Menü

Review Honeymoon

Finden
Dieser Review enthält SPOILER!

Im Wald da sind die ET’s
von Jimmyjohnjamesmyer

Wer mal wieder einen guten Suspense-Film mit intelligenter Story und elegant zusammengestohlenen Elementen aus dem gesamten Thriller/Horror-Spektrum sehen möchte, ist mit "Honeymoon" gut beraten.

Der Film fängt extrem langsam und entspannt an und erinnert eine ganze Weile an die Filmversion von Dawsons Creek mit Dr. Viktor Frankenstein (aus Penny Dreadful) in der männlichen Hauptrolle. Ein über beide Ohren verliebtes, frisch verheiratetes Paar verbringt seine Flitterwochen im romantischen (und natürlich abgelegenen) Strandhaus am Plätschersee. Da wird ausgiebig geturtelt und im Boot gepaddelt, während man sich verträumt in die von Herzchen umrahmten Glubscher guckt.
Zwar hat das Ganze eine etwas beunruhigende Kante, die schon vorahnen lässt, daß es hier bald kriselt, aber es dauert eine Weile, bis die holde Dame sich nachts im Wald verschlafwandelt und anfängt immer seltsamer zu agieren. Von hier ab schafft es der Film mit Kleinigkeiten zu verstören... die Chemie zwischen den beiden Turteltauben verschiebt sich immer mehr. Der frisch Vermählte wird immer paranoider, seine Frau verstrickt sich in immer mehr Widersprüche und als dann noch ein anderes Paar auftaucht, das noch dysfunktionaler im Wald vor sich hin haust, wird immer offensichtlicher, daß da irgendwas schief läuft an Dawsons Creek. Dabei ist besonders die Dynamik zwischen den beiden Hauptcharakteren extrem gut umgesetzt und zieht den Zuschauer gekonnt mitten hinein in das sich anbahnende Beziehungsdrama.

"Honeymoon" hat eine extrem dichte Stimmung und alles in dem Film macht im Rückspiegel Sinn, wo man vorher noch denken könnte, daß die anfängliche Romantik etwas arg überzeichnet ist. Der Film verbindet diverse Klischees zu einem interessanten und frischen Konzept, das am Ende sicher den einen oder anderen enttäuschen dürfte, da man da so einiges vielfältig interpretieren kann. Aber ob der Film nun so gemeint ist, wie er sich bildlich präsentiert oder nur als eine gigantische Metapher dient, ist völlig egal, da die Story einfach nur spannend und beunruhigend inszeniert und technisch aalglatt in Szene gesetzt wurde und auf diversen Ebenen zum Nachdenken anregt. Horror, Thriller, Psycho, Sci-Fi und Liebesfilm... da ist für jeden was dabei und am Ende bleibt garantiert kein Höschen trocken.

Warum der Film ständig mit "Under the skin" verglichen wird erschliesst sich mir so überhaupt nicht, abgesehen von ein paar extrem oberflächlichen Parallelen und daß beide Filme in der oberen Liga mitspielen.

glotzte im Savoy, Hamburg

60 Bewertungen auf f3a.net

Zurück

Bewertungen

Honeymoon
  • Score [BETA]: 77
  • f3a.net: 5.8/10 60
  • IMDb: 7.4/10
  • Rotten Tomatoes: 100%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 13:56

Archiv Suche


oder ?