Reviewer
Giallorossa * 7.5
Weiblicher Candyman
Wer Candyman kennt, braucht diesen hier eigentlich nicht zu schauen, denn im Grunde genommen ist die Idee die gleiche. Die Vorstadt-Girls aus Paris hängen am liebsten rum, Amelies Ex wird dann zum Auslöser von Kandishas Erscheinung, und der Rachefeldzug gegen die Männer aus dem näheren Umfeld der drei jungen Frauen beginnt wie bei Candyman. Trotzdem ist der Film gut zu sehen: die Hauptdarstellerinnen der Mädchen agieren super miteinander, die Kills sind teils recht blutig und explizit zu sehen. ***SPOILER***Der Plottwist ganz am Ende ist allerdings zu offensichtlich, als das es noch eine Überraschung wäre. Trotzdem unterhaltsam und gut über dem Durchschnitt.
war im Cinecitta', Nürnberg
Leimbacher-Mario * 6.0
Arabisch-konsequente Umsetzung der Frauenquote
Auch wenn das Genreduo Bustillo/Maury nie mehr an ihren Home Invasion-Meilenstein „Inside“ anknüpfen konnte, klingt ihr Name in meinen Ohren immer noch verheißungsvoll. Die Hoffnung an ihr Meisterstück anknüpfen zu können stirbt bekanntlich zuletzt. Außerdem waren „Livid“ oder „Leatherface“ jetzt auch keine Totalausfälle. Und in ihrem neuesten Streich „Kandisha“ sterben im Umfeld dreier taffer Ghettochicks plötzlich die Dreibeiner weg, da die Mädels eine alte, eskalierende, marokkanische Rachedämonin auf die Männerwelt loslassen…
Be careful what you wish for. Das ist mal wieder das Motto. „Kandisha“ kombiniert routiniert, blutig, aber im Endeffekt unspektakulär „Candyman“, Frauenpower und arabische (Alptraum-)Nächte zu einem unstoppbaren Rachefeldzug gegen das hier nicht wirklich „starke Geschlecht“. Der sexy Burkadämon mit den Hufeisen zwischen Bauchtanz und Mordlust hat definitiv Potenzial. Auch wenn ich die allerletzte Szene oder gar ein Sequel nicht bräuchte. Aber für sich genommen ist „Kandisha“ solide. Die Goreffekte sind brachial, sehen jedoch nicht immer ideal aus. Die drei „Tricolore“-Mädels sind stark und gute Anker, wirken nie aufgesetzt jugendlich oder nervig. Die asphaltige Atmosphäre in den kargen Blocks Paris' kommt brauchbar rüber. Etwas zu lang ist er für meinen Geschmack geraten für einen solch im Kern konservativen und klassischen Slasher. Und Überraschungen sucht man vergebens, jeder Fan des Genres wird sehr schnell alles Kommende ziemlich sicher im Kopf vorzeichnen. Aber im Grunde schalte ich bei sowas schon ein. Kinoware ist das jedoch nicht wirklich.
Fazit: Candywoman? Hellraiserin? She Follows? Der französische Beitrag zu sprachlichen wie gesellschaftlichen Genderdebatten? Egal. „Kandisha“ ist ein moderner, urbaner Slasher. Ein feminin-arabisches Märchen, getränkt in Beton und Blut.
Be careful what you wish for. Das ist mal wieder das Motto. „Kandisha“ kombiniert routiniert, blutig, aber im Endeffekt unspektakulär „Candyman“, Frauenpower und arabische (Alptraum-)Nächte zu einem unstoppbaren Rachefeldzug gegen das hier nicht wirklich „starke Geschlecht“. Der sexy Burkadämon mit den Hufeisen zwischen Bauchtanz und Mordlust hat definitiv Potenzial. Auch wenn ich die allerletzte Szene oder gar ein Sequel nicht bräuchte. Aber für sich genommen ist „Kandisha“ solide. Die Goreffekte sind brachial, sehen jedoch nicht immer ideal aus. Die drei „Tricolore“-Mädels sind stark und gute Anker, wirken nie aufgesetzt jugendlich oder nervig. Die asphaltige Atmosphäre in den kargen Blocks Paris' kommt brauchbar rüber. Etwas zu lang ist er für meinen Geschmack geraten für einen solch im Kern konservativen und klassischen Slasher. Und Überraschungen sucht man vergebens, jeder Fan des Genres wird sehr schnell alles Kommende ziemlich sicher im Kopf vorzeichnen. Aber im Grunde schalte ich bei sowas schon ein. Kinoware ist das jedoch nicht wirklich.
Fazit: Candywoman? Hellraiserin? She Follows? Der französische Beitrag zu sprachlichen wie gesellschaftlichen Genderdebatten? Egal. „Kandisha“ ist ein moderner, urbaner Slasher. Ein feminin-arabisches Märchen, getränkt in Beton und Blut.
war im Residenz, Köln
Herr_Kees * 6.0
Candycrush, Candycrush, Candycrush, Candycrush, Candycrush
Die INSIDE Regisseure Maury & Bustillo siedeln ihren marokkanischen Dämonenhorror in den Pariser Banlieues an und führen uns zunächst sehr nah an die Lebenswelten der drei Freundinnen Amélie, Bintou and Morjana, die ein vor dem Abriss stehendes Hochhaus als Leinwand für ihre Graffitis nutzen. Aus dem Affekt heraus beschwört eine von ihnen die titelgebende Rachedämonin und es kommt, wie es kommen muss – Menschen sterben.
Dass Kandisha nur Männer tötet und ausgerechnet die aussucht, die den drei Protagonistinnen besonders nahe stehen, verschafft dem ansonsten recht gewöhnlichen Plot eine zusätzliche Tragik. Diese wird jedoch leider nur angerissen, schließlich sind Maury & Bustillo nicht gerade für ihre emotionale Tiefe bekannt, sondern eher für ihre Härte.
Wer auf besonders blutige Tode hofft, muss sich allerdings gedulden, denn die Dämonenmorde steigern sich nur langsam, werden dann aber reichlich blutig – und leider auch etwas trashig.
So kann sich der Film nicht wirklich entscheiden, ob er lieber eine CANDYMAN-Hommage sein will oder eine Milieustudie mit Horrorelementen. Die zweite Variante wäre jedenfalls der bessere Film geworden.
Dass Kandisha nur Männer tötet und ausgerechnet die aussucht, die den drei Protagonistinnen besonders nahe stehen, verschafft dem ansonsten recht gewöhnlichen Plot eine zusätzliche Tragik. Diese wird jedoch leider nur angerissen, schließlich sind Maury & Bustillo nicht gerade für ihre emotionale Tiefe bekannt, sondern eher für ihre Härte.
Wer auf besonders blutige Tode hofft, muss sich allerdings gedulden, denn die Dämonenmorde steigern sich nur langsam, werden dann aber reichlich blutig – und leider auch etwas trashig.
So kann sich der Film nicht wirklich entscheiden, ob er lieber eine CANDYMAN-Hommage sein will oder eine Milieustudie mit Horrorelementen. Die zweite Variante wäre jedenfalls der bessere Film geworden.
war im Gloria, Stuttgart
20 Bewertungen auf f3a.net
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Bewertungen
Kandisha
- Score [BETA]: 59
- f3a.net: 6.3/10 20
- IMDb: 5.5/10