifelt und traurig stürzt sich Adrián (wie das bei Männern wohl so ist?!) sofort in eine neue Liebe und schleppt die erstbeste Kellnerin ab. Diese zieht nach ein paar Tagen auch schon prompt bei ihm ein. Doch seltsame Geräusche verunsichern sie. Was das wohl sein mag?

Der Film ist prima gemacht. Interessant und äußerst spannend. Letzteres jedoch nur, wenn man meinem Rat folgt. Er lässt den Figuren Zeit, sich zu entwickeln und greift die Gefühle eines jeden (bis in die Nebenrollen) auf. Mein kleiner feiner Geheimtipp vom FFF.

Erstveröffentlichung

war im Cinestar, Berlin

Herr_Kees * 6.0

Bizarre Love Triangle

Verdammte Trailer! Fast 10 Jahre ist es her, dass ich die Vorschau zu diesem Film gesehen habe und noch jetzt, bei der erstmaligen Sichtung, ist sie mir präsent.

Das ist für das Erlebnis des Films wirklich fatal, denn der Trailer spoilt die gesamte erste Hälfte des Films und macht so aus einem potenziell unheimlichen Mysterythriller ein recht belangloses, wenn auch gut gemachtes Beziehungsdrama, bei dem man den Figuren stets um einen großen Wissensvorsprung voraus ist.

In der zweiten Hälfte wird es dann auch für die Wissenden etwas spannend, weil man zwar ahnt, wie die Geschichte ausgehen könnte, sich dann aber doch gerne überraschen lässt. Wenigstens zum Schluss.

44 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Hidden Face
  • Score [BETA]: 74
  • f3a.net: 7.8/10 44
  • IMDb: 6.9/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 09:00

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