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Review House

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Lucy In The Sky With Diamonds
von Alexander

Nachdem die Crew im Metropolis über 1 Stunde vergeblich nach dem für die Vorführung dieses 30 Jahre alten Streifens notwendigen, kompatiblen Objektivs suchte, musste "House" dann doch im Scope-Format gezeigt werden. Bedingt durch diesen Umstand wurde leider einer der wenigen positiven Aspekte dieses quietschbunten Zelluloid-Trips, aus dem manche Zuschauer noch hätten Honig saugen können - nämlich die sicherlich adrett anzusehenden, zahlreich in Erscheinung tretenden weiblichen Darstellerinnen -, gänzlich zunichte gemacht. Vielmehr hatte man von nun an das Gefühl, eine asiatische Fassung von "Der kleine Hobbit" zu sehen, da alle Protagonisten, bedingt durch die Verzerrung des Bildes, aussahen wie die fetten, kleinen Bewohner des Auenlandes.

Schade auch, daß es als Entschädigung für diesen faux-pas nicht etwas von den Pillen, Pulvern, Pasten oder Pfeifen gab, unter deren Einfluss die Macher des Streifens offensichtlich ihre Arbeit verrichtet haben müssen, und auf die ich in diesem speziellen Falle zur schmerzfreien Bewältigung des Films nur allzugerne zurückgegriffen hätte.

Denn lieber würde ich nackt einen Marathon auf Glasscherben laufen, als "House" ein 2. Mal sehen zu müssen. Die ersten 60 Minuten entsprechen in etwa dem Inhalt einer beliebigen Folge von "Schulmädchenreport" und sind einmal mehr Beleg für die wohl stark ausgeprägten pädophilen Neigungen der Männerwelt Nippons. Kombiniert mit dem wohl entsetzlichsten Music-Score der Filmgeschichte löste das bei mir Brech-, Lach-, aber auch Wein-Krämpfe aus, und ich sah mich mehr als 1 x versucht, das Kino vorzeitig wieder zu verlassen.

Nun zu den positiven Seiten des Films : Hat man die 1. Stunde ohne allzugroßen körperlichen und psychischen Schaden überstanden, wird man mit einer für damalige Zeiten sicherlich bahnbrechenden Orgie aus psychedelischen Einfällen belohnt, die man in dieser Form zuletzt in "Yellow Submarine" gesehen hat. Dieses dynamische Mosaik aus rauschhaften Farben und schillernden Ideen ist es dann auch, das den Film rettet. Spannend oder gar gruselig, intelligent oder wirklich gut ist hier nämlich gar nichts. Wer Sehnsucht hat nach einer Überdosis "Seventies" und mal was GANZ anderes sehen möchte, dem sei "House" ruhig empfohlen. Wie man das alles bewerten soll? Keine Ahnung. Für die Myriaden von witzigen kleinen Details und die weiße Katze gibt’s von mir 5 Gnadenpunkte.

war im Metropolis 8, Frankfurt

21 Bewertungen auf f3a.net

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House
  • f3a.net: 6.7/10 21
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 11:52

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