s I Declare War (2012) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews I Declare War

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Reviewer

Lovecraft * 7.0

Wargames

"Let’s watch Patton" - "Again?"

Kommen wir nun zu etwas völlig anderem: Die Kriegsspiele im Wald zweier Kindergruppen werden plötzlich bitterernst, wenn Eifersucht, Neid und Verrat ins Spiel kommen.

Capture the flag mit schwerem Geschütz? Nur in der Fantasie der umwerfenden Kinderdarsteller. Was diesen kanadischen Fresh Blood Beitrag neben seinen durchweg natürlich und überzeugend agierenden Mimen interessant macht, ist die Tiefe und Konturenzeichnung der Charaktere, die, neben ungezwungen kindlichem Verhalten auch nahezu sämtliche Archetypen der einschlägigen Kriegsfilme abbildet. Die Mischung funktioniert erstaunlich gut.

Wahrlich kein typischer FFF-Streifen, für Interessierte aber mit Sicherheit einen Blick wert.

war im Cinestar 3, Berlin

dasmetall * 8.0

Hat mir sehr gut gefallen!!! Da kamen Erinnerungen auf, als man sich mit einer Plastik-Pistole den einen oder anderen Nachmittag mit den anderen Kids aus der Gegend durch Büsche und Wiesen geschlagen hat... ;-) Natürlich alles gemäßigter als in dem Film, aber der Wiedererkennungswert war trotzdem hoch.

Sehr gut gemacht, die Wechsel zwischen der Realität und der Vorstellung der Kids. Dicker Pluspunkt meinerseits.

Die meisten der jungen Darsteller machen ihre Sache wirklich hervorragend. Da habe ich schon weitaus schlechtere Kinder-Schauspieler gesehen.

In der zweiten Hälfte hätten dem Film etwas mehr Abwechslung und Tempo nicht geschadet. Aber so bleibt für mich dennoch ein persönliches FFF-Highlight übrig, das dem typischen FFF-Besucher aber wohl zu sehr ein Kinderfilm sein und allgemein auf eher weniger Gegenliebe stoßen dürfte.

war im Cinestar, Berlin

Umelbumel * 6.5

Wie bei den Großen. Es gibt die Helden, die Verrückten, die Angsthasen, die Mitläufer. Schon nach wenigen Minuten habe ich mich auf das Geschehen einlassen können und habe einen schön gemachten Film präsentiert bekommen, der zwar nicht fehlerfrei ist, aber einen sehr vernüftigen Spannungsbogen und einige starke Momente zu bieten hat. Ein guter Film aus der Fresh-Blood-Reihe.

war im Cinemaxx 6, Hamburg

Alexander * 6.0

Damals im Baumhaus

Michaela * 9.0

God is so gay!

Zwei Kindermannschaften spielen Krieg - nach strengen Regeln. Ich habe von diesem Film erst mal gar nichts erwartet und dachte mir noch, ob das überhaupt was für mich ist - Kinder und Kriegsspiele. Aber hallo! Die Kinderschauspieler wirkten sehr überzeugend und echt - es gab die typischen Charaktere: den Anführer, der streng nach Regeln spielt und strategisch ziemlich clever ist, die Mitläufer, den Verräter, das Opfer. Auch wenn so ziemlich alles vertreten ist, driften die Charaktere nie in bloße Klischees ab, sie sind so, wie Kinder in diesem Alter so sind - wenn die Pubertät noch nicht ganz greift, aber man trotzdem schon seine Position auslotet. Das war also der erste Pluspunkt des Films: die überzeugenden Darsteller. Der zweite Pluspunkt war die Umsetzung der Geschichte: ich fand es total spannend und fesselnd, wie die Strategien entwickelt wurden und wie sie von den einzelnen Darstellern umgesetzt wurden. Auch gab es hin und wieder Szenen zum Schmunzeln oder gar Mitleiden.

Fazit: klasse gemacht!

goutierte im Cinema, München

D.S. * 7.0

Kindsein ist Krieg

Zwei Gruppen von Kindern, die im Wald Krieg spielen und so tun, als wären ihre Holzstöcke Maschinengewehre - das soll 90 Minuten füllen und den durchschnittlichen FFF-Gänger bei der Stange halten? Oh ja. Mit Leichtigkeit. Denn hier haben wir es nicht mit irgendwelchen Kindern zu tun, sondern mit auf unterschiedlichste Art gestörten, besessenen, kaputten Charakteren, die hinter ihrem nur scheinbar unschuldigen Auftreten ein perfide detailgetreues Abbild „erwachsener" Persönlichkeitskatastrophen offenbaren und noch dazu erstaunlich überzeugend gespielt werden, absolut natürlich und doch enorm fein gezeichnet wirkend. Und all dem zum Trotz haben wir es hier auch nicht mit einem über-pädagogisierenden Betroffenheitsstreifen zu tun, der seine Botschaft über seine Story stellt und vor lauter Zeigefinger gar nicht mehr zur Action kommt.

Nein, I DECLARE WAR erzählt gut inszeniert eine spannende Geschichte um Regeln und Impulsivität, Taktik und Emotionalität, Reife und Angst, Freundschaft und Verrat, Liebe und Hass; fängt dabei das kindlich/jugendliche Empfinden authentisch und eindrucksstark ein und kann darstellerisch wie dramaturgisch fast auf ganzer Linie überzeugen. Als Zuschauer kann man sich unglaublich gut in das Geschehen hineinversetzen und deshalb ein ums andere Mal auch gut, unangenehm, mit den Leiden der Figuren mitfühlen - was einen umso gespannter auf den Ausgang der Geschichte warten lässt.

Etwas mehr Tempo hätte dem Ganzen in der zweiten Hälfte sicher nicht geschadet, und ein paar stärkere Handlungshöhepunkte hätten dem Film wohl noch mehr „Nachwirkung" gegeben. Aber auch so ist er eine klare Empfehlung - zumal für jeden, der seine eigene Kindheit nicht bereits als weit entfernte, längst abgeschlossene Lebensperiode empfindet.

Überraschend gut gelungen - kein Vergleich zum lauen COLD BLOODED desselben Regisseurs!

glorrk * 7.0

...überraschend gut

Filme mit Kinderdarstellern und schwierigen Themen sind ja immer so eine Sache... in "I Declare War" kann man aber beruhigt sein, die Darstellerriege macht ihre Sache recht gut.

Aus einem kindlichen Kriegsspiel im Wald wird langsam aber sicher ernst, die Methoden etwas rabiater, die Regeln etwas lockerer ausgelegt.

Der Film verzichtet auf Gewaltspitzen oder dergleichen, eine grundlegende Spannung ist immer da. Die Charaktere kommen gut rüber, obgleich schon nahe am Klischee teilweise. Lediglich das einzige Mädchen, das dabei ist, wird dann doch ein wenig zu sehr klischeehaft gezeichnet...

Insgesamt gut gelungen!

war im Cinema, München

Herr_Kees * 7.0

Krieg der Knöpfe

Freundschaft, Loyalität, Liebe, Eifersucht und Macht - darum werden Kriege geführt. I DECLARE WAR ist eine schöne LORD OF THE FLIES Variante - spannender und emotionaler als viele "echte" Kriegs- oder Actionfilme, von einem frischen Kindercast außerordentlich gut gespielt.

Witzigerweise lief im Anschluss NEW WORLD - hier werden die gleichen Motive verhandelt - allerdings vorzugsweise in Besprechungsräumen.

war im Metropol 1, Stuttgart

Janina Himmen * 8.5

Damals nach der Schule...

Kinder spielen gerne Krieg. Das war schon immer so, wird immer so sein und man sollte deshalb nicht den Moralapostel heraushängen lassen. Erfreulicherweise tut das "I declare War" nicht. Er zeigt einfach auf realistische Weise, wie sich Kinder in ihre Rollenspiele hineinversetzen und beschäftigt sich nebenbei angenehm unkitschig mit dem Thema Freundschaft.

Der besondere Kniff des Films ist, dass er die Kinder in ihrer eigenen Phantasiewelt zeigt. Sie sind zwar immer noch im Wald und beschützen ihre selbstgebaute Basis vor den Gegnern. Aber ihre Holzwaffen verwandeln sich vor unseren Augen in echte Maschinengewehre und Wasserbomben in Handgranaten. Selten hat es ein Film geschafft, mich so sehr an das zu erinnern, was ich als Kind beim Spielen tatsächlich gefühlt habe :). Diese Vorstellungskraft ist nichts Beängstigendes, sondern etwas Schönes, denn durch sie können Kinder Abenteuer erleben. Wenn Erwachsene den Film als verstörend empfinden, haben sie wahrscheinlich eine ziemlich langweilige Kindheit gehabt.

Nun hätte I DECLARE WAR zwei Möglichkeiten gehabt, wie er sich entwickeln könnte:
a) Er bleibt seiner Linie treu und zeigt auf realistische Weise Kinder beim Spielen. Zwar gibt es da den bösen Jungen, der sich nicht an die Regeln halten will, aber niemand wird ernsthaft verletzt.
b) Das Spiel artet aus und ein Unfall passiert, durch den sich dann alles zuspitzt bis aus den unechten Toten echte Tote werden.

Ich bin froh, dass der Film sich für die in meinen Augen passendere Variante entschieden hat. Welche das ist, verrate ich hier nicht, aber ich wäre enttäuscht gewesen, wenn es anders gewesen wäre.

Fazit: I DECLARE WAR hat mir sehr gut gefallen, weil er sich ausschließlich auf die Kinder und ihr Spiel konzentriert, sie dabei aber jederzeit ernst nimmt. Die Darsteller machen ihre Sache toll, jeder hat seinen eigenen Charakter, hier wird nichts beschönigt aber auch nicht unnötig überdramatisiert. Empfehlenswert!

Erstveröffentlichung

war im Metropolis 9, Frankfurt

Leimbacher-Mario S * 6.5

Dieser Review enthält SPOILER!

Räuber & Gendarm extrem

Zwei Teams von kleinen, (fast nur) männlichen Vor-Teenagern, ein Wald im strahlend hellen Hochsommer, ein paar grobe Capture-the-Flag-Regeln, viel Fantasie, Strategien, Gewalt & Freundschaften auf dem Prüfstand... das sind die groben Zutaten für diese einfallsreiche, schlaue & innovative Mischung aus Battle Royale, Apocalypse Now und Herr der Fliegen.

Manchmal sind die einfachsten Ideen die besten. Und das hier ist definitiv eine davon. Das Kriegsspiel der zwei Teams rund um deren taktisch versierte Generäle wird durch Fantasie, Konkurrenzkampf, Verbissenheit & Machtfantasien auf ein recht realistisches, radikales Kriegsniveau gehoben, auch so gut wie ohne Blut & Gedärme, dafür mit Stöcken, die sich in MGs verwandeln. Die Hitze & Spannung in der Luft sind spürbar, jedes Straßenkind wird sich dabei an seine eigene Kindheit erinnert fühlen. Auch, wenn es in den seltensten Fällen so ausartet (zum Glück) wie hier.

Die Kinderschauspieler machen ihre Sache sehr gut, auch wenn die deutsche Synchro eher suboptimal ist. Der Film ist kurz & kurzweilig, kommt komplett ohne Einführung & Erwachsene aus, spielt die ganze Zeit im Wald - sehr kompakt & gut. Und das Ende fand ich sehr traurig & bedrückend, da hier doch irgendwie Freundschaften auseinander fallen, aus Gründen, die eigentlich Kinder in dem Alter nicht betreffen sollten.

Etwas gewöhnungsbedürftig & manchmal fraglich war das einzige Mädchen im Film und das schnelle Ausscheiden des Generals + deren Beziehung zueinander - auch, wenn es wohl eine weitere Tiefe/Schicht in die Story bringen sollte. Auch der eine Junge, der aus seinen Augen Laser schoss in seiner Einbildung, war irgendwie fehl am Platz.

Umso glaubwürdiger & hasserfüllter kommt der etwas dickliche neue Kapitän der Gegenmannschaft rüber - ein guter Gegner & Bösewicht. Toll waren auch die vielen unterschiedlichen Charaktere, die man sehr gut mit Erwachsenen assoziieren kann, für jeden was dabei, vom Außenseiter bis zum Leader, nie Schwarz-Weiß-Malerei. Auch richtig wichtig war, dass es auf beiden Seiten positive Erscheinungen gab, was kein Gut oder Böse schuf, sondern verschwimmende Linie & Sympathie auf beiden Seiten.

Fazit: schade, dass sich die aktuelle Kindergeneration wohl weitaus weniger an solche Szenarien, Spiele & Konfrontationen erinnern können wird, vor lauter Internet, Handy & vollgepackten Wochenplänen... aber Kinder der 90er, die nun zu Filmfans herangewachsen sind, werden "I Declare War" einiges abgewinnen können!

46 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

I Declare War
  • Score [BETA]: 68
  • f3a.net: 5.8/10 46
  • IMDb: 6.2/10
  • Rotten Tomatoes: 83%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-26 09:49

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