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Review The Human Race

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Etwas totgelaufen
von D.S.

75 Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen finden sich aus heiterem Himmel, ohne ersichtlichen Anlass, an einem unbekannten Ort wieder, wo sie gegeneinander um ihr Leben rennen müssen. Wer den von einer mysteriösen Stimme verkündeten Regeln nicht aufs Genaueste Folge leistet, dem explodiert der Kopf.

Was nach einer Mischung aus z.B. CUBE, BATTLE ROYALE, SERIES 7 und RUNNING MAN klingt, entpuppt sich auch als exakt das - leider auf recht amateurhaftem Niveau. Damit sind nicht einmal die zahlreichen, meist hübsch blutig ausfallenden Abgänge gemeint: Angesichts des erkennbar äußerst geringen Budgets können die sich durchaus sehen lassen. Vielmehr kränkelt THE HUMAN RACE daran, dass man sich spürbar zu wenig Zeit gelassen hat, das Drehbuch zu optimieren und mit einer netten Idee für Handlung und Auflösung ins sprichwörtliche Rennen gegangen ist, ohne aber genug Aufmerksamkeit auf die Details zu legen.

Das äußert sich einerseits in ein paar kleineren Logikschwächen, andererseits aber vor allem in der weitgehenden Gleichförmigkeit des Geschehens. Viele Leute rennen, viele Leute sterben, und das immer und immer weiter... auf ziemlich variationslose Weise. Zumal die allermeisten dieser vielen Leute schlicht Füllmaterial sind; wir lernen kaum jemanden genauer (wenn überhaupt) kennen und können so auch keine Bindung zu ihm aufbauen - vermutlich wäre es besser gewesen, sich auf eine deutlich geringere Zahl von Opfern zu beschränken und uns diese dafür näher zu bringen. Oder auch, mehr Versuche des Ausbrechens aus der bizarren Todesfalle einzubauen.

So aber entstehen trotz der kurzen, ha ha, „Lauf"-Zeit des Films von nur 87 Minuten diverse Längen; Sequenzen, in denen eindeutig zu wenig Essentielles passiert, um den Zuschauer zu fesseln, der mehr als bloß Blutspritzereien sehen will.

Überraschen kann THE HUMAN RACE dagegen im oft zynischen, nicht vorhersehbaren Umgang mit seinen Opfern. Wer wann wie stirbt: Hier musste ich das eine oder andere Mal tatsächlich schlucken - aber auf der Gegenseite stehen wiederum diverse Fälle von nicht eben glaubwürdigen Wandlungen bestimmter Charaktere. Über das Ende des Films will ich dann lieber hinwegsehen. Nicht mal, weil es nicht besonders originell ist; dafür ist es immerhin bemüht schlüssig. Sondern, weil man sich hier dann endgültig eindeutig an seinen budgetären Möglichkeiten verhoben hat. Eine so „große", aufwändige Lösung sollte man nicht versuchen, wenn man nicht die nötigen Mittel zur Umsetzung hat, sonst wirkt es nämlich ganz einfach nur cheesy. Wie hier.

Macht sicher nicht das Rennen um den innovativsten oder fesselndsten Beitrag der Midnight Madness 2013. Falls nichts besseres läuft, kann man ihn sich allerdings ansehen. Aber auch nur dann. 5 Punkte.

war im Metropolis 9, Frankfurt

53 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Human Race
  • Score [BETA]: 68
  • f3a.net: 6.2/10 53
  • IMDb: 7.4/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 19:22

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