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Reviewer

Tweek * 5.5

Sehr kurz belichtet:
Ein durchaus effektiver klein-budgetierter Schocker im Fake-Doku-Stil, der seine minimalistischen Mittel gut in Szene setzt und ausspielt. Als Erstlingswerk mehr als passabel, krankt der Film jedoch speziell im Schlussviertel an einigen hanebüchenen genretypischen Scriptmängeln - wirkt das Ganze bis dahin nocht recht nachvollziehbar, fehlt es später jedoch bei einigen Aktionen an Plausibilität. Der angenehm kurzen Laufzeit und den überdurchschnittlichen Darstellerleistungen wegen trotzdem empfehlenswert - zumindest für einen Heimkino-Abend, passt dann auch besser zur CamCorder-Optik.

Ga-Jol * 6.0

You’re not gonna eat, until you pray!!!

Hmmm... Keine leichte Review!!!

Diese Pseudo-Doku hat durchaus seine Momente, kann mich allerdings nicht völlig überzeugen. Das Hauptdarstellerensemble spielt gekonnt und die beiden Kleinen jagen einem schon an der einen oder anderen Stelle einen Schauer über den Rücken.

Nach dem ersten Drittel des Films stellt sich tatsächlich ein unbequemes Gefühl ein, welches aber relativ schnell wieder verpufft. Leider, muss man sagen, denn der Film deutet einige interessante Plot-Ideen an, die aber nicht konsequent genug ausgebaut werden.

Fazit: Kleines Low Budget Filmchen mit fiesen Momenten, aber sicherlich kein Meilenstein...

JimPanse S * 1.0

Dieser Review enthält SPOILER!

Schrott

"Home Movie" ist so ein Film, der irgendwie alles will... er will schocken, er will intelligent sein, er will anders sein. Vielleicht bin ich vorurteilsbeladen was diese subjektiven Cam-Filme à la "Blair Witch Project" angeht, aber die meisten sind doch ziemlich Banane und da macht auch "Home Movie", der großteils diese Methode anwendet absolut keinen Unterschied.

Prinzipiell gehts um zwei Kids, die komisch unterwegs sind und deren Eltern (Ein Priester und eine Psychologin... super Mischung!) ein wenig frustriert damit sind, daß die beiden Blagen nicht nur wenig gesprächig, sondern auch zunehmend gewalttätig sind. So fängt das ganze langsam an und nach graduell grösser werdenden Tieren sind auch die Klassenkameraden dran.
Pfaffe und Psychoursel reagieren darauf mit naheliegenden Methoden... Exorzismus und Psychopharmaka sowie wenig erfolgreiche Heimtherapiegespräche. All das ist mitunter völlig absurd mit einer Heimkamera gefilmt. Man wundert sich schon früh was das eigentlich soll und warum jemand Klo-Gespräche und die Therapie der eigenen Kinder auf einem Band aufnimmt und dabei noch ständig in der Gegend rumspult. Der Stil soll Blair Witch Style wohl ein gefundenes Tape sein, daß die Geschichte der Familie erzählt, was aber schnell nervt. Prinzipiell passiert nämlich nix in dem Film, die Kinder erfahren abenteuerliche Wandlungen in ihrem Verhalten die so gar nicht die psychologische Tiefgründigkeit bestätigen, die man mit flachen Vorlagen immer wieder einbaut und sind erst unkommunikativ bis blöde, dann ziemlich gestört, dann hinterfotzige Heim-Snuff Regisseure und am Ende gar völlig übermächtige Superkids, die zwar immer noch blöd sind aber immerhin Erwachsene überwältigen die bereits wissen daß die Blagen nen Mordsknall haben.
Auf Grund der Subjektiv-Cam Technik sieht man vor Gewackel und Weggelaufe (auch so Situationen die wehtun, wenn Mutti mit der Axt gejagt wird und noch schnell die Kamera mitnimmt) nicht viel von den Untaten der Kids und das Ende ist der schlimmste Bockmist den ich seit langem gesehen habe. Finger weg... Langsam wirds albern wenn man nicht vorhandenes Budget mit diesem Stil-Element zu vertuschen versucht.

FFFler * 4.0

Der Filmtitel sagt alles

Da sind sie wieder, die bösen, bösen Kinder, doch leider kann Home Movie nicht auf der Ebene von The Children überzeugen. Der Film ist, wie der Titel schon sagt, ein Heimvideo, das diverse Feiertage und das Zusammenleben einer kleinen Familie zeigt. Dabei wird nach und nach immer ersichtlicher, dass die Kinder wohl ein wenig gestört sind und ein krankhaft mörderisches Verhalten an den Tag legen. Spätestens, als die Hauskatze gekreuzigt aufgefunden wurde, machen sich nun auch die Eltern sorgen. An sich bin ich ja kein Freund von Wackelkamera im Blair-Witch-Project-Stil, aber ich muss sagen, dass die Macher den Film zumindest so gut eingefangen haben, dass man meinen könnte, es wäre ein echter Amateurfilm geworden. Schade jedoch, dass die Hauptrolle mit einem bekannten Gesicht aus Heroes besetzt wurde, so dass diese Illusion schnell verloren ging. Irgendwie zieht sich das dann doch ein wenig und die Tatsache, dass ich vor kurzem erst einen richtig starken Kinderkillerfilm gesehen hab, dürfte sich auch etwas auf die Wertung niedergeschlagen haben. Nichts, was man unbedingt gesehen haben müsste ... wär’s ein echter Amateurfilm, gäb’s sicher eine bessere Wertung.

goutierte im Cinestar 5, Berlin

Timo * 6.0

Another Brick in the Tape.

HOME MOVIE erzählt in einer recht kurzen Laufzeit die langatmige Geschichte von Familie Poe, die so ziemlich jeden feuchten Furz in ihrem Leben auf Video festhält, um die Nachwelt zu bereichern. Die Kinder sind hier eindeutig die Leidtragenden: Sie werden verarscht, gepiesackt, sollen Kunststücke vorführen... beinahe wie im Zoo. Da muss man quasi als Kind, in der prägendsten Phase seines Lebens stehend, die Nerven verlieren und anfangen, Tiere als Ersatzdemütigung zu meucheln. Diese Perversion des Familienvoyeurismus führt HOME MOVIE in Perfektion an. Nach vierzig Minuten Spielzeit möchte man beide Elternteile eigenhändig erwürgen. Und spätestens mit der Einführung von kindergerechten Psychopharmaka und Teufelsaustreibungen im Spielzimmer erreicht HOME MOVIE dann einen Anspruch, der seinen eigenen folgenden Konsequenzen gerecht wird. Was folgt, ist der klassische "Strike Back". So grausam diese Szenen auch eigentlich sind, irgendwie gönnt man den Sprösslingen diese Genugtuung. Und wie könnte HOME MOVIE seine Intention besser erfüllen? Fieser kleiner Film im angesagten Doku-Outfit.

goutierte im Metropolis 1, Frankfurt

D.S. * 6.0

Ich sehe was, was du nicht sehen willst

Papa Poe ist ein lausiger Priester - und ein noch viel schlechterer Selbstdarsteller. Während ihm ersteres aber immerhin noch halbwegs bewusst ist, sieht er sich insgeheim als zweiten Johnny Carson. Und präsentiert jedes noch so nichtige Ereignis im heimischen Haushalt mit großer Geste vor dem Camcorder. Könnte für künftige Generationen ja mal wichtig sein, oder zumindest für den eigenen Nachwuchs: Jack und Emily, das wohlerzogene, süße Geschwisterpärchen. Wobei: seit man in dieses Haus in der Mitte von Nirgendwo gezogen ist, scheint irgendwas die Kinder zunehmend zu belasten. Sind sie zunächst kaum mehr kommunikativ, sperren sie sich bald gegen die Wünsche ihrer fürsorgend-fröhlichen Eltern. Und entwickeln schließlich ein immer beängstigenderes Eigenleben, das bei Experimentier- und Quälfreude den Haustieren gegenüber noch lange kein Ende nimmt...

HOME MOVIE ist zunächst mal ziemlich anstrengend. Was an den Figuren der Eltern liegt: insbesondere Adrian Pasdar (der fliegende Senator Nathan Petrelli aus HEROES) spielt sich als zwanghaft fröhlicher Familienvater, der nicht den geringsten Bezug zu den Befindlichkeiten seiner Kinder hat, mit Leichtigkeit an die Spitze jeder persönlichen Hass-Liste. Einem wie ihm kann es lange Zeit gar nicht auffallen, dass das neue Zuhause einen immer schlimmeren Einfluss auf die Geschwister hat und sie irgendwann nur noch gestört wirken. Selbst, wenn Sohnemann ihn beim Baseball-Spielen mit Steinen beschmeißt: kurz mal sauer sein, aber dann Schwamm drüber, sind ja nur Kinder und wir sind eine, verdammt noch mal, glückliche Familie!

Wenn man mag, kann man HOME MOVIE auch als Parabel auf das heutzutage oft gestörte Verhältnis von Erziehungsberechtigten zu ihren Schutzbefohlenen sehen: tatsächlich wirken hier die Erwachsenen reichlich infantil, produzieren sich giggelnd und herumalbernd vor der Kamera, während ihre Kinder stumm und ernst versuchen, dem nervigen Schauspiel zu entgehen. Um so ihre Würde zu bewahren, möchte man meinen.

Irgendwann kippt das Geschehen dann eben: das Verhalten der Kinder wird immer verstörender, die Videoaufnahmen der Eltern immer besorgter, immer hilfloser. Obgleich beide zum Seelsorger ausgebildet sind - Mutter Clare als Psychiaterin -, sind sie von den immer aggressiveren Anwandlungen ihres Nachwuchses sichtlich überfordert. Weder Therapieversuche noch Medikamente noch religiöse Rituale scheinen zu fruchten. Und als der Film sein letztes Drittel erreicht, eskalieren Hass und Zerstörungswut der Kinder zu ungeahnten Ausmaßen...

Schade nur, dass dies ein gutes Stück zu lange dauert. Zwar ist es schwer, das HOME MOVIE zum Vorwurf zu machen: es braucht nun mal seine Zeit, die bedrohliche Situation, in der sich die Eltern irgendwann befinden, halbwegs subtil aufzubauen - und das Verstörungslevel dann kontinuierlich, Schritt für Schritt zu erhöhen. Dennoch ist der Film über weite Strecken einfach nicht unterhaltsam genug, wozu auch das auf Dauer leider doch etwas anstrengende Videoformat beiträgt. Auch, wenn dies natürlich die Nähe zum Geschehen und damit den "authentischen" Eindruck extrem erhöht. Übrigens wird das permanente Vorhandensein der Kamera von den Protagonisten ein ums andere Mal "erklärt" - na ja, entweder man akzeptiert es bei einem Film mit einer solchen Ausgangsidee, oder aber nicht; solcher Begründungen hätte es für mich nicht unbedingt bedurft. Immerhin wirken sie halbwegs realistisch.

Wie auch immer: insgesamt betrachtet ist HOME MOVIE ein eigenartig spannendes, eigenartig atmosphärisches filmisches Experiment, das im Hinblick auf seinen Unterhaltungswert leider nur teilweise zündet. Die von den Kindern ausgehende Gewalt wird dabei zwar bei weitem nicht so offensichtlich ausgespielt wie etwa in THE CHILDREN, dennoch wirken die "lieben Kleinen" hier deutlich finsterer und fieser. Denen traut man in seiner Phantasie einfach alles zu - so, wie HOME MOVIE nun mal auch grundsätzlich vor allem eines tut: unsere Vorstellungskraft aktivieren und uns durch ganz gewöhnliche Heimvideo-Aufnahmen zum Zeugen eines ganz ungewöhnlichen Heim-Dramas machen. Das auf Dauer aber leider doch zu anstrengend und insgesamt zu höhepunktfrei daherkommt. In der Theorie deshalb 8 Punkte. In der Praxis: 6.

goutierte im Metropolis 1, Frankfurt

meiklsan * 5.0

Happy Family!?

Definitiv kein würdiger Beitrag für ein XXXtreme Special.
Eher ein soziokritisches 4:3 Home Movie für zuhause.

Aber ein durchaus beachtenswertes kleines überspitztes Psycho Genre Familienportrait, dass diverse Interpretations- und Diskussions Möglichkeiten zum Thema USA Happy Family präsentiert.

Dokutainment pur:
Hello, wir sind die Poe Eltern und filmen nonstop unser glückliches Familienleben, hurra!
Hello, wir sind die beiden Poe Kinder, Emily und Jack, wollen auch ein wenig Spaß, sind von der ganzen Filmerei aber ziemlich angenervt und werden das ändern, grins!
Hello, wir sind die Konsumenten dieses Films und fühlen uns durch die handhold Kamera auch sehr genervt, vermissen XXXtrem Kuriositäten, Blutfontänen, Splatter, Fun und Action, bleiben aber gespannt.

Denn es erwartet uns auch Positives:

Neuartiges Storytelling.
Glaubwürdige Charaktere.
Good Performance.
Scary und Thrilling.
Kurze Laufzeit.
Einmal drin im Home Movie, gibt’s kein Entkommen mehr.
Nichts ist wie es scheint.
Home Movie ist ein View beyond the Gimick that it seems to be.
Western Zivilisation und Kommerz werden auf einen harten Prüfstein gelegt.
Die Flucht aus dem kranken US Modern Day of Life wird uns penetrant vor Augen geführt.
Oberflächliche Obsessionen und Perversionen einer Happy Family werden schonungslos bloßgestellt.
Es bleibt also Gesprächsstoff für über den Film hinaus.

Aber leider fehlen die wirklichen Gimicks, die XXXtrem Ausraster, die never bevor seen highlights und das Ende kommt leider auch nur altbacken daher, wie fast schon erwartet.

Klassisches Mittelmaß.

24 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Home Movie
  • Score [BETA]: 56
  • f3a.net: 4.5/10 24
  • IMDb: 6.7/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-16 20:02

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