s I Saw the Devil (2010) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews I Saw the Devil

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Reviewer

T-Killa * 9.5

Rache ist Blutwurst

Ein neuer, harter Rachethriller aus Südkorea...

Nachdem die Verlobte des aufstrebenden Polizeiagenten brutal zerstückelt aufgefunden wurde, beginnt eine mörderische Jagd nach Vergeltung. Auf Grund seiner Fähigkeiten und Beziehungen, ist es für den Hinterbliebenen ein Leichtes, den kranken Psycho aufzuspüren. Aber den mehrfachen Mörder und Triebtäter einfach nur umzubringen genügt nicht: Er soll leiden und wie seine Opfer Angst und Schmerz empfinden. Daher wird er verprügelt und wieder laufen gelassen, um ihn wieder zu jagen und zu quälen. Doch der Racheengel hat es hier nicht mit irgendjemandem zu tun...

Ji-woon Kim tischt uns hier zwei umbarmherzige und extrem konsequente Gegenspieler auf. Das Ergebnis ist, dass sich die zwei gegenseitig zu immer schlimmeren Gräueltaten aufstacheln, und die Spirale aus Gewalt und Vergeltung ins Unermessliche eskaliert. Herausragend dabei ist die Figur des Psychopathen! Sein Verhalten und seine Beweggründe bleiben unergründet. Er ist das personifizierte Böse. Die Rolle ist so überzeugend gespielt, dass zu keiner Minute auch nur die kleinste Vermutung aufkommt, er wird jemals zu einer Einsicht oder zur Vernunft kommen. Je länger der Film läuft, umso mehr wird man sich gewiss, der Film kann nur in einem Desaster enden.

war im Cinestar 7, Berlin

Hondo * 7.0

Der Film ist ohne Zweifel sehr packend und spannend erzählt.
Einzig störend ist, daß es doch schwer nachvollziehbar ist, das
der gestörte Killer immer wieder freigelassen wird, wodurch es
ihm möglich ist weitere Menschen zu quälen.

war im Cinecitta', Nürnberg

Horrorblogorg S * 9.0

Dieser Review enthält SPOILER!
"I saw the Devil" ist von Kim Ji-woon großartig inszeniert mit einem tollen Schauspieler-Ensemble. Trotz der vielen harten Gewaltdarstellungen sollten diese auf keinen Fall als die Hauptsache verstanden werden, sondern als Teil der Geschichte gesehen werden. Der Teufel, den man hier zu sehen bekommt, ist nicht wie man anfangs vielleicht vermuten könnte der von "Old Boy" Choi Min-sik hervorragend verkörperte Serienmörder, sondern viel eher der Abgrund in den eine von Verzweiflung und Hass geschwächte Seele gezogen wird.

Erstveröffentlichung

goutierte im Cinestar 7, Berlin

Lovecraft S * 6.5

Dieser Review enthält SPOILER!

Evil lives inside

Eine eiskalte Winternacht, ein liegengebliebenes Auto mit nervöser Insassin und ein hilfsbereiter (?) Schulbusfahrer: Gleich der Anfang von "I saw the devil" zerrt den Zuschauer mit starken Bildern ohne jegliches Vorgeplänkel mitten ins düstere Geschehen und lässt ihn die kommenden 140 Minuten nicht mehr los.

Das liegt neben der tollen Kameraführung in erster Linie an der umwerfenden Leistung von Min-sik Choi: Sein Spiel ist von unglaublicher Intensität, wenn er, einem Berserker gleich, durch die blutgetränkte Handlung pflügt. Bereits nach wenigen Filmminuten fleht ein weibliches Opfer um ihr Leben und bittet ihn, sie nicht zu töten. Wenn er sie dann mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und ehrlichem Interesse fragt "Warum nicht?", laufen einem Schauder über den Rücken, und man wünscht ihm schlichtweg die Pest an den Hals, ganz groß!

Andererseits habe ich doch erhebliche Probleme mit dem Drehbuch, die eine erhebliche innere Distanz auslösten. Dass Killer und Cop auf ihrer Odyssee durch die menschlichen Abgründe fast ausnahmslos nur auf ähnlich gestörte Individuen (grandios gefilmt: die Taxiszene) treffen: Geschenkt! Aber, und da stimme ich Hondo vorbehaltlos zu, auch aus meiner Sicht ist der Racheplan von Soo-hyun nicht nur unsinnig und gefährlich, sondern dermaßen rücksichtslos gegenüber unbeteiligten Dritten, dass man nur den Kopf schüttelt. Dabei hätte man das ganze Dilemma mit einer einzigen Textzeile im Drehbuch ("Wir wissen nicht, ob der Killer ein Einzeltäter ist, oder mit anderen zusammenarbeitet") halbwegs abwenden können.

Schade, formal gesehen wäre hier eine richtig hohe Punktzahl angebracht, das nicht durchgehend überzeugende Script zieht die Wertung aber gehörig nach unten.

war im Cinestar 7, Berlin

Francis S * 6.0

Dieser Review enthält SPOILER!

i saw it

Eigentlich ist dieser koreanische Rachefeldzug von Film gar nicht so mittelmäßig.
Die Verlobte eines jungen Spezialagenten wird Opfer eines brutalen Serienmörders. Dieser sinnt nach Rache, macht den Killer ausfindig und quält ihn durch die zwei Stunden Film.
Die Bilder und der Sound sind erstklassig, die Schauspieler ebenso. Mir war das am Ende aber einfach zuviel mit dem Rache nehmen ... und noch ein Fight ... und noch einer ... und ... dann hat es mich angeödet.
Die beiden Hauptfiguren nehmen sich nämlich irgendwann nichts mehr in Sachen brutaler Gewalt ("Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. ...", F. Nietzsche) und so fiebert man fast mit dem Serienmörder mit. Fast ...
Denn zum Schluss gab’s ein sauberes Ende, wie es sein soll.

Erstveröffentlichung

war im Cinestar 7, Berlin

Michaela * 10.0

Bittersweet Revenge

So, endlich ganz gesehen und nicht nur 100 Minuten. Da war dann doch einiges klarer:

Der Film hält sich nicht lange mit Nebenschauplätzen auf und kommt nach einer Einführung der Hauptprotagonisten ziemlich schnell zur Sache - die Katz- und Mausjagd zwischen Psycho-Mörder und seinem Jäger, der selber immer mehr zum Psycho wird. Die Nebendarsteller werden nicht groß eingeführt, insbesondere sind die weiblichen Schauspielerinnen alle ziemlich austauschbar und flach, allzu großes Mitleid mit den Opfern entsteht somit nicht, der Film konzentriert sich hauptsächhlich auf seine zwei Hauptdarsteller. Kyung chul hat als Gejagter ziemlich viel wegzustecken, hinterläßt aber trotzdem eine Blutspur des Todes - sein Gegner steht ihm in nichts nach bis es am Ende zum blutigen Showdown kommt - Blut wird viel vergossen in diesem Film. Handelt es sich um einen typischen koreanischen Rachefilm? Meiner Meinung nach nicht, da auch im Film selbst die Rache in Frage gestellt wird.

Musik wird sparsam, aber wohldosiert eingesetzt.

Choi Min-Sik ist absolut überzeugend in seiner Rolle - Lee Byung-Hun wirkt ein wenig zu steif, als dass man wirklich mit ihm mitleidet.

Manche Szenen sind dann so makaber, dass man schon fast lachen muss.

Fazit: alles in allem ein gelungener, wenn auch ziemlich harter Film mit einem großartigen Choi Min-sik.

war im Cinema, München

FFFler * 8.5

Kim ji Woons weiße Weste...

Geht man inhaltlich relativ unvorbereitet in den Film, fragt man sich nach etwas mehr als einer halben Stunde was denn noch kommen mag, ist doch der Kannibalenkiller früh identifiziert und mehr oder weniger auch gefasst. Doch wenn man schon Rache ausübt, dann bitteschönrichtig. Dies sind wohl die Gedanken von Hauptfigur und Regisseur und was dem Zuschauer hier in Sachen Rachethriller geboten wird, braucht sich nicht vor dem Meister des Genres, Chan-wook Park, zu verstecken. Wie gewohnt inszeniert Kim Ji-woon seinen Film in atemberaubenden Bildern, die dabei von einer wuchtigen Musikuntermalung getragen werden. Inhaltlich kennt der Regisseur zudem glücklicherweise keinerlei Kompromisse, zeigt eine ungewohnte, aber doch spannende Form der Rache und lässt seine beiden Hauptfiguren wunderbar gegeneinander ausspielen. Die beiden Schwergewichte Byung-hun Lee und Min-sik Choi ergänzen sich zudem prächtig, so dass unterm Strich einmal mehr ein hervorragendes koreanisches Rachedrama steht, das man unter keinen Umständen verpassen sollte.

Leimbacher-Mario * 9.0

Spiel nicht mit dem Bösen

Die Verlobte eines jungen Spezialagenten wird von einem brutalen Serienmörder überfallen & zerstückelt. Daraufhin macht sich der junge Agent auf eigene Faust auf die Jagd & begibt sich in eines der härtesten Katz-&-Maus-Spiele - nicht nur in der Geschichte der asiatischen Filmkunst!

I Saw The Devil ist eine abgedrehte & unvorhersehbare Mischung aus Schweigen der Lämmer, Sieben, Zodiac mit gehörig Asia-Charme, -Feeling & -Gore. Die Erwartungen waren wirklich sehr hoch, da das oft angepriesene Meisterwerk schon seit Jahren auf meiner Wunschliste stand. Nun nach Sichtung der niederländischen Blu-ray muss ich sagen: Lobpreisungen verdient, die hohen Erwartungen absolut erfüllt!

ISTD ist ruhig & oft wunderschön gefilmt, gleichzeitig aber auch wild, drastisch & äußerst roh. Ein Messerstich voller Gegensätze, über den man noch länger nachdenkt & über den es sich zu sprechen lohnt. Die oft behäbig-atmosphärische Asia-Art wird nicht komplett abgelegt, trotzdem schlägt der Film unglaubliche Haken & seine größte Stärke ist seine Unvorhersehbarkeit! Rache war selten absurder & brutaler, direkter & verrückter. Bösewichte selten erinnerungswürdiger, Helden selten böser in einer gewissen Grauzone. Erinnert mich in seiner brachialen Art, durch sein Thema & auch in seinem nachhaltigen Eindruck oft an Oldboy. Auch wenn manche Charaktere nur oberflächlich gezeichnet sind & ihre Entscheidungen oft wenig nachvollziehbar (kommt auf die eigene Rachevorstellung an), ist der Film nicht zu lang, fesselnd & pure Spannung.

Grandios & beunruhigend finde ich vor allem, dass man selbst sich für solche Monster von Menschen vielleicht schon ähnlichen Umgang/Bestrafung gewünscht hat, der Film jedoch oft ein so ungutes & unbefriedigendes Gefühl hinterlässt, dass man seine Rachefantasien fast ad absurdum geführt sieht. Wie böse können gute Menschen werden? Wie verrückt & grausam ist die Welt? Gibt es wirklich solche unwiederbringlichen Psychopathen? Sehenswert, um jeden Preis, schon allein aufgrund der brillanten, angsterregenden Darstellung des Killers!

Fazit: spiel mit einem Psycho & du wirst selbst zu einem! Eines der nervenzerfetzendsten Psychoduelle in der Geschichte, bei der man ab einem gewissen Zeitpunkt gar nicht mehr versucht dahinterzukommen, wie der Film ausgeht. Man bleibt konstaniert wie begeistert zurück!

57 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

I Saw the Devil
  • Score [BETA]: 80
  • f3a.net: 7.9/10 57
  • IMDb: 8.0/10
Bewertungen von IMDb werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 18:13

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