Reviewer
Astrogirl * 5.0
Traumhaus
Man könnte HIGH-RISE als eine Art sozialkritisches Kammerspiel bezeichnen, das sich fast ausschließlich in einem Hochhaus abspielt, mit einem von der Außenwelt getrennten eigenen sozialen Gefüge. Der 70er-Jahre-Charme wurde sehr gut getroffen. Die Bewohner bedienen gemäß der Stockwerkshöhe bestimmte Klischees, sozusagen eine bunte Mischung unserer Gesellschaft unter einem Dach. Tom Hiddleston schaffte es, die besondere Position des Dr. Robert Laing und Neuzug mit seiner Rolle super herauszuarbeiten. Er gehört weder nach oben noch nach unten und scheint für die restlichen Bewohner eher unauffällig. Lukas Evan als abgehalfterter Dokumentarfilmer überzeugte ebenfalls. Die Figur des Architekten Royal erschien mir gegenüber den anderen Hauptprotagonisten eher blass, vielleicht war die Rolle so angelegt, vielleicht war aber Jeremy Irons nicht so gut drauf.
***SPOILER***Was sich mir nicht erschloss, war, dass die Figuren trotz der katastrophalen Verhältnisse im Haus und der immer weiter zunehmenden Spannung zwischen den Bewohnern, an dem Hochhaus festhielten. Der Film schaffte es meiner Meinung nach nicht, die Beweggründe zum Bleiben herauszustellen. Allein der Standort des Hauses in einer Betonwüste wirkt sehr depressiv. Von einer möglichen Magie des Hochhauses, die alle in ihren Bann zieht, war für mich leider nichts zu spüren und zu sehen. Was hält Menschen an so einem Ort? Wer zieht in so ein Haus, wenn er der Upperclass angehört? Hier hätte man vielleicht die Charaktere noch markanter in Szene setzen und die Abhängigkeiten zum Haus intensiver darstellen können. Dann wäre das Gesamtbild stimmiger gewesen.
Wer A FIELD IN ENGLAND gelungen fand, der wird sich in HIGH-RISE auch wiederfinden können. Die Handschrift von Regisseur Ben Wheatley ist unverkennbar. Während jedoch für A FIELD IN ENGLAND ein langsames Erzähltempo passend war, hätte es HIGH-RISE gerade ab der Mitte des Films gut getan, an Fahrt zuzulegen.
Die Story ist interessant, die schauspielerischen Leistungen gut und doch hätte man aus den Charakteren und den durch das Hochhaus gesetzten Rahmen mehr machen können. Für mich daher nur Mittelmaß.
***SPOILER***Was sich mir nicht erschloss, war, dass die Figuren trotz der katastrophalen Verhältnisse im Haus und der immer weiter zunehmenden Spannung zwischen den Bewohnern, an dem Hochhaus festhielten. Der Film schaffte es meiner Meinung nach nicht, die Beweggründe zum Bleiben herauszustellen. Allein der Standort des Hauses in einer Betonwüste wirkt sehr depressiv. Von einer möglichen Magie des Hochhauses, die alle in ihren Bann zieht, war für mich leider nichts zu spüren und zu sehen. Was hält Menschen an so einem Ort? Wer zieht in so ein Haus, wenn er der Upperclass angehört? Hier hätte man vielleicht die Charaktere noch markanter in Szene setzen und die Abhängigkeiten zum Haus intensiver darstellen können. Dann wäre das Gesamtbild stimmiger gewesen.
Wer A FIELD IN ENGLAND gelungen fand, der wird sich in HIGH-RISE auch wiederfinden können. Die Handschrift von Regisseur Ben Wheatley ist unverkennbar. Während jedoch für A FIELD IN ENGLAND ein langsames Erzähltempo passend war, hätte es HIGH-RISE gerade ab der Mitte des Films gut getan, an Fahrt zuzulegen.
Die Story ist interessant, die schauspielerischen Leistungen gut und doch hätte man aus den Charakteren und den durch das Hochhaus gesetzten Rahmen mehr machen können. Für mich daher nur Mittelmaß.
war im Cinemaxx, München
Herr_Kees * 5.0
"Have you seen 2001? Doesn’t make a goddamn bit of sense, but it looks terrific." (Moonwalkers)
Das Design erinnert an Kubrick in den 70ern, andere Elemente an den frühen Cronenberg von SHIVERS und VIDEODROME, doch was Storyline und Nachvollziehbarkeit der Handlung angeht, folgt Wheatley leider seinem Vorgängerfilm A FIELD IN ENGLAND: die tollen Bilder stützen keine schlüssige Geschichte, der Film bleibt eine Metapher, zudem eine altbekannte und sehr plakative, die hier kaum an Aktualität gewinnt und die vor allem in der zweiten Hälfte zunehmend in zähem Chaos mündet. So bleibt HIGH-RISE ein sehr geschmälertes, hauptsächlich visuelles Vergnügen.
war im Metropol, Stuttgart
Lovecraft * 8.0
Höhenkoller
Die Romanverfilmung von J.G. Ballards Bestseller ist eine bösartige Dystopie, die keine Gefangenen macht. Im Gegensatz zu seinen vorherigen, allesamt auf dem FFF gelaufenen Werken, bietet der neue Streifen von Ben Wheatley zugleich eine schwarzhumorige, stargespickte, üppige Bilderflut, deren Struktur und Optik so gar nicht an seine Vorgänger erinnert. Großartig beispielsweise eine Kameraeinstellung mit dem geradezu paradiesischen Dachgarten des Penthouses im Vordergrund, umgeben von einer unfruchtbaren, tristen Steinwüste. Grandios auch der konsequent durchgehaltene 70er-Jahre-Look und die Verwendung von ABBAs "S.O.S." in gleich mehreren gelungenen Coverversionen.
Dass der Hochhausturm von Stararchitekt Royal (gewohnt souverän: Jeremy Irons) als bissige, streckenweise surreale Allegorie auf die gesellschaftliche Moral und den rigiden Kapitalismus der Thatcher-Ära anzusiedeln ist, wird nicht erst bei der Radioansprache der "eisernen Lady" gegen Ende des Films deutlich. Vor diesem Hintergrund sind Fragen nach Logik- und Plotlöchern ähnlich verfehlt, wie schon bei dem ansatzweise von der Aussage ähnlichen "Snowpiercer". Positiv ist auf jeden Fall, daß hier keine simple Schwarz-Weiß-Malerei betrieben wird. Auch dem High-Class-Ekel James Purefoy werden zum Schluß noch positive Züge verliehen, während Luke Evans als potentiell vernünftiger Filmemacher aus der niederen Schicht zunehmend verroht. Der Architekt schließlich ist eine tragische Gestalt, der an seiner hehren Idee einer neuen, gerechteren Gesellschaft gnadenlos scheitert. Es sind diverse Bilder und Eindrücke, die haften bleiben, und bereits das lohnt den Kinobesuch.
Dass der Hochhausturm von Stararchitekt Royal (gewohnt souverän: Jeremy Irons) als bissige, streckenweise surreale Allegorie auf die gesellschaftliche Moral und den rigiden Kapitalismus der Thatcher-Ära anzusiedeln ist, wird nicht erst bei der Radioansprache der "eisernen Lady" gegen Ende des Films deutlich. Vor diesem Hintergrund sind Fragen nach Logik- und Plotlöchern ähnlich verfehlt, wie schon bei dem ansatzweise von der Aussage ähnlichen "Snowpiercer". Positiv ist auf jeden Fall, daß hier keine simple Schwarz-Weiß-Malerei betrieben wird. Auch dem High-Class-Ekel James Purefoy werden zum Schluß noch positive Züge verliehen, während Luke Evans als potentiell vernünftiger Filmemacher aus der niederen Schicht zunehmend verroht. Der Architekt schließlich ist eine tragische Gestalt, der an seiner hehren Idee einer neuen, gerechteren Gesellschaft gnadenlos scheitert. Es sind diverse Bilder und Eindrücke, die haften bleiben, und bereits das lohnt den Kinobesuch.
verweste im Cinestar, Berlin
boneless * 6.0
High Life
High-Rise ist wohl der mit Abstand prachtvollste Film von Ben Wheatley bisher. Auf Basis der Romanvorlage von James Graham Ballard aus dem Jahr 1982 verfilmt Wheatley ein teilweise grotesk anmutendes Schauspiel der Hierarchien in einem Hochhauskomplex in den 70ern, in dem die (Rang-)Ordnung nach und nach flöten geht.
High-Rise ist vor allem eins: gewaltig. Die gesamten 112 Minuten sind wie ein Rausch aus extrem stylischen Bildern, welche in einer perfekten Verbindung zu einem makellosen Soundtrack stehen. Ein visuelles Highlight jagt hier das nächste, ein musikalischer Leckerbissen wird von einem weiteren abgelöst. Gerade im Kino kann man bei einem solchen Film leicht ins Schwärmen geraten und dabei geht Wheatley keinesfalls konventionell vor. Er schlägt Haken, legt falsche Fährten und überrascht ein ums andere Mal mit ungewohnten Sequenzen.
Allerdings hat der Film eine große Schwäche, und das ist seine Story. Ich kenne den Roman nicht, weiß also nicht, inwiefern sich hier an das Original gehalten wurde. Dennoch war das Ganze in meinen Augen ein sehr verwirrendes Stück Dystopie, welches in seiner Umsetzung an seltsamen Erscheinungen krankte: Immer dann, wenn man meinte, es könne mal ein wenig hurtiger vorangehen, wurde das Tempo gedrosselt und es ging besonders gemächlich zur Sache. Als es im Hochhaus allerdings richtig interessant wird, rast man plötzlich mit einer heftigen Geschwindigkeit durch das Geschehen und versteht, so glaubt man jedenfalls, nur noch die Hälfte bzw. versteht die Beweggründe nicht wirklich. Danach zieht sich die Geschichte wieder in die Länge und am Ende kommt die Erkenntnis, dass High-Rise entweder kürzer oder aber deutlich länger hätte sein müssen, um auch auf der erzählerischen Ebene zu überzeugen. Bei einer solchen Bilderorgie ein sehr ärgerlicher Umstand.
High-Rise ist vor allem eins: gewaltig. Die gesamten 112 Minuten sind wie ein Rausch aus extrem stylischen Bildern, welche in einer perfekten Verbindung zu einem makellosen Soundtrack stehen. Ein visuelles Highlight jagt hier das nächste, ein musikalischer Leckerbissen wird von einem weiteren abgelöst. Gerade im Kino kann man bei einem solchen Film leicht ins Schwärmen geraten und dabei geht Wheatley keinesfalls konventionell vor. Er schlägt Haken, legt falsche Fährten und überrascht ein ums andere Mal mit ungewohnten Sequenzen.
Allerdings hat der Film eine große Schwäche, und das ist seine Story. Ich kenne den Roman nicht, weiß also nicht, inwiefern sich hier an das Original gehalten wurde. Dennoch war das Ganze in meinen Augen ein sehr verwirrendes Stück Dystopie, welches in seiner Umsetzung an seltsamen Erscheinungen krankte: Immer dann, wenn man meinte, es könne mal ein wenig hurtiger vorangehen, wurde das Tempo gedrosselt und es ging besonders gemächlich zur Sache. Als es im Hochhaus allerdings richtig interessant wird, rast man plötzlich mit einer heftigen Geschwindigkeit durch das Geschehen und versteht, so glaubt man jedenfalls, nur noch die Hälfte bzw. versteht die Beweggründe nicht wirklich. Danach zieht sich die Geschichte wieder in die Länge und am Ende kommt die Erkenntnis, dass High-Rise entweder kürzer oder aber deutlich länger hätte sein müssen, um auch auf der erzählerischen Ebene zu überzeugen. Bei einer solchen Bilderorgie ein sehr ärgerlicher Umstand.
war im Cinestar, Berlin
Leimbacher-Mario * 6.5
Anarchie trifft Dystopie trifft Retro
Eine Zukunftsvision aus Sicht der 70er – wenn man nicht gerade "Welt am Draht" oder "Logan’s Run" guckt, bekommt man das heutzutage eigentlich nicht mehr zu sehen. Ben Wheatleys neues & bisher mit Abstand größtes Projekt, "High-Rise", ist eine erfrischende Brise in der heutigen, sich oft ähnelnden Sci-Fi-Landschaft. Adaptiert von einem angesehenen Buchklassiker, der lange als unverfilmbar galt & den ich leider nicht gelesen habe, gelingt hier optisch eine fabelhafte Traumwelt von einer verkommenen Klassengesellschaft, die sich in einem futuristischen Hochhaus aneinander aufreibt. Retro-Optik, dystopische Zukunft – ein besonderer Kick & zeitweise eine rauschhafte Erfahrung mit überlebensgroßen Bildern.
Psychedelischer Soundtrack, chaotische bis wunderschöne Optik, treibende Naturgewalten von Schauspielern, eine unterschwellige Message, Atmo & Bedrohung – alles ist einwandfrei & bezaubernd hübsch. Allein erzählerisch hätte ich mir etwas mehr Fokus, Straffung & Konsequenz/Konzentration gewünscht. Man kann nicht alles haben & gewollt ist das Chaos sicher genau so – für mich persönlich geht dadurch aber leider ein Meisterwerk flöten, vor dem auch Kubrick sicher den Hut gezogen hätte. Irgendwo zwischen "Clockwork Orange" & "Eyes Wide Shut". Warum muss mich das Ergebnis trotzdem so ärgern? Es muss nicht jedem so gehen, das wünsche ich keinem. Mein müdes & leeres Gefühl nach diesem britischen Fiebertraum, vollgestopft mit Ideen & Genialitäten, kann ich jedoch leider einfach nicht leugnen :(
Die einzelnen Komponenten, von genialen Darstellern bis zur technischen Perfektion, in einer flotten Aufzählung abzuhandeln & zu loben, wie ich es oft gerne tue, wird diesem Schmelztiegel von Film nicht gerecht. Den Soundtrack würde ich mir sofort zulegen & im Auto hören, von ABBA bis Portishead. Hiddleston als glitschiger Dr. Laing spielt das verführt werden von einer Gesellschaft ohne Grenzen grandios, aber selbst er muss sich hinter noch einschlägigeren Darstellungen wie der von Luke Evans geschlagen geben. Eine Naturgewalt von Mann. Und was wäre all dieser inhaltliche & visuelle Prunk ohne einen Maestro, der das alles zusammenhält? Genau, nichts. Also: Danke Herr Wheatley, auch wenn mir noch der endgültige Zugang fehlt. Da sieht man mal wieder, dass auch eine 6 oder 7 von 10 eine absolute Sehempfehlung sein kann. Gibt genug zu entdecken, zu interpretieren & zu rätseln – man muss nur wollen. In solchen Momenten wie der Renaissance-Party sprüht das schwarzhumorige Script geniale Funken & mir hätten mehr solcher zusammenhängenden Szenen extrem gut gefallen & einen besseren Überblick verschafft.
Fazit: in Kombi mit dem (anscheinend noch besseren) Buch sicher sehr gut. Aber auch ohne Vorwissen ein anarchistischer Rausch, der sich redundant & länger anfühlen kann, als er eigentlich ist. Eine absolut faulende Gesellschaft, die wohl nicht mehr zu retten ist... Sind das wir? Die Bilder & die Vision hängen einem noch lange nach, wie ein intransparenter Traum oder eine vergessene Partynacht – am Ende vielleicht doch Kubrick? Wir werden sehen, es braucht Zeit & mehrere Sichtungen. Wird polarisieren. Gut so.
Psychedelischer Soundtrack, chaotische bis wunderschöne Optik, treibende Naturgewalten von Schauspielern, eine unterschwellige Message, Atmo & Bedrohung – alles ist einwandfrei & bezaubernd hübsch. Allein erzählerisch hätte ich mir etwas mehr Fokus, Straffung & Konsequenz/Konzentration gewünscht. Man kann nicht alles haben & gewollt ist das Chaos sicher genau so – für mich persönlich geht dadurch aber leider ein Meisterwerk flöten, vor dem auch Kubrick sicher den Hut gezogen hätte. Irgendwo zwischen "Clockwork Orange" & "Eyes Wide Shut". Warum muss mich das Ergebnis trotzdem so ärgern? Es muss nicht jedem so gehen, das wünsche ich keinem. Mein müdes & leeres Gefühl nach diesem britischen Fiebertraum, vollgestopft mit Ideen & Genialitäten, kann ich jedoch leider einfach nicht leugnen :(
Die einzelnen Komponenten, von genialen Darstellern bis zur technischen Perfektion, in einer flotten Aufzählung abzuhandeln & zu loben, wie ich es oft gerne tue, wird diesem Schmelztiegel von Film nicht gerecht. Den Soundtrack würde ich mir sofort zulegen & im Auto hören, von ABBA bis Portishead. Hiddleston als glitschiger Dr. Laing spielt das verführt werden von einer Gesellschaft ohne Grenzen grandios, aber selbst er muss sich hinter noch einschlägigeren Darstellungen wie der von Luke Evans geschlagen geben. Eine Naturgewalt von Mann. Und was wäre all dieser inhaltliche & visuelle Prunk ohne einen Maestro, der das alles zusammenhält? Genau, nichts. Also: Danke Herr Wheatley, auch wenn mir noch der endgültige Zugang fehlt. Da sieht man mal wieder, dass auch eine 6 oder 7 von 10 eine absolute Sehempfehlung sein kann. Gibt genug zu entdecken, zu interpretieren & zu rätseln – man muss nur wollen. In solchen Momenten wie der Renaissance-Party sprüht das schwarzhumorige Script geniale Funken & mir hätten mehr solcher zusammenhängenden Szenen extrem gut gefallen & einen besseren Überblick verschafft.
Fazit: in Kombi mit dem (anscheinend noch besseren) Buch sicher sehr gut. Aber auch ohne Vorwissen ein anarchistischer Rausch, der sich redundant & länger anfühlen kann, als er eigentlich ist. Eine absolut faulende Gesellschaft, die wohl nicht mehr zu retten ist... Sind das wir? Die Bilder & die Vision hängen einem noch lange nach, wie ein intransparenter Traum oder eine vergessene Partynacht – am Ende vielleicht doch Kubrick? Wir werden sehen, es braucht Zeit & mehrere Sichtungen. Wird polarisieren. Gut so.
guckte im Residenz, Köln
Frank * 4.5
Low Rise
Überambitioniert versucht sich Ben Whitley an der Romanvorlage von J.G.Ballard und hinterlässt einen seltsamen, chaotischen Film in schöne, stylische Bilder verpackt und mit überzeugendem 70er-Setting, der sich jedoch leider anfühlt wie gewollt, aber nicht gekonnt.
Dabei vergisst er auch den Zuschauer, denn die gezeigten Zustände stellen sich ohne tiefere und erzählerische Entwicklung viel zu unmittelbar ein. Das muss per se nichts schlechtes sein, ganz im Gegenteil gibt es viele Filme, die das Gegenteil beweisen. Doch High-Rise fehlt die Exposition, die das chaotische Treiben wirklich glaubhaft nachvollziehbar gemacht hätte. So mutet dann auch die am Ende getroffene Aussage, ***SPOILER***es handle sich um eine Kinderparty, die außer Kontrolle geraten ist, wie ein unfreiwillig komischer und schlechter Erklärungsversuch an.
Personen bleiben entweder weitgehend fremd für den Zuschauer oder werden einem egal, und dies nicht allein wegen der Anonymität in solchen Hochhaus-Wohnkomplexen. Warum Jeremy Irons eine Rolle in diesem Film angenommen hat, bleibt mir ein Rätsel – finanzielle Gründe außen vor. Seine aristokratische Erscheinung fügt sich allerdings ganz gut in das Setting – passend dazu die mit tollen Kostümen überzeugend inszenierte wie gespielte Barock-Party –, seine Performance gerade noch o.k. , doch weit hinter seinen Fähigkeiten.
Photographie und Kolorierung stechen zwar positiv aus dieser Produktion (und im Filmkosmos allgemein) hervor, wirken jedoch meist selbstzweckhaft, wie fast alles in High-Rise. Der gern einmal bemühte Erklärungsversuch, das sei eben alles Stilmittel, greift in High-Rise nicht, da dem Film so etwas wie ein übergeordnetes Bindeglied zwischen seinen Elementen fehlt und schlicht nicht überzeugt – und damit spiele ich nicht auf evtl. vorhandene Plot-Holes an.
So fühlte er sich um einiges länger an, als die immerhin schon zwei Stunden Lauflänge. Zeit, die ich lieber anders genutzt hätte. Setting, Kostüme und einige Schauspielleistungen verdienen durchaus mehr als meine 4,5-Pkt.-Bewertung, doch fügt er sich nicht zu einem funktionierendem Ganzen und bleibt nicht mehr als ein beliebiger, langer und langweiliger Versuch.
Dabei vergisst er auch den Zuschauer, denn die gezeigten Zustände stellen sich ohne tiefere und erzählerische Entwicklung viel zu unmittelbar ein. Das muss per se nichts schlechtes sein, ganz im Gegenteil gibt es viele Filme, die das Gegenteil beweisen. Doch High-Rise fehlt die Exposition, die das chaotische Treiben wirklich glaubhaft nachvollziehbar gemacht hätte. So mutet dann auch die am Ende getroffene Aussage, ***SPOILER***es handle sich um eine Kinderparty, die außer Kontrolle geraten ist, wie ein unfreiwillig komischer und schlechter Erklärungsversuch an.
Personen bleiben entweder weitgehend fremd für den Zuschauer oder werden einem egal, und dies nicht allein wegen der Anonymität in solchen Hochhaus-Wohnkomplexen. Warum Jeremy Irons eine Rolle in diesem Film angenommen hat, bleibt mir ein Rätsel – finanzielle Gründe außen vor. Seine aristokratische Erscheinung fügt sich allerdings ganz gut in das Setting – passend dazu die mit tollen Kostümen überzeugend inszenierte wie gespielte Barock-Party –, seine Performance gerade noch o.k. , doch weit hinter seinen Fähigkeiten.
Photographie und Kolorierung stechen zwar positiv aus dieser Produktion (und im Filmkosmos allgemein) hervor, wirken jedoch meist selbstzweckhaft, wie fast alles in High-Rise. Der gern einmal bemühte Erklärungsversuch, das sei eben alles Stilmittel, greift in High-Rise nicht, da dem Film so etwas wie ein übergeordnetes Bindeglied zwischen seinen Elementen fehlt und schlicht nicht überzeugt – und damit spiele ich nicht auf evtl. vorhandene Plot-Holes an.
So fühlte er sich um einiges länger an, als die immerhin schon zwei Stunden Lauflänge. Zeit, die ich lieber anders genutzt hätte. Setting, Kostüme und einige Schauspielleistungen verdienen durchaus mehr als meine 4,5-Pkt.-Bewertung, doch fügt er sich nicht zu einem funktionierendem Ganzen und bleibt nicht mehr als ein beliebiger, langer und langweiliger Versuch.
war im Savoy, Hamburg
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Bewertungen
High-Rise
- Score [BETA]: 64
- f3a.net: 5.5/10 29
- IMDb: 6.6/10
- Rotten Tomatoes: 73%
- Metacritic: 60/100