s Howl (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews Howl

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Reviewer

Hanno * 2.5

Kann man sich sparen

Nachdem ich letztes Jahr 2 klasse Werwolffilme sah (Wolfcop und Wer), probierte ich es wieder mit dem Genre. Da wir in Nürnberg dieses Jahr als erstes dran sind, lagen noch keine anderen Kritiken vor, also sowas wie ein Blindkauf. Leider hat so ziemlich alles gefehlt, was die letztjährigen Werwolffilme ausgezeichnet hat.
In dem Film geht es um eine Gruppe Leute in einem Zug, der nachts bei Vollmond auf freier Strecke liegen bleibt. Natürlich hat wieder keiner eine Handyverbindung und auch sonst scheint niemand stundenlang den Zug zu vermissen. So kommt es, dass die Werwölfe anfangen, die Passagiere langsam zu dezimieren.
Leider liegt dem Zuschauer keines der Opfer igendwie am Herzen und man bleibt mehr oder weniger teilnahmslos, keine Spannung, nur ein paar kleinere Schockeffekte. Die Werwölfe sehen zwar auf den ersten Blick gruselig auf, richtiger Horror geht von ihnen aber nicht aus. Man vergleiche nur die Darstellung in "Wer".
Wer einen guten Werwolffilm sehen will, greife lieber zur DVD eines der oben genannten Werke.

war im Cinecitta', Nürnberg

D.S. * 6.0

Wolves on a Train

Solider, insgesamt relativ klassischer Werwolf-Horror, dessen Monster allerdings teilweise eher nach Ogern oder gar Walddämonen als nach Wolfsmenschen aussehen und für deren Eliminierung man auch nicht unbedingt Silberkugeln braucht.

Er verlegt seine Handlung in einen Zug, der nachts bei Vollmond ein paar Meilen vor der Endstation östlich von London mitten im Wald zum Stehen kommt. Die beengte Umgebung, die späte Uhrzeit, die Ungewissheit, was passiert ist und wann es endlich weitergeht: kein Wunder, dass die Anspannung unter den wenigen übriggebliebenen Passagieren wächst und schließlich in offenen Konflikten eskaliert. Vor allem, da der Fahrer des Zuges verschwunden ist – und man sich auf engstem Raum plötzlich Attacken von Wesen mit übernatürlichen Kräften ausgesetzt sieht...

HOWL setzt seine recht ausweglose Bedrohungssituation gut in Szene, die hässlichen, aber durchaus angsteinflößend wirkenden Werwölfe sind als mörderische Gefahr ernst zu nehmen, das Tempo des Films ist einigermaßen hoch. Dass er sich nicht zwanghaft um großartige Storyinnovationen bemüht, ist ihm auch nicht anzukreiden – dieses Genre ist ja heutzutage nicht gerade überflutet mit Beiträgen, die ihr Sujet und seine archaische Kraft ohne viele Sperenzchen straight ausspielen.

Problematisch finde ich dagegen, dass die Auseinandersetzungen zwischen den zumeist recht unsympathisch gezeichneten Fahrgästen so viel Raum einnehmen. Zeitweise fühlt man sich glatt wie in einer schlechten Soap Opera mit nervenden, herumkeifenden, uninteressanten Klischee-Protagonisten. Hinzu kommt dann noch eine „totaler Loser wird zum Helden“-Story, die in jeder Hinsicht maximal vorhersehbar ist.

Insofern bin ich von HOWL nicht begeistert, sondern ziemlich zwiegespalten. Fürs Werwolf-unterversorgte Herz insgesamt aber doch zu gebrauchen – und damit knappe 6 Punkte wert. Von einem neuen DOG SOLDIERS jedoch trotz Cameos von Sean Pertwee leider weit entfernt.

war im Cinestar, Frankfurt

Janina Himmen * 5.5

Austauschbare Monster

HOWL ist ein Werwolf-Film, der in einem in der Wildnis liegen gebliebenem Zug spielt. Den Rest kann man sich denken. Das Setting gefiel mir, aber der Stil kam bei mir leider nicht wirklich an. Zum Gruseln wirken die Charaktere (und Monster) zu albern, aber zum Lachen nimmt sich der Film zu ernst.

Die Mitreisenden, die sich den Werwölfen in den Weg stellen, sind mal wieder von der Sorte, dass sie sich wegen jeder Kleinigkeit ankacken und mit ihren Streitereien nicht gerade dazu beitragen, ihr Überleben zu sichern. Auch wenn es ein paar Sympathieträger gibt, wünscht man den meisten doch eher einen baldigen Tod.

Gefallen hat mir der Trash-Charme der Werwolf-Kostüme, die ein bisschen aussehen wie eine halb verweste Metal Band. Gutes Stichwort... Verwesung. Man hätte statt Werwölfen im Grunde auch Zombies auf den Zug loslassen können, denn das hätte hier überhaupt keinen Unterschied gemacht. Auf die typische Werwolf-Mythologie wird nicht eingegangen, sondern es geht bloß darum, dass im Wald Monster lauern, von denen man sich besser nicht beißen lassen sollte. Wer sich einen klassischen Werwolf-Film erhofft, sollte also vorgewarnt sein.

Erstveröffentlichung

goutierte im Cinestar, Frankfurt

Herr_Kees * 4.0

Ohne Biss

Diesen Film als "Werewolves on a Train" zu bezeichnen und so mit SNAKES ON A PLANE zu verglichen, grenzt an Blasphemie, denn im Vergleich ist SNAKES ein wahres (Trash-)Meisterwerk: HOWL sieht nicht nur extrem billig aus, er ist auch erstaunlich schlecht gemacht. Paul Hyett – im Q&A ein sehr netter Typ – holt leider gar nichts aus dem Setting heraus, potenzielle Spannungsszenen werden verschenkt, die Werwolfattacken sind völlig unspektakulär und das Creaturedesign teilweise unfreiwillig komisch. Außerdem wird für einen solchen offensichtlichen Trash viel zu viel pseudotiefsinnig geredet. Ich mochte THE SEASONING HOUSE schon nicht, aber der war wenigstens handwerklich solide.

war im Metropol, Stuttgart

Dr_Schaedel * 6.5

After Eight auf Schienen

Es gab mal eine Zeit, da bedeutete "Horrorfilm" nicht zuzuschauen, wie sich Menschen gegenseitig auf möglichst brutale Weise zu Tode foltern, auch keine ironische Gagparade, sondern da war es Nacht, waberten Nebel, schrie der Waldkauz, bewegte sich etwas im Unterholz, und man wusste bis zum Finale des Films nicht, was da eigentlich im Dunkeln lauert und gegen Fenster und Türen hämmert, und fürchtete sich einfach mit den in präziser Taktung weniger werdenden Figuren des Films.

Solche Filme liefen dann am Wochenende auf ZDF oder ORF im Nachtprogramm, und so mancher 12ährige wurde für seine Ausdauer – so war es Gesetz – damit belohnt, dass nach einer Stunde Gruselwusel dann im letzten Drittel endlich die (oft richtig alberne) Kreatur in voller Pracht gezeigt wurde, was natürlich grundsätzlich eine Enttäuschung war, denn man hatte mit weitaus Erschreckenderem gerechnet. Aber man wusste dann Bescheid und konnte zufrieden ins Bett gehen.
Genau in diese Zeit fühlte ich mich bei HOWL zurückversetzt:

Ein müder, einsamer Kontrolleur mit miesen Karriereaussichten (Ed Speeler aus A LONELY PLACE TO DIE) arbeitet eher lustlos in einem Nachtzug einer britischen Eisenbahngesellschaft. Unter kaltem Neonlicht, zusammen mit einer Handvoll nerviger, ekliger und neurotischer Fahrgäste geht es bei strömendem Regen durch die Wälder Dorsets. Als der Zug durch Fremdeinwirkung abrupt zum Halten gebracht wird, entfaltet sich das oben beschriebene Szenario.

Mir gefiel diese trostlose Pendlerzugszenerie, gegen die sogar der nächtliche Wald mit der Farbpalette einer Schachtel After Eight mehr Lebenskraft aufweist. Auch die Passagiere, die in der Tat nicht sympathisch und reichlich schablonenhaft, aber für einen Oldschool-Gruselfilm sehr passend sind. Es gibt keine coolen Helden, und keine wirklich Bösen, alle versuchen zu überleben, sind dabei mal mehr, mal weniger menschlich, sogar die Kreaturen selbst.

Ich schrieb oben, das Erscheinen der Kreatur im Horrorfilm ging meist mit einer gewissen Enttäuschung einher, so ist es auch hier: Die Creatures sind der große Schwachpunkt des Films. Sind das überhaupt Werwölfe? Sie sehen obenherum aus wie Morlocks und untenrum wie CGI-animierte Dinosaurier aus einer N24-Doku. Furchteinflößend ist was anderes. ***SPOILER***Die Metamorphose vom Menschen zur Kreatur wurde dementsprechend vom Publikum auch eher mit Amüsement quittiert, was sehr schade war, aber wohl auch verdient. Damit war’s dann natürlich auch mit der Spannung vorbei.

Fazit: Eigentlich ein netter, straighter Horrorfilm alter Schule, mit Atmosphäre und wohldosierten Kunstblutmengen. Irgendwie imponiert mir der Mut, das im Jahr 2015 noch zu drehen, daher gibt es von mir doch 6,5 Punkte.

staunte im Cinemaxx, München

ArthurA * 6.0

Nicht gerade "Dog Soldiers", aber unterhaltsam

Man würde im heutigen Horrorklima vermuten, dass ein Film wie "Howl" sich vor Filmreferenzen strotzend als eine augenzwinkernde Party-Splattergranate entpuppen würde, doch Regisseur Paul Hyett, der bei den Fantasy Filmfest Nights mit seinem Debütfilm "Seasoning House" auf sich erstmals aufmerksam gemacht hat, wählte einen überraschend ernsten Ansatz. Okay, so ganz todernst ist der Film auch nicht, es gibt den einen oder anderen (manchmal leider erzwungen wirkenden) Lacher und auch Referenzen zu Horrorklassikern wie "Nightmare on Elm Street" oder John Carpenters "The Fog" sind hier zu finden. Doch im Großen und Ganzen ist "Howl" definitiv mehr Horror als Komödie und spielt mit einer Variation des Home-Invasion-Szenarios. Die Maskeneffekte der Werwölfe können sich sehen lassen und auch, wenn der Film die Werwolf-Mythologie nicht neu erfindet, bastelt er sich seine eigenen Regeln für die haarigen Widersacher zusammen. Weder Vollmond noch Silberkugeln spielen eine Rolle, doch der Biss bleibt weiterhin die Tür zur Verwandlung.

Über weite Strecken ist der Film sehr atmosphärisch, auch wenn dem angeblich in einem Wald spielenden Film die computeranimierten Außenkulissen gelegentlich arg anzumerken sind. Bei den Splattereffekten hält sich "Howl" auch überraschend zurück, was aber möglicherweise auch am Budget des Films gelegen haben mag. Wie auch bei "Stung" gibt es zwischendrin einen längeren Durchhänger, wenn der Film versucht, seine eher uninteressanten Charaktere auszubauen, doch zum Glück kriegt er im letzten Drittel noch die Kurve und zieht die Werwolf-Action wieder an.

Erstveröffentlichung

war im Residenz, Köln

Leimbacher-Mario * 4.5

Werewolves on a Train

Einen kurzweiligen, unterhaltsamen Party-Film über Werwölfe in einem Zug - kann das so schwer sein? Kann man bei der klaustrophobisch-trashigen Idee eigentlich etwas falsch machen? Oh ja, man kann. Denn der neue Film des "Seasoning House"-Machers ist alles andere als ein Spaß, eher ein Schnarcher mit sehr feinem Creature-Design. Und nicht ansatzweise ein Anhaltspunkt, was der Regisseur wirklich kann. Auf dem Q&A nach der Weltpremiere betonten er & der Produzent auch, dass man viele Wünsche & Ideen streichen musste aufgrund des Budgets, dass die Produktionszeit viel zu kurz war. So ist der Film nichts Halbes & nichts Goriges, kein guter Zeitvertreib & nur für Werwolf-Hardcore-Fans einen Blick wert.

Die Story ist schnell erzählt & bietet eigentlich perfekten B-Movie-Stoff - aber ehrlich gesagt, fand ich selbst "Stung" da noch besser. Im Zug gibt es kaum nette, sympathische Leute, entweder hysterisch, arschig oder belanglos, wünscht man nahezu jedem eine Kralle an den Hals. Und die Dialoge sind jenseits von Gut & Böse, die Handlungen einzelner Leute einfach nur unnötig doof - aber leider auch noch kein Trash! Das kann auch spaßig sein, ist es hier aber kaum, vor allem, wenn keine richtigen Kills auf die Beine gestellt werden können. Meist wird abgeblendet oder es sind miese, langweilige Cheapie-Tötungsarten. Der Look des Zugs & des Walds ist in Ordnung, das meiste Geld & Können ist aber sicher in die Monster geflossen - mit Erfolg! Ich hätte mir viel mehr Screentime der Werwölfe gewünscht, sehen sie doch gruselig & massiv aus, ein toller Mix aus CG & praktischer Maske. Noch dazu mit einigen Ähnlichkeiten zu bekannten Carpenter-Monstern. Auch eines der wenigen Highlights: eine alte Frau, die sich verwandelt & vollkommen in ihrer Rolle aufgeht. Im Gegensatz zum Rest des Casts hatte sie sichtlich Spaß. Aber vielleicht hat der Rest auch einfach schon geahnt, was für einen verschenkten, hastigen Murks sie hier produzieren (müssen)!

Fazit: coole Werwölfe, der Rest ist ein Schnellschuss ins Leere!

war im Residenz, Köln

54 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Howl
  • Score [BETA]: 52
  • f3a.net: 5.2/10 54
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-29 08:43

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