s The Invitation (2015) Review - Fantasy FilmFest Mobil
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Reviews The Invitation

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Reviewer

dasmetall * 7.0

Viel erreichen mit wenig Mitteln

Ein kleiner, feiner Film der beweist, dass man mit minimalem Budget viel erreichen kann. Cleverer Einsatz von unheimlicher Musik, interessante Kameraeinstellungen usw. erzeugen eine spannende, mysteriöse Atmosphäre und lassen keine Langeweile aufkommen, obwohl sich zwei drittel des Films im Prinzip nur ein paar wenige Leute miteinander unterhalten.

Das Ende hat mich leider nicht ganz überzeugen können, war für mich nicht ganz stimmig. Es haben auch ein paar einzelne Zuschauer gelacht, was so glaub ich nicht beabsichtigt war.

Aber trotzdem bleibt ein guter und durchaus auch origineller Thriller übrig.

Wer auf ruhige, atmosphärische Filme steht, sollte sich The Invitation nicht entgehen lassen.

guckte im Cinestar, Berlin

Lovecraft * 8.0

Sexy Sadie, what have you done?

Auch noch Jahre nach dem Unfalltod seines kleinen Sohnes ist Will zutiefst traumatisiert; trotzdem folgt er mit mehreren alten Freunden einer Einladung zum Dinner seiner Ex Eden und ihres neuen Partners in sein früheres Wohnhaus, eine feudale Villa in den Hollywood Hills. Während der Party hat Will zunehmend das Gefühl, als stimme mit den stets lächelnden, überfreundlichen Gastgebern etwas nicht. Aber kann er seinen Ahnungen trauen, oder hat das Zusammentreffen alte Wunden aufgerissen, die möglicherweise eine Psychose beim trauernden Vater ausgelöst haben?

Danke, FFF, genau so mag ich das. The Invitation ist ein weitgehend dialoglastiges, aber dennoch packendes Werk, da sich beim Zuschauer, ebenso wie beim Hauptdarsteller, ein stetig aufbauendes, schleichendes Unbehagen einstellt. Dabei erfährt der Protagonist - Logan Marshall-Green aus "Prometheus" und "Devil" ist unter seiner Zottelmähne kaum zu erkennen - keinerlei Rückhalt bei den anderen Gästen, zunächst mitleidig, später zunehmend verärgert wird er aus dem Kreis der Feiernden ausgestoßen. Und in der Tat, inwiefern soll eine rote Laterne auf der Terrasse schon von nahendem Unheil künden? Oder?

Ungemein raffiniert, wie das Drehbuch mit Erwartungen und Emotionen spielt und man bis kurz vor Ende des Films im Unklaren gelassen wird, ob sich Will die Ungereimtheiten alle nur einbildet und gegen den hohlen Smalltalk der anderen und der Verdrängung des Schicksals seines Sohnes durch sein unleidliches Verhalten ankämpfen will. Die Beschreibung im Programmheft ist (bewußt?) schwammig gehalten, ich empfehle auch dringend, sich über den Inhalt möglichst wenig zu informieren, wie sich die Story denn letztlich bewegt. Für diese Review ist das schade, denn ohne massive Spoiler kann ich den Film gar nicht angemessen preisen. So muß eine ausdrückliche Empfehlung von mir ausreichen, vielleicht noch mit dem Hinweis, daß meine damaligen Gebete nach dem FFF-Jahrgang 2004 aber so was von erhört wurden.

war im Cinestar, Berlin

Janina Himmen * 8.0

So eine Dinnerparty kann ganz schön anstrengend sein. Man bemüht sich, die Stimmung nicht zu trüben, selbst wenn man das ungute Gefühl hat, dass irgendetwas nicht stimmt... Oder sollte man vielleicht doch etwas sagen?

THE INVITATION spielt geschickt mit Erwartungen. Ist der Protagonist paranoid oder geht in diesem Haus tatsächlich etwas vor sich, was die Gastgeber lächelnd verschweigen? Immer wieder werden uns kleine Häppchen vorgesetzt, die in die eine oder andere Richtung deuten. Man sollte allerdings nicht den einen großen Super-Twist erwarten, sondern die Stärke des Films liegt für mich eher im langsamen Spannungsaufbau. Das Finale hat mir gefallen, auch wenn manche es anscheinend nicht so sehr mochten. Außerdem mag ich Kammerspiele dieser Art, wenn sie gut gespielt sind.

Viel mehr will ich dazu lieber nicht schreiben, weil ich nichts vorweg nehmen möchte. Aber THE INVITATION ist eine klare Empfehlung.

Erstveröffentlichung

verweste im Cinestar, Frankfurt

Alexander * 10.0

Volle Paranoia

Man stelle sich vor man wird auf eine Party eingeladen, alles locker und chillig, der gute Wein fließt in Strömen, die Gastgeber setzen ihr fettestes Grinsen auf, Ambiente und nette Gäste tun ihr Übriges um zur Kurzweil beizutragen. Alles scheint perfekt, wäre da nicht… dieses unbestimmte Gefühl, dass IRGEND ETWAS NICHT STIMMT.

So geht es nämlich Protagonist David, in diesem sensationell gut gemachten Mystery-Thriller. Seine Nerven mögen etwas angegriffen sein, okay, seine Stimmung ist ebenfalls nicht die allerbeste, schön und gut, aber bildet er sich die sich schleichend aufbauende Bedrohung wirklich nur ein?

Wie in dieser spannenden Geschichte ein ursprünglich entspannter Abend bei Freunden im gepflegten Eigenheim allmählich aus dem Ruder läuft und die Beziehungen der Menschen untereinander in eine Eskalationsspirale münden, die nur einen Weg kennt, nämlich den nach unten, erinnert an manchen Stellen an den letztjährigen, ähnlich aufgebauten „Coherence“.

Die diesem Film angehefteten Icons „twisted“ und „scary“ bringen es eigentlich schon auf den Punkt, und alleine durch den kongenialen schaurig-schönen music score wird man als Zuschauer in fast pausenlose Gänsehautstimmung versetzt. Wie einem hier Menschen, die eigentlich nur in der Ecke hinter einem Sofa stehen und mit gefalteten Händen unbeteiligt in die Luft schauen, wirklich nachhaltig Angst einzujagen vermögen, ist schon große Kinokunst.

Immer wieder versucht David, in seinem Kopf einzelne Puzzlestücke eines vermeintlichen Komplotts zusammenzusetzen. Es reicht ein beiläufiger Kommentar, ein fremder Gast, ja sogar die Gartenbeleuchtung, um sich hier an „nichts“ hochzuziehen, bis aus den kleinen Gesten, Worten und Bildern eine ausgeprägte Paranoia entsteht, in die sich unser Protagonist allmählich immer tiefer rein steigert und die uns als Zuschauer offensichtlich immer wieder auf die falsche Fährte führt. Und immer wieder scheinen sich seine Befürchtungen als vollkommen grundlos und irrational in Luft aufzulösen…

Dieser Film ist ein Fest für alle Zuschauer, die ihr Hirn nicht zuvor an der Kinokasse abgegeben haben und denen es Spaß bereitet, bei einem Film mitzudenken und zu –raten. Mein persönlicher Favorit mit großem Abstand bisher. In Frankfurt gab es langen Applaus und selbst war ich von diesem Meisterwerk einfach nur geplättet und sprachlos.

war im Cinestar, Frankfurt

D.S. * 6.5

Nicht sehr einladend

Ein Haufen aalglatter, überästhetisierter Gestalten, die sich in nichtigen Gesprächen ergehen und dabei tunlichst bemüht sind, den – schmerzhaften – Hintergrund ihres Zusammentreffens nicht zu thematisieren: Von Minute zu Minute wurde die Handlungswelt von THE INVITATION mehr zu einem Ort, an dem ich nicht sein wollte.

Das ist vom Film natürlich genau so gewollt: Es geht ihm um den Aufbau einer maximal unangenehmen, unterschwellig aggressiven Atmosphäre; um wachsende Anspannung, die irgendwann förmlich in einem rabiaten Clash eskalieren muss. Dabei geht die Inszenierung sehr geschickt vor; und im weiteren Verlauf der Handlung erweist sich auch das Drehbuch als überraschend clever, indem es uns gekonnt auf falsche Fährten schickt und darüber zunehmend unsicherer in unserer Einschätzung davon werden lässt, was bei der Dinnerparty und in ihrem Hintergrund tatsächlich vorgeht; was Einbildung und was Realität ist.

Das hat Klasse, ohne Frage. In die allgemeinen Lobeshymnen über den Film kann ich trotzdem nicht so ganz einstimmen. Dazu fand ich sämtliche Charaktere einfach viel zu unsympathisch, ja unerträglich. Sowohl Hauptfigur David, der paranoiaartig überall Verschwörung und Gefahr wittert sowie ununterbrochen jedem unter die Nase reiben muss, dass es ihm ja auch Jahre nach dem Tod seines Sohnes noch extrem schlecht geht und deshalb auch bitte niemand sonst einen netten Abend haben sollte. Als auch die erwähnte Horde seiner früheren Freunde, die bis zuletzt bloße Hüllen gespielter Freundlichkeit und ohne jeden Wiedererkennungswert bleiben. Und erst recht Davids Exfrau Eden mit ihrem neuen Partner Will – und penetrant zur Schau getragener Positivität, die etwas von aufdringlich parfümierter Fäulnis hat. Allesamt furchtbar auf die Nerven gehend.

Zudem fand ich die Auflösung des Ganzen dann leider nicht so clever wie den Weg dorthin. Und so richtig originell leider auch nicht. Zusammengefasst konnte mich THE INVITATION ab ungefähr der Hälfte seiner Laufzeit zwar zunehmend fesseln, mit manchen Finten auch begeistern. Noch einmal ansehen möchte ich ihn mir jedoch definitiv nicht, und damit kann ich ihm auch nicht mehr als 6,5 Punkte geben. Wer den hohen Arschloch-Faktor unter den Protagonisten aber besser tolerieren kann als ich, wird vermutlich deutlich positiver bewerten.

glotzte im Cinestar, Frankfurt

Christian * 8.0

Eine Dinner-Einladung unter Freunden - der alten Zeiten wegen. Das spricht für guten Wein, leckeres Essen und gemeinsame Geschichten. David und seine neue Freundin Keira folgen der Einladung von Eden und Will in eine poshige LA-Villa. Dort warten bereits alte Weggefährten. Ein Kumpel (Choi) ist wie immer zu spät, stattdessen ergänzen der grobe Pruitt und die schräge Sadie das Ensemble, obwohl sie so gar nicht in die Runde passen. Etwas verbindet sie mit den Gastgebern Eden und Will. So wie David und Eden etwas schreckliches verbindet, den Verlust eines gemeinsamen Kindes. Doch die beiden scheinen nun Lichtjahre voneinander entfernt. David ist sichtlich irritiert, der Zuschauer rätselt... wer ist hier eigentlich verrückt oder normal?

Regisseurin Karyn Kusama war vor 15 Jahren ein echter Shooting Star als sie mit ihrem Erstling "Girlfight" mit Preisen überschüttet wurde. Nach Reisen in den Mainstream kehrt sie nun mit diesem kleinen, aber feinen Genre-Beitrag zurück. Es gelingt ihr das Kunststück, mit wenigen Mitteln, die Spannung über 90 Minuten hoch zu halten, obwohl verhältnismäßig wenig passiert und sich der Großteil des Films in einem Haus abspielt. Der Zuschauer erhält immer kleine Handlungs-Schnipsel, die das vermeintliche Geheimnis, das über dem Abend liegt, auflösen könnten. Come on, wir sind in LA! Vielleicht sind auch alle ganz normal?

The Invitation ist durchweg mit Serienschauspielern und B-Movie Akteuren besetzt und dennoch ein kleines A-Juwel geworden. Ach, die letzten Rätsel des Films lösen wir dann bei einer gemeinsamen Dinner-Party. Einladung folgt.

8 rote Laternen

saß im Savoy, Hamburg

ArthurA * 7.0

Die rote Laterne

Doppelbödig, gelegentlich schwarzhumorig (bis einem das Lachen im Halse stecken bleibt) und besonders von Marshall-Green überzeugend gespielt, ist The Invitation ein kleines, feines Stück Paranoia-Kino, das den Zuschauer auf Trab hält, auch wenn eigentlich sehr wenig passiert und der Film über seine gesamte Laufzeit ein dialoglastiges Kammerspiel ist. Ein wenig geht dem Streifen zwischendurch die Puste aus, besonders wenn er mal wieder in gewohnten Bahnen verläuft. Gerade, wenn die Auflösung des Ganzen gegen Ende offenbart wird, verliert The Invitation seinen Reiz und kann dann erst wieder mit ***SPOILER***der unheimlichen finalen Kameraeinstellung punkten. Der Weg ist hier das Ziel und es lohnt sich, diesen zu gehen.

Erstveröffentlichung

staunte im Residenz, Köln

Herr_Kees * 7.0

Gute Freunde kann niemand trennen

Willkommen zur unangenehmsten Party des Jahres! Filme mit ***SPOILER***Sektenthematik gehören seit einer Weile zu den Highlights des Festivals. Und nicht von ungefähr erinnert die unterschwellig bedrohliche Stimmung dieses als Dialogdrama getarnten Psychothrillers an ***SPOILER***Ti Wests THE SACRAMENT: Vom Betreten des Hauses und ersten subtilen Hinweisen über das wohl unangebrachteste Partyvideo aller Zeiten und Gruppenspiele zum Fremdschämen wird die Spannung konstant gehalten, bis sie im unausweichlichen Finale zum Ausbruch kommt und der Film noch in seiner letzten Einstellung eine Gänsehaut bereitet.

war im Metropol, Stuttgart

Leimbacher-Mario * 8.5

Treffen mit alten Sektenfreunden

Treffen sich ein paar alte Freunde in einem Haus in L.A.... Klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes, ist aber eigentlich schon alles, was man über die Story von "The Invitation" wissen sollte. Glaubt mir, umso weniger man weiß, desto besser wird es. Ich versuche auch, Spoiler zu vermeiden & trotzdem meine Begeisterung für dieses diabolisch-moderne Kammerspiel rund um eine alte Clique zu vermeiden. Trotzdem sage ich einfach mal ganz laut, dass ich dieses Jahr auf dem FFF kaum einen besseren Film gesehen habe & diese Mischung aus "The Body" & "The Sacrament" sicher zum Geheimtipp wird!

Rätsel sind immer spannend, so gut gemacht & genial inszeniert erst recht. Dem jungen, aufstrebenden sexy Cast kauft man die alte Freundschaft ab, merkt aber auch, dass so einige Geheimnisse im Keller haben, zum Teil sogar echte psychische Probleme. Die große Frage ist: Liegt der Protagonist, mit dem wir uns absolut identifizieren, richtig, dass auf dieser Party etwas seltsam läuft? Oder ist er der Verrückte? Diese Frage weiß jeder schön schnell ziemlich sicher beantwortet, aber trotzdem raste der Puls oft richtig schnell, man blieb mehr als nur am Ball. Ich wollte zum Teil noch nichtmal aufs Klo gehen, so spannend & jederzeit möglicherweise explodierend ist die Show. Sicher auch ein Genuss, ihn mit den eigenen Freunden zu gucken.

Das Finale baut zwar schon aufgestaute Gefühle ab, ist mir aber etwas zu kurz & zahm geraten, um komplett perfekt zu sein. Wäre da noch mehr gekommen, hätte mich schon allein die letzte Einstellung zur Höchstnote getrieben. So bleibt alles realistisch, trotzdem brutal, aber nie ausufernd. Kann man auch loben, ich aber, wie gesagt, hätte mir noch mehr Action gewünscht, da die Party samt einiger Überraschungsgäste doch gehörig aus dem Ruder läuft. ***SPOILER***Dass mehr überleben, als man denken könnte, führt den eingeschlagenen, realistischen Weg nur konsequent weiter. Von seiner Schockwirkung & dem blutdrucktreibenden Sog nimmt das dem Film aber nichts, ganz im Gegenteil.

Fazit: einer der besten Thriller des Jahres, Hitchcock trifft auf Terror!

saß im Residenz, Köln

meiklsan S * 8.0

Dieser Review enthält SPOILER!

What the fuck!?

The Invitation, die Einladung.
Genau diese Art von Filmen liebe ich ganz besonders!

Du hast keine Ahnung, was passiert oder was hier los ist und du wirst einfach in irgendein Geschehen hineingeworfen, zusammen mit den Protagonisten und vielen anderen Personen. Yeah, es ist mal wieder Party-Time in Los Angeles und es gibt was zu feiern. Wer ist da nicht gerne mit auf der wichtigen Party-Roll und lässt sich zusammen mit den Gastgebern feiern?

Leider gibt es aber doch ein kleines Problem? Denn der Ex-Mann der Gastgeberin hatte zuvor mit ihr in diesem Haus gelebt und sie hatten gemeinsam einen Sohn, der aber leider unglücklicherweise verstorben ist. Das Damoklesschwert hängt also niedrig und die Erinnerung an die heile Familienwelt kocht immer wieder hoch.

Aber wen interessiert diese Vergangenheit? Davon will die oberflächliche League-of-Party-Gesellschaft wirklich nichts wissen. Denn sie sind nur hier, um teuren Wein zu trinken und die Partyausschweifungen zu genießen. Sie schauen sich völlig entgeistert irgendwelche heilbringenden Videos an und spielen am Ende Ringelpietz mit Anfassen. Die Situation wird immer dichter, lächerlicher und unglaubwürdiger!

Unser Protagonist steigert sich dabei immer mehr in diese unwirkliche Feierlaune hinein, bis er am Ende als vermeintlicher Spielverderber völlig austickt und die heile Partygesellschaft sprengt.

Warum, wieso und weshalb am Ende des Films in ganz LA orangene Lichter im Garten leuchten, das bleibt einzig und allein der Vorstellung jedes einzelnen Zuschauers überlassen!

Viel Spaß beim Twistfinding!!!

3 Punkte für die Party. 5 Punkte für den Twist.

55 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

The Invitation
  • Score [BETA]: 72
  • f3a.net: 7.1/10 55
  • IMDb: 7.3/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-03-28 12:32

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