s A Horrible Way to Die (2010) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews A Horrible Way to Die

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Reviewer

D.S. * 6.0

Unscharf

Es fällt mir schwer, A HORRIBLE WAY TO DIE angemessen zu beurteilen. Zunächst fühlte ich mich unendlich angeödet von der scheinbar überflüssig komplizierten Erzählweise des Films. Nach geraumer Zeit musste ich aber feststellen, dass genau diese mich doch ziemlich tief in die Story hineingezogen hatte. Und die ungelenk wirkende Kameraarbeit mit ihren viel zu closen Close-Ups, ihrem nervigen Herumgewackele und ihrer dauernden Unschärfe hatte schließlich viel zu einer irgendwann erstaunlich dichten Atmosphäre beigetragen. Bliebe noch die Geschichte selbst. Bei der ich mir noch nicht sicher bin, ob ich sie bzw. ihre Auflösung nun selten dämlich oder aber selten originell finden soll. HORRIBLE... ist also ein durchaus interessanter, nicht ganz gewöhnlicher Zwitter - für den man allerdings einiges an Geduld mitbringen muss.

Non-linear und elliptisch wird eine Geschichte präsentiert, die ihren Inhalt betreffend ebenso gut in chronologischer Reihenfolge hätte erzählt werden können: Sarah war mit dem Serienmörder Garrick zusammen, musste eines Tages schockiert seine wahre Identität zur Kenntnis nehmen und ließ ihn dann mitsamt ihrer Vergangenheit weit hinter sich. Heute schleppt sie sich als Arzthelferin durch einen tristen Alltag, dessen Höhepunkte die regelmäßigen Treffen der Anonymen Alkoholiker sind. Dort lernt sie Kevin kennen, einen netten und zurückhaltenden Mann, den sie aber nur schwer an sich heranlassen kann, da ihre Beziehung mit Garrick tiefe Spuren in ihr hinterlassen kann. Derweil ist jener bei einem Gefangenentransport entkommen und zieht schon wieder eine Blutspur durchs Land.

Die verschachtelt herumspringende Erzählung dieser Geschehnisse nimmt ca. 85% der Laufzeit des Films in Anspruch. Was nicht sehr sinnvoll erscheint, denn bis auf Details ist uns dieser Inhalt bereits nach gut zehn Minuten erzählt worden. Insbesondere die Aspekte der Geschichte, die in der Vergangenheit liegen, werden dergestalt übermäßig aufgebläht: Nach zwei bis drei Szenen des Films wird hier inhaltlich nichts mehr hinzugefügt, das nun Bekannte, Erwartbare, Offensichtliche wird nur mehr ausgeschmückt und ausgewalzt.

Aber wie oben erwähnt... die inhaltliche ist nicht gleich der involvierenden und atmosphärischen Wirkung... und tatsächlich fühlt man sich nach zwei Dritteln der Laufzeit der Person Sarahs sehr viel näher; mag nachvollziehen können, wie sie sich heute fühlt und was sie bewegt.

Im letzten Drittel gewinnt der Film schließlich auf allen Erzähl- und in allen Zeitebenen an Fahrt, läuft auf seine Höhepunkte zu. Und die sind, zumal in der Gegenwartsebene, alles andere als „dasselbe wie immer". Wobei die Auflösung der Geschichte auf zweierlei Weise gelesen werden kann: Als konkretes Geschehnis, das dann doch arg an den Haaren herbeigezogen wirkt. Und als Metapher auf das Verhalten von Menschen in ungesunden Beziehungen bzw. auf jenes, das sie nach dem Ende solcher Beziehungen an den Tag legen können.

A HORRIBLE WAY TO DIE ist ein recht anstrengender Film. Aber ein in solcher Form selten gesehener, der in mehrfacher Hinsicht zum Nachdenken anregt. Das Urteil, ob er nun sehr intelligent oder doch nur sehr dämlich ist, muss jeder selbst fällen. Ich vergebe unsichere 6 Punkte.

staunte im Metropolis 8, Frankfurt

Janina Himmen * 3.0

A Boring Way to Die

Dieser Film war für mich dieses Jahr die größte Enttäuschung des Festivals, weil er mich nicht nur furchtbar gelangweilt, sondern am Ende nicht einmal für meine Geduld belohnt hat.

Mit flackernden Lichtern, Kameragewackel und extremen Close-ups versucht er darüber hinweg zu täuschen, dass man eigentlich bloß eine nette Idee für das Ende hatte. 90 % der Laufzeit passiert kaum etwas und die Zeit wird nicht einmal genutzt, um einem die Charaktere näher zu bringen. Spärliche Dialoge, mehr "wir machen auf Kunst"-Kameraschwenks, ein paar völlig beliebige Morde... aber dann kommt ja zum Glück das Ende. Das hat mir durchaus gefallen, allerdings wird einem der Twist (wenn man ihn so nennen mag) schon so früh aufs Auge gedrückt, dass es nicht viele andere Möglichkeiten gab, auf die die spärliche Handlung zusteuern konnte. Das Ganze hätte vielleicht als Kurzfilm funktioniert. Aber so war es nichts weiter als ein auf 85 Minuten aufgeblasenes Minimum an Inhalt und Spannung.

war im Metropolis 8, Frankfurt

Herr_Kees * 6.0

Not so horrible

Elliptisch erzähltes Psychodrama, das mit seinem unscharfen Kameragewackel manchmal etwas zu manieristisch daherkommt, aber durch seine beunruhigende Grundstimmung durchaus zu fesseln vermag - nur der Schluss wirkt etwas deplatziert.

34 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

A Horrible Way to Die
  • Score [BETA]: 62
  • f3a.net: 6/10 34
  • IMDb: 6.3/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-23 11:01

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