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Review Jimmy and Stiggs

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Begos to the Max
von D.S.

Mit dem Großteil seiner bisherigen Filme hat sich Joe Begos als ein Meister der Hommage (wahlweise auch des Zitats oder der Kopie) erwiesen: Speziell ALMOST HUMAN, VFW und CHRISTMAS BLOODY CHRISTMAS fangen den Geist der 80er-Videothekenklassiker so außergewöhnlich gut ein, dass sie ohne Weiteres selbst aus jener Epoche stammen könnten. BLISS war dann eine echte Abwechslung und ein ganz eigenes Biest, das sich als einigermaßen kunstvoller, zumindest aber äußerst inspirierter und regelrecht faszinierender Drogentrip entpuppte. JIMMY AND STIGGS ist Letzterem von seiner Attitüde her am nächsten. Stilistisch verfolgt er aber einen anderen Weg – und geht dabei einen Schritt weiter. Oder auch zwei zurück. Je nach Betrachtungsweise.

Anders als BLISS lässt dieser neongefärbte, epileptische Alien-Abduction-Schlaganfall nämlich keinen Raum für Zwischentöne. Im Gegenteil ist hier konstantes Auf-die-Fresse angesagt: Laut, hektisch, direkt; kamerawackelnd, Unmengen an Alkohol und Drogen konsumierend; in einem fort fluchend, schmoddernd, spritzend, panisch durch eine beengte Wohnung taumelnd. Einerseits ist das radikale filmische Energie pur. Andererseits kann es auch tierisch nerven, ständig angebrüllt und in einem obskuren Farbrausch ertränkt zu werden.

Als ich den Film in Sitges zum ersten Mal gesehen habe, hat er mich mit seiner rohen Exzesshaftigkeit ziemlich umgehauen und beeindruckt. Das wirkte erfrischend und kraftvoll. Bei der Zweitsichtung jetzt hat er aber leider deutlich verloren. Wenn man weiß, was kommt, fallen das vollständige Fehlen einer Story und die Amateurhaftigkeit der Umsetzung doch ziemlich ins Gewicht. Dass es nur zwei Darsteller gibt (neben Begos selbst noch Matt Mercer, den FFF-Gänger*innen etwa aus DEATHCEMBER kennen), welche die Alien-Angreifer-Puppen außerdem im Ed-Wood-Stil zumeist mit ihren eigenen Händen in den „Kampf“ ziehen müssen, sorgt auch nicht gerade für Abwechslung: Irgendwann wird das Ganze einfach verdammt monoton.

Im Finale kann man eine Hommage an das Spiel aller Spiele, DOOM, erkennen, wenn man mag. Das reißt es zu dem Zeitpunkt allerdings auch nicht mehr raus. 6 Punkte. Begos' Konsequenz ist aber allemal bemerkenswert.

war im Harmonie, Frankfurt

16 Bewertungen auf f3a.net

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Bewertungen

Jimmy and Stiggs
  • Score [BETA]: 63
  • f3a.net: 6.2/10 16
  • IMDb: 6.3/10
Bewertungen von IMDb, Rotten, Meta werden zuletzt vor dem Festival aktualisiert, falls verfügbar!
© Fantasy FilmFest Archiv 2025-06-04 06:38

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