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Review Irréversible

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Elbisreverri
von Herr_Kees

Der Skandal von Cannes. Der französische MEMENTO. Außer der Idee der rückwärtigen Erzählweise und dem Rachemotiv haben beide Filme jedoch nichts gemeinsam. Wo MEMENTO kühl, distanziert und sehr stylisch daherkommt, bricht IRREVERSIBLE mit der Gewalt einer unkontrollierten Dampfwalze über den Zuschauer herein. Das erste Drittel des Films ist wirklich schwer zu ertragen. Das liegt nicht nur an der wirklich äußerst harten (da sehr realistisch gezeigten) Mordszene, sondern auch an der ständig torkelnden und schwingenden Kamera, an einem bewusst nervenden Ambientsoundtrack (vergleichbar den frühen Einstürzenden Neubauten), an den rotstichigen, grobkörnigen Bildern und an dem kokaingeputschten Vincent Cassel. Wenn die Kamera des Films erstmals längere Zeit still steht, dann, um uns die Vergewaltigung und Demütigung Monica Bellucis vorzuführen. Eine Szene, die physisch sehr unangenehm ist, wie fast der gesamte Rest des Films. Am Ende muss man sich jedoch fragen, was Gaspar Noé mit all dem bezweckt. Denn die Aussage des Films, die sich nach dem Schlussbild formt, lässt sich ganz lakonisch mit "Shit happens" auf den Punkt bringen. Das ist nichts Neues. Dass Noé mit Schauspielern und Dialogen umgehen kann, zeigt sich in den schönen freizügigen Szenen am Ende (also Anfang) des Films und in dem interessanten, ebenso offenen Gespräch über Sex in der Métro. Warum also die inszenierte Provokation? Mehr Publikum wird der Film so nicht finden., Eher das falsche, sensationsgeile.

verweste im Metropol, Stuttgart

49 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Irréversible
  • f3a.net: 8.1/10 49
© Fantasy FilmFest Archiv 2024-04-19 20:31

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