s The Hidden (2002) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Hidden

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Reviewer

D.S. * 3.0

Und wo hat sich die Qualität versteckt?

Mein letzter FFF-Tag war ein großartiger, Highlight jagte Highlight - nachdem der erste Film des Programms erst mal überstanden war. Dieser erste Film war "The Hidden", und der stellte wiederum meinen persönlichen Tiefpunkt des diesjährigen Festivals dar - immerhin also auch ein Extrem, und das ist ja fast schon wieder was. Viel mehr hat der Film allerdings auch nicht zu bieten, was eine Erwähnung oder sogar Erinnerung wert wäre.

Um es kurz zu machen: wenn sich ein Film vor allem darum dreht, daß es ein finsteres Geheimnis gibt, dieses finstere Geheimnis aber für den Zuschauer schon nach einer halben Stunde gelüftet wird... dann bleibt nicht mehr viel. Was bleiben könnte, wären natürlich famose Schauspielerleistungen verbunden mit einem Drehbuch, das aus der Situation ein Psychodrama macht, wenn den Charakteren nach und nach die Wahrheit bewußt wird und sie die Konsequenzen davon erkennen. Aber das wird hier leider nicht geboten, insbesondere der Hauptdarsteller ist so richtig schön schlecht und verfügt über etwa zwei unterschiedliche Gesichtsausdrücke. Noch viel wichtiger: das Geheimnis ist für die wenigsten Figuren überhaupt eines, bis auf eine wissen eigentlich alle die ganze Zeit Bescheid (auch, wenn sie das erst zu unterschiedlich späten Zeitpunkten offenbaren). Und die eine, die von der Aufdeckung des Ganzen am Ende wirklich überrascht wird, auf die sich also der Schwerpunkt des Dramas legen müßte, spielt gar keine so große Rolle im Film.

Hier wurde also jedes Maß an Dramatik oder Spannung verschenkt: wir werden ziemlich früh im Film darüber in Kenntnis gesetzt, was die tatsächlichen Hintergründe der erzählten Situation sind, und warten dann eine gefühlte Ewigkeit darauf, daß noch irgendetwas passiert. Was aber niemals wirklich der Fall ist: in der kleinen Geschichte um einen jungen Typen, der für den Mord an einem Drogendealer fünf Jahre in den Knast gewandert ist, nach dem Absitzen der Strafe bei seinem älteren Bruder und dessen Frau einzieht und versucht, wieder ein normales Leben in Gang zu bringen, sind keinerlei nennenswerte Überraschungen mehr verborgen. Nachdem das Geheimnis, das der Junge mit sich herumschleppt, für uns gelüftet wurde (und nun übrigens auch kein sonderlich überraschendes war), erleben wir im weiteren Verlauf des Films vor allem noch eine Sache: Familienstreitigkeiten. Die Frau des älteren Bruders nämlich ist alles andere als glücklich darüber, einen Gewaltverbrecher in der Wohnung zu haben, der ältere Bruder selbst will ihm zwar helfen, wieder Fuß zu fassen, stellt sich dabei aber nicht unbedingt immer sehr geschickt an. Der Junge wiederum hat seinen eigenen Kopf - und vor allem seine eigenen Probleme, denn der Schatten der Vergangenheit droht ihn zu ertränken...

Das war wohl zumindest der Gedanke hinter dem Ganzen. Was vom Darsteller aber in keiner Sekunde glaubwürdig herübergebracht wird. Ebensowenig übrigens wie vom Hauptdarsteller die charakterliche Vertiefung seiner Figur, der ein großer Teil der Spielzeit gewidmet wird.

"The Hidden" war sicherlich gut gemeint. Nur funktioniert er überhaupt nicht, er hat einen extrem billigen Look, keinerlei Atmosphäre und nicht das geringste Gespür für Timing. Seine Überraschung offenbart er viel zu früh, für das folgende Drama um Familienwerte hat er nicht das kompetente Personal, das nötig gewesen wäre. So wundert es nicht, daß der Film fast vier Jahre lang ohne Verleih blieb und Staub ansetzen mußte (man beachte bitte das Dinosaurier-Handy!). Umso mehr wundert es hingegen, daß er auf dem FFF 2006 läuft - und eine deutsche DVD-Veröffentlichung unmittelbar bevorsteht.

Langgestreckt, technisch auf sehr niedrigem Niveau und inszenatorisch bestenfalls bemüht: für mich eine ziemliche Katastrophe und nur der in der Theorie akzeptablen Storyidee wegen 3 Punkte wert.

guckte im Metropolis 8, Frankfurt

Kosmas * 4.0

Ein etwas merkwürdiger Titel für diesen Film, aber insgesamt ein netter TV-Thriller. Der leider sehr vorhersehbar ist, wenn man solche Art von Filmen schon mal gesehen hat. Kein wirklich großer Twist, vor allem hätte man auch da noch einiges mehr draus machen können. Einiges wurde hier verschenkt. Für einen Erstlingsfilm aber solide.

war im Metropol 2, Stuttgart

FFFler * 4.0

Langweilig

Der Film dümpelt 90 Minuten ohne große Überraschungen vor sich hin, dabei hat die Geschichte durchaus Potential, wenn man sie ein wenig besser in Szene gesetzt hätte. Nichts desto trotz ein halbwegs ansehnlicher Film, wenn man noch nicht so viele des Genres kennt, denn dann kann man auch noch überrascht werden.

war im Metropolis 8, Frankfurt

8 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Hidden
  • f3a.net: 4.4/10 8
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 00:49

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