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Review Infini

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...aber im Kino hört dich jeder gähnen.
von D.S.

Wow, hier hat aber mal jemand so richtig tief in die B-, nein eigentlich C- oder D-Schublade gegriffen. INFINI ist in jeder Hinsicht billig und klischeehaft – beeindruckt aber ganz besonders durch ein permanentes Overacting aller Protagonisten, wie ich es so schlimm lange nicht mehr gesehen habe. Und nimmt seine trashige „Message“ über den Charakter der menschlichen Spezies auch noch so ernst, dass er sie ausformuliert und sie uns zum Ende des Films gleich zweimal hintereinander mit tiefem Pathos in der Stimme vorträgt. Damit sie auch ja niemand verpasst oder falsch versteht.

Aber hey, eigentlich ist das gar nicht mal so dumm – ein großer Teil der vorherigen Dialoge ist nämlich so gut wie gar nicht zu verstehen. Was weniger am australischen Englisch oder vielfachen Genuschele der Akteure liegt. Sondern vielmehr daran, dass sie entweder aus dem geschlossenen Helm eines Raumanzuges geführt werden und man Nachvertonung wohl für keine coole Idee hielt – oder von den Protagonisten entsetzlich GEBRÜLLT werden.

Oh ja, hier wird viel gebrüllt. Und WIE hier GEBRÜLLT wird. Ist aber natürlich auch kein Wunder, denn bei diesen Protagonisten handelt es sich um eine Horde tumb-tougher „Space Marines“, die nach ihrer Ankunft in der entlegenen Raumstation Infini schnell einer nach dem anderen von einem seltsamen Weltall-Virus befallen werden. Und wie das mit seltsamen Weltall-Viren eben so ist: die Infizierten verwandeln sich in rasende Bestien, die einander die Nase zu Klump schlagen und sich, genau, permanent anbrüllen.

Ähnliches ist wohl auch den über tausend Tagelöhnern passiert, die zuvor auf Infini mit der Rohstoffförderung beschäftigt waren und nun alle tot sind (Todesursache vermutlich explodierte Trommelfelle). Infini war nämlich eine Art Deep-Space-Mine, und das hat mich ja in der Beschreibung schon ein bisschen an DOOM oder HALF-LIFE erinnert. In der Umsetzung aber eher nicht, denn die dunklen Gänge des Sets wirkten mehr wie aus einer Schultheateraufführung entliehen.

Entliehen ist hier natürlich sowieso das Stichwort, denn INFINI hat genau keine eigene Idee. Die offensichtlichen Vorbilder wurden bereits in anderen Reviews genannt; für mich persönlich (der aber kein großer Genrekenner ist) wirkte das Ganze am ehesten wie ein EVENT HORIZON für ganz Arme.

Handlungsseitig gibt’s außer Gekloppe und Gebrülle vor allem gepflegte Langeweile. Die einzige brauchbare, halbwegs interessante Wendung wird durch eine langatmige, hölzern inszenierte Folgesequenz gleich wieder ihrer Wirkung beraubt. Und der Gesamteindruck ist der von aufgeblasen daherkommendem Amateur-Dreck, den man sich besser schenken sollte. Und zwar ad infinitum. 3 Punkte.

war im Cinestar, Frankfurt

51 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Infini
  • Score [BETA]: 50
  • f3a.net: 4/10 51
  • IMDb: 5.3/10
  • Rotten Tomatoes: 56%
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 19:01

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